MORDFALL LIEBS -- Diskussion

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Klugscheißer
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Re: MORDFALL LIEBS -- Diskussion

Ungelesener Beitrag von Klugscheißer »

Dias hat geschrieben: Freitag, 01. April 2022, 14:24:46 @Klugscheißer

Ist jetzt nicht böse gemeint, aber ist schon ein weitläufiger Begriff für mich.
Das mag durchaus so sein, aber so steht es nunmal im Gesetzestext.

Wenn du dich mit der Frage, was sind niedrige Beweggründe, befassen möchtest, dann kann ich dir nur empfehlen, hierzu die Google-Suche zu bemühen. Du wirst unzählige Seiten hierzu finden, und dabei sicher auch die entsprechenden Erklärungen.
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DB Cooper
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Re: MORDFALL LIEBS -- Diskussion

Ungelesener Beitrag von DB Cooper »

Blanka hat geschrieben: Donnerstag, 31. März 2022, 22:36:33 Nein, die Polizei kann zum Einen mehr Spuren haben, die nicht offiziell gemacht worden sind, und zum Anderen kann es pure Wahrscheinlichkeitsrechnung sein: Wie wahrscheinlich ist es, dass FL eines natürlichen Todes starb? Nahe 0%, dass sie sich selbst das Leben nahm, selbst in den Totengrund marschierte, sich dort hinlegte und verendete? Alles sehr gering. Viel wahrscheinlicher ist ein unnatürlich herbeigeführtes Ableben durch aktives Eingreifen oder Unterlassen einer anderen Person, und auch bei Letzterem hat diese sie erst in eine derart hilflose Lage gebracht. Ich sehe keine Konstellation, wo Mordmerkmale nicht zutreffend sind.
Ich weiß was Du meinst, Blanka. Würde die Polizei von Anfang an wegen Totschlag ermitteln, wäre das aber nach 15 Jahren verjährt. Die Ermittlungen würde dann enden. Auf Mallorca ist vor einiger Zeit der Mord an dem Besitzer des Bierkönig nach 20 Jahren verjährt. Die Ermittlungen sind damit beendet. Die Deutsche Polizei ermittelt aber weiter, da Mord in Deutschland nicht verjährt.

Aber ich will ich hier nicht zanken. Der Fährtenleser folgt seiner Fährte und dabei wüsche ich ihm viel Glück. Ich lese und staune, zumindest zum Teil.
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Re: MORDFALL LIEBS -- Diskussion

Ungelesener Beitrag von DB Cooper »

Fährtenleser hat geschrieben: Donnerstag, 31. März 2022, 21:26:06 ,

Warum von oben herab ? Dies ist doch ein Forum.Wenn jemand aus deiner Sicht nicht plausibel ist,dann wäre dem User doch geholfen,wenn du ihm erklären könntest,was aus deiner Sicht nicht plausibel ist. Alles andere ist doch nur Bla.bla..



Diese Aussage ist der absolute Hammer. Du scheinst nicht viel Fachwissen zu haben ? ( nur,wenn dieser Satz kein Spass ist )



Wo steht das ,dass Frauke scheinbar nicht nachweislich gewaltsam getötet wurde.( Bitte Quellenangabe nennen,Frau Cooper )

die Gerichtsmediziner konnten an Fraukes Leichnam angeblich keine Verletzungen feststellen,dass sagt aber nichts darüber aus,dass Frauke möglicherweise doch gewaltsam getötet wurde. Zum Beispiel ; Erstickungstod ?. Stromschlag.?......usw.

Was meinst du damit,es kann an Drogen gelegen haben . Wenn der Täter Frauke eine Überdosis an Drogen verabreicht hat,dann ist das Mord.Wenn der Täter Frauke nichts zu Essen und Trinken gegeben hat,und sie daran starb,dann ist das Mord.

Unfall und Totschlag = wie lässt sich das mit Fraukes Aussage ("das geht nicht,ich lebe noch ") vereinbaren,Frau Cooper ? Frauke gibt am Telefon unmißverständlich zu verstehen ,dass ihr Leben in Gefahr ist,oder interpretierst du diesen Hilferuf anders ?



