MORDFALL BERNARD & LOREENA VON BREDOW - Itauguá, Paraguay, 2021

ÖFFENTLICHE DISKUSSION
Widasedumi
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Re: MORDFALL BERNARD & LOREENA VON BREDOW - Itauguá, Paraguay, 2021

Ungelesener Beitrag von Widasedumi »

Catch22 hat geschrieben: Montag, 29. August 2022, 14:00:17 ...
Leider fällt die Berichterstattung über den Fall in Paraguay sehr dürftig aus und in deutscher Sprache berichten meines Wissens nur das Wochenblatt und die Bild, beides keine Hochburgen journalistischer Integrität.
Ja, ich würde mir mehr Informationen wünschen. Aber der Fall könnte leider unaufgeklärt bleiben, weil es an der Nachweisbarkeit mangelt. Ich beobachte so zwischen den Zeilen, dass die Arbeit der paraquayischen Ermittler angezweifelt wird, wenn gesagt wird, dass es für deren Erklärungszusammenhang keine belastbaren Beweise gäbe. Den Behauptungen der Verdächtigen, welche den Ermittlern widersprechen, wird breiter Raum eingeräumt. Es kann natürlich sein, dass in Paraquay der "Beweisbegriff" anders definiert ist, dass man vielleicht um einige Fakten herum (Geigen - Brand - Anzeigen - Beziehungsprobleme, gefälschtes Testament, etc.) eine Geschichte zusammenbaute, welche einen Raubmord nahelegen. Und von dort aus geschaut hat, in welcher Beziehung z.B. der Testamentsfälscher und der Anzeigenerstatter gegen B.v.B. und deren enge Bekannte stehen, und wie sie zusammengewirkt haben könnten?

Es ist leider noch zu vieles im Dunkeln. Dass aber der Volker G., der von dem Hauptermittler Grance "als Kopf der Bande" bezeichnet wurde, nun frei kam, ist erstaunlich. Ihm konnte seine Version offenbar nicht widerlegt werden. Allerdings sei auf die Deutsche Botschaft auch Druck ausgeübt worden, sich mehr in diesem Fall einzusetzen. (Das habe ich den hier schon verlinkten diversen Videos entnommen).

Ich gehe davon aus, dass es sehr wohl jene Motivlage gegeben haben könnte, welche die paraquayischen Ermittler als gegeben annehmen. Und deren Vernehmungen der Tatverdächtigen, ihre Widersprüche, die Alibis, die Ergebnisse von Wohnungsdurchsuchungen etc. sind uns nicht bekannt. Ich möchte den dortigen Ermittlern NICHT von vornherein mit einem Vorurteil begegnen. Für Menschen in Deutschland ist dieser Fall aufsehenerregend. Für manche Zeitung werden sich die Plus-Artikel zum Fall vermutlich auszahlen. Dann weiß ich, dass das Geschäft der Journalisten keine Polizeiarbeit ist, sondern die Menschen neben der Information auch mit neuen sensationellen Meldungen zu unterhalten. Dafür hat der Fall noch einiges zu bieten.

Selbstverständlich gilt die Unschuldsvermutung. Auch ich möchte niemanden vorverurteilen. Es kann alles ganz anders sein, dass einheimische Räuber am Werk waren und dass z.B. ein Stephen M. einen schrecklichen Tatort vorfand, mit dem kein Deutscher was zu tun hatte. Unter einem Pressebericht, den ich nochmals heraussuchen will, las ich auch die Kommentare. Da war einer dabei, welcher die Folterung und den qualvollen Bauchschuss bei der Tochter nicht mit einem Modus Operandi einheimischer Räuber zusammenbringen konnte. Tötung durchaus möglich, aber keine solchen Folterungen.

Ich bin gespannt auf unsere Qualitätsmedien, was zu diesem Fall noch veröffentlicht wird.
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Re: MORDFALL BERNARD & LOREENA VON BREDOW - Itauguá, Paraguay, 2021

Ungelesener Beitrag von Widasedumi »

Mich interessiert die außergewöhnliche Person des Bernard von Bredow. Ich fragte mich, was es wohl war, dass er in Siegsdorf seine Zelte abgebrochen hat in einem Alter Ende 50. Ich vermutete eine Unzufriedenheit mit irgend etwas. Nun habe ich einen Presseartikel gefunden, in dem das auch hervorscheint: https://www.samerbergernachrichten.de/224720-2/
Titel: "Der Mammut-Mann – ein Beitrag von Karl Stankiewitz anl. der Ermordung des Bernard von Bredow, vom 05.11.2021

Die Mutter von B.v.B. war Kunstmalerin. Sie hatte ein Atelier, das als Lager für die heimlich ausgegrabenen Knochen gedient hatte. v. Bredow war Jahrgang 1959. Das Abitur machte er 77/78. Er begann verschiedene Ausbildungen. Er erbte eine Farm in Neuseeland. „Zur Selbstfindung“ reiste er als Hilfsarbeiter, Klavierstimmer, Rockmusiker, Problemanalytiker um die halbe Welt. Ende 1984 kehrte er in seine oberbayerische Heimat zurück. Er arbeitete weiter an seinen Funden, teilte sie der Behörde mit und nach lokalem Unverständnis und Ratlosigkeit wurden die Funde schließlich von einem Sachkenner aus München anerkannt. Seinem Mammut-Fund, das er "Oskar" nannte, gesellten sich weiterer Funde zu, die präpariert und konserviert wurden; Wölfe, Höhlenbären, Riesenhirsche, Auerochsen, Wollnashörner.

Herr von Bredow erntete nicht nur Anerkennung, sondern er hatte auch Gegner (Auszug aus dem Presseartikel):
Wieder aber machte sich Bredow, der wissenschaftliche Laie, in seinem Übereifer neue Gegner, Neider und Rivalen. Unermüdlich und auf eigene Kosten reiste er auf Mammutsuche um die Welt, besonders interessante Funde brachte er aus dem Permafrost Sibiriens heim. In England und Holland konnte er mit seiner „fossile Mammutwelt“ Hunderttausendse begeistertn. Als er schließlich 1991 für seinen Oskar ein eigenes „Mammutheum“ aufmachte und plante, weitere Großmodelle samt Videospektakel aufzustellen, verprellte er die letzten ihm zugetanenen Wissenschaftler und Kommunalpolitiker. Im Mai 1995 eröffnete die Gemeinde Siegsdorf auf dem Gelände des abgerissenen Rathauses ein eigenes „Südostbayerisches Naturkunde- und Mammutmuseum“, das Einblick bot in die Welt der Tiere und Steine vor vielen Millionen Jahren, wie sie sich gerade in den Chiemgauer Alpen gut erhalten haben und erforscht wurden. Im Mittelpunkt stand das aus Abgüssen der Knochen nachgebildete Gerippe des größten und besterhaltenen Mammuts, das je in Europa gefunden wurde. Vier Meter hoch und fast sechs Meter lang und wohl vor 15 000 Jahren verendet. Die Siegsdorfer gaben dem frei zugänglichen Pflanzenfresser ihren abgewandelten Ortsnamen; Siegi.

