talida hat geschrieben:@Ghia ... sein "lauern" wäre doch für niemanden auffällig, solange nichts passiert ist kann ihm doch keiner was wollen. Wird er gesehen sucht er sich einen anderen Platz.
Serientäter machen ca. 50 Versuche bis es klappt ..
Ronny Rieke z.B. hat über Jahre jeden Monat mehrere tausend Kilometer zurückgelegt bis er zuschlagen konnte.
Er schaffte es gerademal, oder zum Glück auf "nur" 2 Opfer.
Das jetzt nur mal um den "Aufwand" den ein Täter betreibt zu verdeutlichen.
Ronny Rieken ist ein gutes Stichwort, für das Persönlichkeitsprofil von solchen Tätern.
Der, RR, hat übrigens nicht "nur" zwei Mädchen ermordet, er hat auch 14 weitere vergewaltigt, darunter seine Schwester und die beste Freundin der Schwester, die er schon von Kindesbeinen an kannte, in zwei unterschiedlichen Delikten. Und eine Liste an anderen Delikten: Körperverletzung, Einbrüche, Diebstähle, das ganze Programm, laufende Steigerung.
Im SPIEGEL gab es 1998 einen längeren Artikel über ihn, als er wegen der beiden Morde an Christina Nytsch und Ulrike Everts nach knapp 10 Jahren "Aktivität" endlich verurteilt wurde
Da sieht man auch wie Versäumnisse der Justiz, bzw der ganz normale, gesetzeskonforme Ablauf der Mühlen der Bürokratie, dazu führen kann, dass solche Täter länger als nachvollziehbar ihre Freiheit genießen können und diese dann nutzen, um zu morden
Ronny Rieken wurde für seine erste Vergewaltigung nicht mal angeklagt, geschweige denn verurteilt, weil man dem Opfer nicht glaubte, die Ermittlungsakte wurde vernichtet.
http://magazin.spiegel.de/EpubDelivery/ ... df/8034516
Das zweite bekannte Opfer war seine jüngere Schwester Ramona. Die muss er mehrfach vergewaltigt haben und besonders brutal und erniedrigend vorgegangen sein. Die Familie Rieken hatte die Schwester dazu gedrängt, den Bruder nicht anzuzeigen. Als sie es doch tat, wurde sie sozusagen aus der eigenen Familie verstoßen und ihr alle Schuld zugeschrieben.
Rieken wurde damals, 1989, ursprünglich zu 10 Jahren Haft wegen dieser Tat verurteilt, weil die Richter ihn für ungewöhnlich gefährlich hielten und er extrem grausam vorging. Aber der RA Riekens legte Revision ein. Am BGH wurde die Revision dann innerhalb eines Tages "abgefrühstückt". Die Richter bekamen den Täter nicht einmal zu Gesicht, nur seine Akten. Und aus 10 Jahren, wurden 5 Jahren Haft, und von denen musste er am Ende nur 3½ absitzen. Und man fand allerhand mildernde Umstände. Ein angebliches Besäufnis am Tat-Vortag und das junge Alter des schon damals Wiederholungstäters sah man als Grund, ihn schon fünf Jahre früher auf die Gesellschaft loszulassen.
Der Rest ist bekannt. Als Rieken 1993 wieder frei war (in der ersten Instanz wäre er erst 1999 raus gekommen) wurde erstmals und dann gleich zweifach zum Mörder.
Bei der frühen Entlassung hielt sich die Anstaltsleitung an die Akte des milden Urteils der zweiten Instanz, in dem die brutalen Details Riekens Tat nicht mehr vorkamen.
Ronny Rieken nennt sich heute übrigens Ronny Schulte.
Zurück zu topic.
Über Rieken wird gesagt, er hätte Gewalt nur eingesetzt, um Sex zu bekommen, er sei damit "rational-kontrolliert" umgegangen. Er habe nur keinerlei Empathie für die Opfer empfunden bzw würde ihm das generell im zwischenmenschlichen Umgang fehlen.
Bei dem Mörder von Carolin und Lucile scheint die Brutalität und eigentlich schon Bestialität dagegen im Vordergrund zu stehen. Die sexuellen Übergriffe scheinen spezieller Art zu sein. Vermutlich vergewaltigt er die Opfer gar nicht im klassischen Sinne. Also sowie es von Dächern gezwitschert wird, wenn auch nicht offiziell - muss der sexuelle Übergriff an den Leichen bzw sterbenden Frauen stattfinden, die dann bereits durch massive Gewalt gegen den Kopf entstellt sein müssen. Und da es keine vollständige Täter-DNA an den Opfern gibt - bei Lucile stammen die Fragmente mutmaßlich von der Tatwaffe - kann man auch mutmaßen, dass keine vaginale Penetration durch den Täter selbst erfolgt, er hinterlässt kein Sperma. Selbst wenn er ein Kondom verwenden würde könnte man annehmen dass durch den engen Körperkontakt Haare oder Hautschuppen von ihm gefunden würde - aber in beiden Fällen Fehlanzeige. Möglicherweise werden die Opfer mit den Tatwerkzeugen selbst sexuell missbraucht.
Jedenfalls muss der Mörder in Endingen und Kufstein in puncto Gewaltausübung ein anders Profil als Ronny Rieken haben, aber wie dieser im Vorfeld schon durch Straftaten im Bereich Körperverletzung u/o Raub aufgefallen sein.
Da durch die Vorgeschichte noch keine Verbindung zu ihm etabliert werden konnte, könnte es zumindest sein, dass er aus einem Land kommt, zu dem es keinen direkten Austausch von diesen Daten,DNA-Profile, Fingerabdrücke, gibt.
Osteuropäische Nicht-EU-Länder, Serbien, Montenegro, Mazedonien, aber auch Balkan-EU-Länder kämen da in Frage.
Aus der Hüfte geschossen und rein subjektiv eingeschätzt natürlich. Es gibt ja keine wirklich konkrete Spur was Balkan Länder angeht, nur das Phantombild mit dem Bäörtchen, was dahin verweisne
könnte, und den Umstand, dass in Kufstein die meisten Trucker und auch viele Handwerker und Monteuere daher kommen.. Wenn er in Deutschland oder Österreich mit einer gefährlichen Körperverletzung aktenkundig wäre - auch nur als unzugeordneten Spur-Spur-Treffer - müsste man ihn jedenfalls schon haben, bzw ein weitere Tat zuordnen könne. Aber offensichtlich nicht der Fall.
Da es unwahrscheinlich ist, dass er bisher unbescholten ist, nirgendwo polizei-bekannt, muss es einen Grund geben, weshalb ihm die angenommenen Vordelikte nicht zugeordnet werden können.