Das ist doch purer Blödsinn was du da behauptest. Die Polizei kann doch nicht machen was sie will.Für alles gibt es Regeln und Gesetze.

Die Polizei geht im Fraukefall von Mord aus,weil in puncto der Tatkonstellation/ Tatumstände Mord sich nicht ausschließen lässt.

Mord aus Verdeckungsgründen :
Wenn jemand eine Frau entführt und sie dann möglicherwiese sexuell mißbraucht ( oder andere Dinge mit ihr anstellt ),dann weiß dieser jemand das es ein Danach gibt.Dnach heißt : Das Opfer wird Anzeige erstatten. Was macht dieser jemand dann,wenn er weiß,dass sein Opfer ihn eindeutig identifizieren kann ? Wenn der Täter durch die Anzeige des Opfers und Verurteilung sein komplettes Leben ruiniert sieht,dann kann man wohl davon ausgehen,dass der Täter sehr lange und intensiv darüber nachdenken wird,bevor er sich zu irgendetwas enscheidet.
Der Täter will nicht ins Gefängnis und tötet dann aus Verdeckungsgründen sein Opfer.
Du solltest Dir den JFK Fall mal ansehen, für Dich sicher ein Kinderspiel!
Fährtenleser

Re: MORDFALL LIEBS -- Diskussion

Ungelesener Beitrag von Fährtenleser »

Nuschka hat geschrieben: Donnerstag, 31. März 2022, 22:03:34 Fährtenleser hat geschrieben: ↑
Dienstag, 29. März 2022, 20:22:44

Das Frauke eiskalt ermordet wurde ist doch belegt.


Das ist nicht korrekt. Belegt und Fakt ist nur, dass Frauke leider zu Tode gekommen ist.
Im Fraukefall kommt m.M. doch eigentlich nur Mord in Betracht.

Unfalltod oder Totschlag. Wie soll man sich das denn vorstellen?

Was soll denn da passiert sein ? Vom Stuhl gefallen und dann mit dem Kopf irgendwo gegen gechlagen ?

Der Täter ( od. Plural ) hat ihr versehentlich eine Überdosis verpasst ? ( Totschlag oder Unfall )
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Re: MORDFALL LIEBS -- Diskussion

Ungelesener Beitrag von Nuschka »

Fährtenleser hat geschrieben: Freitag, 01. April 2022, 20:59:57 Im Fraukefall kommt m.M. doch eigentlich nur Mord in Betracht.

Unfalltod oder Totschlag. Wie soll man sich das denn vorstellen?

Was soll denn da passiert sein ? Vom Stuhl gefallen und dann mit dem Kopf irgendwo gegen gechlagen ?

Der Täter ( od. Plural ) hat ihr versehentlich eine Überdosis verpasst ? ( Totschlag oder Unfall )
Ich verstehe Dich gut!
Jedoch ist ein Mord an Frauke nicht belegt - die Wortwahl ist mMn falsch. Besser wäre :"Es deutet Einiges auf Mord hin, weil.."
Vielleicht sollte ich mich umbenennen auf "Korinthenk.." 😉
Versuch macht klug!
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Re: MORDFALL LIEBS -- Diskussion

Ungelesener Beitrag von z3001x »

Dias hat geschrieben: Freitag, 01. April 2022, 14:24:46 @Klugscheißer
Was sind "sonst aus niedrigen Beweggründen" ?

Etwa eine Frau für sich mit Gewalt zu bekommen, diese aber nicht will und somit "versehentlich" stirbt?