„Ein Mammut kommt selten allein,“ überschrieb ich meinen damaligen Bericht. Bernard Bredow ärgerte sich maßlos, er fühlte sich ausgetrickst und nur noch von der Russischen Akademie der Wissenschaften verstanden. Schwer traf ihn der Tod seines Vaters, der unter sein eigenes Auto geraten war. Wieder begab sich Bernard auf weite, strapaziöse Forschungsreisen. Er veröffentlichte als Autodidakt nicht nur Erkenntnisse, die fachlich Aufsehen erregten, sondern befasste sich zuletzt auch mit Verschwörungstheorien. 2017 schlug er ein neues Lebenskapitel auf. Mit seiner zehnjährigen Tochter wanderte er nach Paraguay aus, wo er zuletzt als Geigenbauer gearbeitete haben soll. Sein „Mammutheum“ am Fuss der Wallfahrtskirche Maria Ecck, wo er längst eine ganze Herde von präparierten Urtieren angesiedelt hat, gammelt seit Jahren vor sich hin. Zuletzt hatte es dieser vielseitige, höchst verdienstvolle, aber auch schwierige Mensch als „Steinzeitpark der Experimentellen Archäologie“ beworben. Im Rathaus von Siegsdorf will man auf Anfrage von alledem überhaupt nichts wissen. Touristisch beworben wird jedenfalls nur das eigene Naturkundemuseum mit dem großartigen Mammut-Abguss und den spannenden Demonstrationen zur Urgeschichte der Alpen.
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Re: MORDFALL BERNARD & LOREENA VON BREDOW - Itauguá, Paraguay, 2021

Ungelesener Beitrag von Widasedumi »

Über den Mord an Bernard von Bredow und seiner Tochter berichtete BR24 Bayern am 10.11.2021
https://www.br.de/nachrichten/bayern/si ... st,SoMFtcS
Nach Würdigung der Verdienste des B.v.B. fasst der Bericht die Tat folgendermaßen zusammen:
Die Leichen von Bernard Raymond von Bredow und seiner 14-jährigen Tochter waren im Haus der Familie nahe Areguá, rund 30 Kilometer südöstlich von Asunción, der Hauptstadt von Paraguay, entdeckt worden. Der Vorfall ereignete sich nach Angaben des Auswärtigen Amtes am 22. Oktober.

Spuren belegen brutale Tat
Beide Opfer seien durch Schüsse gestorben, vermutlich aus derselben Waffe, so ein Rechtsmediziner. Der Vater wurde demnach mit einem Genickschuss getötet - es gebe Anzeichen dafür, dass er vorher gefoltert worden sei. Seine Tochter sei in einer mit Wasser gefüllten Badewanne gefunden worden. Nun hat die Polizei in Paraguay drei Tatverdächtige festgenommen. Die drei Deutschen würden verdächtigt, an der Tat beteiligt gewesen zu sein, sagte der Leiter des Morddezernats der Nationalpolizei, Hugo Grance, dem lokalen Radiosender Monumental.
...
Tatmotiv Habgier?
In seinem Haus in Paraguay hatte von Bredow zuletzt Musikinstrumente repariert. Das Motiv für den mutmaßlichen Raubmord muss nun ermittelt werden. Die Polizei gehe nach ersten Erkenntnissen von Raub als möglichem Motiv aus, zitierten örtliche Medien die Ermittler. In einer Wohnung eines festgenommenen 58-Jährigen in der Stadt Areguá seien neben Schusswaffen auch Musikinstrumente gefunden worden, die mutmaßlich dem Opfer gehörten, berichtete "ABC Color" unter Berufung auf den Kommissar Hugo Grance, der dort auch sagte: Der 58-Jährige sei möglicherweise der Drahtzieher des Verbrechens an dem Wissenschaftler und Musiker sowie seiner Tochter.
Mit dem 58Jährigen dürfte Volker G. gemeint gewesen sein, der inzwischen nach Deutschland zurückkehren konnte und nicht mehr nach Paraquay zurück will.
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Re: MORDFALL BERNARD & LOREENA VON BREDOW - Itauguá, Paraguay, 2021

Ungelesener Beitrag von Widasedumi »

http://www.mammutheum.de/index.php/uebe ... imitstart=

Ein Bericht von Bernard Raymond von Bredow über eine Ausstellung in Amsterdam, wo Prinz Bernhard der Niederlande der Schirmherr war.
Zwei Bilder enthält der Bericht, wo der Prinz abgebildet ist.
Ein Bild zeigt Prinz Bernhard und Bernard von Bredow nebst einem Herrn mit Bürgermeisterkette und einem weiteren Herrn.

runterscrollen
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Re: MORDFALL BERNARD & LOREENA VON BREDOW - Itauguá, Paraguay, 2021

Ungelesener Beitrag von Widasedumi »

https://wochenblatt.cc/wer-war-bernard- ... on-bredow/

Ein interessanter Bericht über Bernard Raymond von Bredow vom 24.10.2021
Dieser Mann war wirklich ein Allroundgenie
Areguá: Nach dem schrecklichen Tod des Wissenschaftlers und seiner Tochter fragten sich viele wer der Deutsche war. Sein Adelsgeschlecht lässt sich mit seinem Nachnamen nicht verheimlichen. Doch er war vieles mehr, wie seine Biografie zeigt.

Bernard Raymond von Bredow wurde am 23. März 1959 in Siegsdorf, einem kleinen Dorf in der Nähe der österreichischen Grenze bei Salzburg, geboren. Bernard, der am Fuße der bayerischen Alpen unterhalb des Klosters Maria Eck aufwuchs, verbrachte eine wunderbare Kindheit in der Natur.

