MORDFALL SONJA ENGELBRECHT (19 †), MÜNCHEN, 1995

ÖFFENTLICHE DISKUSSION
Fälle: Anja Aichele, Ayleen Ambs, Vierfachmord von Annecy 2012, Bärbel B. (Bremerhaven) u. Ingrid R. (Bremen), Annika Brill, Tristan Brübach, Christoph Bulwin, Anne D. (Lorch), Suzanne Eaton, Michaela Eisch, Victor Elling, Sonja Engelbrecht, Trude Espas, Regina Fischer, Abby G. & Libby W. (USA-Indiana), Maren Graalfs, Valeriia Gudzenko, Mara-Sophie H. (Kirchdorf), Marion & Tim Hesse, Jutta Hoffmann, Bärbel K. (Lübeck), Milina K. (Luckenwalde), Peggy Knobloch, Cindy Koch, Martina Gabriele Lange, Lola (FR-Paris), Karl M. (Berlin), Khadidja M. (Ingolstadt), Stefan M. (Salzgitter), Jelena Marjanović, Margot Metzger, Karin N. (Borchen), N. N. (Lampertheim), Gabby Petito, Heike Rimbach, Elmar Rösch, Gustav Adolf Ruff, Carina S. (Iserlohn), Hannah S. (Hamm), Lena S. (Wunsiedel), Gabriele Schmidt, Mord in Sehnde-Höver, Yasmin Stieler, Simone Strobel, Elisabeth Theisen, Karsten & Sabine U. (Wennigsen), Nicky Verstappen, Hanna W. (Aschau)
HP1
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Re: MORDFALL SONJA ENGELBRECHT (19 †), MÜNCHEN, 1995

Ungelesener Beitrag von HP1 »

Ja, Handwerker könnte schon sein, wegen der Folie. Wobei viele auch die Malerarbeiten im eigenen Zuhause selbst machen und dann Folie mit Farbresten haben. Wäre bei dem von mir skizzierten Typus auch jedenfalls erwartbar, da müsste die Folie nichtmal frisch verwendet gewesen sein, sondern könnte für spätere Verwendung aufgehoben worden sein. "Sehr wahrscheinlich" finde ich da schwierig, ich finde nichtmal meine Gedanken oben "halbwegs wahrscheinlich". Lässt sich halt nicht ausschließen, dass es sich genauso gut auch deutlich anders verhalten könnte.

Und der Abroller - will mich da auch nicht dran aufhängen, aber ich bin mir recht sicher, sowas gibts bestenfalls in einem von zwanzig Haushalten und viel andere Details gibts in dem Fall auch nicht, mit denen man sich gedanklich beschäftigen könnte. Deshalb die Frage, wer hat denn sowas?

Für mich hat die aufwendige Leichenverbringung "auf Nimmerwiedersehen" (auch wenns dann letztlich doch nicht so war) irgendwie was von sehr ausgeprägter Gründlichkeit, einer Art "Ordnungsliebe", wenn man so will.
Sicher kannte der Täter den Ablageort+Umgebung recht gut, aber bei dem Typus wäre mir auch vorstellbar, dass er im Zuge der Vorbereitung gründlich und geduldig nach dem geeigneten Ort gesucht hat, die Felsspalte+Umgebung nicht zwingend vorher sowieso schon gekannt haben muss. Wahrscheinlicher wäre es aber wohl trotzdem.
In wiefern hier Nähe/Entfernung zum Wohnort bedeutsam gewesen sein könnte, da muss ich drüber nachdenken - keine Ahnung, ob ich da einen greifbaren Gedanken finde, der begründbar wäre. Aber ich würde generell (nicht nur, falls "mein" Täterbild mehr oder weniger passt) eher annehmen, dass ein Täter nach München reinfährt, um da nachts ein Opfer von der Straße abzugreifen, als dass ein Münchner Täter so weit rausfährt, um die Leiche zu verbringen. Aber wissen kann man es halt nicht.
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Re: MORDFALL SONJA ENGELBRECHT (19 †), MÜNCHEN, 1995

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MMn war sich der Täter sehr sicher bei dem von ihm gewählten Ablageort. Einerseits weil er die Decke/ Folie vermutlich eher nutzte um Spuren der Tat/Leiche in seinem Fahrzeug zu vermeiden und ihn das mehr interessierte, als keine Spuren von sich an der Leiche zu hinterlassen. Decke = Sichtschutz auf die Leiche plus Flüssigkeits- aufsaugendes Material. Folie = Geruchsdämpfer plus Flüssigkeits- einschließendes Material. Andererseits weil er eben eine Stelle wählte, für die er große Anstrengung und viel Zeit investieren musste um sie zu erreichen. Das tust du nur, wenn du ein perfektes Ziel vor Augen hast und wenn es 1. das Risiko wert ist auf dem Weg dorthin gesichtet zu werden oder 2. du auch von dem Weg dorthin weißt, dass du nicht gestört oder überrascht werden wirst.

Was diese spezielle Stelle und die Schwierigkeiten der Verbringung dorthin angehen, kommt für mich außer einem sehr ortskundigen Einzeltäter auch eine 3er Konstellation beispielsweise in Frage. Einer der Schmiere steht und im Zweifelsfall andere Passanten in diesem Waldstück ablenkt und 2 die gemeinsam, somit auch schneller die Leiche tragen.
Ich gehe bergauf und bergab, aber ich bewege mich nicht. Was bin ich?
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Re: MORDFALL SONJA ENGELBRECHT (19 †), MÜNCHEN, 1995

Ungelesener Beitrag von AngRa »

@HP1

Ich gehe auch davon aus, dass die Jungs, die Sonjas letzte Begleiter waren, nicht mit irgendeiner erfundenen Geschichte durchgekommen wären, denn es waren keine Staatsschauspieler. Ich vermute aber auch stark, dass sie zunächst nicht in allen Punkten die reine Wahrheit gesagt haben, beispielsweise was möglichen Alkohol oder Drogenkonsum anbelangt. Das dürften sie im Rahmen der Vernehmungen aber revidiert haben. Nur an die Öffentlichkeit gedrungen ist das nicht. Jugendliche Zeugen stehen da unter einem besonderen Schutz. Das dürfte ein Grund sein. Ich gehe auch davon aus, dass die Urteilsfähigkeit von Sonja durch möglichen Alkohol bzw. Drogengenuss erheblich eingeschränkt war und so ist sie vielleicht entgegen sonstiger Gepflogenheiten auf Mitfahrgelegenheiten bei einem seriös wirkenden Fahrer eingegangen, was sie sonst vielleicht nicht getan hätte.

Was diesen Abroller anbelangt, da bin ich auch der Meinung, dass so etwas zur damaligen Zeit eine Besonderheit in einem Haushalt war. Handwerker hatten so etwas vielleicht oder aber auch Leute, die viele Pakete gepackt und verschickt haben.

@Trodat5203

Ich gehe wegen des Ablageortes auch von einem ortskundigen Einzeltäter aus. Es stimmt, dass man so etwas nicht auf gut Glück macht sondern der Täter muss einen ganz bestimmten Ort im Auge gehabt haben, den er als sicheres Versteck eingestuft hat und für den sich der Aufwand mit der Verbringung daher gelohnt hat. Vielleicht wollte er den Ablageort auch zusätzlich immer unter Kontrolle behalten. Ich könnte mir auch zwei Täter vorstellen, die die Leiche zusammen abgelegt haben. Einer könnte dem anderen geholfen haben. Die müssten dann ein sehr enges Verhältnis gehabt haben. Da fallen mir Vater und Sohn oder zwei Brüder ein.
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Re: MORDFALL SONJA ENGELBRECHT (19 †), MÜNCHEN, 1995

Ungelesener Beitrag von HP1 »

@Trodat5203
Ja, die "Verpackung" (Folie) diente praktischen Zwecken/Notwendigkeiten. Sichtschutz etwa auf dem Weg ins Auto, beim Transport im Straßenverkehr, beim Verbringen vom Fahrzeug zur Felsspalte. Schutz vor Verunreinigung im Fahrzeug und beim Tragen, Flüssigkeit und Geruch. Möglich auch, dass sich das "Paket" (Leichnam in Hockstellung, straff eingepackt) besser tragen ließ als in anderer "Formgebung".
Die Ablage spricht für ein starkes Interesse, dass Leichnam/Überreste auf keinen Fall gefunden werden sollen. Da wäre die Verpackung als Geruchsschutz jedenfalls auch wesentlich.
Aber auch psychologische Komponenten wären denkbar, den Leichnam nicht sehen/anfassen wollen etwa.
Zuletzt vor Ort der Schutz der Überreste vor Tieraktivitäten. Über die Umstände des herumliegenden Knochens, der letztlich zum Auffinden führte, ist ja in der Hinsicht nicht viel bekannt. Aber hier wurde jedenfalls gemutmaßt, der könnte von Tieren aus dem Versteck gezerrt und ein Stück weit verschleppt worden sein - seit einigen Jahren sind in der Region als Wölfe unterwegs, freilaufender/wilder Hund ebenfalls denkbar.

Und die Decke? War so eine Art Fleecestoff, Polypropylenfaser oder so. Wurde polizeilich benannt, oder irgendwo ist ein Etikett auf einem Foto zu sehen (Originaldecke oder identisches Vergleichsstück). Jedenfalls nur wenig saugfähig.
Sonja könnte auf der Decke gestorben sein, oder der Leichnam zunächst darauf gelegen haben. die Decke hatte "was abbekommen" und wurde dann einfach mit entsorgt vielleicht.