Ist jetzt nicht böse gemeint, aber ist schon ein weitläufiger Begriff für mich.
So beantworten Juristen die Fragestellung, was eigentlich ein niedriger Beweggrund ist:
BGH, Beschl. v. 12.09.2019 – 5 StR 399/19:

„a) Ein Beweggrund ist dann niedrig, wenn er nach allgemeiner sittlicher Würdigung auf tiefster Stufe steht und deshalb besonders verachtenswert ist. Die Beurteilung der Frage, ob ein Beweggrund „niedrig“ ist und – in deutlich weiterreichendem Maße als bei einem Totschlag – als verachtenswert erscheint, hat auf Grund einer Gesamtwürdigung aller äußeren und inneren für die Handlungsantriebe des Täters maßgeblichen Faktoren, insbesondere der Umstände der Tat, der Lebensverhältnisse des Täters und seiner Persönlichkeit zu erfolgen. Bei einer Tötung aus Wut, Ärger, Hass oder Rache kommt es darauf an, ob diese Antriebsregungen ihrerseits auf einer niedrigen Gesinnung beruhen (st. Rspr., vgl. nur BGH, Urteil vom 28. November 2018 – 5 StR 379/18, NStZ 2019, 206 mwN). Wut oder Verärgerung sind als niedrig einzustufen, wenn sie unter Berücksichtigung der Beziehung zwischen Täter und Opfer eines beachtlichen Grundes entbehren (vgl. MüKo-StGB/Schneider, 3. Aufl., § 211 Rn. 73 mwN). Entscheidungserheblich sind demnach die Gründe, die den Täter in Wut oder Verzweiflung versetzt oder ihn zur Tötung aus Hass oder Eifersucht gebracht haben. Anzustellen ist eine Gesamtbetrachtung, die sowohl die näheren Umstände der Tat sowie deren Entstehungsgeschichte als auch die Persönlichkeit des Täters und dessen Beziehung zum Opfer einschließt (MüKo-StGB/Schneider, aaO, Rn. 100 mwN).
https://www.etl-rechtsanwaelte.de/stich ... beweggrund


Kasus knacksus scheint, ob es eine Vorbeziehung gab und sich in dieser nachvollziehbare, erhebliche ("beachtliche") Gründe für die Wut/Hass/Erregung ergeben haben, die den Täter zum Töten veranlassten.
Also dass sie z.B. vom Opfer provoziert wurden, betrogen, oder in anderer Weise schwer gekränkt.
Also irgendwas, was in "normalen Menschen" auch schwere negative Emotionen auslöst.
Wenn das Opfer nur Objekt ist, dürften i.d.R. schon niedrige Beweggründe vorliegen.
Dias
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Re: MORDFALL LIEBS -- Diskussion

Ungelesener Beitrag von Dias »

Dias hat geschrieben:Was sind "sonst aus niedrigen Beweggründen" ?
z3001x hat geschrieben:So beantworten Juristen die Fragestellung, was eigentlich ein niedriger Beweggrund ist:
BGH, Beschl. v. 12.09.2019 – 5 StR 399/19:

„a) Ein Beweggrund ist dann niedrig, wenn er nach allgemeiner sittlicher Würdigung auf tiefster Stufe steht und deshalb besonders verachtenswert ist. Die Beurteilung der Frage, ob ein Beweggrund „niedrig“ ist und – in deutlich weiterreichendem Maße als bei einem Totschlag – als verachtenswert erscheint, hat auf Grund einer Gesamtwürdigung aller äußeren und inneren für die Handlungsantriebe des Täters maßgeblichen Faktoren, insbesondere der Umstände der Tat, der Lebensverhältnisse des Täters und seiner Persönlichkeit zu erfolgen. Bei einer Tötung aus Wut, Ärger, Hass oder Rache kommt es darauf an, ob diese Antriebsregungen ihrerseits auf einer niedrigen Gesinnung beruhen (st. Rspr., vgl. nur BGH, Urteil vom 28. November 2018 – 5 StR 379/18, NStZ 2019, 206 mwN). Wut oder Verärgerung sind als niedrig einzustufen, wenn sie unter Berücksichtigung der Beziehung zwischen Täter und Opfer eines beachtlichen Grundes entbehren (vgl. MüKo-StGB/Schneider, 3. Aufl., § 211 Rn. 73 mwN). Entscheidungserheblich sind demnach die Gründe, die den Täter in Wut oder Verzweiflung versetzt oder ihn zur Tötung aus Hass oder Eifersucht gebracht haben. Anzustellen ist eine Gesamtbetrachtung, die sowohl die näheren Umstände der Tat sowie deren Entstehungsgeschichte als auch die Persönlichkeit des Täters und dessen Beziehung zum Opfer einschließt (MüKo-StGB/Schneider, aaO, Rn. 100 mwN).
https://www.etl-rechtsanwaelte.de/stich ... beweggrund
z3001x hat geschrieben:Kasus knacksus scheint, ob es eine Vorbeziehung gab und sich in dieser nachvollziehbare, erhebliche ("beachtliche") Gründe für die Wut/Hass/Erregung ergeben haben, die den Täter zum Töten veranlassten.
Also dass sie z.B. vom Opfer provoziert wurden, betrogen, oder in anderer Weise schwer gekränkt.
Also irgendwas, was in "normalen Menschen" auch schwere negative Emotionen auslöst.
Wenn das Opfer nur Objekt ist, dürften i.d.R. schon niedrige Beweggründe vorliegen.
Danke für deinen hilfreichen Beitrag! ;)