Als kleiner Junge durchstreifte er mit Vorliebe die alpinen Bergwälder. Schnell lernte er die Zeichen und Wunder der beschaulichen, oberbayerischen Bergwelt der Alpen kennen und lieben. Seine erste große Reise, kaum vier Jahre alt, führte ihn zu seinem Onkel nach Toronto in Kanada.

Durch den Beruf seines Vaters als Simultandolmetscher und die damit verbundenen Reisen, wurden auch die entlegensten Winkel der Erde für Bernard erreichbar. Nach der Volksschule in Siegsdorf, wechselte er 1968 in das Chiemgau Gymnasium Traunstein.

Ganz in der Nähe des Deutschen Museums und des Patentamtes in München hatten die Bredows eine kleine Wohnung. Dadurch hatte Bernard die Möglichkeit, über die Jahre seiner Kindheit immer wieder die weiten Gänge und Wunder des Deutschen Museums München, seine Bibliothek und das nahe gelegene Patentamt kennen zu lernen.

Seine größte Reise jedoch, ganz alleine ohne jegliche Begleitung, ging im Alter von neun Jahren nach Neuseeland zu seinem Großvater. Dort besuchte Bernard die Anglikanische St. Mary`s Boys School und anschließend das Malborough Boys College im Norden der Südinsel Neuseelands.

Neuseeland wurde das Land seiner Wahl und seine neue Heimat. Die einmalige Wildnis und Natur dort, machte auf Bernard einen großen und nachhaltigen Eindruck. Dies führte dazu, dass Bernard Zeit seines Lebens nach Möglichkeiten, Systemen und Projekten suchte, welche den Fortbestand eines ökologisch-gesunden und lebensfreundlichen Planeten Erde, auch für kommende Generationen sichern würde .
Die monatelange Rückreise nach Deutschland, im Jahre 1972, führte Bernard durch den Pazifik, Zentral- und Nordamerika.

Nach einem weiteren Jahr in seiner alten Schule im Chiemgau-Gymnasium in Traunstein (welche im übrigen auch jahrelang die schulische Herberge des Heiligen Vaters Benedikt XVI gewesen ist), wechselte er in das Elite-Internat Stein an der Traun.

Zwei Jahre später folgte er dann seinem Bruder Roland in das Institut Dr. Greite in Feldafing in die Abiturklasse, wo er seine schulische Laufbahn mit 2,1 abschloss.

1975 war das Jahr, in dem Bernard sein erstes Mammut in Siegsdorf entdeckte. Dieser Fund sollte 10 Jahre sein großes Geheimnis bleiben.

1978 kehrte Bernard nach Neuseeland zurück und bereiste das Land ausgiebig und nun beginnt Bernard sein Technisches Studium in Pharmazie und Chemie in Karlsruhe. Nach seinem PTA- und CTA Abschluss ging Bernard nach Indien, um im Rahmen eines UN Entwicklungsprogrammes Fermentierungs-Anlagen zur Herstellung von Methangas aus Haushaltsabfällen zu installieren, welches als Gas zum Kochen verwendet werden konnte.

1981 landete Bernard, nach einem abenteuerlichen Jahr quer durch Asien, bei seinem Onkel in Toronto/Kanada. Dort fand er einen Job bei der Trans-Canada Pipeline in der Qualitätskontrolle der Schweißnähte. In dem gleichen Jahr bot sich für ihn die Gelegenheit, einen Studienplatz für Meeresbiologie in Auckland/Neuseeland zu belegen. Da dies nicht seine Wunschfakultät war, sattelte er 18 Monate später auf Geophysik um, welche er 1985 mit dem BA Abschluss beendete.

1985 Und wieder kehrte er nach Deutschland zurück. Dort wurde eine undichte Stelle in Bredows Freundeskreis lebensverändernd. Die Ausgrabungen seines spektakulären Mammutfundes von 1975 wurden öffentlich, die Flucht nach vorne begann. Bernard deckte in seinem Heimatort Siegsdorf einen der wichtigsten altpaläolithischen Jagdplätze des Neandertalers in Europa auf. Er bestätigte Bayerns Wappentier durch den seltenen Fund eines 44.000 Jahre alten, eiszeitlichen (Panthera leo spelea) Löwen. Die Weltpresse berichtete in Funk und Fernsehen. Die Auswertung, Bearbeitung, Präparierung und Rekonstruktion bis zur Ausstellungsreife der Funde, zog sich bis spät in das Jahr 1987 hin. Wissenschaftler aus aller Welt interessierten sich für Bernards ausgefallene neuartige Rekonstruktionsmethoden und seine Funde. Bei der Radiocarbon-Datierung half Dr. Adrian Lister aus Cambridge, bei der Pollenanalyse die Universität Utrecht; bei der paläoanthropologischen Bearbeitung lernte er John de Voss in Leiden kennen. Bernard setzte seine fachübergreifenden Studien über Jahre hinweg fort und lernte dabei Wissenschaftsgrößen wie Prof. Bosinski von Schloß Monropos und Prof. Wighard von Koenigswald kennen, schloss Freundschaften mit dem holländischen Mammutexperten Dick Mol, Adrian Lister vom University College London, Dr. C. Humburg aus Mainz und anderen fleißige Kollegen. Seit über 15 Jahren ist Bernard nunmehr Mitglied der Hugo Obermeier Gesellschaft zur Erforschung des Eiszeitalters.

1988 arbeitete er für das Nationalmuseum in Cardiff / Wales für eine große Ausstellung zum Thema Mammut und eiszeitliche Jäger. Er hinterließ dort seinen ersten 1:1 Museumsabguss des vier Meter hohen Siegsdorfer Mammutbullen, den er liebevoll Oskar getauft hatte. Aber auch um andere Mammut-Fundorte in England bemühte sich Bernard; wie zum Beispiel in Shropshire, wo gleich drei Mammute aus einem Toteisloch einer Kiesgrubengesellschaft geborgen werden konnten.

