VERMISSTENFALL LARS MITTANK, VARNA (BULGARIEN), 2014

ÖFFENTLICHE DISKUSSION
Ungeklärte Fälle: Martin Bach, Tabita Cirvele, Heidi Dannhäuser, Anna E. (Herrieden), Sergej Enns, Nancy Förster, Denis Franke, Helga Frings, Monika Frischholz, Inga Gehricke, Leonie Gritzka, Jascha Hardenberg, Karl Erivan Haub, Ines Heider, Ina K. (Gorleben), Milina K. (Luckenwalde), Anett Carolin Kaiser, Baris Karabulut, Elke Kerll, Inka Köntges, Katrin Konert, Ralf Kottmann, Leitner/Baumgartner, Monika Liebl, Wolfgang Loh, Danuta Lysien, Jennifer M. (Bühl/Bremen), Alexandra May, Maddie McCann, Lars Mittank, Tanja Mühlinghaus, Mandy Müller, Mine O. (Duisburg), Harald Oelschläger, Alexandra R. (Nürnberg), Birgit Rösing (gen. Storck), Petra Schetters, Dirk Schiller, Émile Soleil, Rosi Strohfus, Anton Thanner, Hartmut Weiske

Geklärte Fälle: Vera B. (Datteln), Liam Colgan, Fritz Hagedorn, Kevin Hantl, Maria Henselmann, Rondk Kaniwar, Birgit Keller, Malina Klaar, Timo Kraus, Mike Mansholt, Marc Otto, Rainer Schaller, Sophie Sherpa, Jeannette Stehr, Annika T. (Seelze-Lohnde), Lars Wunder
Thorne

Re: VERMISSTENFALL LARS MITTANK, VARNA (BULGARIEN), 2014

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Ich kenne Menschen mit Psychosen sehr gut. Das was ich zu LM's Fall weiß, klingt für mich absolut nach Schizophrenie.
Anka67
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Re: VERMISSTENFALL LARS MITTANK, VARNA (BULGARIEN), 2014

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HP1 hat geschrieben: Mittwoch, 10. Januar 2024, 08:12:08 An einem bulgarischen Flugplatz steht im Außenbereich (Anfahrt/Parkplatz) ein Drahtzaun, mutmaßlich um wilde Hunde vom Wühlen in den Mülltonnen abzuhalten oder so. Sicherheitspersonal sehe ich an der Stelle eher nicht vor meinem geistigen Auge. Ich meine, das ist nicht Frankfurt oder Zürich.

Verfolgung durch Sicherheitsdienst oder Militär, Schusswechsel - und das ist nicht aktenkundig, auch keine Zeugen? Ostblock und Kommunismus waren da nicht nur "schon", sondern seit einem Vierteljahrhundert vorbei. Geschätzt knapp die Hälfte der Bevölkerung 2014 hatten das gar nicht mehr oder nur als Kind erlebt. Dass da noch irgendwelche Strukturen etabliert wären, die einen solchen Vorgang als geschehen und hinterher vollständig vertuscht denkbar machen würden, kann ich mir nicht vorstellen.
:roll: OK, da habe ich als Großstadt Kind wirklich absolut daneben gelegen. Warum einfach - nämlich ein Zaun gegen wilde Hunde - wenn man auch kompliziert denken kann.

Sicherlich war der Ostblock, Kommunismus usw. längst Geschichte, aber... wenn ich mich recht erinnere fiel ausgerechnet der Flughafenarzt damals auf, weil er auf Facebook (oder einer anderen Website) mit Tarnklamotten und Waffen zu sehen war. Da war einiges im Gespräch. Wie dem auch sei, ich denke auch nicht, dass da ggf. ein Zwischenfall/Schusswechsel stattfand und dieser vollständig vertuscht wurde. Aber befremdlich finde ich dennoch, dass eine Kontrolle vom Sicherheitsdienst überhaupt nicht stattfand.

Wie Du es sagst, ich denke weniger an eine Psychose, aber... ich habe da auch nur das "Grundwissen" und gewisse Vorstellungen. Da gebe ich Dir vollkommen Recht. Allerdings versuchen wir doch mit der Psychose (oder halt nicht) einen Grund für sein Verhalten zu finden. Völlig unabhängig davon ob er nun eine Psychose hatte, ob sein Handeln nun einen Grund hatte oder warum auch immer LM aus dem Flughafen rannte... Die große Frage ist doch, was ist dann passiert? Er wurde zuletzt an der Autobahn gesehen (erinnere ich mich da richtig?) und ab diesem Zeitpunkt ist er wie vom Erdboden verschluckt... Also ich meine, ein junger Mann mit knallgelben T-Shirt läuft querfeldein durch die Gegend, kommt sicherlich an Stellen vorbei, wo sich vielleicht auch nur "Einheimische" aufhalten und/oder ist zu Fuß in der Nähe der Autobahn unterwegs - wo man wahrscheinlich auch selten Fußgänger sieht. Keiner hat etwas gesehen - es wurde nichts gefunden, aber irgendwo muss LM ja sein - ob nun lebendig oder tot. Mit Psychose könnte er bei einem akuten Schub noch zusätzlich auffallen, aber er kann genauso gut ganz verhaltensunauffällig unterwegs gewesen sein.

Würde eine Psychose - ggf. ausgelöst durch das Medikament und vllt. in Verbindung mit Drogen/Alkohol - von alleine enden? Also ohne ärztliche Behandlung, sondern nur aufgrund der nachlassenden Wirkung aller "Stoffe"?
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Re: VERMISSTENFALL LARS MITTANK, VARNA (BULGARIEN), 2014

Ungelesener Beitrag von MisterEko »

HP1 hat geschrieben: Samstag, 06. Januar 2024, 12:23:01 Der Fehlschluss ist die Vorstellung, das fände jedenfalls pauschal und umfassend, auf ganzer Linie statt, ebenso müsse derjenige so "auf seinem Film" sein, dass es durchgängig von außen beobachtbar wäre.
Hier gebe ich dir tatsächlich recht.

