MORDFALL LIEBS -- Diskussion

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Agatha Christie
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Re: MORDFALL LIEBS -- Diskussion

Ungelesener Beitrag von Agatha Christie »

Wie wir aus dem Podcast wissen, hat Bruder Frank damals angenommen, dass Frauke irgendwelche Schwierigkeiten haben könnte und sich deshalb nicht nach Hause traute. Die Geschwister werden über dieses Telefongespräch gesprochen haben und Karen hatte sich am Dienstag offenbar der Meinung des Bruders angeschlossen. Im Telefongespräch bot sie Frauke daher an, die Wohnung zu räumen, damit sie eine Weile Zeit für sich hätte haben können.

Aber Frauke wäre niemals nach Hause gekommen, nicht weil sie es nicht wollte, sondern weil sie nicht konnte. Ihr Entführer hätte sie nie freigelassen, das wusste sie am Dienstag sicher und hat das auch so gesagt:

Karen: „Hast du Angst, nach Hause zu kommen?"
Frauke: „Nein."
Karen: „Wir räumen auch die Wohnung, und keiner fragt dich, was passiert ist. Komm wieder."
Frauke: „Das geht nicht, ich lebe noch!"

Wenn das nicht klar ist ..... noch eindeutiger geht's nicht.
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Ysera

Re: MORDFALL LIEBS -- Diskussion

Ungelesener Beitrag von Ysera »

Und: Man darf nicht vergessen, dass die Polizei und Presse eingeschaltet gewesen ist. Wenn F also wirklich "nur" weggelaufen wäre, dann könnte man durchaus auch Angst vor dem Pressewirbel und den Konsequenzen in Betracht ziehen. Aber: Nur weil der Bruder sowas zunächst vermutete, bedeutet das ja nicht, dass es so war (was in Anbetracht des Verlaufs des Falles jedem klar sein sollte).
Klugscheißer
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Re: MORDFALL LIEBS -- Diskussion

Ungelesener Beitrag von Klugscheißer »

SuperdadV8 hat geschrieben: Montag, 28. November 2022, 21:21:45 Ich empfinde es dennoch als beachtenswert, dass Karen ihr angeboten hat, "die Wohnung zu räumen"!

Den Infomationen nach, ist ja Frauke zu Chris in die Studentenwohnung mit eingezogen. Die Wohnung "gehörte" quasi beiden Personen?

Die Frage ist also, warum bietet man das an?
...
2. Man weiß, ihr ist etwas Unangenehmes passiert, worüber sie vielleicht ad hoc (wie sicher viele andere Menschen) nicht sprechen will/kann und räumt ihr Zeit zum "Runterkommen" ein?
...
Von diesem letzten Telefonat wissen wir, dass es fünf Minuten dauerte, von denen uns aber anscheinend nur etwa die Hälfte zur Kenntnis gelangte.

Ob man es weiß, dass ihr etwas Unangenehmes passierte? Wissen wahrscheinlich nicht, aber man wird sicherlich davon ausgehen.
Vielleicht hat Karen darüber gesprochen, wie man vor drei Tagen ihre Rückkehr erwartet hatte und wer alles da war, um sie in Empfang zu nehmen? Und da könnte auch ich mir gut vorstellen, dass Frauke erst mal für sich allein würde runterkommen wollen.
Und genau das hat ihr Frauke in dem letzten Telefonat zugesagt.
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Agatha Christie
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Re: MORDFALL LIEBS -- Diskussion

Ungelesener Beitrag von Agatha Christie »

Mit welchen Worten hat Frauke zugesagt, dass sie erst mal wieder runterkommen wollte?
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derletztegast

Re: MORDFALL LIEBS -- Diskussion

Ungelesener Beitrag von derletztegast »

Mädels, kriegt das sortiert: Karen hätte etwas zusagen können - nicht Frauke. Aber egal, wir wissen nicht, was gesprochen wurde, und im Übrigen hat der Bruder seine Einschätzung von damals mittlerweile bereut.
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Re: MORDFALL LIEBS -- Diskussion

Ungelesener Beitrag von Klugscheißer »

derletztegast hat geschrieben: Montag, 28. November 2022, 23:13:02... im Übrigen hat der Bruder seine Einschätzung von damals mittlerweile bereut.
Wie er es allerdings heute sieht, und ich gehe davon aus, er wird mehr Informationen als wir haben, schließlich wurde er von den Ermittlern vernommen, geht aus dem, was er sagt, nicht hervor.
Dias
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Re: MORDFALL LIEBS -- Diskussion

Ungelesener Beitrag von Dias »

Was ist eigentlich so schwer von den Telefonaten zu verstehen?

