Ohne Bezug zu deinem Text:
Aus meiner Sicht geht inzwischen - insbesondere durch die letzten Presseberichte - einiges "durcheinander" bezüglich der Trennung von "polizeilich bestätigten Fakten" und Spekulationen, wobei letztere nach meiner Vermutung in der Presse oft als Tatsache dargestellt werden - und möglicherweise sich auch hier im Forum als solche eingeschlichen haben. In der jüngst wieder aufgekommenen "Welle" der Zeitungsberichte findet sich einiges als Tatsache beigemischt, was aus meiner Sicht unbestätigt ist.
Ein paar Gedanken mit Bezug zu deinem Text bzw solche, die mir beim Lesen kamen:
Du schreibst, dass die Polizei von einer Tat oder Vortat am See ausgeht.
Ich habe hierzu als polizeiliche Aussage im Kopf, dass diese "nur" von Spuren spricht, welche für die drei zum See hin führten, aber nur die Spuren vom Ehemann gehen weiter bzw. um den See rum. Von Leichenspuren oder sonstigem wurde nie gesprochen; wenn eine Tat am See geschehen sein sollte, dann müssen nach meiner Auffassung die Leichen vor Ablauf der berühmten 2 Stunden - bis der Leichengeruch einsetzt und für Hunde identifizierbar ist - an einen anderen Ort verbracht worden sein. Anderenfalls wären ja Leichenspuren "erschnüffelt" worden, irgendwo müssten die Leichen ja dann dort sein...
Ich war am Tag der Suche an diesem See als einer der Zuschauer: die Bilder des Sees im Internet täuschen, es ist ein vermoderter Angelsee, der real kleiner ist als er auf manchen Bildern im Netz (und auch auf GoogleMaps) wirkt. Das Verbringen (und Wegschaffen) eines Bootes zum See erscheint mir dort völlig ausgeschlossen, auch ist er als offenbar beliebtes "Gassierevier" und in der Nähe einer Siedlung viel zu frequentiert, als dass man dort in Ruhe seine Familie entsorgen kann - das ist kein "einsamer Waldsee".
Die Polizei/Feuerwehr hat dort den See wirklich absolut "kleinkariert" bezüglich des Abfahrens der Oberfläche mit einem (Sonar-)Boot in langsamster Fahrt abgesucht, die müssten wirklich jeden qm des Grundes beschallt haben. Es wurden einige (12?) Stellen vom Sonarboot markiert, die wohl auffällig waren, dort ist dann am nächsten Tag mit Tauchern (ergebnislos) gesucht worden. Vorher wurde der Seen mit einem Boot abgesucht, auf dem sich ein Leichenspürhund befand, offenbar auch ohne "positives Ergebnis" (da dann ja an einer bestimmten Anschlagstelle gesucht worden wäre, statt dann den ganzen See mit dem Sonarboot systematisch abzusuchen). "Ein Hund irrt nicht" sagte mir mal ein Hundeführer beim Zoll...

Auch und gerade Blutspuren können Hunde über lange Zeit bestens erfassen, wäre es zu einer blutigen Tag am/im See gekommen, die ja nach den Schweineanalogien hier extrem hätte sein müssen, hätten die Hunde mit Sicherheit angeschlagen: das ist somit für mich auszuschließen.
Unter handymasten.com findet man, dass es in Seppensen einen Handymast gibt, der an der Kreuzung steht, wo die Straße zum See abgeht. Gut vorstellbar ist für mich, dass ein dort eingebuchtes Handy diesen Zustand erhält, wenn man die Straße zum See nimmt und sich dort aufhält (kein anderer Handymast in der Nähe). Dann aber müsste aus dem Bewegungsprofil deutlich werden, dass dort eine "Pause auf der Fahrt" eingelegt wurde, was die Polizei hätte entdecken können/müssen, von dem Handymast ist es geographisch und gedanklich nicht weit zum See. Da dort aber erst ca. drei Wochen - und erst nach Meldung durch eine Zeugin - gesucht wurde, gehe ich mit größerer Wahrscheinlichkeit davon aus, dass dort keine Einbuchungen stattgefunden haben bzw. die drei - also inkl. M. - ohne Handy unterwegs waren. Die Handies der noch Vermissten müssen ab irgendeinem (späten) Zeitpunkt nicht mehr in deren Besitz gewesen sein, da die Polizei sonst nicht in der XY-Sendung danach gefragt hätte, ob jemand die Vermissten auf Rasthöfen oder Tankstellen gesehen habe: wären die Handies bei denen gewesen, dann wäre diese Frage örtlich konkret gestellt worden.