Problem liegt aber eigentlich ganz woanders.
Für sämtliches Verhalten, dass überhaupt auf eine Psychose hinweisen könnte, gibt es als Quelle einzig und alleine die Aussagen der Mutter, die ja aber nicht mal physisch vor Ort war.
Die Freunde haben kein solches Verhalten beschrieben, nun waren die Freunde keine studierten Psychologen, aber sie kannten LM doch und konnten durchaus abschätzen, was "normal" für ihn ist und was nicht.
Da schien er, zumindest nach außen hin erkennbar, noch bei klarem Verstand zu sein.
Übrigens ist auch 2 Ärzten, bei denen er war, bevor er am Flughafen angekommen ist, auch nichts in der Richtung aufgefallen.
Das ist etwas, das mich zumindest schon mal extrem stutzig macht.
lawine hat geschrieben: Dienstag, 09. Januar 2024, 17:09:23 Die Flughafensituation (das plötzliche Wegrennen, möglicherweise über einen Zaun klettern) ist nach allem was bekannt ist, die zweite höchst bedenkliche und unerwartete Aktion des Vermissten binnen weniger Stunden.
wir kennen doch aber höchstwahrscheinlich nicht mal alle Faktoren, die zu dieser "Flughafensituation" geführt haben.
Fakt ist, er betritt den Flughafen (äußerlich) entspannt wirkend.
Es kann für seine "Flucht" durchaus plausible Gründe geben.
-Nehmen wir nur mal ganz banal an, er hatte Drogen dabei.
-Oder er hat im Laufe seines Urlaubs irgendetwas getan, aufgrund dessen er befürchtet hatte, am Flughafen von der Polizei in Gewahrsam genommen zu werden.
Dann hat er möglicherweise ohne großartig zu überlegen alles stehen und liegen gelassen, als die Untersuchung durch einen Flughafenmitarbeiter gestört wurde und ist abgehauen.
Ob und wie viel Bargeld LM tatsächlich am Körper hatte usw. weiß kein Mensch.
Ist natürlich alles nur Spekulation, aber genauso ist die Psychose genauso nur reine Spekulation.
Das heißt nicht, dass LM nicht tatsächlich an einer Psychose gelitten haben könnte.
Aber Anhaltspunkte sehe ich dafür nicht.
Die Angaben der Mutter werfen mir zu viele Fragen auf und lassen sich nicht mit den Aussagen von anderen Personen (Freunden, Ärzten, Hotelmitarbeiter vor Ort etc.) in Einklang bringen.
lawine hat geschrieben: Dienstag, 09. Januar 2024, 17:09:23 An ein Leben abseits von Freundin, Familie Job ..also an einen Ausstieg glaube ich sowenig wie an Weihnachtsmann und Osterhase
Was wäre daran denn so außergewöhnlich?
Auf Teneriffa oder Ibiza gibt es genug sog. Aussteiger, die in irgendwelchen Höhlen oder Zelten leben, die genau dies getan haben.
Gründe dafür gibt es viele.

Ob man die nun nachvollziehen kann oder nicht, ist irrelevant.
lawine hat geschrieben: Mittwoch, 10. Januar 2024, 13:54:39 Ich habe vollstest Verständnis dafür, dass Frau M. ihren Sohn zum ARZT schickte!!!
Ich nicht.
Er war doch bereits in den Tagen davor bereits bei 2 anderen Ärzten.
Die Mutter hatte Bus- und Flugticktes gekauft, LM war am Flughafen in Sicherheit.
Hätte nur noch in Bus- oder Flugzeug einsteigen müssen.
Die Reaktion der Mutter war völlig übertrieben, unnötig und absolut sinnbefreit.
lawine hat geschrieben: Mittwoch, 10. Januar 2024, 13:54:39 Frau M. wollte wohl sicher gehen, dass ihr Sohn keine anderen gesundheitl Schwierigkeiten hatte neben dem Trommelfellriss (Infektion etc)
Dir ist schon klar, dass LM kein 5 Jähriger war, sondern ein ausgewachsener 28 Jähriger Mann?
Der durchaus in der Lage ist, nach dem er bereits bei 2 Ärtzen war, zu beurteilen, was er tut.

Bedenken müssen wir auch folgendes:
Gehen wir mal, auch wenn die These der Psychose hanebüchen ist, mal kurz davon aus, dass LM tatsächlich an einer solchen gelitten hat.
Dann weiß er doch nicht, dass seine "Verfolger" "Böse Buben" "dunkle Mächte" oder whatever nur eingebildet sind.
Er hält diese dann doch für real.
Warum wendet man sich dann, wenn man davon ausgeht, dass einem jemand ans Leder will, nicht an die Polizei?
Und wenn das Misstrauen so groß ist, dass man sogar Angst vor der Polizei hat, warum hat man dann nicht auch Angst vor den 3 verschiedenen Ärzten, die einen untersucht haben?
All das passt vorne und hinten nicht zusammen.
Thorne

Re: VERMISSTENFALL LARS MITTANK, VARNA (BULGARIEN), 2014

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MisterEko hat geschrieben: Donnerstag, 11. Januar 2024, 11:20:26 Bedenken müssen wir auch folgendes:
Gehen wir mal, auch wenn die These der Psychose hanebüchen ist, mal kurz davon aus, dass LM tatsächlich an einer solchen gelitten hat.
Dann weiß er doch nicht, dass seine "Verfolger" "Böse Buben" "dunkle Mächte" oder whatever nur eingebildet sind.
Er hält diese dann doch für real.
Warum wendet man sich dann, wenn man davon ausgeht, dass einem jemand ans Leder will, nicht an die Polizei?
Und wenn das Misstrauen so groß ist, dass man sogar Angst vor der Polizei hat, warum hat man dann nicht auch Angst vor den 3 verschiedenen Ärzten, die einen untersucht haben?
All das passt vorne und hinten nicht zusammen.
Es kommt mir so vor, als würdest du dich mit dem Thema Psychose nicht so recht auskennen. Er sah die Polizei doch offenbar gar nicht als Freund und Helfer. Plausibler ist, dass er sie als als Polizei getarnte Schurken wahrgenommen hat, die hinter ihm her waren.

Und von wegen "hanebüchen", eine Psychose erscheint im Fall LM als absolut wahrscheinlich. Zusammen mit seinem Hotelaufenthalt, wo er angeblich ausspioniert wurde, deutet es stark in Richtung Wahnvorstellungen.

Ich für meinen Teil habe überhaupt keinen Zweifel daran, dass er unter einer Psychose litt. Einfach alles deutet darauf hin und erklärt sein irrationales Verhalten perfekt. Ausgelöst vielleicht durch das Medikament.
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Re: VERMISSTENFALL LARS MITTANK, VARNA (BULGARIEN), 2014

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Thorne hat geschrieben: Donnerstag, 11. Januar 2024, 14:18:25 Es kommt mir so vor, als würdest du dich mit dem Thema Psychose nicht so recht auskennen
korrekt!
Dies trifft aber auch auf 99% aller Leute zu, die per Ferndiagnose LM eine Psychose andichten wollen.
Genau diese Ferndiagnose ist eben nicht zulässig.
Das ist schon für einen echten Fachmann kaum möglich.
Aus den Erzählungen der Mutter (die übrigens, zum größten Teil völlig unbelegt sind) lässt sich dann erst recht nichts Greifbares ableiten.
Dieses Jahr werden es 10 Jahre, dass LM verschwunden ist.
Von Tag 1 an wurde der Psychosenquatsch ins Spiel gebracht.
Ohne jedes Ergebnis.
Thorne hat geschrieben: Donnerstag, 11. Januar 2024, 14:18:25 Er sah die Polizei doch offenbar gar nicht als Freund und Helfer.
Woher genau willst du das wissen?