Aus den Gedächtnisprotokollen geht klar und deutlich hervor, dass Frauke "NICHT" Herr (Frau) der Lage ist.
Und wenn es noch so verdreht und hinterfragt wird, es ist wohl eindeutig das hier der Käse mächtig reif gestunken hat.
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Re: MORDFALL LIEBS -- Diskussion

Ungelesener Beitrag von Klugscheißer »

Dias hat geschrieben: Dienstag, 29. November 2022, 01:45:56 Was ist eigentlich so schwer von den Telefonaten zu verstehen?

Aus den Gedächtnisprotokollen geht klar und deutlich hervor, dass Frauke "NICHT" Herr (Frau) der Lage ist.
Und wenn es noch so verdreht und hinterfragt wird, es ist wohl eindeutig das hier der Käse mächtig reif gestunken hat.
Ein Gedächtnisprotokoll ist und bleibt nun mal lediglich ein Gedächtnisprotokoll.
derletztegast hat geschrieben: Montag, 28. November 2022, 23:13:02 ... Aber egal, wir wissen nicht, was gesprochen wurde, ...
Stimmt, und da können wir hier noch so sehr versuchen, jedes Wort auf seine Bedeutung hin zu interpretieren.

Die Polizei hat diesen Gedächtnisprotokollen bei den Ermittlungen jedenfalls nicht die mindeste Bedeutung beigemessen, lediglich die erste sms wird als freiwillig abgegeben angesehen. Das war's aber auch schon.
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Re: MORDFALL LIEBS -- Diskussion

Ungelesener Beitrag von Dias »

Klugscheißer hat geschrieben:Ein Gedächtnisprotokoll ist und bleibt nun mal lediglich ein Gedächtnisprotokoll.
Das ist richtig. Und von daher war wohl auch schon bekannt, das die Gedächtniserinnerung nichts gutes wiederspiegelte.
Klugscheißer hat geschrieben:Die Polizei hat diesen Gedächtnisprotokollen bei den Ermittlungen jedenfalls nicht die mindeste Bedeutung beigemessen,
Weil sie absolut keinen Sinn ergeben, und genau hier liegt meiner Ansicht nach eine Spur. Aber das ist für viele einfach nicht greifbar. Schade eigentlich.
Klugscheißer hat geschrieben:lediglich die erste sms wird als freiwillig abgegeben angesehen.
Der Smily ist ja auch der durchschlagende Beweis.
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Re: MORDFALL LIEBS -- Diskussion

Ungelesener Beitrag von Klugscheißer »

Dias hat geschrieben: Dienstag, 29. November 2022, 12:35:42 Weil sie absolut keinen Sinn ergeben, und genau hier liegt meiner Ansicht nach eine Spur. Aber das ist für viele einfach nicht greifbar. Schade eigentlich.
Da weißt du mehr als andere, ich weiß jedenfalls nicht, warum die Ermittler die Gedächtnisprotokolle völlig außen vor lassen.

Du meinst also, die Protokolle ergeben absolut keinen Sinn, denkst aber darin läge eine Spur?
In der Tat, das begreife ich nicht.
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Re: MORDFALL LIEBS -- Diskussion

Ungelesener Beitrag von HP1 »

Ich will hier mal was Längeres posten, was in meinem privaten Austausch (per Mail) entstanden ist, insgesamt zwei Mails. Freue mich wie immer über Feedback, Kritik und Ergänzungen.

Mail 1:

Meine Gedanken zu Frau Dr. Saimehs Täterprofil im Podcast:

Zunächst einmal, genau mein Ansatz. Wie Stawski eingangs der Folge sagt: Es dreht sich letztlich alles um die Frage, wer Frauke entführt und getötet hat. Und weder mit Zeugen/Rekonstruktion des Hergangs noch mit „Schleppnetzfischen“ in ihrem Umfeld oder Ereignissen zeitnah zuvor konnte man dem Täter bis dato irgendwie näher kommen. Bleibt der Ansatz, aus den bekannten Details Rückschlüsse auf den Täter zu ziehen, etwas über ihn zu erfahren - sei Motiv, seine Psyche, seine Entscheidungen, sein Handeln. Und da sind die Anrufe zentral. Denkt man den Fall mal ohne Anrufe, dann bliebe nur: Junge Frau geht abends allein nach Hause, verschwindet spurlos, die Überreste werden Monate später irgendwo im Wald gefunden, ohne Spuren, die auf einen Hergang/Todesursache/Täterkreis (oder überhaupt ein Verbrechen) schließen lassen. Allein die Spekulation um einen Abgriff in PB oder die Ablagesituation gibt nichts her.
Die Anrufe dagegen sagen uns, dass Frauke noch mindestens eine Woche lebte, geben dem Ort Nieheim eine möglicherweise besondere Bedeutung und erlauben die Frage, warum sie überhaupt stattfanden - der Täter hat sie nicht nur stattfinden lassen, sondern dafür auch nennenswert Aufwand+Risiko in Kauf genommen, und das fast täglich. Dazu kommt natürlich Fraukes Auftreten/Äußerungen in den Telefonaten, die möglicherweise weitere Rückschlüsse auf ihre Situation als nur „wurde festgehalten“ zulassen.