Diese "niedrigen Beweggründe" können dann also auch sowohl vor der Tat (als Frauke noch im Pub saß (Täter wurde durch irgendwelche Sichtung die er durch Frauke sah oder auch hörte, verletzt)), während der Tat (als Frauke in Gefangenschaft war) und eben auch in einer Zeit zwischen dem "als man Frauke das letzte mal sah" und der 00:49 Uhr SMS stattgefunden haben, tiefer hinein bis in den gesamten Zeitraum den man nicht mehr feststellen konnte wie lange Frauke noch nach dem letzten Telefonat am Dienstag, 27. Juni 23:24 Uhr lebte, ereignet haben.

Wenn bis heute aber niemand sich ein Bild machen kann, wer Frauke entführt haben könnte (außer vielleicht die Ermittler), dann wird es wohl mehr als nur schwierig, dem Täter dies (sofern man einen hat) das ohne eine Frauke nachzuweisen. Somit bleibt der Fall wohl ein bis dahin unbestimmte Zeit, Mord.Selbstmord scheidet aus. Kriminaltechnische Untersuchungen legten nahe, dass der Fundort nicht der Tatort war, ein Selbstmörder legt sich nach seinem Suizid nicht noch wo anders hin und warum sollte der logischerweise Mitwissende es nicht melden dass sich Frauke suizierd hat?

Das Frauke in der Zeit als Sie im Wald die Welt verlassen hat, überhaupt gar keine Spuren hinterlassen haben soll, kann ich mir eigentlich fast nicht so richtig vorstellen. Im Bauchnabel (sofern vielleicht noch etwas Haut gesichert werden konnte) oder in der Kleidung von Frauke sollten doch irgendwelche Fasern sich befunden haben, denn glaubt man tatsächlich das Frauke eine Woche lang ihre Kleider an hatte? Immer haften sich irgendwelche Fremdpartikel an, und diese werden wohl auch "gesichert" worden sein (in der Kleidung). Eigentlich sind "keine Spuren auffindbar" wenn sich Opfer und Täter nur über einen ganz kurzen Zeitraum miteinander aufgehalten haben. Nach einer Woche wie das durch die gelegten Telefonate ja für alle wohl so war, ist das wirklich schon ein Wunder.
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Re: MORDFALL LIEBS -- Diskussion

Ungelesener Beitrag von Fährtenleser »

Im Fraukefall gibt es einen oder mehrere Täter .

Aus Tätersicht muss es einen Grund gegeben haben, Frauke mindestens 1 Woche lang festzuhalten und telefonieren zu lassen.

Angenommen der Polizei gelingt es - wie auch immer - den oder die Täter zu schnappen.

Es liegt doch in der Natur der Sache,dass jeder Täter dann behaupten wird,Frauke sei durch einen Unfall ..etc. gestorben.

Nun kann man wie folgt vorgehen:

1.Warum hat der Täter Frauke mind. 1 woche lang gegen ihren Willen festgehalten ?