Thorne hat geschrieben: Donnerstag, 11. Januar 2024, 14:18:25 Einfach alles deutet darauf hin und erklärt sein irrationales Verhalten perfekt
Dir ist klar, dass es für das angeblich irrationale Verhalten, keinerlei Zeugen gibt, oder?
Selbst Mama Mittank war ja nicht mit dabei.

Wie kann es sein, dass LM sich bis zu seinem Verschwinden so "auffällig" benimmt und danach völlig vom Erdboden verschwindet?
Das ganze angebliche Psychosenthema mag ja noch so halbwegs im Sommer funktionieren, wenn man unter freiem Himmel schlafen kann und sich von Fallobst oder Müll ernähren kann.
Aber wie stellt ihr euch das eigentlich im Winter vor?
LM sprach, meines Wissens nach, kein Bulgarisch.
Wie kann sich so jemand also unauffällig durch Bulgarien bewegen und dies noch heftig psychotisch?
Völlig unrealistisch.

Es liegt völlig auf der Hand, dass LM nicht nach Hause wollte, warum auch immer.
Würde bisschen Party und Alkohol ausreichen, um einen gesunden Mann, so "abdrehen" zu lassen, dann müsste es solche Fälle jedes Jahr ohne Ende, in Malle, Kroatien oder eben am Goldstrand geben.
Genau dies ist aber ja gerade nicht der Fall, zumindest habe ich noch nichts dergleichen gehört.
Thorne hat geschrieben: Donnerstag, 11. Januar 2024, 14:18:25 Ausgelöst vielleicht durch das Medikament.
Wie viele dieser Tabletten hat er denn überhaupt genommen?

Ich sehe in diesem ganzen Fall nur eine einzige Person, die sich äußerst auffällig und psychotisch verhält.
Diese Person ist aber ganz sicher nicht LM.
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Re: VERMISSTENFALL LARS MITTANK, VARNA (BULGARIEN), 2014

Ungelesener Beitrag von lawine »

MisterEko hat geschrieben: Donnerstag, 11. Januar 2024, 11:20:26

Für sämtliches Verhalten, dass überhaupt auf eine Psychose hinweisen könnte, gibt es als Quelle einzig und alleine die Aussagen der Mutter, die ja aber nicht mal physisch vor Ort war.



Die Angaben der Mutter werfen mir zu viele Fragen auf und lassen sich nicht mit den Aussagen von anderen Personen (Freunden, Ärzten, Hotelmitarbeiter vor Ort etc.) in Einklang bringen.



Was wäre daran denn so außergewöhnlich?
Auf Teneriffa oder Ibiza gibt es genug sog. Aussteiger, die in irgendwelchen Höhlen oder Zelten leben, die genau dies getan haben.
Gründe dafür gibt es viele.



Dann weiß er doch nicht, dass seine "Verfolger" "Böse Buben" "dunkle Mächte" oder whatever nur eingebildet sind.
Er hält diese dann doch für real.
Warum wendet man sich dann, wenn man davon ausgeht, dass einem jemand ans Leder will, nicht an die Polizei?

Und wenn das Misstrauen so groß ist, dass man sogar Angst vor der Polizei hat, warum hat man dann nicht auch Angst vor den 3 verschiedenen Ärzten, die einen untersucht haben?
All das passt vorne und hinten nicht zusammen.
ich versuche, zu den unterstrichenen Punkten aus meiner Erinnerung heraus (aus meiner Zeit drüben) zu antworten:
Quelle für sein Verhalten ist nicht nur die Mutter.
Es gibt die Zeugen: Freunde (beschreiben sein Verhalten im Urlaub), Taxifahrer mit Sozialarbeiter, den Flughafenarzt, das Personal und ggf die Überwachungskamera vom Hotel Color.
Jemand der sich verfolgt fühlt, checkt nicht nachts um 3 Uhr aus dem Hotel aus (nachgewiesen) und läuft bzw versteckt sich in ihm unbekanntem GEbiet um Stunden später ein Taxi anzuhalten (nachgewiesen).
Der ruft vielleicht seine Mutter an ala ..." hier ist alles komisch, kannst du mal recherchieren, wo ich ein ehrliches Taxi herbekommen kann??

ungewöhnlich ist ein Aussteigerleben sicher nicht.
ungewöhnlich ist, dsas es von LM seit seinem Wegrennen am Flughafen kein einiziges LEbenszeichen mehr gibt.
Essen, GEld, irgendeine Unterkunft, und sei es eine Plane im Wald + Feuerstelle uss er haben/müsste ihm nachweisbar sein. Es gibt aber NULL. Trotz intensiver Suche.
selbst wenn er 200€ bei sich gehabt haben sollte, als er sich vermeintlich an die Hosentasche griff beim Weglaufen am Flughafen: 200€ reichen nicht jahrelang.

Lars soll seine Mutter nach dem MEdikament gefragt haben. Offensichtlich war er im Zweifel, ob ihm das Richtige verschrieben wurde oder er hatte Zweifel. ob der Wirkung -- zB dass er sich nicht sicher sein konnte, dass es psychische Veränderungen /psychotischen Schub auslöst.
Wenn ich es richtig in Erinnerung habe, fand man in seiner Tasche eine angebrochene Tablettenpackung und es sprach einiges dafür, dass er das AB nicht wie vorgeschrieben einnahm (man korrigiere mich, wenn ich falsch liege)

Dass er die bulgarische polizei im Urlaubs"paradis" Goldstrand, bekannt für Party, Alkohol und Drogen, nicht rief, ist für mich noch der Teil mit dem meisten Realitätsbezug in der ganzen causa.

Wie hätte er erklären sollen, dass ihm 3 Bayernfans vom Goldstrand nachts am Hotel Color auflauern bez ihn verfolen??
Es gibt keinen rationalen Grund, diesen Teil der Story als real zu bezeichnen
Spirit Crusher

Re: VERMISSTENFALL LARS MITTANK, VARNA (BULGARIEN), 2014

Ungelesener Beitrag von Spirit Crusher »

MisterEko hat geschrieben: Donnerstag, 11. Januar 2024, 17:07:53 korrekt!
Dies trifft aber auch auf 99% aller Leute zu, die per Ferndiagnose LM eine Psychose andichten wollen.
[...]