Frau Saimehs Profil beschreibt einen hypothetischen Täter, der diese Anrufe gut so zugelassen oder gar initiiert haben könnte, ja. An dem Punkt: Ihr Szenario, wonach Frauke die Anrufe wollte und der Täter sie gestattet hat, das überschneidet sich jedenfalls mit meinen Überlegungen, wonach die Anrufe möglicherweise nicht allein aufgrund Motiv/Initiative des Täters stattfanden. Bei mir allerdings mit etwas anderer „Rahmenhandlung“.
Was ich bei ihr hinterfrage:
- Da wird ein „passender“ Täter gesucht, und die forensische Psychiaterin zaubert ein Täterprofil aus dem Hut, das alles erklärt - und gleichzeitig absolut unwahrscheinlich ist, „selten bis nicht existent“, wenn man so will. Hat man da die Richtige gefragt, um dem Täter auf die Spur zu kommen, oder ist das vielleicht vielmehr eine gewisse Betriebsblindheit seitens Frau Saimeh, die hier 100% in ihrem Fachgebiet eine „Lösung“ zurechtzimmert? Ich meine, geh mit ein paar Leuten in den Wald. Der Holzfäller wird hinterher von den Bäumen reden, der Ornithologe hat jede Menge Spechte gesehen, der Biologe berichtet von einer Vielzahl an Moosen und Farnen, und das Kind hat im Dreck gespielt und erzählt davon.
Und wenn eine forensiche Psychiaterin hier einen extrem außergewöhnlichen Täter an die Wand malt, genau so, dass „alles passt“, dann kommt mir das ein bisschen so rüber wie ein Angler, der nach dem Angelausflug von einem riesigen Fisch berichtet. Nicht dass Frau Saimeh hier Unsinn erzählen würde, wie gesagt, es könnte(!) so gewesen sein. Aber die Annahme, das wäre auch wahrscheinlich, mag dennoch dem geschuldet sein, dass sie hier einen „riesigen Fisch“ in ihrem Fachgebiet zu sehen meint.
- Ein solcher Täter wie von Frau Saimeh beschrieben, der die Tat längerfristig geplant hatte, bei dem es hinsichtlich Motiv um maximale Dominanz und Kontrolle ging - hätte der sein Opfer einfach so von der Straße abgegriffen, in einer mehr oder weniger belebten Umgebung? Oder hätte der nicht eher eine kontrolliertere Situation gewählt? Wie gesagt, lange Planung, hohes Kontrollbedürfnis - kein Bedarf und nicht naheliegend, eine sich bietende Gelegenheit spontan zu nutzen.
Und wenn er Frauke (vielleicht nur flüchtig) kannte, sie freiwillig eingestiegen ist (Frau Saimeh hält das für gut möglich) - woher wusste er, dass sie an dem Abend unterwegs war und etwa um die Zeit alleine heimkehren würde? Zufällig aufgeschnappt nur, wenn er doch erheblich näher dran war. Der Täter, der ihr auf Verdacht wiederholt vor der Wohnung auflauert, ist er mit diesem Profil jedenfalls nicht. Ein solcher Täter, der sie kannte, hätte sich vielmehr an ihren regelmäßigen, vorhersehbaren Wegen orientiert und da einen geplant-kontrollierten Abgriff gemacht.



Mail 2:

Insgesamt sehe ich bei dem hypothetischen Tätertyp von Frau Saimeh eher weniger, dass er ein Zufallsopfer suchen würde. Wer hier klare Ambitionen und einen „selbstbewussten Anspruch“ an die eigene Tat hat, der würde sich vielmehr ein passendes Opfer aussuchen. Und da man hier insgesamt einen hohen Vorlauf an Planung/Vorbereitung annehmen kann, wäre das Finden eines solchen passenden Opfers jedenfalls wohl auch nicht „zu viel Aufwand“.