Die Verwendung gebrauchter, sichtbar spurenbehafteter Folie als äußere, sichtbare Oberfläche des Pakets irritiert mich halt nach wie vor etwas. Wobei das gerade für so ein Paket im Kofferraum natürlich auch als unauffälliger, als tarnendes Detail gedacht gewesen sein könnte. Zusammengewickelter Handwerksabfall weckt da weniger Aufmerksamkeit und Interesse als ein "frisch" aussehendes Paket. Hm, neuer Gedanke jedenfalls.

Auf den Polizeifotos sind zwei verschiedene Folien zu sehen, einmal weiß, einmal halbtransparent. Die jeweils anhaftenden Klebestreifen weisen deutlich verschiedenen Verwitterungsgrad auf (der Klebstoff schwindet durch mikrobiologische Aktivität, bzw. wird einfach ausgewaschen), die Erdanhaftungen an beiden Folien scheint sich zu unterscheiden. Auf ein oder zwei Fotos ist das "Paket" mit nur einer der Folien zu sehen.
Unterm Strich der Eindruck, die Überreste wurden zweimal verpackt, möglicherweise (Verwitterungsgrad) mit deutlichem zeitlichen Abstand. Gibt ja auch die offizielle Äußerung, der Täter habe die Ablagestelle jedenfalls erneut (oder wiederholt?) aufgesucht. Ob sich beim Auffinden die Dekce letztlich im Paket oder daneben befand - ich weiß grad nicht, ob das soweit bekannt ist, meine mich aber grad daran zu erinnern, dass sie wohl separat war. Kann mich da auch irren.
Man könnte sich etwa vorstellen, der Täter habe die Ablage langfristig wiederholt aufgesucht (spräche mMn eher für Wohnortnähe, bei jedesmal mehrstündiger Autofahrt hätte er das nach meiner Einschätzung über die Jahre wohl irgendwann sein gelassen) und dann nach Jahren, zeitnah vor dem Auffinden des Knochens, Beschädigungen festgestellt (vielleicht auch Knochen außerhalb der Spalte vorgefunden) und die Überreste erneut verpackt. In dem Szenario also erneut hohe Aktivität, um ein Auffinden zu vermeiden - nach so langer Zeit, allerdings vielleicht mit einem anderen Risikoempfinden bzgl. Spuren, mittlerweile auch DNA.
Jedenfalls, das alles nur Beobachtungen/Gedanken zu den veröffentlichten Fotos und dem Umstand erwiesenen erneuten Aufsuchens, ohne genauere offizielle Beschreibung/Erläuterung dabei.

Ja, der Täter war sich sehr sicher bei dem gewählten Ablageort. Die Stelle ist außergewöhnlich gut vor Entdeckung geschützt, diese Qualität musste aber mit ganz erheblichem Aufwand bei der Verbringung erkauft, erarbeitet werden.
Wie gesagt, nach meinem Dafürhalten wäre dies hinsichtlich Erwischtwerden eigentlich nicht notwendig gewesen, da hätte es 1995, ohne die heutige DNA-Technik, leichtere Wege gegeben. Aber Täter handeln ja nicht rein rational, 100% objektiv sinnvoll, und so ein Effizienzdenken, möglichst minimierter Aufwand, muss da ja auch kein vorrangiges Motiv des Täters gewesen sein - gerade in so einer Sache dürfte die Leistungsbereitschaft deutlich überdurchschnittlich sein, oder nicht? Dennoch, in puncto Verbringung hatte der sich ein bemerkenswert anspruchsvolles Projekt vorgenommen und durchgezogen und die Frage nach dem "Warum" ist da jedenfalls zu stellen - auch, weil man sonst nicht viel Ansatzpunkte hat.

Gut, man weiß jetzt auch nicht, in welchem Zustand die Leiche war. Vieles beim Auffinden längst nicht mehr erkennbar, muss auch nicht alles öffentlich gemacht worden sein. Jedenfalls könnten da zB sichtbare, individuelle Verletzungsmuster vom Täter als detaillierte Hinweise auf seine Tat wahrgenommen worden sein und er vermied, der Polizei/Öffentlichkeit diesen Einblick zu gewähren. Muss nicht sachlich begründet gewesen sein, sowas wie Hinweise auf eine spezielle Waffe oder so, ich denke das grad eher psychologisch. Die Leiche auffindbar zu verbringen bedeutet, sie der Polizei/öffentlichen Wahrnehmung zu überlassen, Einblick in seine Tat zu gewähren. Widerspräche einem unbedingten "Gebot der Heimlichkeit", dem ein planender Täter sein Tathandeln üblich unterstellt. Dass die Leiche nie gefunden werden soll vielleicht nicht viel mehr als vom "Bauchgefühl" des Täters motiviert?

Das sind schon so die Begriffe, die ich mit Täter/Tathandeln in Sonjas Fall assoziiere:
Gründlichkeit, planvolles Vorgehen, nicht spontan oder naiv, längere/lange Phase von Vorstellung bis Tatentschluss.
Pragmatisch, jedoch kein ausgeprägt aufwandsvermeidender Typ, möglicherweise durchaus mit ausgeprägtem Effizienzdenken, eher tatkräftig, zielstrebig, vielleicht auch erkennbar ehrgeizig ausgeprägt. Sozialer Außenseiter, nicht zwangsläufig mit resultierendem Leidensdruck. Ein Mensch, der sich von der Meinung anderer entweder gut emanzipiert oder sich nie übermäßig dafür interessiert hat. Körperlich fit, aus beruflichen Gründen oder aktiv Sport treibend. Nicht zu jung, ich würde vorsichtig Ende 20 bis Ende 30 tippen. Selbständige Berufstätigkeit würde ins Bild passen, aber optional, nicht explizit wahrscheinlich.
Die Planung auch im Detail möglicherweise zunächst Gedankenspiel, Konkretisierung vor Entschluss. Lohnt es, nach etwaigen anderen Taten des Täters zu schauen (Mehrfachtäter)? Auf jeden Fall, gut möglich auch mit erheblichem zeitlichen Abstand. Muss aber nicht, ist nur möglich.
Ergänzender Gedanke: Hätte der Täter bei einer weiteren vergleichbaren Tat nicht das selbe Versteck benutzt und man hätte dann die Überreste nicht nur einer Person gefunden?

Tja, und woher kannte er diese ideale Stelle im Wald? Ist jetzt nicht so, dass jeder, der eine Leiche loszuwerden hat und sie möglichst gut verstecken will, so eine Stelle kennt, sondern wohl viel eher die Ausnahme. Andererseits stolpert man auch nicht grad über solche Stellen, wenn man mit hohem Anspruch danach sucht. Beides nicht wirklich wahrscheinlich, aber wenn immer nur das Wahrscheinliche geschähe, gäbe es all diese Taten ja gar nicht.
Und es ist ja auch nicht so, dass jemand zum Täter wird, weil er zufällig so eine Stelle kennt.
Wobei ich zum letzten Punkt so eine Vorstellung habe: Jemand, der irgendwann in seinem Leben eine solche Tat begeht, den treiben in der Regel die zugrunde liegenden Motive wohl innerlich bereits lange davor um, ob nun das Ausleben von Dominanz, Machtausübung, Sadismus, oder die Erzwingung sexueller Aktivitäten, was auch immer. So ein Täter wacht nicht unbedarft eines morgens auf und entschließt sich spontan, nächste Woche eine Frau zu entführen usw. Nein, ich würde da viel eher ausgehen von einem langen Vorlauf an heimlicher Phantasie, ausgeprägtem gedanklichen Hineinbegeben in die Täterrolle, Ausmalen einer Tat bis hin zu, nennen wir es mal "unverbindliche Tatplanung". Also langer innerer Vorlauf, mehr oder weniger "lebensbegleitende" Affinität zu den zugrunde liegenden Motiven. Wenn nun so jemand, lange vor der realen Tat bzw. deren konkreter Planung, so einen Ort wie diese Felsspalte findet/kennt, dann halte ich es für gut möglich, dass er diesen Ort bereits frühzeitig in seinen Phantasien, seinen Tagträumen verwertet, den Ort etwa wiederholt als fiktives Leichenversteck seiner gedanklichen Wichsvorlage nutzt. Ich würde da jetzt nicht sagen, dass die (reale) Kenntnis eines solchen, auch real höchst geeigneten Ortes hinreichend für einen Tatentschluss sein könnte. Aber mir dennoch denkbar, dass dieser ihm bekannte Ort bereits frühzeitig, noch in der Annäherung an konkrete Planung und Tatentschluss, für ihn längst als etwaiger Verbringungsort gesetzt ist, vielleicht gar alternativlos. Das wäre jedenfalls auch ein Erklärungsansatz, warum die Verbringung dann auf diese vermeidbar hoch aufwendige Weise stattfand. In diesem Sinne würde ich also eher für eine längere Kenntnis des Ortes vorab votieren. Aber sicher bin ich mir da nicht.
HP1
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Re: MORDFALL SONJA ENGELBRECHT (19 †), MÜNCHEN, 1995

Ungelesener Beitrag von HP1 »