Dir ist klar, dass es für das angeblich irrationale Verhalten, keinerlei Zeugen gibt, oder?
Selbst Mama Mittank war ja nicht mit dabei.
[...]

Es liegt völlig auf der Hand, dass LM nicht nach Hause wollte, warum auch immer.
Zu Punkt 1: Du gibst also zu, dass du von Psychosen keine Ahnung hast, bezeichnest die Theorie aber dennoch als "hanebüchen". Nicht sehr überzeugend. Das wäre so, als würde jemand, der keine Ahnung von Medizin hat, sagen: "Krankheit XY schließe ich in dem Fall aus!" Und dein Argument, dass 99% der Leute, die Theorien mit einer Psychose aufstellen, ebenfalls keine Ahnung haben, ist nicht schlagkräftig. Das ändert nämlich nichts daran, dass 1% der Leute, die sich auskennen, schlüssig für eine Psychose argumentieren.

Zu Punkt 2 bezüglich "keinerlei Zeugen":
Diese Aussage ist schlichtweg falsch. Der Fall wurde in Aktenzeichen XY besprochen. Zitat: Marco Klein: „Einer der zentralen Fragen ist, warum Lars Mittank das Flughafengebäude so fluchtartig verlassen hat. Mehrere Zeugen haben unabhängig voneinander davon berichtet, dass er zumindest seit er das Krankenhaus Varna verlassen hat, verhaltensauffällig war. Er hatte Angst und war teilweise sogar panisch.“ (Nachzulesen im Themen-Wiki im allesMist-Forum, wo wichtige Informationen z. B. aus der Aktenzeichen XY-Sendung dokumentiert sind.

Zu Punkt 3, dass er nicht nach Hause wollte:
Dann beantworte bitte folgende Frage: Wenn er nicht nach Hause wollte, warum ist der dann überhaupt zum Flughafen gefahren? Zum Flughafen begebe ich mich nur, wenn ich fliegen oder jemanden abholen will. Wenn er ein anderes Reiseziel als Deutschland gehabt hätte, hätte ja eine Ticketbuchung erfolgen müssen. Dazu ist nichts bekannt. Das liegt nahe, dass er nach Deutschland fliegen wollte, dann aber von wahrscheinlich inneren psychischen Zuständen davon abgehalten wurde.

Du hältst eine Psychose für hanebüchen, einen freiwilligen Ausstieg aber nicht, und nennst Beispiele von Aussteigern auf Teneriffa.

Ich stelle die Frage: Welcher dieser Aussteiger ist vorher erst zum Flughafen gefahren, hat dann sein gesamtes Gepäck zurückgelassen und rennt von einem Flughafenarzt weg, um über den Sicherheitszaun zu klettern und in einem Feld zu verschwinden?
Ein junger Mann, über den nicht bekannt ist, dass er irgendwelche Vorkehrungen für einen Ausstieg getroffen hat, der sein gesamtes Gepäck zurücklässt, der sich zum Flughafen bringen lässt, der dort mit einem Arzt spricht, dann vom Flughafen wegrennt und einen über den Zaun klettert - der soll aussteigen, um ein neues Leben anzufangen? DAS halte ich für hanebüchen. Aber muss jeder selbst entscheiden.

PS: Zum Thema mögliche Psychose empfehle ich das Video von Dr. Grande "Was first break psychosis to blame?" Ist natürlich kein Beweis, aber eine mMn schlüssige Theorie. Und die Psychso-Theorie hat nicht zwangsläufig den Anspruch, zu erklären, was NACH dem Verschwinden passiert ist, sondern eher, welche psychische Ausnahmesituation überhaupt zu dem Verschwinden geführt hat. Was danach passiert ist, kann wohl keine Theorie zufriedenstellend erklären.
Anka67
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Re: VERMISSTENFALL LARS MITTANK, VARNA (BULGARIEN), 2014

Ungelesener Beitrag von Anka67 »

MisterEko hat geschrieben: Donnerstag, 11. Januar 2024, 11:20:26 Ich nicht.
Er war doch bereits in den Tagen davor bereits bei 2 anderen Ärzten.
Die Mutter hatte Bus- und Flugticktes gekauft, LM war am Flughafen in Sicherheit.
Hätte nur noch in Bus- oder Flugzeug einsteigen müssen.
Die Reaktion der Mutter war völlig übertrieben, unnötig und absolut sinnbefreit.

Dir ist schon klar, dass LM kein 5 Jähriger war, sondern ein ausgewachsener 28 Jähriger Mann?
Der durchaus in der Lage ist, nach dem er bereits bei 2 Ärtzen war, zu beurteilen, was er tut.

Bedenken müssen wir auch folgendes:
Gehen wir mal, auch wenn die These der Psychose hanebüchen ist, mal kurz davon aus, dass LM tatsächlich an einer solchen gelitten hat.
Dann weiß er doch nicht, dass seine "Verfolger" "Böse Buben" "dunkle Mächte" oder whatever nur eingebildet sind.
Er hält diese dann doch für real.
Warum wendet man sich dann, wenn man davon ausgeht, dass einem jemand ans Leder will, nicht an die Polizei?
Und wenn das Misstrauen so groß ist, dass man sogar Angst vor der Polizei hat, warum hat man dann nicht auch Angst vor den 3 verschiedenen Ärzten, die einen untersucht haben?
All das passt vorne und hinten nicht zusammen.
Ich habe schon gesagt, dass ich es auch absolut unlogisch finde, dass LM erneut - also zu Arzt Nr. 3 - geht, weil die Mutter ihn dort hingeschickt hat? Warum schickt sie ihn nicht direkt zur Polizei? Also mal ganz ehrlich, wenn LM mit seiner Mutter telefoniert und ihr diese schlimmen Ängste und Storys über Verfolger usw. erzählt und dabei gleichzeitig anspielt, dass etwas mit dem Antibiotikum sein könnte... Da fragt doch eine Mutter direkt, ob er sich ggf. noch irgendetwas anderes - außer dem AB - eingeworfen hat, oder? Streitet er es ab und ich habe doch Bedenken, an der Story könnte etwas sein - dann schicke ich ihn zur Polizei. Hätte ich Bedenken an seiner Aussage, dass er vllt. sagt, er habe wirklich nur das AB eingeworfen, dann hätte ich ihn als Mutter dennoch zur Polizei geschickt... Denn entweder er bricht dann ein - aus Angst, ggf. mit Drogen(-Konsum) usw. und geht dann deshalb nicht zur Polizei oder er hat wirklich nur das AB genommen und geht dann zur Polizei.
Aber die Mama schickt ihn erneut zum Arzt... Sorry, aber vielleicht gab es auch schon eine Vorerkrankung mit der Psyche oder mit Depris? Oder - was ich denke - sie machte sich sorgen, dass LM sich etwas antut. Also warum schickt sie ihn zum Arzt? Wenn er voll mit Drogen gewesen wäre, wäre der Arztbesuch (eigentlich) auch nicht nötig, denn er könnte sich in den Bus setzen und den Rausch ausschlafen oder in den Flieger steigen usw.