Und Frauke erscheint mir in gewisser Weise ein besonders gut passendes Opfer zu sein: Selbstbewusst, sozial kompetent, grundsätzlich konfliktbereit, sicher eine, die nicht sofort klein beigibt, wenn es gegen ihren Willen laufen soll. Für einen Täter mit Motiv zur Dominanz und Kontrolle, der hier selbstbewusst und psychologisch kompetent ist, jedenfalls eine „sportliche Herausforderung“, ein „würdiges Opfer“. Ich meine, stell dir vor, du planst sowas, ziehst es durch, und dein Zufallsopfer ist ein charakterarmer Waschlappen, knickt bei der geringsten Belastung ein und sagt zu allem Ja und Amen. Das wäre doch der Super-Gau - du begehst ein schweres Verbrechen und dein Bedürfnis/Motiv wird nicht befriedigt, weil das Opfer zufälligerweise „nix taugt“.
Da Frauke gerade sehr ausgeprägt mit eben jenen Qualitäten charakterisiert wird, erscheint mir die Annahme recht naheliegend, dass sie in diesem Szenario eben kein Zufallsopfer gewesen wäre.

Achtung: Das alles natürlich unter der Annahme, Frau Saimehs Täterbeschreibung treffe tatsächlich zu. Das muss nicht sein. Aber WENN ja, DANN liegt nahe, dass er Frauke gezielt ausgewählt hat.

Grundsätzlich wäre bei diesem Profil auch ein weiblicher Täter denkbar, jedenfalls mit höherer Wahrscheinlichkeit als im Allgemeinen.
Warum? Offenes Dominanz- und Kontrollverhalten im Alltag mag zwar viel eher „typisch männlich“ sein, und entsprechend sind Männer statistisch auch eher zu Taten bereit, die ein solches Verhalten in extremer Form gegenüber dem Opfer als Begleitumstand quasi erfordern. Bei Frauen ist da die Hemmschwelle iA höher.
Aber dieses „typisch männliche“ Verhalten entsteht im Wesentlichen aus geschlechtsspezifischem Rollenverständnis und tritt im Alltag viel eher gerade dann verstärkt zutage, wenn jemand (ergebnis-)offene Konflikte nicht gut austragen kann, ist also ein Verhaltensmuster, das eine Schwäche/empfundene Unterlegenheit kompensiert, eine Strategie, nicht unterlegen zu sein. Dominanzmuster im Alltag also auf jeden Fall immer im Kontext (gegenseitiger) Kommunikation, erwarteter (Rollen-)muster und bezogen auf Alltagssituationen mit (mehr oder weniger) praktischer Bedeutung/Zielsetzung.
Dagegen bei diesem Tätertyp: Das intrinsische Bedürfnis, Dominanz und Kontrolle in einem von Alltag, tatsächlicher funktionaler Alltagsbeziehung und konkreten Anlässen isolierten Setting zu zelebrieren. Man könnte auch ergänzen, bei Dominanz im Alltag geht es darum, beim Gegenüber etwas zu bezwecken, etwas zu erreichen, sich dem Gegenüber in bestimmter Weise zu geben (mit praktischer Zielsetzung, ob nun Anlass oder Definition der Beziehung). Dem Tätertyp nach Frau Saimeh geht es dagegen darum, die eigene Dominanz zu erleben, die Motivation selbstbezogen, das Opfer vielmehr Mittel zum Zweck, in diesem Sinne ein „funktionales Gegenüber“. Die hergestellte Situation nur noch bedingt „sozial“.
Und an dieser Stelle greift die alltagsbezogene Einschätzung „typisch männliches Verhalten“ mMn nicht mehr wirklich. Wir reden da von einem Menschen, der die Situation um ihrer Selbst erleben will, einen anderen Menschen total zu beherrschen. Der die Tat zur Herbeiführung dieser Situation praktisch konstruiert hat. Ein Mensch, bei dem der Entschlussfassung und Planung mit Sicherheit eine längere Phase der Phantasie, des Ausmalens voranging - mit der Wirkung (wenn nicht gezielt, so doch bis zu einem gewissen Grad automatisch), sich innerlich sukzessive auch auf die tatsächliche Durchführung einer solchen Tat einzulassen. Und da sehe ich die geschlechtsspezifische Prägung auf dieses oder jenes typische Rollenverhalten ziemlich in den Hintergrund treten, entscheidender vielmehr die persönlichen Ursachen für ein solch hochgradig individuelles und extremes Bedürfnis.
Nur so als Gedanke, zur Illustration: Eine Frau wurde in ihrer Kindheit/Jugend von der Mutter hart dominiert, gern auch mit Symbolhandlungen, die ins Sadistische reichen. Sowas ist absolut kein „weibliches“ Verhalten in der sozialen Öffentlichkeit, jedoch „unter sich“, wenn die Machtstrukturen entsprechend gegeben sind und keine soziale Kontrolle vorhanden ist, durchaus auch unter Frauen/Mädchen nicht so ungewöhnlich, wie man(n) vielleicht annehmen würde. Jedenfalls, hier beim (damaligen) Opfer eine Traumatisierung, eine chronische psychische Beschädigung, die einem das ganze Leben versauen kann in puncto Vertrauen, Beziehungsfähigkeit, ggf. Angststörung usw.
Da wäre die Übernahme der Täterrolle (bzw. der Handlungsmuster der ehemaligen Täterin) völlig erwartbar - die „Skills“ hat man ja als Opfer bereits zur Genüge erlernt. Sich in die Täterrolle zu begeben, schützt (zumindest gefühlt) davor, wieder Opfer zu werden, Beziehungen werden stereotyp in dieser Polarität erlebt/interpretiert, und man will ja nicht (wieder) auf der „Verliererseite“ stehen. (Mobbingopfer mobben zeitgleich oder später oft selbst, traurige Wahrheit.) Es geht darum, eine tätertypische Selbstwirksamkeit zu erleben, stark entlastendes Motiv bei chronisch belastender Opfererfahrung.
Gerade wenn so ein ehemaliges Opfer seinerseits täterorientierte Muster in seinem Alltag nicht etablieren kann (möglicherweise nicht fähig, eine reale Beziehung aufzubauen, innerhalb der sie diese Dominanz leben und gleichzeitig die Beziehung erhalten kann), wäre mir ein Tatentschluss zur Entführung und dem „Zelebrieren“ der angestrebten „erlebten Selbstwirksamkeit“ eine denkbare Konsequenz.
In dieser Illustration würde ich eher eine etwas ältere Täterin annehmen - zum einen zum Muster „Mutter-Tochter“ passend, zum anderen braucht es idR Jahre, solche posttraumatischen Entlastungsstrategien zu entwickeln.