Mehrere Täter - denkbar ist natürlich alles, aber irgendwie kann ich mich mit dieser Variante nicht anfreunden.
Wenn eine junge Frau von der Straße weg verschwindet und später irgendwo tot verbracht wurde, eine Beziehungstat/Nahfeldtäter soweit nicht angenommen wird, dann sehe ich da bei den nahe liegenden bzw. mir überhaupt als plausibel in den Sinn kommenden Motiven solche, mit denen ein Täter meiner Einschätzung nach wahrscheinlich für sich allein "gehaushaltet" hat, eine gemeinschaftlich gepflegte und zum Tatenschluss und -ausführung gebrachte Motivlage erscheint mir sehr unwahrscheinlich.
Und späterer Tathelfer? Nach meiner Vorstellung würde der Täter gut möglich eher mit wehenden Fahnen untergehen als jemanden einzuweihen, seine Tat zu teilen, seine heimlichen und verbotenen Bedürfnisse jemandem offenbaren - selbst wenn sie dann in Konsequenz bei Erwischtwerden öffentlich würden. Zu große Hemmschwelle. Der von mir spekulativ angenommene Tätertyp hat auch eher keine entsprechend wirklich engen, vertrauten Beziehungen, auch nicht zu Familienangehörigen.
Aber möglich ist natürlich alles, ausgehend von Aussagen/Gerüchten(?) über diesen Immobilientyp wurde ja z.B. auch in Richtung Okkultismus, eine möglicherweise von einer Gruppe in ritueller Manier an Sonja verübten Tat spekuliert. Ob man da weiterdenken will, evtl. auch unter Einbeziehung der Dummschwätzerei(?) ihres letzten Begleiters oder gemutmaßten Berührpunkten Sonjas mit solch einer "Szene", muss jeder selbst wissen. Wäre halt ein komplett anderer Gedankengang, ausgehend vom Konkreten, unabhängig von der Herangehensweise, aus den vorliegenden Fakten Annahmen zu konkretisieren. Beides miteinander zu verwursten macht analytisch jedenfalls keinen Sinn, und beide Ansätze erfordern halt die Einsicht, möglicherweise völlig daneben liegen zu können.

Die Verbringung mit mehreren Personen... wäre etwas einfacher gewesen, aber nicht wirklich viel.
Ich hab letzten Samstag zu zweit einen gestreckten Überläufer (Wildschwein im 2. Lebensjahr) 150m aus dem Wald geschleppt. Später aufgebrochen wog der 45kg, Lebendgewicht wohl irgendwo um die 60kg. Eine kleine Strecke konnten wir den mit einer Schlinge ziehen, musste aber größtenteils getragen werden. Der Boden war recht ähnlich wie für den Zugang (von oben, Entfernung einige hundert Meter, wenn ich mich richtig erinnere) bei der Ablage Sonjas beschrieben, viel Geröll mit Bewuchs bzw. stellenweise mit altem Laub/lockerem Humus bedeckt. So ein Boden wo man aufpassen muss, sich nicht die Haxen zu brechen.
Das Gewicht an sich war gar nicht so das Problem, sondern die eigene Trittsicherheit. Das Gewicht belastet da zusätzlich, aber in Sachen Aufmerksamkeit und Koordination war es eher schwieriger zu zweit. Ein leichteres Stück, ich sag mal 40kg, hätte ich da jedenfalls lieber allein geschultert.
Bei solchen Bedingungen würde ich auch eine Verbringung bei Dunkelheit zumindest aus technischer Sicht in Frage stellen. Mit Taschenlampe/Stirnlampe und viel "Gepäck"? Dazu gehört dann schon erhebliche Risiko- und Leidensbereitschaft.
Gast562

Re: MORDFALL SONJA ENGELBRECHT (19 †), MÜNCHEN, 1995

Ungelesener Beitrag von Gast562 »

Shadow hat geschrieben: Freitag, 06. September 2024, 17:15:05 Sonja absolvierte zu dieser Zeit ein Praktikum in einer Anwaltskanzlei.

Ein Immobilienmarkler mit okkulten Neigungen , der seine Töchter missbrauchte , fiel 2002 auf weil er bei einer polizeilichen Durchsuchung Sonjas Vermissten Artikel im Portemonnaie bei sich trug.

Meine These ist das Sonja Auf ihrer Praktikums stelle , dort ins Visier geraten sein könnte , vielleicht hatte der Täter geschäftliche Beziehungen zu diesem Anwaltsbüro.

So äußerten die Eltern die Vermutung, dass ihre Tochter Opfer von Menschenhandel geworden sein könnte.Sie spekulierten auch über mögliche Täter aus dem Umfeld des Spiritismus und der Schwarzen Szene.

Eine engelsgleiche junge Frau mit dem lieblichen Namen engelbrecht, könnte jemanden in ihrem (Arbeits) Umfeld mit Okkultem Hintergrund aufgefallen sein.
Insbesondere da ein hoher ritueller Festtag in schwarzen Kreisen bevorstand , für Außenstehende auch als Ostern bekannt.

Ein Polizist fand heraus das Sonjas Umfeld mit dem sie zuletzt verkehrte, in solch schwarzen Kreisen gewesen war.

Widersprüchlichkeiten im Ablauf : Zeugin will Sonja und deren Begleiter in der Wohnung im Treppenhaus gesehen ca22 Uhr , anstatt Vollmond Pub Besuch.
Sonjas Schwester meinte bei ihr sei gar kein Anruf eingegangen um Sonja abzuholen.

Durch diese Anhaltspunkte der schwarzen Szene ergäbe sich folgende These.
ein Okkultist mit Verbindungen zu Sonjas Bekanntenkreis welcher Sonja für bestimmte rituelle Zwecke haben wollte , könnte jemanden beauftragt haben , sie dringend aus dem Haus zu locken.
wohlmöglich könnte es einen finanziellen Anreiz gegeben haben ala : wenn du es schaffst Sonja aus dem Haus zu locken , winkt dir die Summe xxx als Belohnung.

Erwähnter Immobilien Markler ( Zeitungsartikel über Sonja im Portemonnaie) renovierte alte Häuser und Schlösser.
Die Ermittler stellten folgende Frage.
Wer renovierte 1995 in Kipfenberg?

Laut der Ermittler wurden an den Folien, in die der Leichnam verschnürt war, Farbreste gefunden. Deshalb fragen sie, wer 1994 oder 1995 in Kipfenberg renoviert hat.
Sonja hatte lt. der Userein, die die Homepage erstellt hat, das Praktikum bereits abgeschlossen.

Ich denke, dass die Eltern das mit dem Menschenhandel nur annahmen, weil Robert gesagt haben soll, dass er Sonja verkauft habe. Ich gehe mal davon aus, dass er dies trotzig nach wiederholten Anschuldigungen von sich gegeben hat.

Fand das mit den okkulten Kreisen tatsächlich ein Polizist heraus? Ich habe es so in Erinnerung, dass Sonja`s Eltern Freunde von Sonja beschuldigten mit Okkultismus zu tun zu haben. Trug nicht Sonja auch irgendein Amulett, das an diese Szene erinnerte?

Fangt doch nicht wieder damit an, dass jemand (in diesem Fall Robert) sie aus dem Haus locken musste. Das hätte er doch einfacher haben können als sich im Vorfeld durch wiederholte Anrufe in die erste Reihe der Verdächtigen (oder einzigen Verdächtigen) der Familie zu stellen.

Die Frage, wer in Kipfenberg renovierte, ergab sich, weil Sonja in eine Folie gewickelt war, die mit Farbresten bekleckert war. Ob daraus ein erneuter Verdacht gegen den Schlossherrn bestand, ging aus den Zeitungsartikeln nirgends hervor.
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Re: MORDFALL SONJA ENGELBRECHT (19 †), MÜNCHEN, 1995

Ungelesener Beitrag von Trodat5203 »

@HP1: Die DNA-Analyse gibt es schon seit den 80ern. Erstmals in Deutschland in den frühen 90ern durchgeführt. 1994 gab es in Deutschland erstmals eine Massenspeichelung in Hessen. Als Sonja 1995 verschwand und getötet wurde, war das Thema hier zu Lande also Recht frisch und aktuell, wovon der Täter durchaus mitbekommen haben dürfte. Grad die Massenspeichelung im Vorjahr war ja schon eine Sensation und sicherlich wurde auch über Hessens Grenzen hinaus davon berichtet. Einzig und allein die DNA-Analyse-Datei, also die Datenbank in der DNA-Profile gespeichert werden gibt es erst seit 1998 in Deutschland. Das spielt für den Fall aber auch keine Rolle.

Zu dem Ablageort habe ich immer folgende mögliche Begründung vor Augen (keine Ahnung wieso): ich stelle mir den Täter als Kind vor in diesem Waldstück, möglicherweise mit Freunden oder Geschwistern. Man spielt verstecken oder erforscht "Höhlen". Der kleine Körper des Täters verschwindet in dieser Spalte. Ein ideales Versteck. Niemand findet ihn. Das beste Versteck ever. Oder er lief mal von Zuhause weg und suchte Schutz und Einsamkeit im Wald und fand diese dort. Solche Eindrücke aus der Kindheit bleiben bestehen und man erinnert sich zurück. Ob geplant oder nicht geplant spielt da in den Moment für mich nicht so eine große Rolle. Entweder hat er das geplant und konnte seinen Plan so durchziehen weil er eben auch einen perfekten Ablageort in Petto hatte (aber halt eine Option mit viel Plackerei, die vllt konträr zum Genuss der Tat steht)Oder er hat es nicht geplant und hat glücklicherweise diese Stelle erinnert. Was mich bzgl. Planung irritiert sind die Farbreste an der Folie. Das wirkt auf mich eher so, als habe man nach etwas gegriffen weil man was greifen musste, was man zufällig noch rumfliegen hatte. Bei einem organisierten Täter würde ich eher erwarten, dass er sich speziell für seine Tat Folie im Vorfeld besorgt und diese ausschließlich für sein Vorhaben verwendet. Ebenso gestaltet es sich mit der Decke, die doch ein recht spezielles Motiv trägt und jetzt keine graue oder schwarze 0815-Sofadecke ist. Aber das ist nur meine Meinung.
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Re: MORDFALL SONJA ENGELBRECHT (19 †), MÜNCHEN, 1995