Wenn er nun eine Psychose hat... Warum hat er ggf. Angst vor Polizisten, die er als Schurken in Uniform ansehen könnte - aber nicht vor einem Arzt? Das ist aus meiner Sicht unlogisch...

Ich denke, es gab schon irgendeine Vorerkrankung oder zumindest früher einen Vorfall in der Art, dass er "eine Situation" nicht verarbeiten/verkraften konnte und die Mama weiß davon. Es muss einen Grund geben, warum sie so bevormundend und heftig aufgetreten ist, warum sie für ihn alles erledigt hat usw. Meine Kinder hätten sich das auf jeden Fall nicht gefallen lassen!

Auch schließe ich mich der Aussage an, dass wenn 1-3 Tabletten (ich meine, so viele fehlten insgesamt?) in Verbindung mit XY dann solche Reaktionen hervorrufen, dann würden sicherlich täglich mehrere Leute so austicken (falls es eine Psychose war!). Er nahm diese fehlenden Tabletten ja dazu auch nicht alle aufeinmal, sondern über Stunden verteilt. Wenn er sie denn überhaupt (alle) genommen hat - das weiß ja auch nur LM und sonst keiner.

Alles was nach den Aufzeichnungen im Hotel Color bzw. nach dem Auschecken passiert ist, ist einzig und alleine auf der Aussage der Mutter aufgebaut - es gibt da keine Zeugen, keine Beweise, keine SMS - die ggf. etwas belegt - oder ist davon etwas bekannt?
Überspitz gesagt, LM hätte auschecken können, an den Strand gehen können, ein paar Stündchen schlafen können und sich dann sicherhaltshalber einfach etwas früher auf den Weg zum Flughafen machen können, indem er dann zur Sozialarbeiterin ins Taxi einsteigt. Da wäre er genauso entspannt in den Flughafen gelaufen...
Gast

Re: VERMISSTENFALL LARS MITTANK, VARNA (BULGARIEN), 2014

Ungelesener Beitrag von Gast »

Anka67 hat geschrieben: Freitag, 12. Januar 2024, 03:36:07 Wenn er nun eine Psychose hat... Warum hat er ggf. Angst vor Polizisten, die er als Schurken in Uniform ansehen könnte - aber nicht vor einem Arzt? Das ist aus meiner Sicht unlogisch...
Dein Fehler ist, dass du mit Logik an die Sache herangehst. Die Wahnvorstellungen eines psychisch gestörten Menschen müssen keiner Logik unterliegen. Und warum sollte er in jedem Menschen das Gleiche sehen?
In dem Arzt hat er vielleicht einen Engel gesehen und in den Polizisten zwei Dämonen.
Anka67 hat geschrieben: Freitag, 12. Januar 2024, 03:36:07 Auch schließe ich mich der Aussage an, dass wenn 1-3 Tabletten (ich meine, so viele fehlten insgesamt?) in Verbindung mit XY dann solche Reaktionen hervorrufen, dann würden sicherlich täglich mehrere Leute so austicken (falls es eine Psychose war!).
Auch diese Annahme ist nicht korrekt. Menschen die durch die Einnahme einer Droge oder eines Medikaments eine Psychose erleiden, haben in der Regel eine angeborene Prädisposition. Die Psychose wird bei Menschen mit Prädisposition oft durch die Einnahme einer Droge ausgelöst während Menschen ohne Prädisposition für gewöhnlich nichts passiert. Auch können diese Menschen ganz ohne Drogen/Medikamente in ihrem Leben eine Psychose entwickeln. Gerade bei Menschen mit Prädisposition können schon vergleichsweise "harmlose" Substanzen eine schwere Psychose auslösen.

Die haben doch gefeiert. Da muss es nicht einmal sein, dass er wissentlich eine Droge zu sich genommen hat. Manchmal wird einem etwas ins Getränk gegeben, oder im Falle von LSD an den Hals/Nacken geheftet. Natürlich hat eine bewusstseinsverändernde Droge, die unwissentlich eingenommen wird, ein noch viel höheres Potenzial eine Psychose auszulösen, da das Opfer kaum eine Chance hat, die Halluzinationen von der Realität zu unterscheiden.
Gast

Re: VERMISSTENFALL LARS MITTANK, VARNA (BULGARIEN), 2014

Ungelesener Beitrag von Gast »

MisterEko hat geschrieben: Donnerstag, 11. Januar 2024, 17:07:53 korrekt!
Dies trifft aber auch auf 99% aller Leute zu, die per Ferndiagnose LM eine Psychose andichten wollen.
Genau diese Ferndiagnose ist eben nicht zulässig.
Das ist schon für einen echten Fachmann kaum möglich.
Aus den Erzählungen der Mutter (die übrigens, zum größten Teil völlig unbelegt sind) lässt sich dann erst recht nichts Greifbares ableiten.
Dieses Jahr werden es 10 Jahre, dass LM verschwunden ist.
Von Tag 1 an wurde der Psychosenquatsch ins Spiel gebracht.
Ohne jedes Ergebnis.
Ich mache keine Ferndiagnose, kann aber durch meine Erfahrung sagen, dass hier durchaus eine Psychose vorliegen kann. Ähnliche Wahnvorstellungen habe ich nämlich schon bei anderen Menschen, die an einer Psychose leiden, erlebt.
Und vielleicht haben wir einen unterschiedlichen Wissensstand zum Fall, aber nach allem was mir bekannt ist, gab es außer der Flucht am Flughafen noch andere Auffälligkeiten, in seinem Verhalten. Und nimmt man das alles zusammen, scheint mir die einzig glaubwürdige Erklärung eine Psychose zu sein. Das halte ich jedenfalls für glaubwürdiger, als dass er Opfer eines Komplotts wurde, oder innerhalb der EU im Flugzeug Drogen schmuggeln wollte.
MisterEko hat geschrieben: Donnerstag, 11. Januar 2024, 17:07:53 Woher genau willst du das wissen?
Ich weiß es nicht, aber seine Flucht vor der Polizei legt das doch irgendwie nahe, wie ich finde.