2.Warum durfte Frauke beim letzten Telefonat am 27.6.2006 ca. 5 1/2 Min. lang und annähernd frei sprechen ?

3. Warum gab es danach keine Anrufe mehr ?

4.Welche Gründe standen aus Tätersicht der Freilassung entgegen ?
Diese Gründe sind ohne wenn und aber das Motiv für die Ermordung !
Aus Tätersicht soll sie wohl aber durch einen gewöhnlichen Unfall gestorben sein .( wie gut das die Richter logisch-denkende Menschen sind )

5. der Beruf des Täters spielt dabei auch noch eine wichtige Rolle

Angenommen,der Täter ist Polizist oder Arzt ( Beispielberufe ). wenn Frauke ihn angezeigt hätte,dann hätte der Täter seinen Beruf für immer an den Nagel hängen können. Sein Leben wäre zerstört gewesen.Wo will ein vorbestrafter Ex.polizist bzw, Ex-Arzt arbeiten ?

Solche Abwägungen könnten die Motivation des Täters Frauke nicht mehr frei zu lassen ,verstärkt haben ?
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Re: MORDFALL LIEBS -- Diskussion

Ungelesener Beitrag von Klugscheißer »

Dias hat geschrieben: Samstag, 02. April 2022, 08:03:02
Das Frauke in der Zeit als Sie im Wald die Welt verlassen hat, überhaupt gar keine Spuren hinterlassen haben soll, kann ich mir eigentlich fast nicht so richtig vorstellen. Im Bauchnabel (sofern vielleicht noch etwas Haut gesichert werden konnte) oder in der Kleidung von Frauke sollten doch irgendwelche Fasern sich befunden haben, denn glaubt man tatsächlich das Frauke eine Woche lang ihre Kleider an hatte? Immer haften sich irgendwelche Fremdpartikel an, und diese werden wohl auch "gesichert" worden sein (in der Kleidung). Eigentlich sind "keine Spuren auffindbar" wenn sich Opfer und Täter nur über einen ganz kurzen Zeitraum miteinander aufgehalten haben. Nach einer Woche wie das durch die gelegten Telefonate ja für alle wohl so war, ist das wirklich schon ein Wunder.

Ich denke, du hast da eine etwas optimistische Vorstellung davon, wie eine Leiche verwest. Da verflüssigt sich irgendwann das Körpergewebe. Das durchtränkt die Bekleidung. Da ist mit irgendwelchen Fasern auch nicht mehr viel. Dann gab es Tierfraß an ihrer Leiche, teilweise war sie skelettiert, also die Knochen lagen blank.
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Re: MORDFALL LIEBS -- Diskussion

Ungelesener Beitrag von Dias »

Klugscheißer hat geschrieben:Ich denke, du hast da eine etwas optimistische Vorstellung davon, wie eine Leiche verwest. Da verflüssigt sich irgendwann das Körpergewebe. Das durchtränkt die Bekleidung. Da ist mit irgendwelchen Fasern auch nicht mehr viel. Dann gab es Tierfraß an ihrer Leiche, teilweise war sie skelettiert, also die Knochen lagen blank.
Natürlich habe ich mich etwas ungeschickt ausgedrückt. Haut oder Fleisch waren wohl nicht mehr vorhanden. Auch die Mutter von Frauke sagte es in dem Film, dass von Frauke nicht mehr viel übrig war. Das ändert aber nichts an der Tatsache, das man Frauke gefunden hat. Ihre Beine waren noch "in" der Hose. Auch anhand der Polizeifotos kann man erkennen, das ihr Oberkörper "in" dem T-Shirt sich befand. Frauke war also nicht "nackt" so das Tierfraß und der Regen alles "weggefressen oder abgewaschen hat.
Dreht man die Kleidung mal nach links, werden Spuren "in" der Hose oder T-Shirt zu finden sein.
Ich bin leider kein Kriminaltechniker aber diese "Spuren" wären für mich mit das wetvollste überhaupt. Und wenn es nochmal ein paar Jahre dauert aber dies sind Spuren wo man vielleicht damals noch nicht weiters analysieren konnte..., wie gesagt, damals. Aber die Technik bleibt ja nicht stehen.
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Re: MORDFALL LIEBS -- Diskussion