Nicht falsch verstehen, ich sage nicht, der Täter wäre mutmaßlich weiblich gewesen. Ich sage nur, unter der Annahme von Frau Saimehs Täterprofil wäre mMn ein weiblicher Täter weniger unwahrscheinlich als im Allgemeinen. Meine Konkretisierung dient nur als illustrierendes Beispiel, ist kein „so war es wahrscheinlich“.

Gibt es vielleicht Anhaltspunkte, die in diesem „Saimeh-Szenario“ FÜR einen weiblichen Täter sprechen würden? Mir fällt spontan ein:
- Bei einer nur flüchtig bekannten/unbekannten Frau wäre Frauke wohl eher ins Auto gestiegen
- Beim Durchkämmen von Fraukes Umfeld durch die EB wurden Frauen wohl deutlich weniger unter die Lupe genommen (Mindset weitgehend unhinterfragt auf männlichen Täter gepolt). Da mir Frauke als Zufallsopfer eines solchen Täters eher unwahrscheinlich erscheint, würde ich eine Person aus ihrem Umfeld jedenfalls vorsichtig annehmen
- Keine Spuren von Gewalteinwirkung bei den Überresten (iW Knochen), wahrscheinlich auch kein Erwürgen (Zungenbein intakt): Eine „weiche“ Tötungsart (Ersticken, Gift, Verdursten lassen…) könnte(!) eher für einen weiblichen Täter sprechen
- Für alle, die gern „die Flöhe husten hören“: Das dreimalige „Mama“ als Hinweis auf einen weiblichen Täter, möglicherweise merklich älter als Frauke?
- Der Umstand, Frauke anrufen zu lassen, vielleicht eine Reminiszenz an den Umstand, früher (als Opfer) durchaus mit anderen Personen Kontakt gehabt zu haben, bei denen man THEORETISCH Hilfe bekommen hätte? (Dieser Punkt weniger als „spezifisch weiblich“ geltend, sondern als Ergänzung zu meinem obigen Beispielszenario)
Dias
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Re: MORDFALL LIEBS -- Diskussion

Ungelesener Beitrag von Dias »

Klugscheißer hat geschrieben:Du meinst also, die Protokolle ergeben absolut keinen Sinn, denkst aber darin läge eine Spur?
In der Tat, das begreife ich nicht.
Das kann ich dir nicht verübeln.
In einem von mir vermutetem Szenario kann es gar kein logisch erklärbares Telefonat geben. Dies kann es nur geben, wenn die betreffende Person am anderen Ende des Telefones auch tatsächlich und wahrhaftig an der Gesprächsmuschel ist.
Sollte sie das leider nicht sein, dann kommen kryptische Gespräche (Antworten) dabei rüber. Und zwar so in diesem Maße, dass man sich 16 Jahre fragt, was Frauke eigentlich für geheime Botschaften vermitteln wollte.