MisterEko hat geschrieben: Donnerstag, 11. Januar 2024, 17:07:53 Wie viele dieser Tabletten hat er denn überhaupt genommen?
Das spielt eigentlich gar keine Rolle. Die Psychose, falls es eine war, muss nicht von den Tabletten gekommen sein.
Anka67
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Re: VERMISSTENFALL LARS MITTANK, VARNA (BULGARIEN), 2014

Ungelesener Beitrag von Anka67 »

Ich glaube zwar - nach wie vor - nicht an eine Psychose, aber ich schließe sie auch nicht komplett aus...
Aber... ich denke auch, es ist nicht unbedingt der Knackpunkt in diesem Fall!!

Der Punkt ist: Ein junger Mann rennt aus dem Flughafengebäude weg und ist danach spurlos - wirklich spurlos - verschwunden. Man findet nichts, keine Klamotten, keine Knochen, keine Zeugen, einfach gar nichts...

Was ist ab hier der Unterschied, ob er nun eine Psychose hatte oder nicht?
Mit Psychose könnte er ggf. durch merkwürdiges Verhalten mehr aufgefallen sein oder er hat sich vor lauter Wahnvorstellungen irgendwo versteckt, damit ihn keiner findet. Aber bleibt Jemand mit Psychose dann in dem Versteck hocken, bis er verhungert?? Eher nein, oder?
Hatte er zum Zeitpunkt des Verlassens des Flughafens keine Psychose, dann denke ich, er hatte auch keinen Plan, was er in diesem Moment machen wollte. Er wollte einfach nur raus aus dem Flughafen und definitiv NICHT zurück nach Deutschland.
Ich denke, Psychose Ja/Nein spielt da am Ende weniger eine Rolle - die Möglichkeiten, was danach mit LM passierte sind im Großen und Ganzen am Ende ähnlich.
Gast

Re: VERMISSTENFALL LARS MITTANK, VARNA (BULGARIEN), 2014

Ungelesener Beitrag von Gast »

Anka67 hat geschrieben: Freitag, 12. Januar 2024, 18:49:27 Was ist ab hier der Unterschied, ob er nun eine Psychose hatte oder nicht?
Mit Psychose könnte er ggf. durch merkwürdiges Verhalten mehr aufgefallen sein oder er hat sich vor lauter Wahnvorstellungen irgendwo versteckt, damit ihn keiner findet. Aber bleibt Jemand mit Psychose dann in dem Versteck hocken, bis er verhungert?? Eher nein, oder?
Sollte er unter einer Psychose gelitten haben, halte ich sowohl Suizid als auch ein Untertauchen für möglich. Wenn er unter paranoiden Wahnvorstellungen leidet, versteckt er sich möglicherweise bis heute irgendwo.

Ein solcher Fall ist vor ca. 2 Jahren in England bekannt geworden. Da hat sich ein Erntehelfer aus Osteuropa über viele Jahre hinweg unerkannt in einem kleinen Waldstück in einer Stadt versteckt. Er glaubte, dass irgendwelche Leute ihm nach dem Leben trachteten, was aber nichts weiter als Einbildung war.
Anka67 hat geschrieben: Freitag, 12. Januar 2024, 18:49:27 Hatte er zum Zeitpunkt des Verlassens des Flughafens keine Psychose, dann denke ich, er hatte auch keinen Plan, was er in diesem Moment machen wollte. Er wollte einfach nur raus aus dem Flughafen und definitiv NICHT zurück nach Deutschland.
Wenn er nicht nach Deutschland wollte, warum war er dann im Flughafen?
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Re: VERMISSTENFALL LARS MITTANK, VARNA (BULGARIEN), 2014

Ungelesener Beitrag von Anka67 »

Gast hat geschrieben: Freitag, 12. Januar 2024, 20:36:50 Sollte er unter einer Psychose gelitten haben, halte ich sowohl Suizid als auch ein Untertauchen für möglich. Wenn er unter paranoiden Wahnvorstellungen leidet, versteckt er sich möglicherweise bis heute irgendwo.
Das ist vollkommen richtig, aber genau das Gleiche kommt in Frage, falls er keine Psychose hatte. Hatte er ggf. Liebeskummer/Depressionen/private Probleme oder ähnliches könnte er Suizid-Gedanken gehabt haben, als ihm plötzlich irgendetwas klar wurde. Oder er ist untergetaucht/ausgestiegen bzw. wollte es und eventuell ist ihm nach etwas passiert. Ein Unfall oder er ist doch an "die falsche Person" geraten oder so...
Gast hat geschrieben: Freitag, 12. Januar 2024, 20:36:50 Wenn er nicht nach Deutschland wollte, warum war er dann im Flughafen?
Also die Frage finde ich super ungünstig... Warum rannte er weg, wenn er nach Deutschland wollte? Warum ging er zum Arzt, wenn er sich nicht hat helfen lassen? Vielleicht wollte er wegfliegen, aber gar nicht nach Deutschland? Das würde ggf. sogar das Geld über Western Union erklären.

Eine Sache stört mich sowieso... Man kann nachlesen, dass man mit einem Riss im Trommelfell fliegen kann. Ich gehe davon aus, jeder Arzt rät einem ggf. davon ab, aber man KANN fliegen. 2 Ärzte haben es abgelehnt, was will er vom 3. Arzt?? Ich bin mir auch relativ sicher, dass die Ärzte ihm das fliegen nicht verbieten können!! Natürlich sind da Ausnahmen, wenn er z.B. dabei sterben könnte oder aber wenn er z.B. mit der Pest an Board geht, also alle Insassen anstecken könnte - ich denke, das sind die Ausnahmen, in denen ein Arzt ggf. ein Flugverbot aussprechen kann.
LM hätte mMn auf jeden Fall - auf eigene Gefahr - fliegen können oder aber einfach in den Bus steigen können... Wenn er denn wirklich nach Deutschland zurück wollte.
Thommy_Franke
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Re: VERMISSTENFALL LARS MITTANK, VARNA (BULGARIEN), 2014

Ungelesener Beitrag von Thommy_Franke »

Ich kann mir gut vorstellen, dass die Mutter wusste, dass Lars Mittank suizidal war.

Das Verhalten der Mutter ist dann durchaus nachvollziehbar.