1990 begann für Bernard ein neuer Abschnitt seiner Mammut-Odyssee: die Expeditionen nach Sibirien in das ewige Eis. Seine Zusammenarbeit mit russischen Wissenschaftlern aus dem Paläontologischen Institut der Akademie der Wissenschaften von Moskau und die Vorbereitung einer internationalen Ausstellung, der “Fossilen Mammutwelt”, sollten Jahre dauern. Radio- und Fernseh-Produktionen beanspruchten die letzten freien Minuten seines damaligen Alltags. Seine Majestät Prinz Bernhard der Niederlande (WWF) und andere Staatsmänner wurden Schirmherren der Ausstellung Fossile Mammutwelt, welche bis 1995 quer durch Europa reiste.

Es ist nun 36 Jahre her, seit das Mammut in Bernards Leben getreten ist. Damals war er 16 Jahre alt. Fünf Jahre zuvor hatte er noch Haie, Schwert- und Tunfische im pazifischen Ozean mit der Winde und Forellen mit der winzigen Fliege in Neuseelands klaren Bergflüssen gefangen. Mit 12 Jahren schoss Bernard seinen ersten wilden Eber mit einem alten englischen Karabiner im Pelorus Sound Neuseelands. Damals waren Bernards Freunde eingeborene Maoris, von denen er allerhand Nützliches aus und im Umgang mit der Natur lernte. Bereits mit 9 Jahren, vor der ersten Weltreise, hatte Bernard seinen ersten Pfeil und Bogen gemacht und Unmengen von Abenteuerbüchern gelesen. Als junger Bursche arbeitete er als WIG-Schweißer in Blenheim, in Neuseelands Wein Industrie, welche damals noch in den Kinderschuhen steckte. Mit 15 nahm er seinen ersten Motor auseinander und brachte ihn sogar später wieder zum Laufen! Mit 14 schrieb er seine ersten Kurzgeschichten, baute seine erste Gitarre und komponierte ein paar Lieder. Mit 23 restaurierte Bernard sein erstes Flugzeug, einen Doppeldecker aus den frühen zwanziger Jahren.

Mit 19 spielte Bernard in Kirchen aber auch in Rockbands E-Bass wo immer Bedarf war. Mit 17 lernte er seine erste große Liebe kennen und machte seinen ersten Fallschirmabsprung aus einem Heißluftballon über dem Punakaiki Festival an der Westküste Neuseelands. Mit 21 entsagte er allem, was den klaren Verstand beeinflusst, beschloss, nie das Rauchen anzufangen und bekannte sich zum echten Christen ohne Konfession.

Mit 10 hatte er schon nach Gold im Flussbett des Wakamarina gegraben. Wer sonst wäre in der Lage gewesen, diese unglaublichen Funde zu machen, als Bernard Raymond von Bredow!

Vor 36 Jahren fand Bredow, damals 16 Jahre alt, in Siegsdorf bei Traunstein eines der größten Mammute und einen eiszeitlichen Löwen, Bayerns Wappentier [in Siegsdorf bei Traunstein]. Bredow ist wohl in der Geschichte einer der wenigen, der vom ersten Knochen bis zum eigenen Museum, Landesausstellungen und unzähligen Dokumentarfilmen alles konsequent durchzog. Die Presse war damals platt vor erstaunen und berichtete über Jahre hinweg immer wieder. Nach achtjährigen Dokumentarfilmarbeiten durch den Bayerischen Rundfunk wurde Bredow 1994 von dem bekannten Filmemacher Ulli Weißbach gefragt: “Bernard, jetzt hat eine ganze Mammutherde von deinem Haus Besitz ergriffen! Wo soll das Ganze denn noch hinführen?” – Bredow selbst zitiert:”Ich wage es gar nicht zu sagen, wie unendlich schwer es war und ist, den Weg zu gehen, der mir vorgegeben wurde. Das Mammutheum, welches in langjähriger Mühsal durch meine und vieler Helfer Hände Arbeit entstand, befindet sich nun schon seit 15 Jahren unterhalb des Klosters Maria Eck, am Beginn des Scharamer-Kreuzweges und berührt dort die Herzen unzähliger Kinder und Eltern. Seit nunmehr 20 Jahren versucht Bredow, den Weg durch den Schöpfungsakt der Natur, der Entstehung des Menschen und seine selbst gewählte Zukunft, aber auch seine künftige Verantwortung, sichtbar zu machen.

Einem Freund sagte Bernard Raymond von Bredow vor einem Jahr, dass er hier seit 5 Jahren eine Wissenschafts- und Produktionsstation hat und der Pandemie sie zwang, hier zu bleiben. Nichts ist für immer. Ich hoffe, Neuseeland wird eines Tages die sozialistische Tyrannei überwinden und zu einer friedlichen, ehrenhaften christlichen Demokratie zurückkehren, womit er eine eventuelle Rückkehr in Aussicht gestellt hat.
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XSchauen

Re: MORDFALL BERNARD & LOREENA VON BREDOW - Itauguá, Paraguay, 2021

Ungelesener Beitrag von XSchauen »

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Ja, über Bernard (von) Bredow gibt's viele Berichte, er war ein Multitalent der es in Deutschland offenbar schwierig
fand sich zu entfalten, da in dem Lande mehr "Fachidioten" (sorry) gefragt sind. Trotzdem finde ich es extrem krampf-
haft
wenn Leute jetzt jeden seiner klitzekleinen Bezügen zu den Niederlanden als Indiziz für oder gegen irgendwas her-
nehmen! Das ist grober und unseriöser Unfug in meinen Augen.

Ein Schnipsel aus seiner Biografie:
In Alzing bei Siegsdorf ist von Bredow als Sohn eines Simultanübersetzers und einer Eskimofrau aufgewachsen.
Er ging im Ort sowie später in Traunstein zur Schule, behielt aber im Gegensatz zu seinem Bruder die hochdeutsche
Sprache bei. Nach Angaben von Nachbarn war er schon in der Jugend ein Einzelgänger: "Er hat schon als Bub selbst
Munition hergestellt und manchmal hat er es ganz schön krachen lassen", erinnert sich ein Nachbar.
Aber er gesteht: "Er war auch sehr intelligent."

