Undercover hat geschrieben: ↑Freitag, 30. Oktober 2020, 15:41:58
das ändert nichts an der Tatsache, dass die Aussage des Motorradfahres sehr windig ist, lange Zeit nach der Tatnacht vorgetragen und mit fraglicher Argumentation.
Warum soll diese Aussage "windig" sein? Der Motorradfahrer hat glaubhaft versichert, dieses Nummernschild erkannt zu haben. Das hat Herr Harbort nicht widerlegen können. Wer war denn sein Testfahrer in dem Versuch? Darüber schweigt er. Er spricht davon, dass er einen Motorradfahrer beauftragte, die Fahrt nachzufahren und das Kennzeichen abzulesen. Leider ist Herr Harbort die näheren Bedingungen schuldig geblieben. Waren die Augen des Versuchsfahrers so gut, wie die Augen des Originalfahrers? War der Motorradfahrer Brillenträger oder nicht? Ist der Versuchsfahrer genauso nahe an das Auto herangekommen, oder scheute er einen Beinahe-Unfall aus Angst, dass es zu einem Touchieren kommt. War er evtl. zu sehr auf seine Fahrtlinie bedacht, dass er für das Ablesen keine Aufmerksamkeit mehr aufbringen konnte? Oder war es gar ein Gefälligkeits-Testfahrer, was man nicht ausschließen kann, denn er Testfahrer wusste sehr genau, auf was es dem Profiler ankam und was die Testfahrt bezwecken sollte? M.E. ist da ein Gedanke der Befangenheit nicht unbedingt von der Hand zu weisen.
Warum macht Herr Harbort seine Versuche nur mit einer Testperson. Es sollten mindestens 2 Versuche sein, wenn man ein gerichtliches Indiz angreifen möchte. Besser wären noch mehr als zwei Testversuche.
Ebenso hat er auch nur EINE Psychologin bemüht, statt zwei verschiedene. Hatte die Psychologin alle Informationen über HS ?
Ich habe während der Prozesszeit in einem Forum gelesen, dass das Senior Ehepaar Schemmer den Sohn enterben wollte.
Diese Haushaltshilfe, Frau Brigitte Kohl, hat ja ein "sehr angespanntes Verhältnis" von Waltraud zu HS bekundet. Und ihr Mann Alfred hätte der HS einen Auftragsmord zugetraut. Und diese Brigitte Kohl schloss die HS als Täterin nur deshalb aus, weil die Waltraud Schemmer eine starke und resolute Frau gewesen wäre, welche die HS vermöbelt hätte. Dabei ist der Mord doch in der Nacht während des Schlafens von Waltraud Schemmer pasiert.
Was die Befragung von Prozessbeobachtern anbelangt, macht mir die Auswahl der befragten Personen ebenfalls einen sehr einseitigen Eindruck.
Der ältere Herr, der noch einen Richter befragt haben will, ist eine Einzelmeinung, die dem Herrn Harbort natürlich zu pass kam. Dennoch fehlen Gegenmeinungen. Und ich kann bei diesem Prozess-Andrang von Menschen nicht vermuten, dass da keine Gegenmeinung bei war.
Wie Herr Harbort hoffte, dass er wichtige Indizienbeweise erschüttern kann, war ersichtlich, als er feststellen musste, dass die Schlüsselspur eine gelegte Spur eines rational handelnden Täters war. Das ist ihm schwer runtergegangen, denn es hieß im Film, nach diesem Ergebnis musste er erst einmal seinen "Kopf freibekommen".