Gast hat geschrieben:Hallo erstmal (als Gast):
Nach intensiver Einarbeitung in den vorliegenden Fall habe ich zwei Anmerkungen/Fragen an die langjährigen Fallanalytiker hier im Forum:
1. Ich verstehe nicht, warum die Kripo bereits von Beginn an von "Handyaufladen" (siehe xy-Beitrag) spricht. Dass FL ab 23:00 Uhr eine Möglichkeit hatte ihren leeren Akku aufzuladen um um 0:49 Uhr eine SMS abzusetzen ist mE völlig abwegig. Weitaus naheliegender ist, dass ihre SIM-Karte einfach in ein Gerät des Täters gelegt wurde, und auch von diesem Gerät aus die ganzen Anrufe der weiteren Tage erfolgten. Grundsätzlich loggen sich ja nicht Handys, sondern immer SIM-Karten in Netze ein. Damals war das noch problemlos möglich, da es in der Größe der SIM noch keine Unterscheidung in Mini- und Microkarten gab. Jede SIM passte quasi in jedes Handy! Aus meiner Sicht erfolgte bereits die erste SMS in Auftrag, nachdem der/die Täter erfahren hatte/n dass FL zuhause erwartet würde. Als Frauke mitgeteilt hatte, dass ihr Akku leer war und sie keine Nachricht schreiben könne, wird o. g. Vorgehen die pragmatischste Lösung gewesen sein.
2. In einem Beitrag gibt Chris zu Protokoll, dass er sich in den kommenden Tagen nach dem Verschwinden auf weitere Anrufe seitens FL mit entsprechenden Fragen vorbereitet hatte: er wusste doch nun nach dem Muster der ersten Telefonate, dass FL nicht frei sprechen konnte, sondern am besten in ihrer Situation mit ja/nein hätte antworten können. Warum um Himmels willen stellt er dann sog. "offene Fragen" und keine "geschlossenen Fragen" nach dem Aufenthaltsort? Auch eine entsprechende Beratung seitens der Polizei hätte doch ihn auf Gespräche vorbereiten müssen!? Stattdessen stellte eine offene Frage: wo bist du? Angebrachter wäre es doch gewesen zum Beispiel mit der geschlossenen Frage: bist du noch in der Nähe von Paderborn? Ja/Nein, usw...das wäre doch viel zielführender gewesen!
- Zu 1: Das ist eine gute Frage. Ich denke das die Polizei das geprüft hat. Man kann zwar die SIM Card unter anderen Geräten tauschen. Die IMEI Nummer identifiziert aber glaube ich das Gerät selber. Als Täter wäre ich zu mindest das Risiko nicht unbedingt eingegangen. Des Weiteren war das Handy ein Standard Modell von NOKIA, das quasi jeder hatte. Es sit also durcheus möglich, dass der Täter ein Ladegerät dabei hatte. AUch Fremd-Ladegeräte waren damals mit dieser Klinke ausgestattet. Es war ein einfacher Klinkenstecker, nicht wie heute speziell für das Handy, geschweige denn Mini USB oder der Stecker eines IPhone.
-Zu 2: Chris sagte selber, als sie wußten das etwas nicht stimmt, haben sie sich die Fragen vorher überlegt. Und Du hast Recht, das hätte besser laufen können. Frauke antwortete aber dann auch immer mit "frag mich das nicht" etc. Das kann ich mir bei der Nervösität gut erklären. Warum die Polize da nicht vor Ort war und die Gespräche aufzuzeichnen ist mir auch ein Rätsel. Sie haben das aber zu der Zeit noch nicht ernst genug genommen, könnte ich mir vorstellen. Shit happens...