MORDFALL SONJA ENGELBRECHT (19 †), MÜNCHEN, 1995

ÖFFENTLICHE DISKUSSION
Fälle: Anja Aichele, Ayleen Ambs, Vierfachmord von Annecy 2012, Bärbel B. (Bremerhaven) u. Ingrid R. (Bremen), Annika Brill, Tristan Brübach, Christoph Bulwin, Anne D. (Lorch), Suzanne Eaton, Michaela Eisch, Victor Elling, Sonja Engelbrecht, Trude Espas, Regina Fischer, Abby G. & Libby W. (USA-Indiana), Maren Graalfs, Valeriia Gudzenko, Mara-Sophie H. (Kirchdorf), Marion & Tim Hesse, Jutta Hoffmann, Bärbel K. (Lübeck), Peggy Knobloch, Cindy Koch, Martina Gabriele Lange, Lola (FR-Paris), Karl M. (Berlin), Khadidja M. (Ingolstadt), Stefan M. (Salzgitter), Jelena Marjanović, Margot Metzger, Karin N. (Borchen), N. N. (Lampertheim), Gabby Petito, Heike Rimbach, Elmar Rösch, Gustav Adolf Ruff, Carina S. (Iserlohn), Hannah S. (Hamm), Lena S. (Wunsiedel), Gabriele Schmidt, Mord in Sehnde-Höver, Yasmin Stieler, Simone Strobel, Elisabeth Theisen, Karsten & Sabine U. (Wennigsen), Nicky Verstappen, Hanna W. (Aschau)
Gast562

Re: MORDFALL SONJA ENGELBRECHT (19 †), MÜNCHEN, 1995

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Kalle hat geschrieben: Sonntag, 25. August 2024, 11:15:45 Ja, sehr gut möglich. Trotzdem stimmt da was nicht. Es wurde wohl keine Kleidung und kein Schmuck gefunden (?). Also vollständig entkleidet. In Folie. Aber dann diese Decke? Das macht nicht so richtig viel Sinn. Selbst damals war jedem Täter klar dass so ne Decke geradezu ein Spurenmagnet sein könnte.
Das irritiert mich auch immer wieder. Was gibt es für Möglichkeiten?

1. Sie wurde vergewaltigt. Wäre sie dann zwangsläufig ganz entkleidet gewesen?
2. Sie traf sich freiwillig mit jemandem (was eigentlich nie in Betracht gezogen wird) und war bei der Tat bereits entkleidet.
3. Sie wurde vor einer Vergewaltigung zur Entkleidung gezwungen.
4. Sie wurde nach der Tat entkleidet, weil sie dann leichter zu verpacken und zu transportieren gewesen wäre.

Was den Schmuck betrifft so meine ich, dass man diesen teilweise gefunden hat.
Gast562

Re: MORDFALL SONJA ENGELBRECHT (19 †), MÜNCHEN, 1995

Ungelesener Beitrag von Gast562 »

Heio hat geschrieben: Sonntag, 25. August 2024, 21:01:12 Ich denke, der Täter war sich ziemlich sicher, dass an dieses Versteck so schnell niemand hinkommt und Spuren in einem bestimmten Zeitraum nicht mehr vorhanden sind bzw. durch Umwelteinflüsse sich zersetzen würden. Mit den heutigen DNA Analysemethoden konnte der Täter damals ja noch nicht rechnen. Die Decke könnte evtl. als Transportmittel genutzt worden sein, vielleicht beim Schulten der verpackten Leiche als Unterlage/Polsterung? ein gewisser, nicht einfacher Weg, musste ja noch zurückgelegt werden. Letztendlich sollte dann alles schnellstmöglich in die Felsspalte, nichts wollte er mehr mitnehmen?
Das besagt eigentlich wieder, dass der Täter den Ablageort in- und auswendig kannte. Er müsste gewusst haben, dass diese Stelle sehr wenig frequenziert wird und die Leiche eventuell nie gefunden wird. Er muss diese Gegend wie seine Westentasche gekannt und sich dort auch nachts zurechtgefunden haben. Möglicherweise war seine Anwesenheit in dieser Gegend auch so selbstverständlich für andere Menschen, dass er nicht mal aufgefallen wäre, wenn er tagsüber dort etwas transportierte.
Frank Werner

Re: MORDFALL SONJA ENGELBRECHT (19 †), MÜNCHEN, 1995

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Wo hat Robert damals eigentlich gewohnt?
Gast562

Re: MORDFALL SONJA ENGELBRECHT (19 †), MÜNCHEN, 1995

Ungelesener Beitrag von Gast562 »

Frank Werner hat geschrieben: Dienstag, 27. August 2024, 14:36:12 Wo hat Robert damals eigentlich gewohnt?
Irgendwer hat mal erwähnt, dass er in Münchens Osten gewohnt habe, weshalb sie sich ja auch am HBF getroffen haben. Ob diese Information richtig ist, weiß ich nicht. Abgesehen davon ist das auch nicht wichtig, denn Robert ist aus dem Schneider.
andi55
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Re: MORDFALL SONJA ENGELBRECHT (19 †), MÜNCHEN, 1995