Hätte die Mutter eine Suizidalität ihres Sohnes den Behörden mitgeteilt, dann wäre der Fall nicht derartig groß geworden. Dann hätte es aber auch nicht diese Suchbemühungen gegeben. Dann wäre die Suche auch nicht in „Aktenzeichen XY“ gelandet.

Gut möglich, dass die Mutter die letzten Kontakt mit Lars derart geschildert hat, dass ein Sucherfolg maximal wird.
Anka67
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Re: VERMISSTENFALL LARS MITTANK, VARNA (BULGARIEN), 2014

Ungelesener Beitrag von Anka67 »

Das sehe ich ähnlich... Ob jetzt wegen Suizid oder aus einem anderen Grund, ich denke die Mama wusste mehr.

Und natürlich und - als Mama nachvollziehbar - hat sie ggf. dann die "Story" (falls es nicht die Wahrheit ist) gestrickt, damit alle Behörden, Institutionen und Presse ihren Hintern in Bewegung setzen. Man kann es nachvollziehen - denn wie verzweifelt muss sie als Mutter sein, falls er ihr gegenüber eventuell solche Gedanken geäußert hat.
HP1
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Re: VERMISSTENFALL LARS MITTANK, VARNA (BULGARIEN), 2014

Ungelesener Beitrag von HP1 »

Eine Ferndiagnose habe ich bei Lars Mittank nicht gestellt, sondern nur festgestellt, dass sein sonderbares Verhalten (nicht erst am Flughafen, soweit bekannt) durchaus psychosetypische Anteile und Muster hat.
Natürlich kann ich das nicht gesichert "fern-diagnostizieren". Nur, wenn Leute in ihren Beiträgen zeigen, dass sie nicht wirklich Ahnung und eine zutreffende Vorstellung davon haben, und dann ihren festen Glauben daran kundtun, er sei nicht psychotisch gewesen, dann muss ich da halt widersprechen.

Ich selbst bin Kinder- und Jugendpsychotherapeut. Falls es da Irritationen gibt, weil ich an anderer Stelle hier was anderes geschrieben habe: Ich bin Sozialpädagoge mit der Ausbildung als KJ-Therapeut "draufgesattelt" (und ich habe vor langer Zeit mal Mathematik bis zum Diplom studiert, jedoch ohne in diesem Bereich dann je berufstätig gewesen zu sein). Jedenfalls, ich habe schon ein paar Grundkenntnisse zum Thema.
Tätig bin ich in der Kinder- und Jugendhilfe als Fall-Supervisor. Da bekomme ich Einblicke in recht viele Fälle, wo es auch um das Tun und Lassen von Kindern und deren Eltern geht, verschiedene psychische Erkrankungen spielen da gehäuft eine Rolle.
In meinem Familien- und Bekanntenkreis gibt es zwei Personen mit Schizophrenie. Und mein Bruder hatte in der Vergangenheit, ausgelöst durch seine Epilepsie-Medikamente, eine mehrmonatige Phase mit vor allem akkustischen Halluzinationen und merklich verschobenen Wahrnehmungsmustern.
Also ja, ich bilde mir ein, vielleicht etwas über Lars Mittanks auffälliges Verhalten sagen zu können.

Die genannten Punkte sind jedenfalls völlig richtig:
Man geht allgemein davon aus, dass eine Prädisposition nötig ist für eine durch entsprechende Medikamente (oder andere Faktoren) ausgelöste Psychose. Das muss allerdings zuvor keinesfalls aufgefallen/bekannt gewesen sein. Stress und Beunruhigung aus realen Anlässen wirken jedenfalls begünstigend.
Menschen mit wiederholten psychotischen Episoden im Rahmen einer psychischen Erkrankung haben ein weit erhöhtes Suizidrisiko. Zum Risiko bei erstmaligem Auftreten kenne ich hier keine Zahlen. Dass es nicht das erste Mal gewesen wäre, nur wenige davon wussten und seine Mutter das verschwieg, um den Ermittlungsbehörden keinen Anlass zu liefern, die Suche als "mutmaßlich kein Verbrechen" ad acta zu legen, erscheint mir gut denkbar.

Der Punkt, ob Psychose oder nicht, macht doch folgenden Unterschied:
Hätte Lars aus realen Gründen so ein Verhalten an den Tag gelegt, hätte es jedenfalls Menschen gegeben, die ihm Böses wollten. Und dass er nach seiner Flucht nicht wieder aufgetaucht ist, würde man dann mutmaßlich eben jenen Personen anlasten.
Nimmt man dagegen bei Lars eine psychotische Paranoia an, dann gab es diese bösen Menschen aller Wahrscheinlichkeit nach gar nicht und die Frage nach seinem Verbleib stellt sich ganz anders. Suizid, sich an unzugänglicher Stelle in eine hilflose Lage gebracht bzw. verunfallt bei einer Fehleinschätzung seiner körperlichen Fähigkeiten... selbst ein Hinausschwimmen aufs Schwarze Meer und Ertrinken wäre im Grunde denkbar. Oder er ist (nach der Flucht) mit seinem Verhalten mit jemandem aggressiv zusammengerasselt und in dem Zuge zu Tode gekommen, Leiche ließ man verschwinden.

Klingt alles unwahrscheinlich, klar. Aber das gilt nach meinem Dafürhalten noch mehr für die Story mit bösen Männern, die sich gegen ihn verschworen hatten (inklusive Flughafenarzt usw.) und ihn dann letztlich doch erwischt haben...
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Re: VERMISSTENFALL LARS MITTANK, VARNA (BULGARIEN), 2014

Ungelesener Beitrag von Besucherprofil »

Es stellt sich die Frage, warum er nur telefonisch Kontakt zu seiner Mutter aufgenommen hat. Weshalb informierte er nicht auch seine bereits abgereisten Freunde über die neuen Entwicklungen, insbesondere da von einer festen Freundin die Rede ist? Es wäre interessant zu verstehen, warum er seine Sorgen und Ängste nicht auch mit ihr teilte. In einer vergleichbaren Situation würde ich das Bedürfnis verspüren, solche Dinge mit meinem Partner zu besprechen – das regt mich zum Nachdenken an…
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Re: VERMISSTENFALL LARS MITTANK, VARNA (BULGARIEN), 2014

Ungelesener Beitrag von z3001x »