Ungelesener Beitrag von HP1 »

@Trodat5203
Danke für die Zeitangaben zum Thema DNA-Beweis. Hatte ich um ein paar Jahre später auf dem Schirm.
Dann also tatsächlich durchaus wahrscheinlich, dass der Täter schonmal davon gehört und es dann wohl auch bzgl. seiner Tat und der Leichenverbringung auf dem Schirm hatte. Wäre ein plausibles, sinnvolles Motiv, die Leiche dauerhaft verschwinden lassen zu wollen, sicher ist sicher. Gebrauchte Folie und Decke irritieren als mit verbrachte Spurenträger dann dagegen mehr, der "gesunde Menschenverstand" hätte da doch sofort frische Folie empfohlen, mit Handschuhen aus der Verpackung geholt, oder nicht? Wär ja auch echt kein Aufwand gewesen.
An der Stelle offenbar sehr großes Vertrauen, dass die Überreste niemals aufgefunden werden (zumindest mal nicht zu seinen Lebzeiten), keine Restunsicherheit, dass sie eventuell doch irgendwie gefunden werden könnten (was dann tatsächlich doch geschah, genau mein Humor...). Ok, die Felsspalte gibt, objektiv betrachtet, tatsächlich ein so großes Vertrauen her, so ein "nach allen Regeln der Wahrscheinlichkeit...".
Nur, Menschen sind nicht objektiv. Und ich bin mir sicher, die meisten Menschen würden ebenso eine Restunsicherheit (oder besser Verunsicherung) deutlich spüren. Unser Täter in dieser Spekulation aber nicht? Was meinst du?

Ja, das spielende Kind, mit forschen Augen die Umgebung erkundend, Details und deren Qualitäten ganz anders, spielerischer und phantasievoll wahrnehmend als der übliche Erwachsene in seinem Alltag. Diese Vorstellung habe ich da uA auch.
Aber ich sehe auch den planenden Täter, der sich Gedanken über die Leichenentsorgung macht. Sie soll für immer verschwinden, ob nun wegen möglicher Spuren (DNA oder andere) oder aus einer, sagen wir mal charakterlichen Ordnungsliebe des Täters heraus, spielt keine Rolle.
Jetzt ist "im Wald vergraben" so ziemlich die platteste, völlig stereotype Idee, wie man denn eine Leiche loswerden könnte. Nur, graben ist in weiten Teilen des heimischen Waldbodens keine einfache Sache wegen vorhandenem Schotter/Geröll oder Baumwurzeln. Also mit Bagger gehts, aber mit Muskelkraft? Die Idee, stattdessen irgendeine vorhandene Höhlung im Wald zu nutzen, wäre die so genial oder einfach nur naheliegend?
Naja, und da in einem Gebiet zu schauen von dem man weiß, dass es ziemlich felsig und unwegsam ist, einfach mal die Stiefel schnüren, Butterbrot einpacken und sich einen halben Tag Zeit nehmen - ich würde schon damit rechnen, dass man so einen recht guten Ort finden könnte, gut möglich auch unsere Felsspalte.
Vorstellen kann man sich da halt viel, letztlich ist es an der Stelle nicht entscheidbar, spielt auch keine wirklich entscheidende Rolle. Man kann halt unter der Annahme, er kannte den Ort bereits früher aus völlig unkriminellem Kontext, der gehörte zumindest zeitweise zu seinem Bewegungsradius, versuchen Personengruppen zu identifizieren, denen er demnach gut angehört haben könnte. Ok, ist ein Ansatz, sollen aber andere machen. Ich geh jetzt nicht in Kipfenberg Klinkenputzen mit der Frage, ob vielleicht irgendein älterer Herr im Ort als begeisterter Pilzsammler bekannt wäre, oder so.

Ja, die gebrauchte Folie irritiert, nicht wahr? Wirkt wie spontan gegriffen und benutzt, weil grad in Reichweite, spontan und achtlos.
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Re: MORDFALL SONJA ENGELBRECHT (19 †), MÜNCHEN, 1995

Ungelesener Beitrag von Trodat5203 »

@HP1: Sehr gerne. Wenn ich jetzt mal Versuche mich in die Denkweise eines Täters hinein zu versetzen und in die teils abstrusen Äußerungen vor Gericht oder in einer Befragung, käme mir z.B. auch in den Sinn, dass der Täter die Leiche wohlmöglich entkleidete und in eine Decke wickelte um später an zu geben, die Getötete habe bei ihm übernachtet und sei im Schlaf verstorben, er sei in Panik geraten weil möglicherweise auch Alkohol und Drogen eine Rolle spielten und habe die Leiche dann lediglich weggeschafft. Klingt natürlich nicht sehr plausibel, da fällt eher keiner drauf rein, hat es aber schon oft gegeben eben auch um ein sexuelles Interesse zu verschleiern, obwohl es dann doch eher sinnvoll wäre die Leiche nicht unbekleidet irgendwo abzulegen. Who knows?

MMn handelt es sich bei dem Täter auch im ehestens Fall um einen Handwerker bzw. zumindest praktisch veranlagten Menschen, der anpacken kann und dies auch tut und der sich gern in der Natur aufhält oder es beruflich muss. Die Genialität seines Leichenverstecks untermauert das für mich, da ein Theoretiker vermutlich eher von dieser Stelle aufgrund der Widrigkeiten abgesehen hätte und sich eine ebenfalls sehr gute einfachere Lösung gesucht hätte, insbesondere wenn man von einer Vorplanung ausgeht.

Die Decke übrigens finde ich sehr spannend. MEn ist das Motiv der Decke nicht unbedingt eins, was man von einem recht jungen männlichen Täter erwarten würde. Etwas kitschig vllt für nen coolen Typen Mitte 20. Weiss man, wann und wo diese Decken produziert wurden und in welchen Jahren sowas gefragt und angesagt war? Diese Decke stell ich mir irgendwie eher in der Wohnung einer Dame vor oder eines Junggesellen zwischen grob Ende 30 und 60, wo abends die Hitparade im Fernsehen läuft oder man sich Rosamunde Pilcher und Lindenstraße reinzieht. Sorry, wenn ich hier mit meinen Spekulationen zu weit abdriften, aber so ist meine Vorstellung dazu.
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Re: MORDFALL SONJA ENGELBRECHT (19 †), MÜNCHEN, 1995

Ungelesener Beitrag von AngRa »

Über die Herkunft der Decke ist mir aus Zeitungsberichten nur bekannt, dass die Herstellerfirma 1995 nicht mehr existiert hat. Die Polizei hat dann aber hinsichtlich möglicher Vertriebswege ermittelt. Erste genaue Hinweise zu diesem Punkt soll es nach der xy Sendung von Zuschauern gegeben haben. Zieführend für die Lösung des Falles waren diese Hinweise aber offensichtlich nicht. Ich gehe auch davon aus, dass die Decke nicht zum Haushalt eines jüngeren Mannes gehört hat. Ich vermute vielmehr, dass die Decke ausrangiert war, so dass ihr Fehlen niemandem mehr aufgefallen ist. Vielleicht lag sie in irgendeinem Schuppen herum oder im Kofferraum eines Autos. Ich könnte mir vorstellen, dass die Decke aus einer Wohnungsauflösung stammt und nur nicht entsorgt worden ist, weil sie noch irgendwelche Dienste ( Verpacken, Unterlage beim Renovieren oder ähnliches) leisten sollte. Ich würde die Decke vom Motiv her auch eher Frauen mittleren Alters zuordnen. Vielleicht konnte man die Decke in einem Versandhaus bestellen oder so.
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Re: MORDFALL SONJA ENGELBRECHT (19 †), MÜNCHEN, 1995

Ungelesener Beitrag von Trodat5203 »

AngRa hat geschrieben: Dienstag, 19. November 2024, 16:18:27 Über die Herkunft der Decke ist mir aus Zeitungsberichten nur bekannt, dass die Herstellerfirma 1995 nicht mehr existiert hat. Die Polizei hat dann aber hinsichtlich möglicher Vertriebswege ermittelt. Erste genaue Hinweise zu diesem Punkt soll es nach der xy Sendung von Zuschauern gegeben haben. Zieführend für die Lösung des Falles waren diese Hinweise aber offensichtlich nicht. Ich gehe auch davon aus, dass die Decke nicht zum Haushalt eines jüngeren Mannes gehört hat. Ich vermute vielmehr, dass die Decke ausrangiert war, so dass ihr Fehlen niemandem mehr aufgefallen ist. Vielleicht lag sie in irgendeinem Schuppen herum oder im Kofferraum eines Autos. Ich könnte mir vorstellen, dass die Decke aus einer Wohnungsauflösung stammt und nur nicht entsorgt worden ist, weil sie noch irgendwelche Dienste ( Verpacken, Unterlage beim Renovieren oder ähnliches) leisten sollte. Ich würde die Decke vom Motiv her auch eher Frauen mittleren Alters zuordnen. Vielleicht konnte man die Decke in einem Versandhaus bestellen oder so.
Wohnungsauflösung, eigener Kauf oder Nachlass eines verstorbenen Verwandten z.B. eigene Mutter wären denkbar. Jedenfalls war die Decke im Besitz des Täters und niemand scheint das gewusst zu haben, sonst hätte sich garantiert jemand gemeldet, der diese Decke als eine aus dem eigenen Haushalt hätte identifizieren können. Das macht es natürlich sehr wahrscheinlich, dass es sich hierbei nicht um eine gemeinsame Anschaffung mit Ehefrau oder Freundin handelte oder die Decke aus Kindheitstagen stammt oder ein Geschenk von jemandem war, zumindest nicht, wenn der Schenker noch lebte. Schade, dass dazu nicht mehr bekannt ist.
Ich gehe bergauf und bergab, aber ich bewege mich nicht. Was bin ich?
AngRa
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Re: MORDFALL SONJA ENGELBRECHT (19 †), MÜNCHEN, 1995