Ungelesener Beitrag von andi55 »

@Frank Werner
Es gibt im Netzt immer noch das Interview von Sonja's Mutter bei Sandra Maischberger. Da ist von der Schellingstraße die Rede.
@Gast562
Nachdem du gleich so vehement reagiert hast auf die Frage von @Frank Werner wo R. gewohnt hat, hast du mich glatt neugierig gemacht, warum er immer noch nach so vielen Jahren mit Sonja in Verbindung gebracht wird. Ist schon eine Zeitlang her , dass ich das Interview mit Sonja's Mama bei Sandra Maischberger gesehen habe. Habe mir heute das Interview nochmal angesehen. Lässt einen halt schon etwas ratlos zurück . In einem anderen Fall hier im Forum, bei welchem eine junge Frau ums Leben kam, wurde nach einem dummen , trotzigen Spruch, noch dazu im Suff, eines jungen Mannes gleich die ganze Polizeimaschinerie in Gang gesetzt , was nicht gut ausging für den jungen Mann. Da hatte R. schon etwas mehr Glück, dass man seine Story von "verschleppen und verkaufen" nicht ernst genommen hat seitens der Polizei. Hätte auch anders ausgehen können.
StaffBro

Re: MORDFALL SONJA ENGELBRECHT (19 †), MÜNCHEN, 1995

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andi55 hat geschrieben: Freitag, 30. August 2024, 00:49:09 @Frank Werner
Es gibt im Netzt immer noch das Interview von Sonja's Mutter bei Sandra Maischberger. Da ist von der Schellingstraße die Rede.
In der Schellingstraße wohnte nicht Robert, sondern Julian, einer der beiden minderjährigen „Freunde“ von Robert. ( in der elterlichen Wohnung ) ;)
andi55
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Re: MORDFALL SONJA ENGELBRECHT (19 †), MÜNCHEN, 1995

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@StaffBro
Oh, danke, da hab ich wohl nicht aufmerksam genug zugehört.
Irgendwie hat die Polizei es damals nicht geschafft den Engelbrecht's zu vermitteln, warum man die letzten Begleiter ausgeschlossen hat, etwas mit dem Verschwinden zu tun zu haben. Oder die Engelbrecht's waren schlichtweg für kein Argument zugänglich. Aber das alles wurde in den letzten Jahren schon heftig hier diskutiert und letzten Endes trägt die Diskussion nichts zur Lösung bei.
Shadow
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Re: MORDFALL SONJA ENGELBRECHT (19 †), MÜNCHEN, 1995

Ungelesener Beitrag von Shadow »

Sonja absolvierte zu dieser Zeit ein Praktikum in einer Anwaltskanzlei.

Ein Immobilienmarkler mit okkulten Neigungen , der seine Töchter missbrauchte , fiel 2002 auf weil er bei einer polizeilichen Durchsuchung Sonjas Vermissten Artikel im Portemonnaie bei sich trug.

Meine These ist das Sonja Auf ihrer Praktikums stelle , dort ins Visier geraten sein könnte , vielleicht hatte der Täter geschäftliche Beziehungen zu diesem Anwaltsbüro.

So äußerten die Eltern die Vermutung, dass ihre Tochter Opfer von Menschenhandel geworden sein könnte.Sie spekulierten auch über mögliche Täter aus dem Umfeld des Spiritismus und der Schwarzen Szene.

Eine engelsgleiche junge Frau mit dem lieblichen Namen engelbrecht, könnte jemanden in ihrem (Arbeits) Umfeld mit Okkultem Hintergrund aufgefallen sein.
Insbesondere da ein hoher ritueller Festtag in schwarzen Kreisen bevorstand , für Außenstehende auch als Ostern bekannt.

Ein Polizist fand heraus das Sonjas Umfeld mit dem sie zuletzt verkehrte, in solch schwarzen Kreisen gewesen war.

Widersprüchlichkeiten im Ablauf : Zeugin will Sonja und deren Begleiter in der Wohnung im Treppenhaus gesehen ca22 Uhr , anstatt Vollmond Pub Besuch.
Sonjas Schwester meinte bei ihr sei gar kein Anruf eingegangen um Sonja abzuholen.

Durch diese Anhaltspunkte der schwarzen Szene ergäbe sich folgende These.
ein Okkultist mit Verbindungen zu Sonjas Bekanntenkreis welcher Sonja für bestimmte rituelle Zwecke haben wollte , könnte jemanden beauftragt haben , sie dringend aus dem Haus zu locken.
wohlmöglich könnte es einen finanziellen Anreiz gegeben haben ala : wenn du es schaffst Sonja aus dem Haus zu locken , winkt dir die Summe xxx als Belohnung.

Erwähnter Immobilien Markler ( Zeitungsartikel über Sonja im Portemonnaie) renovierte alte Häuser und Schlösser.
Die Ermittler stellten folgende Frage.
Wer renovierte 1995 in Kipfenberg?