Für mich bleibt nur ein einziger und deutlicher Beweis das Frauke noch gelebt hat, und der beendet sich beim Abschied von Isabell, sie ist bis heute der einzige Zeuge, die Frauke noch zuletzt lebend gesehen hat.
Weder der Herr Mc Donald noch eine Frau Tankstelle hat sie jemals wieder gesehen.
Die Spur liegt ganz einfach darin, dass es nicht mal ein erkennbares Indiz in den Gedächtnisprotokollen gibt, die annähernd bezeugen könnten, das tatsächlich Frauke am anderen Ende telefoniert hat. Was ich damit sagen möchte, es wurde keine Frage gestellt, an Frauke, die wirklich nur sie hätte beantworten können.

Manchmal bin ich der Ansicht, einige wollen mich hier zum Narren halten, sie wissen genau wovon die Rede ist.
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Agatha Christie
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Re: MORDFALL LIEBS -- Diskussion

Ungelesener Beitrag von Agatha Christie »

Ich denke, der Täter hatte schon eine ganze Weile den Entschluss gefasst, eine Frau zu entführen, wahrscheinlich sogar zu töten. Er wird ständig auf auf der Suche nach einem geeigneten Opfer gewesen sein, das seinen genauen Vorstellungen entsprach (äußeres Erscheinungsbild und Habitus). jedes Mal, wenn er auf den Typ Frau traf, der ihm vorschwebte, wird er versucht haben sich ihr zu nähern, um Vertrauen aufzubauen, vielleicht hat ihm sein Beruf dabei geholfen, vielleicht kannten sie sich auch, oder beides zusammen. Sympathisches Auftreten und ein attraktives Äußeres könnten dabei nützlich gewesen sein.

Der Täter dürfte davor schon übergriffig gegenüber Frauen gewesen und mit dem Gesetz in Konflikt geraten sein, hatte allerdings Glück und war mit einem "blauen Auge" davongekommen.

Fraukes Entführung lief für ihn nicht planmäßig, die erste SMS stand nicht im Programm und war sein fataler Fehler, von dem er erst später aus den Medien erfuhr.
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Re: MORDFALL LIEBS -- Diskussion

Ungelesener Beitrag von Klugscheißer »

Dias hat geschrieben: Dienstag, 29. November 2022, 15:26:15 ...
Manchmal bin ich der Ansicht, einige wollen mich hier zum Narren halten, sie wissen genau wovon die Rede ist.
Wenn du das so siehst, dann will ich dich auch nicht weiter mit irgendwelchen Fragen belästigen, die sich mir zwar immer noch auftun, aber so wichtig ist mir die Klärung nun auch nicht.
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Re: MORDFALL LIEBS -- Diskussion

Ungelesener Beitrag von Heio »

Agatha Christie hat geschrieben: Dienstag, 29. November 2022, 15:59:31Ich denke, der Täter hatte schon eine ganze Weile den Entschluss gefasst, eine Frau zu entführen, wahrscheinlich sogar zu töten. Er wird ständig auf auf der Suche nach einem geeigneten Opfer gewesen sein, das seinen genauen Vorstellungen entsprach (äußeres Erscheinungsbild und Habitus). jedes Mal, wenn er auf den Typ Frau traf, der ihm vorschwebte, wird er versucht haben sich ihr zu nähern, um Vertrauen aufzubauen, vielleicht hat ihm sein Beruf dabei geholfen, vielleicht kannten sie sich auch, oder beides zusammen. Sympathisches Auftreten und ein attraktives Äußeres könnten dabei nützlich gewesen sein.

Der Täter dürfte davor schon übergriffig gegenüber Frauen gewesen und mit dem Gesetz in Konflikt geraten sein, hatte allerdings Glück und war mit einem "blauen Auge" davongekommen.

Fraukes Entführung lief für ihn nicht planmäßig, die erste SMS stand nicht im Programm und war sein fataler Fehler, von dem er erst später aus den Medien erfuhr.
Sehe ich genauso.
So eine Entführung, mit all den Dingen wie SMS, Anrufe, die Fahrten, Versteck, Leichenablage, macht man mMn nicht so kurz aus der Hüfte heraus, so nach dem Prinzip „jetzt entführe ich die mal und dann schauen wir mal“. An diesem Abend war mMn eine „tickende Zeitbombe unterwegs“, der die Gelegenheit nutzte. Vermutlich auch jemand, der noch nicht auffällig war und somit in keiner polizeilichen Datenbank auftaucht. Ich weiß nicht, ob die Polizei im Fall Frauke auch Entlassungen aus den Strafvollzugsanstalten im Großraum Paderborn in einem gewissen Zeitraum unter die Lupe nahm? Der ein oder andere kann auch mal wieder Rückfällig werden. Aber ohne Zeugen und DNA wird eine Rückverfolgung schwierig sein.
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Re: MORDFALL LIEBS -- Diskussion

Ungelesener Beitrag von Hbs900 »

Bingo.... Jetzt wird es interessant.
Von 0 auf 100 geht nicht oder wenn doch... Waere er schon im knast.