Ungelesener Beitrag von AngRa »

Es besteht aber auch die Möglichkeit, dass die Decke aus dem Haushalt eines nicht mehr so jungen Täters stammt und dass sich Ehefrau oder Freundin oder sonst wer nicht bei den Ermittlungsbehörden gemeldet haben, weil sie vielleicht den Angehörigen oder guten Freund nicht nach vielen Jahren noch in Verdacht geraten lassen wollten. Wer gibt schon gerne zu, dass eine Leichenverpackung aus dem Haushalt stammt oder dass man weiß, wer solch eine Decke hatte, wenn es sich um einen Angehörigen oder guten Bekannten handelt. Vielleicht war derjenige auch schon tot, gegen den ein Verdacht sich gerichtet hätte und da wollte man in der alten Geschichte nicht mehr stochern und Staub aufwirbeln. Schlafende Hunde soll man nicht aufwecken. Schade, dass die Polizei trotz des Leichenfundes in diesem Fall bislang wohl nicht entscheidend weiter gekommen ist.
HP1
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Re: MORDFALL SONJA ENGELBRECHT (19 †), MÜNCHEN, 1995

Ungelesener Beitrag von HP1 »

Trodat5203 hat geschrieben: Dienstag, 19. November 2024, 15:01:15 @HP1: Sehr gerne. Wenn ich jetzt mal Versuche mich in die Denkweise eines Täters hinein zu versetzen und in die teils abstrusen Äußerungen vor Gericht oder in einer Befragung, käme mir z.B. auch in den Sinn, dass der Täter die Leiche wohlmöglich entkleidete und in eine Decke wickelte um später an zu geben, die Getötete habe bei ihm übernachtet und sei im Schlaf verstorben, er sei in Panik geraten weil möglicherweise auch Alkohol und Drogen eine Rolle spielten und habe die Leiche dann lediglich weggeschafft. Klingt natürlich nicht sehr plausibel, da fällt eher keiner drauf rein, hat es aber schon oft gegeben eben auch um ein sexuelles Interesse zu verschleiern, obwohl es dann doch eher sinnvoll wäre die Leiche nicht unbekleidet irgendwo abzulegen. Who knows?
Ich denke nicht, dass der Täter sich mit so abenteuerlichem Gedankengang auf eine etwaige Bullshit-Aussage vor Gericht vorbereitet und deswegen die Decke mit eingepackt hat.
Klar gibts solche lächerlichen Darstellungen vor Gericht, aber eher als anwaltliche Strategie, weil die Staatsanwaltschaft dann erstmal was anderes beweisen muss, wenn die Klapperstorchgeschichte theoretisch zutreffend sein könnte. Dass ein Täter das bei der Tat so auf dem Schirm hätte und entsprechend Spuren legen würde, glaube ich nicht. Nicht, während man grad die Leiche für das beste Versteck der Welt einpackt.

Ich denke, auf der Decke lag Sonja lebendig, sterbend oder tot, und die hatte Blut oder andere Körperflüssigkeiten abbekommen, der Täter wollte sie dann vielleicht lieber mit entsorgen als reinigen. Möglicherweise wurde die Decke auch als Tragehilfe genutzt - entweder vor der Folienverpackung (der Leichnam könnte vor der Verpackung bewegt worden sein) oder für das Paket im Wald. Wie gesagt, irgendwie hab ich auf dem Schirm, die Decke wäre bei der Auffindesituation nicht mit im Paket, sondern daneben gewesen.

@AngRa hat zur Herkunft der Decke ja schon was geschrieben. Es gab wohl nach Aufruf Aussagen aus der Bevölkerung zu diesem Deckenmodell (sagt man so?), der EB wurde wohl auch ein Exemplar von privat überlassen.
Herstellung in Osteuropa (Polen, CZ oder so), in D dann relativ günstige Kaufhausware. Gut möglich, dass die Firma nicht allzu lang existierte, bzw. irgendwann unter anderem Namen andere Dinge herstellte. Das weiß ich nicht.
Aber Herstellung auch nicht zu weit vor dem Tatzeitpunkt, also nicht aus den 80ern oder so. Deshalb wohl schon eher eine Anschaffung des Täters als ein "Familienerbstück" oder sonstwo abgegriffener alter Kram.
Material wie gesagt so Flausch-Kunstfaser (Fleece), kam so um 1990 auf und hatte seitdem eine gewisse Popularität.

Ich bin etwa so alt wie Sonja heute wäre, ein paar Monate Unterschied. Wenn ich so zurückdenke, wie gewöhnlich oder ungewöhnlich so ein Deckenmotiv Mitte 1990er wohl gewesen war...
Doch, Kitsch und romantische Motive waren da schon als gegenwärtig, vielleicht eher bei jüngeren Leuten als bei der damaligen Elterngeneration.
Aber irgendwie weit verbreitet war so ein Stil/solche Motive nicht, zumindest nicht in meinem weiteren Umfeld damals.
Am ehesten sehe ich da so eine Decke vor meinem geistigen Auge als Liegedecke für Picknick, Baggersee bzw. Freibad. Oder für einen (Strand)urlaub angeschafft. Zu so einem Zweck vielleicht ohne große Ansprüche ans Motiv gekauft. Da schaut man vielleicht eher auf den Preis und nimmt im Kaufhaus das mit, was ein paar Mark günstiger ist als die Decke daneben.
Allzu tief eintauchen und aus dem Deckenmotiv tiefere Einblicke zum Täter gewinnen - hätte was, hab da aber keine wirklichen Ideen, nichts irgendwie Tragfähiges.
Shadow
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Re: MORDFALL SONJA ENGELBRECHT (19 †), MÜNCHEN, 1995

Ungelesener Beitrag von Shadow »

@ Gast562
Die Frage, wer in Kipfenberg renovierte, ergab sich, weil Sonja in eine Folie gewickelt war, die mit Farbresten bekleckert war. Ob daraus ein erneuter Verdacht gegen den Schlossherrn bestand, ging aus den Zeitungsartikeln nirgends hervor.
Es bleibt immer noch die offene Frage , warum der Okkultist der seine eigenen Töchter jahrelang missbrauchte ausgerechnet Sonjas Zeitungsartikel bei sich im Portemonnaie trug.
Ohne Grund wird er Sonjas Suchaufruf nicht bei sich getragen haben und das dies aus empathischen Beweggründen geschah wage ich anhand seines Backrounds zu bezweifeln.

Dokumentationen von betroffenen Kindern die in okkulten Kreisen hingeboren wurden , erzählen häufig das sie zur Teilnahme an Ritualen gezwungen wurden.
Ein kurzer Auszug zu Einer anonymen Hinweis Geberin aus dem Merkur zu einer anderen verschwundenen jungen Frau Anfang der 90 iger aus München.

https://www.merkur.de/lokales/regionen/ ... 50527.html

„Die große Unbekannte. Kann sie den Mord an der 28-jährigen Sprachstudentin aufklären? "Wir gehen inzwischen davon aus, dass die Frau tatsächlich etwas wissen könnte", sagt der stellvertretende Leiter der Mordkommission.
„Die Polizei schließt eine Trittbrettfahrerin nicht aus. Für wahrscheinlicher hält sie aber, dass die Frau die Wahrheit kennt. Damals waren ihre Hinweise mager. Ein Haus an einem Wald im Südosten Münchens, vermutlich bei Haar, Vaterstetten oder Neubiberg, wo auch ein Bein von Kristin gefunden wurde. "In dieser Gegend gibt es dutzende Wälder mit Häusern", so Thiess. Er vermutet, die Frau habe damals aus Angst, selbst Opfer zu werden, aufgelegt.

Nicht auszuschließen ist es, das sich hinter dem Kontakt die Tochter des Okkultisten verbergen könnte , welche sich evtl. Nach dem Mord Ritual bei der Polizei meldete aber aus Angst vor Rache nicht konkret werden konnte.

Nun dürften die wenigsten unter uns (abgelegene) Immobilien besitzen , nicht wahr?
Ihr Vater z.b. besaß mehrere Immobilien.