Laut der Ermittler wurden an den Folien, in die der Leichnam verschnürt war, Farbreste gefunden. Deshalb fragen sie, wer 1994 oder 1995 in Kipfenberg renoviert hat.
Shadow
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Re: MORDFALL SONJA ENGELBRECHT (19 †), MÜNCHEN, 1995

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Nachtrag :
Gibt es eine Parallele zu Kerstin Harder?
Beide junge Frauen verschwinden zur Zeit der höchsten okkulten Festtage ( Weihnachten + Ostern) aus den Münchener Nachtleben Spurlos Anfang 90 iger.
Sonjas Zeitungsartikel beim Immobilienmarkler+Praktikum in Anwaltskanzlei.
Kerstins Mutter arbeitete als Immobilienmaklerin.
Könnte die Verbindung der Immobilien Bereich sein?

Die Tochter des Immobilienmarklers gab an das ihr Vater Okkultist war.
Betroffene Kinder von Okkultisten erzählten von ihren grausamen Erfahrungen , sie wurden in solch Strukturen hineingeboren und musste bei schrecklichen Ritualen zusehen bzw. Wurden gezwungen daran teilzunehmen.
Eine anonyme Anruferin berichtete 13. Mai 1992 von einem Horrorhaus in dem Kerstin zu Tode gekommen sein soll.
Die Anruferin könnte vielleicht die verängstigte Tochter gewesen sein die bei solch Opfer Ritual teilnehmen musste und so möglicherweise einen anonymen Hinweis geben wollte.
Frank Werner

Re: MORDFALL SONJA ENGELBRECHT (19 †), MÜNCHEN, 1995

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Hallo zusammen,
wenn ich mich ab und zu mit dem Schicksal von Sonja beschäftige,
stoße ich immer wieder auf den Weg von der
Schellingsstraße zum Stiglmaierplatz….mein Gefühl sagt mir: da stimmt etwas nicht.
Wenn man mal ganz normal überlegt, würde ich als Freund und Kumpel zu so später Stunde, das Angebot machen: kannst bei mir pennen und morgen in Ruhe nach Hause fahren.
Das könnte einen ganz anderen Ablauf ergeben.
Acrylium
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Re: MORDFALL SONJA ENGELBRECHT (19 †), MÜNCHEN, 1995

Ungelesener Beitrag von Acrylium »

So ähnlich sehe ich das auch. Da stimmt irgendwas mit dem angenommenen Ablauf der Abends nicht. Allerdings hatte keiner der Typen, die Sonja zuletzt gesehen haben (wollen) damals einen PKW und damit die Möglichkeit, Sonja bis nach Kipfenberg zu verfrachten. Die kann man als Täter also mit ziemlicher Sicherheit ausschließen - was sich ja auch mit der Einschätzung der Ermittlungsbehörden deckt. Man sollte niemanden verdächtigen, schon gar nicht öffentlich, bei dem eine Täterschaft so unwahrscheinlich ist und sich auch überhaupt nicht aus den Zusammenhängen ergibt.

Möglicherweise lief der Abend anders ab, vielleicht haben die sich total besoffen, einen Automaten aufgebrochen, gekifft oder sich einfach übel verstritten. Irgendwas, was man in dem Alter halt so an Blödsinn macht. Etwas vergleichsweise harmloses, was die damals aber nicht zugeben wollten. Ein bizarrer und unwahrscheinlicher Zufall hat dann jedoch dazu geführt, dass Sonja an dem Abend entführt/ermordet/verschleppt wurde, und dann standen die doof da. Sie hatten nichts mit Sonjas Verschwinden zu tun, wollten oder konnten aber aus ganz anderen Gründen auch nicht sagen, wie der Abend wirklich ablief. Aber das ist letztlich nur Spekulation.

Einer Aufklärung des Mordfalls wird man aber - glaube ich jedenfalls - nicht unbedingt näher kommen, indem man heute noch versucht, den tatsächlichen Ablauf des Abends zu rekonstruieren. Außer natürlich, man geht von wirklich irren und extrem unwahrscheinlichen Zusammenhängen aus...
Alex123

Re: MORDFALL SONJA ENGELBRECHT (19 †), MÜNCHEN, 1995

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Lange nichts mehr von der Belästigung Unbescholtener mit DNA-Tests gehört.
Sollte diese Verschwendung beendet worden sein?
Gast562

Re: MORDFALL SONJA ENGELBRECHT (19 †), MÜNCHEN, 1995

Ungelesener Beitrag von Gast562 »

Acrylium hat geschrieben: Dienstag, 17. September 2024, 14:48:16 So ähnlich sehe ich das auch. Da stimmt irgendwas mit dem angenommenen Ablauf der Abends nicht. Allerdings hatte keiner der Typen, die Sonja zuletzt gesehen haben (wollen) damals einen PKW und damit die Möglichkeit, Sonja bis nach Kipfenberg zu verfrachten. Die kann man als Täter also mit ziemlicher Sicherheit ausschließen - was sich ja auch mit der Einschätzung der Ermittlungsbehörden deckt. Man sollte niemanden verdächtigen, schon gar nicht öffentlich, bei dem eine Täterschaft so unwahrscheinlich ist und sich auch überhaupt nicht aus den Zusammenhängen ergibt.