QUELLE :

https://www.pnp.de/archiv/1/Brutaler-Do ... 52442.html

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Re: MORDFALL BERNARD & LOREENA VON BREDOW - Itauguá, Paraguay, 2021

Ungelesener Beitrag von Widasedumi »

XSchauen hat geschrieben: Samstag, 03. September 2022, 14:43:14 Trotzdem finde ich es extrem krampf-
haft wenn Leute jetzt jeden seiner klitzekleinen Bezügen zu den Niederlanden als Indiziz für oder gegen irgendwas her-
nehmen! Das ist grober und unseriöser Unfug in meinen Augen.
@XSchauen,

deine Kritik ist auf der Sachebene und nicht auf der Beziehungsebene. Das ist gut. Deshalb antworte ich dir sehr gerne. Was die klitzekleinen Bezüge nach Holland anbelangt, nehme ich bewusst den kleinsten Bezug auf, weil vom Täter ja krampfhaft vertuscht wurde, indem er alles Geigen- und Chiemgaubezogene unsichtbar machen wollte. Es ist dein gutes Recht, dieses nicht nachvollziehen zu können. Wenn du es als "grober und unseriöser Unfug" titulierst, lässt mich das etwas über dich erkennen, was hier nichts zur Sache tut.

Auf mich macht B.v.B. einen sehr guten Eindruck, nicht nur intelligent, sondern auch praktisch und lebenstüchtig, und ihm sind durch seine vielen internationalen Begegnungen eine besondere Bildung, Erfahrung und Beziehungen zuteil geworden. Dieser Mann war nach meinem Dafürhalten das Gegenteil von einem Primitivling, wie jener, der wegen einer teuren Geige 2 Menschen ermordet hat. Verzeihe mir, aber ich gehe nicht mehr ab von dem Geigenmotiv. Das ist meine Basis, von der aus ich argumentiere. Für mich ist Holland und die teure Geige ein ganz starkes Indiz. Wie ich aber den Mörder "als Seiteneinsteiger" hier rein bringe, ob dieser ein Bekannter des B.v.B. gewesen sein könnte, daran rätsele ich noch rum. Der Mörder muss um die Geige und ihren Wert gewusst haben, und er wusste, wo er die Langendonks antreffen würde.

Ich schätze deine Kritik in der Sache sehr, und es macht mir nichts aus, wenn du dir keinen Zwang antust. Ehrlichkeit ist ganz in Ordnung und deine Kritik kommt von einer anderen Motivannahme. Solches Streiten kann die Sache weiter bringen.
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Re: MORDFALL BERNARD & LOREENA VON BREDOW - Itauguá, Paraguay, 2021

Ungelesener Beitrag von Widasedumi »

Eben ist mir ein Gedanke wie ein Geistesblitz gekommen. Bitte, es ist nur eine Hypothese, die falsch sein kann. Ich dachte über den Mörder als Seiteneinsteiger in einem Beziehungsmodell nach, und da ist mir ein NEUER Grund des Wegschaffens der Toten im Campmobil gekommen.
Der Täter könnte tatsächlich ein Bekannter des B.v.B. gewesen sein, wollte aber seine Primitivität vor diesem bekannten und welterfahrenen Wissenschaftler verschleiern. B.v.B. sollte nichts über seine Schandtat und seine primitiven Beweggründe erfahren. Er wollte sich den B.v.B. weiterhin ihm gewogen erhalten. So hat er den Wagen nach Nürnberg gefahren und dort angezündet, als ob sich dort der Unfall ereignet und gar nichts mit dem Chiemgau zu tun hätte.

So rum könnte ein Schuh draus werden.
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Re: MORDFALL BERNARD & LOREENA VON BREDOW - Itauguá, Paraguay, 2021

Ungelesener Beitrag von Widasedumi »

Jetzt auf einmal sprudelte noch ein Gedanke auf. Möglicherweise war B.v.B. zur Tatzeit Anfang Juni 1997 gar nicht in Siegsdorf, sondern in den USA bei archäologischen Grabungen. Vielleicht hatte er eine Vertretung organisiert, die etwas von Geigen verstand? Wenn die Langendonks vor ihrer Urlaubsreise Kontakt aufgenommen hatten, hätte B.v.B. möglicherweise Vorkehrung getroffen, dass das Ehepaar Langendonk einen von ihm beauftragten Ansprechpartner vorfindet. Diese Idee gefällt mir auch sehr gut. Da hatte der Täter sozusagen "freie Hand". Er kannte sich im Chiemgau aus. Er lebte nicht dort, war also den Leuten dort nicht bekannt, weshalb auch das Phantom-Bild nichts brachte. Doch er hatte dort ein Standbein im Museum. Vielleicht durfte er sogar das Fahrzeug von B.v.B. benutzen. Das passt dann gut zu seinen Angaben, dass er normalerweise ein Bahnfahrer sei.

Ja, diese Idee gefällt mir ganz gut.
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Re: MORDFALL BERNARD & LOREENA VON BREDOW - Itauguá, Paraguay, 2021

Ungelesener Beitrag von Widasedumi »

Jetzt bleibt noch der Dialekt.

Der Fahrgast hat ganz wenig gesprochen. Es ging ihm darum, zu verfremden, um als ortsfremder Passagier bezeugt zu werden. Und wenn er was sagte, hatte er lange genug Zeit, die Sätze gedanklich vorzubereiten. Er konnte vielleicht Dialekte imitieren. Hier könnte der Grund seiner Schweigsamkeit gelegen haben. Ja kein Wort unbedacht oder zuviel, das nicht innerlich geübt wurde. Genau! Durch seine Schweigsamkeit wollte er sich nicht als Franke, Hesse, Rheinländer oder Norddeutscher verraten.

Vielleicht hatte der Täter im Grazer Raum Urlaubs- oder Kuraufenthalte zugebracht?
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Re: MORDFALL BERNARD & LOREENA VON BREDOW - Itauguá, Paraguay, 2021

Ungelesener Beitrag von RockyBalboa »

Widasedumi hat geschrieben: Samstag, 03. September 2022, 17:43:11 Jetzt auf einmal sprudelte noch ein Gedanke auf. Möglicherweise war B.v.B. zur Tatzeit Anfang Juni 1997 gar nicht in Siegsdorf, sondern in den USA bei archäologischen Grabungen.
Das Arizona Mammut wurde erst am 5. Juli 1997 entdeckt. Er war eher nicht vor dem Fund in den USA.
Catch22
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Re: MORDFALL BERNARD & LOREENA VON BREDOW - Itauguá, Paraguay, 2021

Ungelesener Beitrag von Catch22 »

XSchauen hat geschrieben: Samstag, 03. September 2022, 14:43:14 Trotzdem finde ich es extrem krampf-
haft wenn Leute jetzt jeden seiner klitzekleinen Bezügen zu den Niederlanden als Indiziz für oder gegen irgendwas her-
nehmen! Das ist grober und unseriöser Unfug in meinen Augen.
Widasedumi hat geschrieben: Samstag, 03. September 2022, 17:05:42 Was die klitzekleinen Bezüge nach Holland anbelangt, nehme ich bewusst den kleinsten Bezug auf, weil vom Täter ja krampfhaft vertuscht wurde, indem er alles Geigen- und Chiemgaubezogene unsichtbar machen wollte. … Für mich ist Holland und die teure Geige ein ganz starkes Indiz. …
Zentrales Bindeglied zwischen BvB, den Niederlanden – und womöglich sogar zu den Langendonks selbst – könnte die Schwester des BvB sein.