Ungelesener Beitrag von Klugscheißer »

Dias hat geschrieben: Samstag, 02. April 2022, 11:33:31
Dreht man die Kleidung mal nach links, werden Spuren "in" der Hose oder T-Shirt zu finden sein.
Ich bin leider kein Kriminaltechniker aber diese "Spuren" wären für mich mit das wetvollste überhaupt. Und wenn es nochmal ein paar Jahre dauert aber dies sind Spuren wo man vielleicht damals noch nicht weiters analysieren konnte..., wie gesagt, damals. Aber die Technik bleibt ja nicht stehen.
Da kannst du aber irgendwann so viele Spuren finden, wie du willst, ohne dass es einen Vergleich zu einem anderen Spurenträger gibt, also einem möglichen Tatverdächtigen, kommst du doch nicht weiter. Und so wie es ausschaut, ist da weit und breit keiner in Sicht.
Fährtenleser

Re: MORDFALL LIEBS -- Diskussion

Ungelesener Beitrag von Fährtenleser »

Klugscheißer hat geschrieben: Samstag, 02. April 2022, 12:15:25 Da kannst du aber irgendwann so viele Spuren finden, wie du willst, ohne dass es einen Vergleich zu einem anderen Spurenträger gibt, also einem möglichen Tatverdächtigen, kommst du doch nicht weiter. Und so wie es ausschaut, ist da weit und breit keiner in Sicht.
Hallo Klugs....,
Hast du das irgendwo aktuell gelesen,dass weit und breit kein Täter in Sicht ist.oder vermutest du das nur ?

Der neue Staatsanwalt (Waschkies )hat in einem Bericht geäüssert gehabt,dass die Technik sich weiter entwickelt und das er Fraukes Kleidung in regelmäßigen Zeitabständen ins Polizeilabor gibt zwecks Untersuchung auf DNA. Es müssen also noch Untersuchungsfähige Kleidungsstücke vorhanden sein
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Re: MORDFALL LIEBS -- Diskussion

Ungelesener Beitrag von ocram84 »

Dias hat geschrieben: Samstag, 02. April 2022, 11:33:31 Natürlich habe ich mich etwas ungeschickt ausgedrückt. Haut oder Fleisch waren wohl nicht mehr vorhanden. Auch die Mutter von Frauke sagte es in dem Film, dass von Frauke nicht mehr viel übrig war. Das ändert aber nichts an der Tatsache, das man Frauke gefunden hat. Ihre Beine waren noch "in" der Hose. Auch anhand der Polizeifotos kann man erkennen, das ihr Oberkörper "in" dem T-Shirt sich befand. Frauke war also nicht "nackt" so das Tierfraß und der Regen alles "weggefressen oder abgewaschen hat.
Dreht man die Kleidung mal nach links, werden Spuren "in" der Hose oder T-Shirt zu finden sein.
Ich bin leider kein Kriminaltechniker aber diese "Spuren" wären für mich mit das wetvollste überhaupt. Und wenn es nochmal ein paar Jahre dauert aber dies sind Spuren wo man vielleicht damals noch nicht weiters analysieren konnte..., wie gesagt, damals. Aber die Technik bleibt ja nicht stehen.
Jup.

Die Technik wird das Ding lösen. Wenn der Täter damals noch nicht 50 war, dann würde ich an seiner Stelle reinen Tisch machen. Ist ja kein Leben. Knapp 20 Jahre zittern und dann den Rest des Lebens in den Knast.
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Re: MORDFALL LIEBS -- Diskussion

Ungelesener Beitrag von Klugscheißer »