Möglicherweise lief der Abend anders ab, vielleicht haben die sich total besoffen, einen Automaten aufgebrochen, gekifft oder sich einfach übel verstritten. Irgendwas, was man in dem Alter halt so an Blödsinn macht. Etwas vergleichsweise harmloses, was die damals aber nicht zugeben wollten. Ein bizarrer und unwahrscheinlicher Zufall hat dann jedoch dazu geführt, dass Sonja an dem Abend entf...
Warum sollte der Abend anders verlaufen sein? Was spricht dagegen, dass sie am SMP freiwillig zurückgeblieben ist? Was ich jedoch glaube, dass Drogen und Alkohol im Spiel waren und man dies nicht öffentlich erwähnt hat. Die Ermittler wissen jedoch bestimmt davon. Sonja wäre nicht das einzige Mädchen, das "spurlos" verschwunden war oder immer noch ist. Häufig passiert das sogar während des Tages und nicht bei menschenleeren Straßen nachts. Bei uns ist gerade seit voriger Woche eine 15jährige verschwunden. Zuletzt wurde sie morgens bei Berufsverkehr und Schulverkehr in der Stadt an einer Bushaltestelle gesehen. Seither fehlt von ihr jede Spur? Keine Zeugen, niemand hat nach der Bushaltestelle noch was von ihr gesehen oder gehört.
Zuletzt geändert von z3001x am Mittwoch, 25. September 2024, 10:40:15, insgesamt 1-mal geändert.
Grund: Zitat repariert. Zitate bitte stets mit [/quote] abschliessen.
Kalle

Re: MORDFALL SONJA ENGELBRECHT (19 †), MÜNCHEN, 1995

Ungelesener Beitrag von Kalle »

Um mal wieder meine Taxifahrer Theorie zum Besten zu geben, als Sonja am Taxistand Stiglmaierplatz verschwand...... :)
:

Aus aktuellem Anlass: 1625. Sexualdelikt – Stadtgebiet München

...."Während der Fahrt wurde der Taxifahrer gegenüber der 32-Jährigen zudringlich. Er berührte sie mehrmals unsittlich am Oberkörper und küsste sie. Dazu hielt er mehrfach mit seinem Taxi auf dem Weg nach Pasing an. Am Zielort angekommen gelang es der 32-Jährigen aus dem Taxi zu flüchten, woraufhin der Taxifahrer weiterfuhr.

Die 32-Jährige verständigte im Anschluss eine Freundin über diesen Vorfall, welche wiederum den Notruf 110 verständigte. Eine sofort eingeleitete Fahndung nach dem Taxi führte bislang nicht zur Ermittlung des Täters.".....
andi55
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Re: MORDFALL SONJA ENGELBRECHT (19 †), MÜNCHEN, 1995

Ungelesener Beitrag von andi55 »

@Kalle
Wir suchen also jemanden der 1995 im Besitz eines Taxischein/Personenbeförderungsschein war und einen Bezug zu Kipfenberg hatte. Ich befürchte allerdings , dass es darüber keine Unterlagen mehr gibt. Vielleicht nochmal ein Zeugenaufruf , wer in den 90ern jemanden kannte mit Schein und Bezug zu Kipfenberg. Aber ich denke das Thema ist durch. Und selbst wenn sich tatsächlich ein Tatverdächtiger ermitteln lässt, wie will man das alles nach so langer Zeit noch hieb-und stichfest beweisen, so dass es zu einer Verurteilung kommt. Bin ich da zu pessimistisch ?
Kalle

Re: MORDFALL SONJA ENGELBRECHT (19 †), MÜNCHEN, 1995

Ungelesener Beitrag von Kalle »

andi55 hat geschrieben: Freitag, 18. Oktober 2024, 20:13:52 @Kalle
Wir suchen also jemanden der 1995 im Besitz eines Taxischein/Personenbeförderungsschein war und einen Bezug zu Kipfenberg hatte. Ich befürchte allerdings , dass es darüber keine Unterlagen mehr gibt. Vielleicht nochmal ein Zeugenaufruf , wer in den 90ern jemanden kannte mit Schein und Bezug zu Kipfenberg. Aber ich denke das Thema ist durch. Und selbst wenn sich tatsächlich ein Tatverdächtiger ermitteln lässt, wie will man das alles nach so langer Zeit noch hieb-und stichfest beweisen, so dass es zu einer Verurteilung kommt. Bin ich da zu pessimistisch ?
Nein, durchaus richtig- Pessimismus ist hier leider Realismus. Es ginge nur über Zeugenaufruf, und falls in Frage kommende Personen gemeldet würden, anschließende Überprüfung auf Plausibilität und ggf. dann (freiwilligen) DNA Abgleich dieser Personen mit den gefundenen Spuren. Analog wie mit den Waldarbeitern, Jägern etc. Die Chancen gehen aber sicher gegen Null, daher möchte sich wohl auch niemand mit der Taxi Lobby anlegen.....
Gast562