Gast hat geschrieben: Sonntag, 21. August 2022, 14:05:53 https://www.abc.com.py/nacionales/2021/ ... ow-e-hija/
Nach Google Übersetzung steht hier was von Schwester aus den Niederlanden
Rimini hat geschrieben: Sonntag, 27. Februar 2022, 17:22:19 … Es gibt einen … Artikel im … Spiegel, sehr lesenswert! Was mir im Gedächtnis … geblieben ist:
- Es ist nicht ganz ausgeschlossen, dass auch die Familie des Herrn vB in den Mordfall verwickelt ist.
- Im Tresor wurden 75 (!) Geigen gefunden.
- Die Schwester von Herrn vB lebt in den Niederlanden
(Von @Rimini gemeint ist wohl der kostenpflichtige Artikel bei Spiegel plus vom 22.02.2022, der auch im gedruckten Heft 08/2022 erschien. Leider habe ich darauf keinen Zugriff: www.spiegel.de/panorama/gesellschaft/pa ... 417560a3db)

Seit wann (und wo) die Schwester in den Niederlanden lebt, kann ich nicht sagen. Sollte dies bereits 1997 der Fall gewesen sein, könnte sogar eine Verbindung zu den Langendonks selbst in Betracht gezogen werden. (Kühne Spekulation: die Langendonks als Geigenkuriere von der Schwester zum Bruder?)

Mithilfe von Bernards Schwester konnte er [ein Tatverdächtiger] beweisen, dass die Geigen, die in seiner Wohnung gefunden worden waren, eine Leihgaben von Bredows waren …
(RTL vom 16.08.2022)
https://www.rtl.de/cms/bernard-von-bred ... 02034.html
Hat auch die Schwester einen sachverständigen Bezug zu Geigen?


Widasedumi hat geschrieben: Samstag, 03. September 2022, 17:34:10 … Mörder als Seiteneinsteiger in einem Beziehungsmodell …
So hat er den Wagen nach Nürnberg gefahren und dort angezündet, als ob sich dort der Unfall ereignet … hätte. So rum könnte ein Schuh draus werden.
Ein Unfall mit Steckschüssen? Der Schuh mag nicht so recht passen, das angedachte Beziehungsmodell schon sehr viel besser ;-)


RockyBalboa hat geschrieben: Samstag, 03. September 2022, 18:43:53 Das Arizona Mammut wurde erst am 5. Juli 1997 entdeckt. Er [BvB] war eher nicht vor dem Fund in den USA.
Vielleicht lag BvB dank eines siebenten Sinns für Mammutrelikte oder einer Kristallkugel dort schon vorab auf der Lauer? Eine An- oder Abwesenheit des BvB (und ebenso die eines etwaigen Stellvertreters) im Mammutheum am 07.06.1997 dürfte sich heute kaum noch ermitteln lassen.
Williamson
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Re: MORDFALL BERNARD & LOREENA VON BREDOW - Itauguá, Paraguay, 2021

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@widasedumi

Deine heutigen Gedankengänge zum Tatgeschehen decken sich in weiten Teilen mit meinen.
Das Zeitfenster von 18:00 bis 20:00 stufe ich als letzten großen Spielverderber ein.
Wie ist Deine (aktuelle) Ansicht dazu?
Hat der unmittelbare Geigentausch noch Priorität, wenn dem Fortbestehen des Kontakts zum Mittelsmann (Bredow) soviel Bedeutung beigemessen wird, dass man das unkalkulierbare Risiko eingeht, in einem Beweismittel auf Bayerntour zu gehen?
Im Übrigen bin ich der festen Überzeugung, dass Karthago vernichtet werden muss.
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Re: MORDFALL BERNARD & LOREENA VON BREDOW - Itauguá, Paraguay, 2021

Ungelesener Beitrag von Widasedumi »

Williamson hat geschrieben: Samstag, 03. September 2022, 22:27:37 @widasedumi

Deine heutigen Gedankengänge zum Tatgeschehen decken sich in weiten Teilen mit meinen.
Das Zeitfenster von 18:00 bis 20:00 stufe ich als letzten großen Spielverderber ein.
Wie ist Deine (aktuelle) Ansicht dazu?
Hat der unmittelbare Geigentausch noch Priorität, wenn dem Fortbestehen des Kontakts zum Mittelsmann (Bredow) soviel Bedeutung beigemessen wird, dass man das unkalkulierbare Risiko eingeht, in einem Beweismittel auf Bayerntour zu gehen?
@Williamson

Diese 2 Stunden Stille würde ich nicht als Spielverderber sehen. Es gibt zwar in den letzten Stunden viel Neues im HET, das ich erst noch verdauen muss, aber ich habe derzeit keinen Grund, es anders zu sehen, als dass der Täter die Kenntnis über die Geige erfuhr, weil die Langendonks sie vermutlich beim BvB begutachten oder schätzen lassen wollten. Das könnte eben ein Bekannter vom BvB mitbekommen haben. Ist ja kein Geheimnis, wenn da Leute einen Rat wollen. Und dieser Bekannte handelte dann auf "eigene Rechnung". Sein fieses Unterfangen war zum Grund und Boden schämen so verwerflich, dass er einen Alleingang machte und alles tat, dass die Ermittler in Nürnberg das brennende Wohnmobil und den Mord gar nicht in den Chiemgau lokalisieren sollten. Soweit meine Denke nach meinem Info-Stand.