In der Gesamt schau Fasse ich mal zusammen ein Okkultist hatte ein wie auch immer geartetes Interesse an Sonja siehe Zeitungsartikel.
Er besaß Immobilien und kam beruflich aus dem Maler Metier inklusive typischen Renovierungsutensilien.
Fand das mit den okkulten Kreisen tatsächlich ein Polizist heraus? Ich habe es so in Erinnerung, dass Sonja`s Eltern Freunde von Sonja beschuldigten mit Okkultismus zu tun zu haben. Trug nicht Sonja auch irgendein Amulett, das an diese Szene erinnerte?
Soweit ich mich erinnere , fand das ein Sektenbeauftragter der Polizei heraus der danach versetzt wurde.
Kalle

Re: MORDFALL SONJA ENGELBRECHT (19 †), MÜNCHEN, 1995

Ungelesener Beitrag von Kalle »

HP1 hat geschrieben: Dienstag, 19. November 2024, 18:13:34

Ich bin etwa so alt wie Sonja heute wäre, ein paar Monate Unterschied. Wenn ich so zurückdenke, wie gewöhnlich oder ungewöhnlich so ein Deckenmotiv Mitte 1990er wohl gewesen war...
Doch, Kitsch und romantische Motive waren da schon als gegenwärtig, vielleicht eher bei jüngeren Leuten als bei der damaligen Elterngeneration.
Aber irgendwie weit verbreitet war so ein Stil/solche Motive nicht, zumindest nicht in meinem weiteren Umfeld damals.
Am ehesten sehe ich da so eine Decke vor meinem geistigen Auge als Liegedecke für Picknick, Baggersee bzw. Freibad. Oder für einen (Strand)urlaub angeschafft. Zu so einem Zweck vielleicht ohne große Ansprüche ans Motiv gekauft. Da schaut man vielleicht eher auf den Preis und nimmt im Kaufhaus das mit, was ein paar Mark günstiger ist als die Decke daneben.
Allzu tief eintauchen und aus dem Deckenmotiv tiefere Einblicke zum Täter gewinnen - hätte was, hab da aber keine wirklichen Ideen, nichts irgendwie Tragfähiges.
Ich bin zwar etwas älter als Sonja damals war, aber meine Bekanntschaften in der Zeit waren so ihr alter. Bis 1995 war ich selber öfter im Tilt, darum fesselt mich der Fall auch so. Ich bin ihr vielleicht über den Weg gelaufen, vielleicht in der Menge neben ihr gestanden oder auf der Tanzfläche ohne dass ich mich heute daran erinnern könnte. Vielleicht sogar neben dem Täter ? Wer weiß. Die Zeit, den Musikstil habe ich gut im Gedächtnis, die Gestalten nur noch schemenhaft. Die Szene Tilt-Pulverturm-Magrathea Halle usw, man ist sich irgendwie immer wieder über den Weg gelaufen ohne sich wirklich zu kennen. München war damals eben immer noch ein bisschen Dorf.

Was das "okkulte" betrifft, war das damals in den Augen vieler "Erwachsener" und Eltern schlicht die Angst vor der (scheinbaren) Nähe der Waver-Szene zum Satanismus, Esoterik, Gothic, gepaart mit den pubertären Krisen war das schon Sprengstoff für die ältere Generation. Ich sag nur Sisters of Mercy, Fields of the Nephelin, usw. Damit wurde bei den meisten aber einfach nur gerne kokettiert, meine Freundin von damals lief auch so rum. Letztendlich aber bei den meisten völlig harmlos. Irgendwann wurde und wird jeder Punk noch zum braven Bürger. Daher gebe ich auf diese Ansatzpunkte einer Sektenszene wenig bis gar nichts.

Die Decke ist hoch interessant. Es ist wirklich schwierig den "Stil" zeitlich einzuordnen, daher habe ich so in alten Katalogen (Quelle, Neckermann, Otto, Ikea usw) mal gewälzt was Mitte der 90er Jahre so an Kuscheldeckenmotiven angezeigt war. Das Motiv selbst habe ich natürlich nicht gefunden, aber erstaunlich viel ähnliches. Ich war überrascht, dass es ähnlich kitschige Motive (v.a. Neckermann) in dieser Zeit gab. Palmen, Frauenkörper als schwarze Silhoette, im orange-gelben Sonnenuntergang. Grauenhaft. Hätte ich eher auf 80er verortet. Die meisten dieser Motive waren aber, richtig, eher auf Badedecken. Auf den Kuscheldecken hauptsächlich Tiermotive, aber auch mit diesem Negativ-Druck auf der Rückseite. Die Zielgruppe dieser Produkte war aber sicher damals nicht die jüngere Generation, Katalogbestellungen bei Neckermann und Co waren komplett uncool.

Tiefer eintauchen Deckemotiv zu Täterprofil ?
Ich versuche es mal:

Wichtig wäre zu wissen ob der Leichnam in die Decke eingewickelt war und dann in Plastik (1) oder gänzlich ohne die Decke und diese dann daneben lag (2).

Im ersteren Fall gäbe die Decke keinen wirklichen Hinweis auf den Täter. Die Decke war eher zufälliges "Mittel zum Zweck" und erlaubt nahezu jegliches Täterprofil.

Aber der andere Fall ist interessant, weil unlogisch. Die Decke macht für einen Täter der sein Opfer lediglich psychopathisch als Sex-Objekt zum Wegwerfen benutzt, wenig Sinn, vor allem wenn man bedenkt, dass man das ganze ja durch den Wald tragen muss und alles was man nebst entkleideter Leiche in Folie mitschleppt, einfach nur ein weiterer Spurenträger (geradezu Spurenspeicher) ist. Die Decke könnte jederzeit überall woanders regulär entsorgt werden und wäre für immer verschwunden.
Aber wenn man sich das Motiv ansieht, dann ist die Aussage der Romanik ja: "leise, red nicht weiter" (zerstöre nicht den Moment). Das Paar auf der Bank: Sie sieht fast aus wie Sonja, er legt ihr den Finger auf den Mund..... der Täter sagt damit: "das bleibt für immer unser Geheimnis" ?

Daraus ergibt sich zumindest eine romantische Sehnsucht und Emotionalität und ein Profil eines Täters der nicht kalt ist. Der ggf. eher schüchtern, verklemmt, einsam, verzweifelt nach Zuneigung gesucht hat. Ein Anti-Frauen Typ, zwar vielleicht nicht unsympathisch, aber eben komisch, verstockt, langweilig, unattraktiv. Jemand der ggf. viele Abweisungen erlebt hat. Heute würde man sagen "Incel".
Irgendwann wollte er dann haben was alle anderen haben, "was ihm zusteht". Inwieweit ihm Sonja als heimliches Objekt der Begierde bekannt war oder eben nur ein Zufall - beides möglich. Die Decke ein Abschied, eine Grabgabe ?
HP1
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Re: MORDFALL SONJA ENGELBRECHT (19 †), MÜNCHEN, 1995

Ungelesener Beitrag von HP1 »

@Kalle
Fruchtbare Gedanken von dir, danke ;)


Zur zeitlichen Einordnung der Decke - wie gesagt, das Material (ab ´90 etwa) und die Herkunft (Herstellung Osteuropa, soweit ichs auf dem Schirm hab, dann auch nicht vor ´90 in D verkauft, höchstens Ende 80er in der DDR denkbar) sowie natürlich der Tatzeitpunkt schränken den Deckenkauf recht gut ein. Sagt natürlich nichts über die Popularität solcher Motive in dem Zeitraum. Nur, dass es da offenbar solche Decken zu kaufen gab.

Ich erinnere mich dunkel an Poster in Jugendzimmern in diesem Stil, ausgehend von meinem Alter dann Anfang 90er. Bei Älteren, junges bis mittleres Erwachsenenalter? Schwer zu sagen, da hab ich damals nicht so viele Haushalte zu Gesicht bekommen. Waren dann doch eher die Elternhäuser meiner Freunde, die Eltern eher schon in den 40ern und mit gediegenerem Stil eingerichtet. Halt auch sehr milieuspezifisch. Sowas ist halt immer sehr anekdotisch, je nach eigener Herkunftsfamilie/Verwandtschaft und mit wem man damals so abgehangen hat.

Katalogbestellungen bei jungen Leuten damals uncool - ja, könnte gut sein. Andererseits gab es halt noch kein eBay, Amazon usw., und grad wer ländlich/kleinstädtisch wohnte, hatte da nur eingeschränkte Bezugsmöglichkeiten. Ein mutmaßlich nicht ganz junger Täter, eher so ab Mitte/Ende 20, der hätte die Gepflogenheit der Katalogbestellung ja auch schon Ende 80er aufgenommen/von den Eltern übernommen haben können, und da war das doch eine attraktive und beliebte Möglichkeit des Konsums. Ich hab jedenfalls als Kind/Jugendlicher in den 80ern viel in den entsprechenden Katalogen (selbstverständlich im Haushalt vorhanden) gestöbert auf der Suche nach Geburtstagswünschen und so.

Was die Decke angeht - ich weiß nicht, ob die explizit und ausschließlich Katalogware war. Ich meine, damals gabs ja auch schon die großen Kaufhäuser wie etwa Hertie. Und wenn man irgendwas(!) brauchte und nicht zu viel ausgeben wollte, waren die meistens eine gute Anlaufstelle.
Vor meinem geistigen Auge sehe ich da den Täter in der Textil-/Freizeitabteilung eine halbwegs günstige Decke für Baggersee oder Strandurlaub kaufen. Keine Hemmungen, mit romantischem Motiv in der Öffentlichkeit aufzutreten, aber auch kein Kauf/Verwendung, wo Design/Motiv jetzt entscheidend wäre, sondern Funktion.


Decke -> Täterprofil. Waghalsig, aber warum nicht?

Wichtig wäre zu wissen ob der Leichnam in die Decke eingewickelt war und dann in Plastik (1) oder gänzlich ohne die Decke und diese dann daneben lag (2).
https://www.polizei.bayern.de/fahndung/ ... index.html
Hier sind Fotos der SpuSi vom "Paket" zu sehen. eine Folie/Müllsack grau (nicht weiß, wie ich zuvor sagte) und relativ gut erhalten (auch das Klebeband), die andere Folie/Plane transparent und das Klebeband ganz erheblich von der Witterung geprägt.
Sieht für mich nach Mehrfach-Umverpackung aus, wobei die transparente Plane in Formgebung und Verlauf der Klebestreifen nach meiner Wahrnehmung nicht die äußere Umverpackung für das graue Paket gewesen sein kann (was die deutlich stärkere Verwitterung der Klebestreifen erklären könnte). Deshalb mein Eindruck: Die transparente Plane war zunächst einzige Verpackung und länger der Witterung ausgesetzt, der graue Müllsack eine später vorgenommene Umverpackung, relativ zeitnah zum Auffinden, da das Klebeband da noch ziemlich frisch aussieht. An beiden Folien Beschädigungen, die zumindest teilweise nach Verwitterung und Kleintierfraß aussehen.
Aber wie gesagt, das nur mein Eindruck, vielleicht kann man das auch anders interpretieren.