Re: MORDFALL SONJA ENGELBRECHT (19 †), MÜNCHEN, 1995

Ungelesener Beitrag von Gast562 »

Kalle hat geschrieben: Dienstag, 15. Oktober 2024, 12:16:08 Um mal wieder meine Taxifahrer Theorie zum Besten zu geben, als Sonja am Taxistand Stiglmaierplatz verschwand...... :)
:

Aus aktuellem Anlass: 1625. Sexualdelikt – Stadtgebiet München

...."Während der Fahrt wurde der Taxifahrer gegenüber der 32-Jährigen zudringlich. Er berührte sie mehrmals unsittlich am Oberkörper und küsste sie. Dazu hielt er mehrfach mit seinem Taxi auf dem Weg nach Pasing an. Am Zielort angekommen gelang es der 32-Jährigen aus dem Taxi zu flüchten, woraufhin der Taxifahrer weiterfuhr.

Die 32-Jährige verständigte im Anschluss eine Freundin über diesen Vorfall, welche wiederum den Notruf 110 verständigte. Eine sofort eingeleitete Fahndung nach dem Taxi führte bislang nicht zur Ermittlung des Täters.".....
Das würde schon Sinn machen. Aber muss natürlich nicht sein. Sie kann auch in ein anderes Auto freiwillig oder unfreiwillig eingestiegen sein. Ich persönlich schließe nach wie vor nicht aus, dass sie den Täter flüchtig kannte bzw. diese Person sehr vertrauenswürdig erschien, z.B. seriös, gut gekleidet, Vaterfigur.
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Re: MORDFALL SONJA ENGELBRECHT (19 †), MÜNCHEN, 1995

Ungelesener Beitrag von Heio »

Gast562 hat geschrieben: Sonntag, 03. November 2024, 12:10:43 Das würde schon Sinn machen. Aber muss natürlich nicht sein. Sie kann auch in ein anderes Auto freiwillig oder unfreiwillig eingestiegen sein. Ich persönlich schließe nach wie vor nicht aus, dass sie den Täter flüchtig kannte bzw. diese Person sehr vertrauenswürdig erschien, z.B. seriös, gut gekleidet, Vaterfigur.
Ohne große Kenntnisse zu haben, wie belebt es um die Uhrzeit in München unter der Woche speziell um den SMP damals war, die Masse an Leuten wird es nicht mehr gewesen sein. Klar, beruflich nachts tätige wie u.a. Taxifahrer, evtl. Gäste aus Bars auf dem Heimweg laufend oder mit KFZ. Der Rest Nachtaktive wie Rotlichtbesucher, Drogenhändler oder so was Ähnliches. Tatsache ist, dass sie die Telef. Nr. ihrer Schwester doch nicht parat hatte, obwohl man sagen müsste, dass sie diese dann auch nicht in der Wohnung bei den Jungs hätte parat haben können, wo sie doch angeblich ihre Schwester hatte schon anrufen wollen. Sofern sie nicht durch Gewalt überwältigt wurde, hat sie sich vermutlich jemand anvertraut der einen vertrauenswürdigen Eindruck abgegeben hat, mit dem Ziel, durch denjenigen schnell nach Hause zu kommen.
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Re: MORDFALL SONJA ENGELBRECHT (19 †), MÜNCHEN, 1995

Ungelesener Beitrag von HP1 »

Acrylium hat geschrieben: Dienstag, 17. September 2024, 14:48:16 So ähnlich sehe ich das auch. Da stimmt irgendwas mit dem angenommenen Ablauf der Abends nicht. Allerdings hatte keiner der Typen, die Sonja zuletzt gesehen haben (wollen) damals einen PKW und damit die Möglichkeit, Sonja bis nach Kipfenberg zu verfrachten. Die kann man als Täter also mit ziemlicher Sicherheit ausschließen - was sich ja auch mit der Einschätzung der Ermittlungsbehörden deckt. Man sollte niemanden verdächtigen, schon gar nicht öffentlich, bei dem eine Täterschaft so unwahrscheinlich ist und sich auch überhaupt nicht aus den Zusammenhängen ergibt.

Möglicherweise lief der Abend anders ab, vielleicht haben die sich total besoffen, einen Automaten aufgebrochen, gekifft oder sich einfach übel verstritten. Irgendwas, was man in dem Alter halt so an Blödsinn macht. Etwas vergleichsweise harmloses, was die damals aber nicht zugeben wollten. Ein bizarrer und unwahrscheinlicher Zufall hat dann jedoch dazu geführt, dass Sonja an dem Abend entführt/ermordet/verschleppt wurde, und dann standen die doof da. Sie hatten nichts mit Sonjas Verschwinden zu tun, wollten oder konnten aber aus ganz anderen Gründen auch nicht sagen, wie der Abend wirklich ablief. Aber das ist letztlich nur Spekulation.