Die beiden Stunden können m.E. nur mit der Sicherung seiner Beute was zu tun haben. Und auch seine Durchgeknalltheit wieder zurückzufahren, vom Bauchhandeln wieder zum Kopf kommen. Man kann Gründe finden, dass er die Zeit brauchte, bis er in der Lage war, das Mobil wegzubewegen.
Dass er an diesem Abend noch was mit der Zauberflöte vorhatte, passt für mich nicht so recht. Ich sehe ihn eher als einen Alleintäter, weil so ein Mord viel schwerere Konsequenzen bei einem Verrat gehabt hätte, als wenn es nur um Betrug oder Hehlerei gegangen wäre.

Muss meine Gedanken nach den Neuinformationen noch justieren. So viel mal vorerst. Ich kann durchaus falsch liegen. Aber ich sehe nichts, was momentan besser passen könnten. Ich brauche solide Konzepte. Den Volker G. kann ich noch nicht in den Chiemgau einordnen. Und dem was ans Bein hängen, kann ich nicht, weil mir hierzu noch jeglicher Anhaltspunkt fehlt. Er war zwar einer, der in Paraquay mit dem YS zusammenspielte.
Ausschließen kann man nichts. Ich habe es noch nicht zu Ende gedacht.
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Re: MORDFALL BERNARD & LOREENA VON BREDOW - Itauguá, Paraguay, 2021

Ungelesener Beitrag von Widasedumi »

@lindenstein hat zwar irgendwo erwähnt, dass er den BvB etwas anders sieht, als ich. @lindenstein weiß da vielleicht mehr und ich will ihm nichts absprechen. Ich sehe den BvB als einen Weltenbürger, einen Freigeist, einen human gebildeten Menschen. Es wäre unter seinem Niveau gewesen, aus materiellen Gründen Leute umzubringen. Das sind einfach mal meine Gedanken. Das Trio bzw. das Quartett, das in Paraquay den Komplott gegen ihn machte, ist schon sehr primitiv gewesen. Abscheulicher geht es gar nicht, wenn ich grad an die Tochter denke. Da muss Neid und Hass auf BvB gewesen sein.

Und gerade, weil sich in Paraquay gezeigt hat, dass sich das Kriminelle IN DER GEGNERSCHAFT ZU BvB offenbarte, bin ich so frei, auch 1997 hinter einer freundlichen Gesichtsmaske des Helfers einen Messerwetzer MeckyMesser anzunehmen. So ein bekannter Mann wie BvB hatte eben auch Neider und Missgönner in seinem Umfeld. Ich gehe davon aus, dass er hintergangen wurde. Ich traue seiner Menschlichkeit diese Tat nicht zu. Oder besser ausgedrückt: Ich will ihm diese Tat nicht zutrauen. Das hatte er nicht nötig. Er war kein Kleingeist.
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Re: MORDFALL BERNARD & LOREENA VON BREDOW - Itauguá, Paraguay, 2021

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BvB hatte schon viele Menschen kennen gelernt und Lebenserfahrung gehabt. Er mag aus Erfahrung klug geworden sein. Er mag ein Schlitzohr gewesen sind. Er mag mit allen Wassern gewaschen sein, aber ein Mörder war er m.E. nicht. Seine Tochter wollte wohl bei ihm leben. Ist die Mutter von Loreena gestorben, oder geschieden?
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Re: MORDFALL BERNARD & LOREENA VON BREDOW - Itauguá, Paraguay, 2021

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RockyBalboa hat geschrieben: Samstag, 03. September 2022, 18:43:53 Das Arizona Mammut wurde erst am 5. Juli 1997 entdeckt. Er war eher nicht vor dem Fund in den USA.
@Rocky
Du hast ja tolle Informationen, danke! Hier im HET haben wir schon drüber gerätselt, ab welchem Monat im Jahr 1997 der BvB nach den USA ging, ohne Antwort. Und nun kommst du, und servierst uns das genaue Entdeckungsdatum. Super!
Aber Rocky, der BvB mit seinen vielen Beziehungen kann durchaus auch schon vorher abgeflogen sein, um Beziehungen zu knüpfen, Informationen zu bekommen, sich einzuarbeiten und mit den Leuten warm werden die Vorbereitungen zu beobachten usw.

Und hier in Deutschland hat er für eine Vertretung gesorgt. Die konnte in seinem Museum so lange leben und alles stand ihr zur Verfügung, Telefon, Auto, Werkstatt, Instrumente, alles. Der BvB war arglos seinen Freunden gegenüber. Aber unter seinen Freunden waren Doppelgesichter, die in seiner Ruhm-Aura bleiben wollten, die ihn für ihre Zwecke brauchten. Insofern wollten sie sich ihm gegenüber mit weißer Weste erweisen, was aber wohl nicht ganz stimmte. Der von mir ins Auge genommene Vertreter des BvB handelte aus Eigeninteresse. Ihm lag nichts an der Ehre des Wissenschaftlers an sich. Ihm lag daran, den BvB weiterhin für sich, zum eigenen Vorteil, zu haben. Also Eigeninteresse. Ihm lag womöglich vielleicht auch gar nichts an der "Ehre der Chiemgauregion als Geigenbauzentrum". Der Mörder war ein Egoist.
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Re: MORDFALL BERNARD & LOREENA VON BREDOW - Itauguá, Paraguay, 2021

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Catch22 hat geschrieben: Samstag, 03. September 2022, 19:28:26 Ein Unfall mit Steckschüssen? Der Schuh mag nicht so recht passen, das angedachte Beziehungsmodell schon sehr viel besser ;-)
Ich ersetze "Unfall" mit "Mord". Das ausgebrannte Auto hat nicht aufs Hölzl verwiesen. Es war allein durch den Taxigast so gekommen. Doch damit hatte der Taxigast nicht gerechnet, dass man durch ihn den Mord bis zum Hölzl zurückverfolgen kann. Ist auch auffällig, dass der Taxigast durchaus große Fehler (aus seiner Sicht) machte.