Fährtenleser hat geschrieben: Samstag, 02. April 2022, 12:55:24 Hallo Klugs....,
Hast du das irgendwo aktuell gelesen,dass weit und breit kein Täter in Sicht ist.oder vermutest du das nur ?
Das Aktuellste hierzu lautet:
26.11.2021 – 13:52
POL-BI: Gemeinsame Presseerklärung der
Staatsanwaltschaft Paderborn und dem
Polizeipräsidium Bielefeld zum aktuellen
Ermittlungsstand im Fall Frauke Liebs

Im Fall Frauke Liebs handelt es sich um einen sogenannten "Cold Case".
Cold Case bedeutet, dass es aktuell keine laufenden Ermittlungen gibt, ergo auch keinen Tatverdächtigen.
Der neue Staatsanwalt (Waschkies )hat in einem Bericht geäüssert gehabt,dass die Technik sich weiter entwickelt und das er Fraukes Kleidung in regelmäßigen Zeitabständen ins Polizeilabor gibt zwecks Untersuchung auf DNA. Es müssen also noch Untersuchungsfähige Kleidungsstücke vorhanden sein
Einen solchen Bericht habe ich anscheinend überlesen.
Bist du so freundlich und lässt uns einen entsprechenden Link zu dem Beitrag zukommen? Danke.

ocram84 hat geschrieben: Samstag, 02. April 2022, 14:25:06 Die Technik wird das Ding lösen. Wenn der Täter damals noch nicht 50 war, dann würde ich an seiner Stelle reinen Tisch machen. Ist ja kein Leben. Knapp 20 Jahre zittern und dann den Rest des Lebens in den Knast.
Davon würde ich nicht unbedingt ausgehen, dass Täter jeden Tag zittern, weil sie die Aufdeckung fürchten.
Viele leben auch erst mal ihr gewohntes Leben einfach nur weiter.
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Re: MORDFALL LIEBS -- Diskussion

Ungelesener Beitrag von ocram84 »

Klugscheißer hat geschrieben: Samstag, 02. April 2022, 17:18:28
Davon würde ich nicht unbedingt ausgehen, dass Täter jeden Tag zittern, weil sie die Aufdeckung fürchten.
Viele leben auch erst mal ihr gewohntes Leben einfach nur weiter.
Täglich zittern sie nicht. Aber es gibt einen Elefanten, der in jedem Raum, in jeder Situation, neben ihm sitzt.

Ich persönlich kriege nicht alles mit, aber es sind schon einige Fälle, in die selbst nach teils Jahrzehnten ordentlich Bewegung oder mehr kommt. Das kitzelt den Elefanten sicherlich am Rüssel 😉
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Re: MORDFALL LIEBS -- Diskussion

Ungelesener Beitrag von Agatha Christie »

ocram84 hat geschrieben: Samstag, 02. April 2022, 19:06:58 Täglich zittern sie nicht. Aber es gibt einen Elefanten, der in jedem Raum, in jeder Situation, neben ihm sitzt.

Ich persönlich kriege nicht alles mit, aber es sind schon einige Fälle, in die selbst nach teils Jahrzehnten ordentlich Bewegung oder mehr kommt. Das kitzelt den Elefanten sicherlich am Rüssel 😉
Das ist auch meine Meinung. Und solange ein Fall immer wieder von den Medien aufgegriffen wird, kann ein Täter die Bilder seiner Tat nicht abschütteln. Dasselbe gilt für mögliche Komplizen und Mitwisser. Freundschaften können im Laufe der Jahre zerbrechen und ein schlechtes Gewissen über ein falsch gegebenes Alibi führt evtl. zu einer korrigierten Zeugenaussage. Das alles sollte nicht unterschätzt werden.
Beharrlichkeit führt auch zum Ziel!
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Re: MORDFALL LIEBS -- Diskussion

Ungelesener Beitrag von Klugscheißer »

Agatha Christie hat geschrieben: Samstag, 02. April 2022, 22:52:06 Das ist auch meine Meinung. Und solange ein Fall immer wieder von den Medien aufgegriffen wird, kann ein Täter die Bilder seiner Tat nicht abschütteln. Dasselbe gilt für mögliche Komplizen und Mitwisser. Freundschaften können im Laufe der Jahre zerbrechen und ein schlechtes Gewissen über ein falsch gegebenes Alibi führt evtl. zu einer korrigierten Zeugenaussage. Das alles sollte nicht unterschätzt werden.
Ist der Täter ein Psychopath, dann hat er kein schlechtes Gewissen, hat also keinen Grund, etwas zu gestehen.
Ein Mitwisser, der sich jetzt erst äußert, wird sich vor seinem Umfeld rechtfertigen müssen, setzt sich also Kritik aus.