Einer Aufklärung des Mordfalls wird man aber - glaube ich jedenfalls - nicht unbedingt näher kommen, indem man heute noch versucht, den tatsächlichen Ablauf des Abends zu rekonstruieren. Außer natürlich, man geht von wirklich irren und extrem unwahrscheinlichen Zusammenhängen aus...
Also wenn nach dem dato spurlosen Verschwinden einer jungen Frau mehrere teils minderjährige Jungs, die zuletzt mit ihr bekanntermaßen in Kontakt standen, zum Verlauf des fraglichen Abends befragt werden, dann bin ich mir ziemlich sicher, dass der wahrheitsgemäße Hergang auch ermittelt wird. Dass die mit einer abgesprochenen Klapperstorchgeschichte durchkämen, mir nicht wirklich vorstellbar. Dass hier nicht alle Details veröffentlicht wurden, manches vielleicht auch zum Schutz der Beteiligten unbenannt blieb oder verändert dargestellt wurde, keine Frage. Etwa Drogenkonsum - mag den Staatsanwalt interessieren, gerade in Bayern, geht aber die Öffentlichkeit aufgrund von Persönlichkeitsrechten nichts an, kein berechtigtes öffentliches Interesse, bei Minderjährigen schon zweimal nicht.

Was ich als Möglichkeit annehme ist, dass Sonja durch Alkohol oder anderweitige Rauschmittel erheblich in Urteilsvermögen, Entscheidungsfindung und Handlungsfähigkeit eingeschränkt gewesen sein könnte. Außerdem, dass man ihr das möglicherweise schon auf Distanz ansah.

Sonja soll sich von ihrem Begleiter eine Guthabenkarte für die Telefonzelle geliehen haben, wollte ihre Schwester anrufen, um abgeholt zu werden. Der Begleiter habe den Anruf nicht mehr mitbekommen, habe die zu dem Zeitpunkt einfahrende Bahn genommen oder so.
Bei Sonjas Schwester ging in dieser Nacht kein Anruf(versuch) ein, etwaige abgehende Anrufe von den Telefonzellen am StmP wurden nicht ermittelt.
Könnte Sonja auch jemand anderen als ihre Schwester angerufen haben? Jemanden, der sie abholte (oder wo sie in fußläufiger Nähe selbst hinging, dies auch möglich ohne vorherigen Anruf) und dem klar war, dass niemand wusste, dass sie bei ihm sei?
Alternativ könnte sie sich auf den Weg gemacht haben, etwa zum Hbf, oder auch nicht, und irgendwo freiwillig in ein Auto gestiegen sein, ob nun Taxi oder privates Fahrzeug, ob mit folgender Spontantat oder einem Fahrer, der auf der Suche nach einem geeigneten Opfer war (junge Frau, allein unterwegs, alkoholisiert). Dass sie gegen ihren Willen von einem dann wohl planvollen Täter in ein Fahrzeug verfrachtet wurde, wäre ebenfalls denkbar.
Letztlich ist das alles nicht entscheidbar und tendentiös Dies oder Jenes für irgendwie wahrscheinlicher zu halten, bringt einen bei Licht betrachtet nicht wirklich weiter.

Bleibt also sozusagen das andere Ende des Hergangs, die Ablage. Und die ist ja absolut bemerkenswert.
Der Täter verbringt die Überreste mit großem Aufwand. Ich fand die Schilderung von Gelände und möglichen Wegen beeindruckend - entweder ein gutes Stück bergauf durch unwegsames Gelände, mit solchem "Gepäck" eine Schinderei, die viele wohl gar nicht bewältigt hätten. Außerdem der Startpunkt dann ziemlich nah am Ortsrand, wenn ich mich recht erinnere. Mit ortsfremdem Fahrzeug oder bei Dunkelheit (Scheinwerfer und ein Weg, der im Grunde im Nirgendwo endet) müsste man damit rechnen aufzufallen. Oder aber von der anderen Seite, dann zwar relativ eben, aber eine erhebliche Strecke durch den Wald mit unwegsamem Untergrund. Ich bin als Jäger oft auch bei Dunkelheit im Wald unterwegs, aber Gelände wie geschildert vermeide ich da jedenfalls, auch ohne "Gepäck".