Aber identifiziert hat ihn niemand in der Region Nußdorf. Das spricht für mich für die Vertretungsthese im Mammutheum.
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Re: MORDFALL BERNARD & LOREENA VON BREDOW - Itauguá, Paraguay, 2021

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Widasedumi hat geschrieben: Sonntag, 04. September 2022, 01:10:17 @Williamson

Diese 2 Stunden Stille würde ich nicht als Spielverderber sehen. Es gibt zwar in den letzten Stunden viel Neues im HET, das ich erst noch verdauen muss, aber ich habe derzeit keinen Grund, es anders zu sehen, als dass der Täter die Kenntnis über die Geige erfuhr, weil die Langendonks sie vermutlich beim BvB begutachten oder schätzen lassen wollten. Das könnte eben ein Bekannter vom BvB mitbekommen haben. Ist ja kein Geheimnis, wenn da Leute einen Rat wollen. Und dieser Bekannte handelte dann auf "eigene Rechnung". Sein fieses Unterfangen war zum Grund und Boden schämen so verwerflich, dass er einen Alleingang machte und alles tat, dass die Ermittler in Nürnberg das brennende Wohnmobil und den Mord gar nicht in den Chiemgau lokalisieren sollten. Soweit meine Denke nach meinem Info-Stand.

Die beiden Stunden können m.E. nur mit der Sicherung seiner Beute was zu tun haben. Und auch seine Durchgeknalltheit wieder zurückzufahren, vom Bauchhandeln wieder zum Kopf kommen. Man kann Gründe finden, dass er die Zeit brauchte, bis er in der Lage war, das Mobil wegzubewegen.
Dass er an diesem Abend noch was mit der Zauberflöte vorhatte, passt für mich nicht so recht. Ich sehe ihn eher als einen Alleintäter, weil so ein Mord viel schwerere Konsequenzen bei einem Verrat gehabt hätte, als wenn es nur um Betrug oder Hehlerei gegangen wäre.

Muss meine Gedanken nach den Neuinformationen noch justieren. So viel mal vorerst. Ich kann durchaus falsch liegen. Aber ich sehe nichts, was momentan besser passen könnten. Ich brauche solide Konzepte. Den Volker G. kann ich noch nicht in den Chiemgau einordnen. Und dem was ans Bein hängen, kann ich nicht, weil mir hierzu noch jeglicher Anhaltspunkt fehlt. Er war zwar einer, der in Paraquay mit dem YS zusammenspielte.
Ausschließen kann man nichts. Ich habe es noch nicht zu Ende gedacht.
Sicherung der Beute hab ich auch im Sinn, allerdings eine leicht angepasste Variante.

Demzufolge wartete man vor Ort auf den Käufer.
Als der nicht auftauchte, fuhr man zu ihm.
Entweder kannte man die Adresse bereits oder hat sie im Camper gefunden.

Wo die dritte Partei herkommt: Bei Privatinvestments wählt man nicht beim ersten Meeting einen Wald als Treffpunkt.
Auch nicht beim zweiten oder dritten Mal.
Man kannte sich schon länger und fühlte sich am Hölzl sicher.
Im Übrigen bin ich der festen Überzeugung, dass Karthago vernichtet werden muss.
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Ich möchte mich mal folgendermaßen an diesen Gewaltakt annähern:

Der Gewaltakt ist Fakt. Der Täter hatte eine Schusswaffe. Die Tötung ist das wahre Geschehen. Dem wahren Geschehen will ich hypothetisch nahekommen.

Folgenden Hypothesen liegen nahe:

1. Es ging um den Raub der Geige. = Primärthese

1.1 Die Täterschaft* lernte das Ehepaar kennen über den Gegenstand der Geige.
1.2 Hierdurch wurde die Gier am Besitz der Geige erweckt.

1.3 Die Täterschaft* fasste den Beschluss eines Raubmords, weil sie das Risiko im Griff zu haben glaubte.
1.3.1 Abgelegener Tatort vorhanden.
1.3.2 Täterschaft* rechnete am geplanten Tatort nicht mit Zeugen.
1.3.3 Täterschaft* könnte um die Stilllegung der Deponie gewusst haben.
1.3.4 Täterschaft* kannte das Hölzl.

1.4 Die Täterschaft* wollte die Opfer nicht in der Region belassen.
1.5 Die Täterschaft* hatte vermutlich einen Bezug und eine Unterkunftsmöglichkeit in der Region Traunstein.
1.6 Das Hölzl war so abgelegen, dass es vom Täter absichtlich als Rastort empfohlen worden sein muss.

*('Täterschaft' meint hier eine Sprachhülle für einen Täter oder zwei Täter)

Durch die Primärthese ergeben sich die weiteren Thesen unabdingbar.

-----------------------------------------------

Bei dem Mord des B.v.B. und seiner Tochter wurde ebenfalls von der Schusswaffe Gebrauch gemacht.
Auch waren Geigen ein Motiv.
Beide Taten waren Raubmord.
Die Opfer in Paraquay lebten vor der Auswanderung in Siegsdorf bei Traunstein.
Die Brutalität beider Taten ist vergleichbar groß.

----------------------------------------------

Spekulationen:

Fuhr die Täterschaft* das Campmobil deshalb aus Oberbayern weg, weil sie dachte, dass die Ermittler ihr beim Auffinden der Toten im Hölzl schneller auf die Spur kommen?

Fuhr die Täterschaft* das Campmobil deshalb aus Oberbayern weg, weil sie ein Ausbrennen des Fahrzeuginneren plante, welches aus ihrer Sicht bei Nürnberg unerklärbarer erscheinen musste, als am Tatort Hölzl?

Jemand schrieb, dass der Taxigast wohl deshalb zurückgekehrt wäre, weil er die Einstiegshilfe vom Standort des Campmobils am Hölzl entfernen wollte. Er konnte sie nicht mit sich führen, deshalb hat er sie weiter im Hölzl-Inneren entsorgt, damit sie niemandem auffällt. Vielleicht dachte er, dass sich niemand für das Hölzl-Innere interessieren würde, weil hier keine Spaziergänger unterwegs sind. Die Flugschau war vorbei. Von dort ging niemand mehr ins Hölzl zum Austreten. Die Brille von Truus hatte er wahrscheinlich gar nicht im Gedächtnis.

Sein Fehler: Wahrscheinlich nur durch seine Taxi-Odyssee sind die Ermittler dem Hölzl auf die Spur gekommen?

Dieser Taxigast könnte sowohl wegen der Einstiegshilfe, als auch wegen seines dort - abgelegen parkenden - Fahrzeuges an dieser Haltestelle ausgestiegen sein.
Möglicherweise war er eine Vertretung des B.v.B., welcher dessen Fahrzeuge benutzen durfte, während B.v.B. auf Amerika-Reise war.
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