Wo war nun die Decke?

Interessanter Beitrag dazu:
https://www.het-forum.de/viewtopic.php?p=225840#p225840

Die Decke aufgefunden wohl in zerknülltem Zustand, ob nun im oder neben dem Paket. Das anhaftende, nicht humifizierte Trockenlaub spricht mMn für separat.
Eine weitere Folie (schwarz), die auf der Seite der Polizei nicht abgebildet ist. Ich bekomme da langsam den Eindruck wenig versierter Verpackungsaktivität, einfach mehrfach (und/oder wiederholt mit zeitlichem Abstand) irgendwie umwickeln und zukleben. Auch die Verklebung des grauen Müllsacks ist jetzt nicht unbedingt das Werk von jemandem, der sowas häufiger macht und weiß, wie es richtig geht. Unter dem Gesichtspunkt das Thema "Klebeband-Abroller, wer hat/benutzt sowas?" wieder auffällig.

Das eingebettete Zitat von @AngRa nochmal vollständig:
AngRa hat geschrieben: Freitag, 09. Juni 2023, 16:32:40 In der xy Sendung gab es noch weitere Bilder von der Liebespaar-Decke aus Acryl-Velours.

https://www.dailymotion.com/video/x8ish28

Leider befinden sich auf der Polizeiseite von der Decke in zerknülltem Zusatnd keine Aufnahmen. Dort befinden sich nur die Reste der Decke von beiden Seiten in ausgebreitetem Zustand.

https://www.polizei.bayern.de/fahndung/ ... index.html

Man sieht im xy Film die zerknüllte Decke und es sieht so aus, als seien noch Klebestreifen an der Decke vorhanden. Das könnte darauf hindeuten, dass die Decke ursprünglich zur Verpackung der Leiche benutzt worden ist, als oberste Schicht, so wie wir hier schon vermutet haben und dass die Leiche zunächst auch mit der Decke als oberste Umhüllung in der Feldspalte abgelegt worden ist. . Allerdings wurde dann die Decke nicht mehr in der wohl ursprünglichen Form aufgefunden, sondern zerknüllt. Ob der Täter im Nachhinein die Decke von der Plastikplane entfernt hat? Dann hätte er mehr getan, als nur Knochen eingesammelt und neu verpackt, die herausgefallen sind. Die Decke ist weitgehend zerstört worden. Ob das vor allem an Tierfraß gelegen hat? Immerhin wurden Haare von Wildtieren an der Decke gefunden. Es könnte daher sein, dass im Laufe der Zeit Wildtiere an der Decke gezogen und sie angefressen haben. Der obere Teil ist fast völlig verschwunden. In der Mitte fehlen auch große Teile. Nur der untere Bereich ist einigermaßen vollständig vorhanden.
@AngRa
Ich finde da keine anhaftenden Klebestreifenreste, wo genau meinst du, welche zu sehen?

War die Decke ein Teil der Umverpackung oder wurde die zerknüllt mit eingepackt (oder auch nicht) und mit entsorgt?
Als Umverpackung - erste Schicht, oder aber beim Transport außen, da optisch unauffälliger als Folie(?), oder besser zu greifen, Folie beim Anheben wegen Gewicht eingerissen, deshalb die Decke(?), die Decke etwa als Art Tragehilfe verwendet?

Alles in allem, jetzt wo ich mir das alles erneut anschaue, macht die Verpackung einen weit deutlicher improvisierten Eindruck, als ich es in Erinnerung hatte. Für mich im Moment nicht konsistent damit, dass der Verbringungsort und die Distanz zu München (für mich) für eine ordentlich und gut geplante Tat spricht. Ich meine, die Verbringung dorthin jedenfalls ein großes Vorhaben, die Durchführung zu Beginn (Verpackung) aber irgendwie chaotisch, planlos wirkend? Handwerklich wenig versiert bis unbeholfen, aber so einen Abroller (eigentlich nur bei regelmäßigen "Verpackern" zu vermuten) benutzt?
Ich meine, was ist das für ein Typ? Womit wir wieder beim Profil wären...

Idee: Zwei Täter, der eine (Chef, planend, leitend) hatte die Planung, die Entscheidung für den Ablageort inne, was nicht heißt, dass er alles selbst/allein durchgeführt haben muss. Der andere ("Junior", ordnet sich der Regie des anderen unter) hatte den Job des Verpackens und hat es bewerkstelligt, so gut er es eben konnte, bzw. so (un-)ordentlich, wie es halt seine Art war.
Aber zu zweit den Plan fassen und umsetzen, eine junge Frau mutmaßlich sexuell motiviert zu entführen und im Anschluss zu töten und verschwinden zu lassen? Ist halt weit unwahrscheinlicher als ein Einzeltäter, der so ein vorhandenes Motiv in die Tat umsetzt, meine ich.

Und ein Spontantäter wäre wohl in München angesiedelt, da wäre eine einsame Felsspalte 100km entfernt und nahezu notwendigerweise dem Täter vorab bekannt ein sehr unwahrscheinlicher Verbringungsort - auch wenn mir in dem Punkt sicher manche widersprechen, zumindest relativeren würden. Theoretisch denkbar ist halt alles, was nicht völlig unmöglich ist.
Da dann mit gedanklichen Konstruktionen wie Handwerker aus Raum Kipfenberg, auf Montage in München oder so zu versuchen, was irgendwie Plausibles zu stricken - nach meiner Erfahrung eher unwahrscheinlich, zu kompliziert/speziell für ein "gut möglich".


@Kalle
Mal zurück zu deinem Decke -> Profil - Ansatz:

Also, wenn die Decke von Beginn an nicht Verpackung, sondern separat, ebenfalls zu verbringender Gegenstand war, deine Variante (2).
Ja, die Decke hätte bei Bedarf (tatbezogene Spuren darauf) auch anderweitig entsorgt werden können. Andererseits macht so eine Decke vom Gewicht kaum was aus im Vergleich zu einem menschlichen Körper, und wenn man schon einen so guten Verbringungsort am Start hat, finde ich es erstmal naheliegender, die Decke da mitzunehmen als sich zusätzlich anderweitig darum zu kümmern. Nicht zwangsläufig, aber nachvollziehbar. Was die Spuren angeht - naja, der Täter hat mit gebrauchter Folie und Decke ja bewiesen, dass ihm das kein wichtiger Punkt war, er offensichtlich voll auf die Sicherheit des Verstecks vertraute. Und zwar unabhängig davon, ob die Decke nun Verpackung oder Entsorgtes (oder beides?!) war. Also der Punkt "Spurenanhaftungen bei der Ablage vermeiden" so oder so nicht handlungsleitend.

Dass das Deckenmotiv auf eine Bedeutung, ein quasiromantisches Empfinden des Täters gegenüber seinem Opfer Sonja hindeuten könnte, eine Grabbeigabe... empfinde ich als nicht sehr wahrscheinlich im Bezug auf die Verbringung, also auf eine mögliche bedeutungsvoll gemeinte/empfundene Beilegung der Decke (bzw. ihres Motivs). Das ist recht konstruiert, finde ich. Und Sonja ist tot, der Leichnam riecht, wird eher schlampig, aber funktional verpackt, unter Mühen durch den Wald geschleppt und in ein Loch geworfen - zumindest dem Äußeren nach alles andere als die Zeit für Besinnliches. Allein die Art/Ausführung der Verpackung hat wenig von irgendwie schätzendem oder gar feierlichem zu Grabe tragen.

Aber natürlich dennoch die Frage: Wer so eine Decke mit kitschig-romantischem Motiv kauft/besitzt UND, mutmaßlich geplant, eine junge Frau abgreift und tötet, was ist das für einer?
Wenn man mal annimmt, dass die Art des Motivs für den Täter nicht völlig belanglos war (wegen eher eingeschränkter Popularität derartiger Motive durchaus angemessene Spekulation). Und weiter folgert, seine interpretierende Wahrnehmung/Deutung zu intimer Zweisamkeit war ausgeprägt romantisierend gewesen. Also idealisierend, wäre typisch für jemand mit gesteigertem Interesse, der Sache große Bedeutung beimessend, jedoch gleichzeitig diese intime Zweisamkeit eher von seinen Vorstellungen als alltäglich real kennend. Anders gesagt, die eigene Notgeilheit zu etwas überhöht Positivem verklärend, wohl um einhergehende empfundene Scham oder Peinlichkeitsempfinden zu vermeiden.
An der Stelle: Das gilt so sicher nicht für jeden, der so ne Decke kaufen würde. Aber im Zusammenhang damit, dass derjenige sich eine junge Frau greift und später tötet, mutmaßlich nur, um sich eine zeitweilige Gelegenheit für Sex nach seinen Vorstellungen/unter seiner Kontrolle zu verschaffen, dann ist es wohl legitim anzunehmen, wenn eine "romantische Ader" vorhanden war, dann hatte die auch eine starke, ggf. übersteigerte Funktion in seinem Konzept von Sexualität.
Ist jetzt arg geschraubt, runtergebrochen könnte man sagen: Als Entführer, Vergewaltiger und Mörder war der vielleicht weniger der einfach gestrickte, selbstbewusste Notgeile, eher so ein unsicherer, vielleicht etwas verklemmter Typ mit Pathos. Wobei, zu verklemmt, hätte der sich nicht mit so einer Decke im Strandbad blicken lassen wollen.
Alles natürlich wild herbeispekuliert, nicht belastbar.