Hallo @HP1

Danke für deinen letzten Beitrag.
Ich schätz das, obwohl ich nicht vom Fach bin ähnlich ein. Eine Ex-Freundin von mir hatte auch mal so eine Psychose, die damals wahlweise als Borderline oder paranoide Schizophrenie eingeschätzt wurde und sie hatte mehrfach über einige Jahre solche "Schübe" oder "Episoden", wie das genannt wurde. Als sie älter wurde, hat es sich gelegt.
Ich hatte bei den Schilderungen zu Lars Mittank, speziell auch dem Film und wie sich der Arzt zu der Gesprächssituation und dem die Flucht aus dem Zimmer auslösenden "Trigger" des eintretenden Mannes aus dem Flughafen den Eindruck, dass das bei dem Lars Mittank sich im Stadium einer beginnenden akuten paranoiden Psychose war - weil das Normale und das "Wahnhafte" so nahe beieinander liegen. Wenn man das in den-Flughafen Eintreten mit dem Rausrennen vergleicht. Also das war einfach der instinktive erste Eindruck, es schien mir so charakteristisch / ähnlich, wie die Phasen wo das bei meiner Freundin ausbrach bzw. auch bei den anderen Leuten, die diese Probleme hatten, in der Klinik, wo sie dann einige Mal war.
Ich erinnere mich, bei den anderen Leuten, die in dem PLK meiner Ex-Freundin waren, war ein junger Mann dabei, der plötzlich als er in Studentenwohnheim gezogen war, ausländische Studenten in dem Heim als PLO-Terroristen eingestuft hatte und echt Angst vor denen bekam, aber die auch vertreiben wollte, und rumgeschrien hat, dass die ihn und die anderen killen wollten - wodurch er dann Ärger bekam und auch eingewiesen wurde. Aber er dachte ernsthaft, die wollen ihn und das ganze Wohnheim massakrieren (das war in den 90ern). Das Verhalten von dem hat mich irgendwie daran erinnert. Der Typ war ansonsten sehr nett und freundlich und auch intelligent. Der hat nicht "verrückt" gewirkt. Unbd es hat sich bei dem auch schnell gelegt, nach so einem Monat oder so.

Und es ist wohl so dass solche "Krisen" durch Faktoren wie Wechsel des vertrauten Umfelds (also Urlaub/Umzug) dann wenig Schlaf, wenig Essen, zu wenig Trinken und Drogen ausgelöst werden können und bei Männern eher als Frauen, bei Jungen unter 30 eher als bei Älteren und vor allem viel Stress ausgelöst werden können. Das kann aber auch "Eustress", wie viel Action und Haligalli im Party-Strand-Urlaub sein.

Vielfach wird ja das Medikament als auslösend eingestuft bei Lars Mittank, aber m.E. war auch schon der ungeklärte Vorfall, wo er erzählt hatte, Russen hätten ihn vermöbelt, ein Teil der Geschichte. Der muss sich irgendwie schnell bedroht und verfolgt gefühlt haben in der Situation damals, und dann teilweise die Flucht nach vorne ergriffen haben und dann in Ärger geraten sein. Jedenfalls vermute ich das so. Zusammen mit dem Trommelfellriss war er in einer gefährlichen Situation, als er da die Flucht ergriff. Ich vermute, er ist irgendwie tragisch unter die Räder gekommen in Bulgarien. Derart das er nochmals Leute für Angreifer / Verfolger hielt und in seiner inneren Not meinte sich verteidigen müssen, und die ihn dann fertig gemacht haben und beseitigt.

Es stimmt schon es sind "Ferndiagnosen", aber diese Symptomatik erkennt man, wenn man sie mehrfach aus der Nähe beobachtet hat. Zumindest wirkt es auf mich so.
Spirit Crusher

Re: VERMISSTENFALL LARS MITTANK, VARNA (BULGARIEN), 2014

Ungelesener Beitrag von Spirit Crusher »

Hallo z3001x und HP1,

Eure Ausführungen klingen plausibel. Ich hatte noch einen Gedanken zu möglichen paranoiden Wahnvorstellungen: Könnte es vielleicht sogar sein, dass LM am Ende gedacht hat, dass sogar seine Mutter sich gegen ihn verschworen hat? Es ist ja wahrscheinlich, dass dieser Mann, der in das Arztzimmer kam, als Trigger fungierte und die Paranoia vollends zum Ausbruch kam. Könnte LM vielleicht gedacht haben, dass "sie" ihn nun gefangen nehmen? Möglicherweise haben sich der Mann, der ins Arztzimmer kam, und der Arzt auf bulgarisch unterhalten und LM nahm fälschlicherweise an, dass sie über ihn reden. Könnte es dann vielleicht sogar sein, dass er annahm, dass seine Mutter ihn verraten hat, weil diese ja wusste, dass er beim Arzt war?

Klingt vielleicht weit hergeholt, aber der Gedanke kam mir. Das würde auch erklären, warum er - sollte er nach seiner Flucht länger überlebt haben - sich bei niemandem gemeldet hat. Möglicherweise hat er einfach niemandem mehr vertraut. Sonst hätte er ja auch einige Touristen am Flughafen ansprechen und um Hilfe bitten können.

Wie auch immer, ob jetzt in diesem Fall paranoide Wahnvorstellungen vorlagen oder nicht, möchte ich mir nicht ausmalen, wie sich Menschen fühlen, die unter einer deartigen psychischen Störung leiden. Das muss ja die Hölle sein, wenn man wirklich der festen Überzeugung ist, dass andere Personen hinter einem her sind und man glaubt, niemandem mehr vertrauen zu können.
Tom Lewis

Re: VERMISSTENFALL LARS MITTANK, VARNA (BULGARIEN), 2014

Ungelesener Beitrag von Tom Lewis »

Ich würde gerne mal die Frage nach der Zeit am Flughafen in den Raum stellen. Es liegen ja starke Indizien vor, dass Lars nicht vor 9 Uhr am Morgen des 8. Julis da war. Wir haben das in unserer Produktion (Tom-Theorie auf YouTube, 3 teilige Produktion) anhand der archivierten Abflüge von damals erläutert. Und bisher kein gegenteiliges Argument gefunden.

Wenn das wirklich so ist, stellt das vieles in Frage. Von den Aussagen des Taxifahrers und jener von Frau Mittank, bis hin zur Frage, wo Lars denn in dieser Nacht bis 9 Uhr war, nachdem er um 1 Uhr (nicht 3 Uhr, gemäss unserem Gespräch mit dem Rezeptionisten) das Hotel Color verlassen hatte.

Er muss eine Erklärung geben, warum die Fallereignisse (bewusst oder unbewusst) verändert wurden. Und es würde mich nicht wundern, wenn darin eine neue Sichtweise auf den ganzen Fall liegen würde.

Für etwelche Berichtigungen von belegten Informationen in unserer Produktion - auch kleine Details - sind wir dankbar. Meinungen dazu sind natürlich auch willkommen.
Gesperrt