Im knast sitzt zb Robert e...untersuchungshaft. Ich meine aber nicht den selbstmord Torwart.
Robert E. WOHNTE immer im umkreis von 40 bis50km Paderborn.. Lichtenau

Mehrere Straftaten und gefaengnis strafen auch dabei... Versuchter totschlag... Immerhin auch in einen sozialen Einrichtung taetig gewesen.
Er hat wohl Simone aus burgwedel abgegriffen.... Und in ihrem Holzhaus getoetet.
Wasserbett aufgeschltzt... Ueberall Blutspuren.
Simone war zeitungsausstraegerin
Vielleicht hat er sie nachts vor ihrem Haus abgegriffen.
Er kam aus NRW...... Nicht weit weg von Paderborn.
Er schlief tagelang im auto oder in einmannzelt im Wald..... Burgwedel liegt an der Autobahn a 7.
Vor Hannover... Eine Abfahrt vor Hannover... Burgwedel bekannt.
Martin Kind hoergeraete,,,,, drogeriekenig Dirk rossmannn
Beide Fa. Sitze 5km vom wuermsee entfernt.

Als normalmann bringst du das nicht... Und schon recht nicht das Ding mit Frauke insgesamt.... Mit allen drum herum.
Der taeter war einige Jahre älter als angenommen... Und ein ganz abgewichster alleine lebender egonomaner auf frauenjagd.
Besonders im Sommer wird er sein Unwesen getrieben haben.
Er sitzt jetzt ein.. Schweigt aber wie ein Grab... Selbstmord gefährdet.
K.I.S.

Re: MORDFALL LIEBS -- Diskussion

Ungelesener Beitrag von K.I.S. »

Heio hat geschrieben: Dienstag, 29. November 2022, 18:13:16 Sehe ich genauso.
So eine Entführung, mit all den Dingen wie SMS, Anrufe, die Fahrten, Versteck, Leichenablage, macht man mMn nicht so kurz aus der Hüfte heraus, so nach dem Prinzip „jetzt entführe ich die mal und dann schauen wir mal“. An diesem Abend war mMn eine „tickende Zeitbombe unterwegs“, der die Gelegenheit nutzte. Vermutlich auch jemand, der noch nicht auffällig war und somit in keiner polizeilichen Datenbank auftaucht. Ich weiß nicht, ob die Polizei im Fall Frauke auch Entlassungen aus den Strafvollzugsanstalten im Großraum Paderborn in einem gewissen Zeitraum unter die Lupe nahm? Der ein oder andere kann auch mal wieder Rückfällig werden. Aber ohne Zeugen und DNA wird eine Rückverfolgung schwierig sein.
Gehe ich mit sehe ich auch so. Wobei ich davon aus gehe das mögliche rückfälligen potentiellen Straftäter die schon mal auffällig wurden ganz sicher überprüft wurden.

Aber ich denke mir gerade, es könnte genauso gut jemand sein der in der Zeit danach (zeitnah nach dem Verschwinden/Ablege/Finden) ins Gefängnis gekommen ist für ein anderes (themenbezogen fallfremdes) Delikt. Vielleicht gabs ja sogar einen Termin an dem er oder sie die Haft antreten musste und wollte das vorher noch durchziehen.... So war er etwas entfernt vom geschehen danach und hatte wenig von dem aufkommenden Druck der voranschreitenden Ermittlungen mitbekommen.
tomte33
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Re: MORDFALL LIEBS -- Diskussion

Ungelesener Beitrag von tomte33 »

@ Hbs900
Ich hab den Robert stark im Visier. Wer weiß was da noch kommt.
Alle meine Beiträge sind als Hypothese gedacht und erheben keinerlei Anspruch auf Richtigkeit!
9 mm

Re: MORDFALL LIEBS -- Diskussion

Ungelesener Beitrag von 9 mm »

Klugscheißer hat geschrieben: Dienstag, 29. November 2022, 09:57:28 Ein Gedächtnisprotokoll ist und bleibt nun mal lediglich ein Gedächtnisprotokoll.
Ein ca. 30 Sekunden Gespräch ( wenn man es so nennen darf ) ist und bleibt nun mal lediglich ein 30 Sekunden - Gespräch.
Klugscheißer hat geschrieben: Dienstag, 29. November 2022, 09:57:28 Stimmt, und da können wir hier noch so sehr versuchen, jedes Wort auf seine Bedeutung hin zu interpretieren.