Mysteriös bleibt hier für mich, wieso die Polizei hier bisher keine konkreten Angaben zum Auffinden der Handys (Ort, an/aus, wie/wann zuvor geortet) machte. Üblicherweise hält die Polizei (auch) jene Informationen zurück, welche ein mögliches Täterwissen sind, dann müsste sie aber hier davon ausgehen, dass M. nicht der Täter ist - oder es zumindest nicht ausschließen können, dass es einen anderen Täter gibt...
Ergo: Ich gehe nicht davon aus, dass es am See zu einer "finalen Tat" kam, wenn denn aber dort eine (unblutige) Tat geschehen ist, dann sind die Leichen woanders abgelegt.
Ich habe auch keine Info gefunden, dass die Polizei nach der Suchaktion jemals wieder davon gesprochen hat, dass dort "etwas geschehen sein muss" (so wie es früher mal seitens Hr- Krüger hieß), es wurde nach meiner Kenntnis nur von einer ergebnislosen Suche berichtet.
Mich wundert hier (insbsondere), dass keine Spuren der Vermissten vom See wieder weg festzustellen waren, so dass ein Vesenken im See als erstes wahrscheinlich erscheint (aber aus meiner Sicht aufgrund der gründlichen Polizeisuche und offenbar fehlendem Leichengeruch wirklich auszuschließen ist). Wenn sie denn am See umgebracht wurden und vor den 2 Stunden - wie auch immer - weggeschafft wurden, dann wären doch auch beim Wegschaffen die entsprechenden Geruchspartikel von ihnen abgefallen, welche ein Spürhund wahrnimmt... solche Spuren "weg vom See" wurde von ihnen aber ja ausdrücklich nicht gefunden... anderenfalls müssten sie ja sehr "professionell" verpackt worden sein, damit keine Geruchspartikel später erspürbar sind, und das würde dauern, ist auffällig etc. DAS ist für mich eines der "versteckten Mysterien" in diesem Fall...
Für mich ist unklar, wie ein Hund unterscheiden kann, in welche Richtung eine Spur führt: am See hat es ja offenbar einen Streit gegeben, was wäre denn "spurentechnisch", wenn Mutter und Tochter den gleichen Weg wie gekommen zurück nehmen (um den See führt im betroffenen Bereich nur ein schmaler Trampelpfad, daneben Dornengbüsch, da kann man nicht weit vom Weg abweichen = Weg zurück ist identisch mit dem Hinweg) - wäre es dann nicht möglicherweise "aus Hundesicht" nur eine Spur (die aus Polizeisicht vermeintlich nur zum See hinführt)? Dann wiederum könnten die beiden Vermissten sogar das Auto bestiegen haben und - mit oder ohne den Ehemann - das Szenario wieder verlassen haben, ohne dass der See direkt mit der - dann späteren - Tat (noch) irgendwas zu tun hätte.
Ferner weiß ich nicht, ob man wirklich nur von einem einzigen Ablageort für beide Opfer ausgehen kann: wer immer der Mörder ist, er war sehr "erfinderisch" und wollte offenbar ein Auffinden der Vermissten möglichst erschweren, dazu könnte theoretisch für mich auch passen, dass er die Leichen an zwei verschiedenen Orten ablegt, um eine finale Aufklärung möglichst zeitlich zu strecken oder weiter zu verunmöglichen.
Nach meiner Auffassung ist der Mörder teilweise und bewusst auf "volles Risiko" gegangen, beispielsweise beim "Fahren ohne Führerschein" (war er nüchtern dabei?), Transport der Leichen und der Möglichkeit einer (zufälligen) Beobachtung beim Verstecken dieser - da kommt es (ihm) gegebenenfalls und in der Situation auf das höhere Entdeckungsrisiko beim Verbringen an zwei unterschiedlichen Ablegeorte nicht an? Neben einer wohl hohen planerischen Energie hat der Täter wohl auch einfach viel "Glück" gehabt (keine weiteren Zeugen, fahrtechnisch ist alles "glatt gegangen" - dass es dort auf dem Dorfe auch Alkoholkontrollen gibt, weiß er ja aus eigener Erfahrung...).
Aus einem Fernsehbericht über die Arbeit der Kripo erinnere ich zum Stand der heutigen Kriminalistik die Aussage "Einen perfekten Mord kann man nicht planen, den kann man nur mit Glück und Zufall begehen."
Das braucht es wohl auch für die Aufklärung in diesem Fall.
Zuordnung >>>> Gast 22 <<<<