Das Ziel dieser aufwendigen Ablage scheint klar, Sonjas Überreste sollten nie gefunden werden, nie wieder auftauchen. Praktisch gedacht, stellt sich mir da die Frage nach dem Warum. Ich meine, der Täter hat die, wenn ich das richtig verstanden habe, nicht neue Decke mit verbracht, außerdem gebrauchte Folie wiederverwendet. Beides totale Spurenmagnete, die er leicht hätte vermeiden können. Klar kann man sagen, wenn er sich sicher war, dass die Überreste nie gefunden würden, hätte ihm das egal sein können. Dennoch, einen derart hohen, auf jeden Fall durchdachten und geplanten Aufwand beim Verbringen einerseits und auf der anderen Seite so eine Schlampigkeit bei der verwendeten "Verpackung", für mich passt das erstmal nicht gut zusammen, irritiert mich. Ich meine, die Verbringung an diesen Ort folgte doch sicher mehr als nur einer spontanen Idee aufgrund der plötzlichen Notwendigkeit, die Leiche loszuwerden. Und da hat er nichtmal frische Folie besorgt, oder wenn vorrätig, verwendet?
Ich meine, so gesehen hätte er sie auch "unverpackt" einfach nachts von einer Brücke in den nächsten größeren Fluss werfen können, völlig egal dass sie zeitnah gefunden würde. Etwaige Spuren wären abgewaschen, und DNA (etwa nach Vergewaltigung in ihrer Vagina) dürfte er damals kaum auf dem Schirm gehabt haben - das steckte da noch völlig in den Kinderschuhen, kam noch nicht in Tatort+co oder in der Zeitung vor. Und wenn, wäre das doch ein Grund mehr gewesen, kein gebrauchtes Material zu verwenden, oder?

Also, der Täter verbringt die Überreste mit sehr großem Aufwand, die Leiche soll nachhaltig verschwinden, und er verwendet gebrauchtes Material zur Verpackung. Gebrauchtes Material, das er da hat, das er übrig hat.
Aber wenn das gar keine Schlampigkeit, Achtlosigkeit war? Genauso wie mir völlig selbstverständlich wäre, in so einem Fall und im Rahmen der nötigen Planung/Vorbereitung die Sachen neu zu kaufen, wohl mit zeitlichem Vorlauf und etwas entfernt von meinem Wohnort, könnte es für den Täter umgekehrt ein no-brainer gewesen sein, erstmal das zu verwenden, was er hat. Also keine Schlampigkeit, sondern Sparsamkeit, etwa eine ausgeprägte und tief verinnerlichte Haltung, nichts unnötig zu kaufen, selbst in einem so besonderen Kontext nicht. Große Armut will ich da nicht annehmen, nicht bei Folie für ein paar wenige Mark. Und ein Fahrzeug muss er auch besessen haben. Nein, vor meinem geistigen Auge sehe ich da als Möglichkeit(!) einen Menschen mit notorischer, tief verinnerlichter Haltung in dieser Sache.
Und da passt plötzlich auch die Bereitschaft, den großen Aufwand der Verbringung zu betreiben. Die Leiche nicht nur loszuwerden, sondern möglichst sicherzustellen, dass sie nie gefunden wird, dass niemand je erfährt, wo sie geblieben ist. Nicht aus alternativloser Notwendigkeit - er hätte sie genausogut einfach irgendwo weit genug außerhalb seines persönlichen Wirkungskreises abladen können und wäre, keine vorherige persönliche Verbindung zu Sonja mal angenommen, wohl genauso wenig jemals erwischt worden. Oder wie gesagt, nackt ins Wasser, damals keine Chance, den Leichenfund dann mit ihm in Verbindung zu bringen. Aber nein, er sucht sich einen Ort, wo maximal unwahrscheinlich ist, dass die Überreste je von irgendwem gefunden werden, und verbringt sie mit ziemlich großem Aufwand (und beim Verbringen durchaus auch mit Entdeckungsrisiko) dorthin.

Ich meine, möglicherweise in beiden Details einen gemeinsamen zugrunde liegenden Wesenszug zu erkennen. Schwer das treffend in Worte zu fassen, vielleicht eine Art Pedanterie, ein Mensch, der sich gründlich damit beschäftigt, was er für richtig/angemessen hält und das dann auch konsequent verfolgt, auch wenn er es sich eigentlich einfacher machen, es etwas entspannter angehen könnte.

Ist natürlich eine waghalsige Spekulation, mit diesen Ausgangspunkten etwas über das Profil des Täters sagen zu wollen. In diesem Sinne natürlich alles nur eine Möglichkeit, deren innere Logik ich vielleicht nachvollziehbar darstellen kann, vielleicht auch nicht.

Jedenfalls, ich habe im Lauf der Zeit den einen oder anderen Menschen in solcher Ausprägung kennengelernt, mit zweien bin ich verwandt. Meine Beobachtung dazu: Eher wenig Sozialkontakte, werden schnell als irgendwie anstrengend wahrgenommen, haben teils auch ihrerseits Schwierigkeiten mit ihren Mitmenschen, die sich oft so gar nicht entlang ihrer eigenen inneren "Leitplanken" äußern und verhalten. Kurz, eher Einzelgänger, Eigenbrödler, komische Vögel. Zumindest was meine persönlichen Bekanntschaften angeht, durchweg allein lebend.