Du schreibst, Sonja könnte ihm als heimliches Objekt der Begierde bekannt gewesen sein.
Und dann sieht er sie zufällig im Vorbeifahren nachts am STM und nutzt spontan die Gelegenheit? Oder sie ruft ihn an/sucht ihn auf - jemand, der bei der Untersuchung ihres Umfelds unerkannt oder unverdächtig blieb? Wäre dann wieder Täterverortung München, darüber hinaus Spontantat - mMn nicht passend zur Ablage, insgesamt sehr unwahrscheinlich.
Der Knackpunkt ist halt, es wussten echt nicht viele Personen, dass sie in dieser Nacht in Münchens Straßen unterwegs war, geschweige denn Wann/wo genau. Ein mit ihr bekannter Spontantäter unwahrscheinlich, geplante Tat eines solchen kaum sinnvoll zu konstruieren, wenn man hier nicht wieder die Jungs involvieren möchte (möchte ich nicht, halte die für völlig tatunverdächtig).
Da lege ich mich weitgehend fest, Sonja war wohl ein Zufallsopfer, zur falschen Zeit am falschen Ort, ausgewählt wegen ihrem Äußeren und der Situation (allein, wohl keine Zeugen in Sichtweite, möglicherweise sichtbar berauscht).
Shadow
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Re: MORDFALL SONJA ENGELBRECHT (19 †), MÜNCHEN, 1995

Ungelesener Beitrag von Shadow »

Bezüglich Decke :
Wir sind uns ja alle einig das dieses Motiv sehr kitschig ist.
Ich glaube nicht daran , das so ein derart kitschiges Motiv ein Mann freiwillig einkaufen würde.

So kitschiges , verträumtes Zeug spricht doch in der Regel Frauen an als Ziel Einkäuferin.

Daher vermute ich das der Täter aus einer Familie stammen könnte , die Decke wohlmöglich eingekauft von der Ehefrau.

Ich weiß bei dem Thema Okkultismus scheiden sich die Geister aber nur noch mal zum Verständnis, ich meine keine Life Style ghotik Party People die sich mal im Tilt blicken lassen und denken sie sein Okkultisten.
Klar gibt es harmlose , die nur mit der Thematik kokettieren das möchte ich auch gar nicht abstreiten.
Ich meine aber diejenigen die auch an Ritualen teilnehmen und direkt Opfer aussuchen.

Also nochmal , vermutend von der Decke , dass das ein Familien Vater sein könnte.
Aufgefallen ist nunmal ein Familien Vater der gleichzeitig Okkultist ist und in München geschäftlich zutun hatte und jahrelang Sonjas Vermisstenanzeige bei sich im Portemonnaie trug.
Sonja verschwindet zur Zeit der höchsten Ritualen Festtage und hat vor ihrem verschwinden im Anwalt / Immobilien Sektor gearbeitet.
In der gesamt schau macht es jedenfalls für mich den Eindruck als ob Sonja schon vorher ausgesucht sein worden sein könnte.
Gast562

Re: MORDFALL SONJA ENGELBRECHT (19 †), MÜNCHEN, 1995

Ungelesener Beitrag von Gast562 »

Shadow hat geschrieben: Donnerstag, 21. November 2024, 07:43:46 Bezüglich Decke :
Wir sind uns ja alle einig das dieses Motiv sehr kitschig ist.
Ich glaube nicht daran , das so ein derart kitschiges Motiv ein Mann freiwillig einkaufen würde.

So kitschiges , verträumtes Zeug spricht doch in der Regel Frauen an als Ziel Einkäuferin.

Daher vermute ich das der Täter aus einer Familie stammen könnte , die Decke wohlmöglich eingekauft von der Ehefrau.

Ich weiß bei dem Thema Okkultismus scheiden sich die Geister aber nur noch mal zum Verständnis, ich meine keine Life Style ghotik Party People die sich mal im Tilt blicken lassen und denken sie sein Okkultisten.
Klar gibt es harmlose , die nur mit der Thematik kokettieren das möchte ich auch gar nicht abstreiten.
Ich meine aber diejenigen die auch an Ritualen teilnehmen und direkt Opfer aussuchen.

Also nochmal , vermutend von der Decke , dass das ein Familien Vater sein könnte.
Aufgefallen ist nunmal ein Familien Vater der gleichzeitig Okkultist ist und in München ( Immobilien+ Anwalt )geschäftlich zutun hatte und jahrelang Sonjas Vermisstenanzeige bei sich im Portemonnaie trug.
Sonja verschwindet zur Zeit der höchsten Ritualen Festtage und hat vor ihrem verschwinden im Anwalt / Immobilien Sektor gearbeitet.
In der gesamt schau macht es jedenfalls für mich den Eindruck als ob Sonja schon vorher ausgesucht sein worden sein könnte.
Gut, wenn die Polizei diesen Immobilienmakler/Schlossbesitzer in Verdacht hatte bzw. hätte, dann müssten sie ja dessen Töchter bzw. dessen Ehefrau längst zu dieser Decke befragt haben und ihn ausschließen können. Zumindest hat man von Seiten der Ermittler (abgesehen von den Grabungen um sein Schloss) nie mehr etwas von diesem Schlossbesitzer gehört. Wir müssen auch bedenken, dass es das Jahr 1995 war und die Decke zudem noch älter gewesen ist. Damals war so ein Motiv nichts Außergewöhnliches und ich könnte mir vorstellen, dass sich solche Decken in vielen Jugendzimmern befanden. Ich schließe deshalb auch nicht aus, dass die Decke von einem Familienmitglied des Täters stammen könnte. Sie könnte jedoch genausogut aus dem Bestand einer alten Immobilie bestehen.
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Re: MORDFALL SONJA ENGELBRECHT (19 †), MÜNCHEN, 1995

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@Shadow

Ich hab ja im Beitrag vorher von vergleichbaren Postermotiven gesprochen, an die ich mich erinnere, so um 1990 und bei Jugendlichen in deren Zimmer. Das waren durchaus auch Jungs. Ob sich da mit dem Älterwerden, so ab Mitte 20 betrachtet, grundlegend was ändert und junge Männer so eine Decke keinesfalls kaufen würden? Schwer zu sagen.
Täter mit Partnerin/Familie wäre wohl an sich unwahrscheinlicher, aber auszuschließen sicher nicht. Aber wegen der Decke explizit wahrscheinlich, würde ich nicht meinen.

Leute mit Interesse an düsteren und teils kriminellen Ritualen gibts sicher immer ein paar. Ich glaube, es ging aber darum, ob Sonja da irgendwelche Kontakte hatte - Anlass war halt irgendein Drudenfuß-Halskettchen oder teilweise ihr Kleidungsstil und so, warum das in der Vergangenheit mal in den Raum gestellt wurde. Und da wär jedenfalls wohl Entwarnung zu geben, oder?
Shadow
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Re: MORDFALL SONJA ENGELBRECHT (19 †), MÜNCHEN, 1995

Ungelesener Beitrag von Shadow »

@ Gast562
Wir müssen auch bedenken, dass es das Jahr 1995 war und die Decke zudem noch älter gewesen ist. Damals war so ein Motiv nichts Außergewöhnliches und ich könnte mir vorstellen, dass sich solche Decken in vielen Jugendzimmern befanden. Ich schließe deshalb auch nicht aus, dass die Decke von einem Familienmitglied des Täters stammen könnte. Sie könnte jedoch genausogut aus dem Bestand einer alten Immobilie bestehen.
Ich habe nochmal nachgerechnet, seine älteste Tochter vom Immobilienmakler wurde 1966 geboren - sprich in den 80 iger Jahren begann ihre Teenager Zeit.
Die Decke könnte aus der Zeit stammen und verträumte Liebes Motive sind bei Teenager Mädchen sehr beliebt.
Es muss nicht zwingend einen Abgleich gegeben haben , sie hatte riesige Angst vor ihrem Vater Zitat :
„Er hat eine Persönlichkeit, vor der du eiskalt erzitterst".

In den 90 igern erwarb ihr Vater alte , baufällige Häuser und ließ sie renovieren.
Vielleicht wurde Sonja in (s)ein abgelegenes, baufälliges Haus gebracht ( beliebte Location für Okkultisten ).
Nach ihrem Tod könnte sie wohlmöglich dann vor Ort auf einem baufälligen Boden mittels vorhandener Folien und Abroller Renovierungsutensilien verpackt worden sein.
evtl. Könnte die Decke dann zusätzlicher Halt gegeben haben.

Hier wurde auch darüber diskutiert das der Täter eher sparsam gewesen sein könnte wegen des preiswerten Abrollers.
Der Immobilienmakler war geizig , z.b. um Handwerker einzusparen , lies er seine eigene Familie von Früh bis spät Malochen in den Häusern ohne einen Pfennig.

@ HP1
Leute mit Interesse an düsteren und teils kriminellen Ritualen gibts sicher immer ein paar. Ich glaube, es ging aber darum, ob Sonja da irgendwelche Kontakte hatte - Anlass war halt irgendein Drudenfuß-Halskettchen oder teilweise ihr Kleidungsstil und so, warum das in der Vergangenheit mal in den Raum gestellt wurde. Und da wär jedenfalls wohl Entwarnung zu geben, oder?
So weit ich das verstanden hatte, ging es um den Sektenbeauftragten und nicht um ihre Kleidung.
Der Sektenbeauftragte Mitarbeiter hatte herausgefunden das sich Okkultisten in Sonjas Umfeld befanden.
Für diese Weitergabe der Info an die Eltern , gab es Ärger für ihn und er wurde versetzt.
Ich denke , jede recherchierte Hintergrund Information zu einem vermissten Fall sollte es wert sein angehört bzw. Überprüft zu werden.
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