Die Polizei hat diesen Gedächtnisprotokollen bei den Ermittlungen jedenfalls nicht die mindeste Bedeutung beigemessen, lediglich die erste sms wird als freiwillig abgegeben angesehen. Das war's aber auch schon.
Klugscheisser,wo hast du das her ?Wo kann man das nachlesen ?

Vielleicht hätte die Polizei dies mal tun sollen ? Wieso Ermittlungen,was hat die Polizei denn bis heute ermitteln können ? Die hochbezahlten Ermittler ermittelten bis heute,dass ihre Ermittlungen nichts ermitteln konnten :shock: :o

Klugscheißer hat geschrieben: Dienstag, 29. November 2022, 13:47:01 Da weißt du mehr als andere, ich weiß jedenfalls nicht, warum die Ermittler die Gedächtnisprotokolle völlig außen vor lassen.

Du meinst also, die Protokolle ergeben absolut keinen Sinn, denkst aber darin läge eine Spur?
In der Tat, das begreife ich nicht.
Klugscheisser,dass die Ermittler die Gesprächsprotokolle völlig außen vor lassen,ist doch bestimmt deiner Phantasie entsprungen ? Falls nein,wo kann man das nachlesen ?

Frauke hat jeden Tag -außer Montag -Chris angerufen. Für den Täter müssen diese Gespräche sehr von Bedeutung gewesen sein,er muss damit ein Ziel verfolgt haben,ansonsten wäre er ja nicht das hochgefährliche Risiko einegangen,evtl. auf frischer Tat geschnappt zu werden? Oder Frauke hätte am Telefon die Nerven verloren und den Namen des Täters (wenn sie ihn gekannt hätte ) ins Telefon geschrien.
Heio hat geschrieben: Dienstag, 29. November 2022, 18:13:16 Sehe ich genauso.
So eine Entführung, mit all den Dingen wie SMS, Anrufe, die Fahrten, Versteck, Leichenablage, macht man mMn nicht so kurz aus der Hüfte heraus, so nach dem Prinzip „jetzt entführe ich die mal und dann schauen wir mal“. An diesem Abend war mMn eine „tickende Zeitbombe unterwegs“, der die Gelegenheit nutzte. Vermutlich auch jemand, der noch nicht auffällig war und somit in keiner polizeilichen Datenbank auftaucht. Ich weiß nicht, ob die Polizei im Fall Frauke auch Entlassungen aus den Strafvollzugsanstalten im Großraum Paderborn in einem gewissen Zeitraum unter die Lupe nahm? Der ein oder andere kann auch mal wieder Rückfällig werden. Aber ohne Zeugen und DNA wird eine Rückverfolgung schwierig sein.
Warum hat der Täter sich im Raum Paderborn aufgehalten ? Er hat Frauke dort entführt und ermordet. Und warum hat die "tickende Zeitbombe" Frauke telefonieren lassen ? Ein Täter mit Knasterfahrung weiß doch,was von seiten der Polizei passieren wird,wenn eine Leiche im Wald gefunden wird. Dem Täter schien das aber egal gewesen zu sein ? Warum ? Ein Täter mit Knasterfahrung wird wohl auch wissen,dass die Polizei DNA Spuren ermitteln kann.
K.I.S.

Re: MORDFALL LIEBS -- Diskussion

Ungelesener Beitrag von K.I.S. »

9 mm hat geschrieben: Dienstag, 29. November 2022, 21:41:57 Ein Täter mit Knasterfahrung weiß doch,was von seiten der Polizei passieren wird,wenn eine Leiche im Wald gefunden wird. Dem Täter schien das aber egal gewesen zu sein ? Warum ? Ein Täter mit Knasterfahrung wird wohl auch wissen,dass die Polizei DNA Spuren ermitteln kann.
Bleibt ein Täter der noch keine Knasterfahrung hatte und dem alles egal war weil er eh schon in den Bau geht warum auch immer und die Möglichkeit noch nutzen wollte eine Frau in seine Gewalt zu bringen bevor er für ein gewisses Vergehen einsitzen muss. Was auch immer es war es müsste in einem anderen Themenkreis gewesen sein.

Aber wie alles auch das Spekulation !

Das würde im übrigen auch das eingegangene Risiko was der Täter einging relativieren. 🤷
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