Was ich denke: Ein solcher Mensch, etwas pedantisch, prinzipientreu, eher wenig spontan, der würde eine solche Tat nicht spontan begehen, bzw. eine nur angedachte, fiktive Tat bei Gelegenheit tatsächlich umsetzen. Im Gegenteil, ich würde da eine mit längerem Vorlauf gründlich geplante und vorbereitete Tat annehmen, die Vermeidung von Entdeckungsrisiken und allgemein Unwägbarkeiten genauso gründlich bedacht und umgesetzt wie die aufwendige (und bei Licht betrachtet im Grunde übertriebene) Verbringung der Leiche.
Wie würde so jemand nun vorgehen? Vorbereiteter geeigneter Ort ist klar. Wie gesagt, gut möglich allein lebend und wenig Sozialkontakte. Kleines Haus (geerbt?) in dörflicher/ländlicher Umgebung würde zum Typus wie auch als tatgeeignet passen, könnte aber auch anders sein.
Eine Herangehensweise, nächtens in die anonyme Großstadt zu fahren und nach einem geeigneten Opfer zu suchen, scheint mir passend - gerade weil dieser Typ vor meinem geistigen Auge hier null Zugehörigkeit empfindet, kein Städter, absolut kein Feier-Typ. Gefühlte 100% Anonymität, keiner käme auf die Idee, dass er je dort gewesen sein könnte. In seinem räumlichen Umfeld oder aber auch seinem Umfeld vergleichbarem Kontext würde er weniger wahrscheinlich sein Opfer suchen wollen, das gefühlte Wahrgenommen-Werden dort größer. Er ist im sozialen Kontext Außenseiter, eher Beobachter, und fühlt sich um so sicherer, je mehr er beobachten kann, ohne selbst wahrgenommen zu werden, ohne dass die anderen Anstalten machen, mit ihm in Kontakt treten zu wollen. Die nächtlichen Straßen von München auch gefühlt eigentlich perfekt für ihn, für sein Vorhaben.

So weit, ist natürlich ziemlich zusammengesponnen. Aber ich hoffe, ich konnte die Grundidee dahinter verständlich rüberbringen und würde mich über Kritik und Ergänzungen freuen.

Ach ja, in meinen Augen nach wie vor ein bedeutsames Detail:
Die Abrisskanten des verwendeten Klebebandes belegen ja, dass hier so ein professioneller Abroller verwendet wurde. Sicher kein Gegenstand, den man häufig "einfach so" in irgendeinem Haushalt findet, oder? Ich hab jedenfalls keinen, bin auch noch nie auf die Idee gekommen, mir sowas zu kaufen, und ich wüsste jetzt von niemandem in meinem Verwandten- und Bekanntenkreis, dass er sowas zu Hause hätte.
Wenn der Typ so drauf war wie von mir umrissen, hätte der sich so ein im Grunde verzichtbares Teil eher nicht gekauft, schon gar nicht im Zusammenhang mit der Leichenverbringung, wo er nichtmal neue Folie verwendet hat. Wie gesagt, nach meinem Erleben kauft sich auch sonst kaum einer "einfach so" so einen Paketband-Abroller.
Wer also hat sowas? 1995 war noch nichts mit Ebay, oder Paketen von Amazon, Zalando usw. von denen ein guter Teil wieder zugeklebt und zurückgeschickt wird. Ich hätte da jetzt keine Idee, wer 1995 rein privat so regelmäßig/häufig Pakete zukleben oder anderweitig Dinge verpacken würde, dass so ein Abroller eine nahe liegende Anschaffung wäre. Schon gar nicht jemand, der zweimal überlegt, bevor er was kauft - aber auch sonst nicht.
Denkbar halt was Berufliches, aber wer hat da den Abroller von der Arbeit privat zur Verfügung? Natürlich möglich, dass er sich das Teil für diesen Zweck "ausgeborgt" hat. Auch die gebrauchte Folie könnte von der Arbeit sein, muss nicht von einer privaten Malerbaustelle stammen.
Oder aber, derjenige vertreibt irgendwas als Kleinunternehmer, ich denke da grad zB an einen Imker mit wenigen hundert Pfundgläsern im Jahr, die halt stoßsicher in 6er Kartons verpackt werden, bevor sie zu irgendeiner Verkaufsstelle (Markt, lokaler Supermarkt oder anderer Laden) gebracht werden. Also nur als Beispiel.

Jedenfalls, der verwendete Abroller ein "ungewöhnlicher Gegenstand", oder nicht?
Rimini
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Re: MORDFALL SONJA ENGELBRECHT (19 †), MÜNCHEN, 1995

Ungelesener Beitrag von Rimini »

So ein preiswerter Abroller passt doch sehr gut zu deinen Gedanken, dass der Täter eher sparsam gewesen sein könnte.

Nehmen wir doch mal an, er ist Handwerker, z. B. Maler. Dann hat er wahrscheinlich jede Menge Abfall, die er in Müllsäcken entsorgt. Die meisten würden die Säcke oben zuknoten, dazu muss aber viel Platz im oberen Bereich sein. Wenn er mit Paketband zuklebt, kann er fast bis zum Rand einfüllen. Ob es 1995 schon Säcke mit eingeschweißter Schnur zum Zuknoten gab, weiß ich nicht, aber vielleicht waren die auch teurer.

Nur hilft das auch nicht weiter, dass der Täter Handwerker war, dürfte sehr wahrscheinlich sein.
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