Ich kann mir niemanden vorstellen, der sich freiwillig äußert.
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Re: MORDFALL LIEBS -- Diskussion

Ungelesener Beitrag von ocram84 »

Klugscheißer hat geschrieben: Sonntag, 03. April 2022, 01:02:18 Ist der Täter ein Psychopath, dann hat er kein schlechtes Gewissen, hat also keinen Grund, etwas zu gestehen.
Ein Mitwisser, der sich jetzt erst äußert, wird sich vor seinem Umfeld rechtfertigen müssen, setzt sich also Kritik aus.

Ich kann mir niemanden vorstellen, der sich freiwillig äußert.
Auf dem von dir beschriebenen Wege wird sich auch nichts mehr ergeben. Auch ein Ermitteln eines Täters wird nicht mehr zum Ziel führen.

Übrigens denke ich nicht, dass es ein Psychopath ist.
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Re: MORDFALL LIEBS -- Diskussion

Ungelesener Beitrag von Agatha Christie »

ocram84 hat geschrieben: Sonntag, 03. April 2022, 07:54:50 Auf dem von dir beschriebenen Wege wird sich auch nichts mehr ergeben. Auch ein Ermitteln eines Täters wird nicht mehr zum Ziel führen.

Übrigens denke ich nicht, dass es ein Psychopath ist.
So ganz verstehe ich nicht, was du sagen willst. Magst du mir in wenigen Worten erklären, Von welcher Annahme du ausgehst?
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Re: MORDFALL LIEBS -- Diskussion

Ungelesener Beitrag von ocram84 »

Agatha Christie hat geschrieben: Sonntag, 03. April 2022, 09:03:15 So ganz verstehe ich nicht, was du sagen willst. Magst du mir in wenigen Worten erklären, Von welcher Annahme du ausgehst?
Es wird, nach der maximalen Medienpräsenz Ende letzten Jahres, heute oder in Zukunft kein Mitwisser mehr plaudern. Auch der Täter wird es nicht tun, da er (aus meiner Sicht) ein Schisser ohne Eier ist. Machen wir uns nix vor: Die Medienlawine hatte irgendwo schon den Sinn maximalen Druck bei Täter/Mitwisser zu erzeugen.

Ist verpufft.

Dass ein Ermittler (und es wird meine ich ja auch gar nicht mehr ermittelt) nach all der Zeit nochmal die Erleuchtung bekommt und den Fall löst - ebenfalls unwahrscheinlich. Frau Liebs erzählte bei Stern TV von einem Namen in den Akten. Das ist natürlich gut, bringt aber scheinbar auch nichts. Außer vielleicht für die gute Dame den Funken an Einsicht, wer es gewesen sein könnte. Ich könnte mir vorstellen, dass ihr dies schon eine Menge gibt. Etwas Ruhe zumindest.

Nicht falsch verstehen. Ich wünsche mir, dass der Fall gelöst wird. Ich nenne hier nur die Fakten.

Der Täter ist ein Waschlappen, das zeigt ja sein komplettes Vorgehen. Er ist aus Angst enttarnt zu werden mit Frauke umher gefahren. Er hat sie aus Angst, dass seine heile Welt zerstört wird, festgehalten. Er hat sie aus Angst, dass Frauke ihn anzeigt, vermutlich umgebracht.

Die Motivation war bei allem: Angst.

Deswegen wird er sich nicht stellen.

Ich bin von Natur aus pessimistisch. Aber eine Sache ist definitiv nicht mehr zu leugnen: Die Technik wird rasant besser. Und nur diese wird den Täter, hoffentlich bald, einbuchten.
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