Die Welt: Wovon ist es denn abhängig, wann ein toter Körper wieder an die Oberfläche getrieben wird?
Schwark: Eine Wasserleiche taucht dann wieder auf, wenn ihr die bei der Leichenfäulnis entstehenden Gase genügend Auftrieb geben.
Die Welt: Welche Rolle spielt dabei die Wassertemperatur?
Schwark: Im kalten Wasser setzt der Fäulnisprozess später ein als in warmem Wasser. Bei Wassertemperaturen von weniger als etwa 5 Grad passiert wenig und der Leichnam kann lange Zeit unter Wasser bleiben oder taucht gar nicht wieder auf. Das muss man sich wie in einem großen Kühlschrank vorstellen. Im Wasser sind die Fäulnisprozesse im Vergleich zum Land um etwa die Hälfte verlangsamt.
Die Welt: Wie verändert das Wasser einen leblosen Körper denn?
Schwark: Körperteile, die frei liegen und nicht durch Kleidung bedeckt sind, können etwa durch Tiere – vorab Krebse und Fische – abgefressen werden. Deswegen sind zum Beispiel die Füße bei Wasserleichen oft am besten erhalten. Der Körper kann zum Teil auch durch Fettwachsbildung - eine Art Verseifung des Körperfetts - konserviert werden.
Die Welt: Also kann eine Leiche gerade in kühlerem Wasser über Monate am Grund bleiben?
Schwark: Absolut, ja. Kaltes Wasser wirkt der Gasbildung entgegen. Bis sich genügend Fäulnisgas angesammelt hat, um dem Körper den nötigen Auftrieb für einen Aufstieg an die Wasseroberfläche zu verleihen, kann es auch Monate dauern. In kalten Gewässern oder bei grober Zerstörung der Leiche kann diese auch nicht mehr auftauchen.
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