VERMISSTENFALL ÉMILE (2), LE VERNET (FRANKREICH), 2023

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z3001x
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Re: VERMISSTENFALL ÉMILE (2), LE VERNET (FRANKREICH), 2023

Ungelesener Beitrag von z3001x »

Wenn ich es mir konkret vorstelle. Es wurde gesagt, dass die Großeltern die Eltern der Mutter sind und dass die Familie mit ihr 10 Kinder hat. Sie ist die Älteste, das jüngste Geschwister vom Mutter Marie ist selbst erst 6 Jahre und formal dann ein/e Onkel/Tante vom Emilie. Die Großeltern sind also noch relativ jung, vermutlich gerade erst in ihren Sechzigern.
Anwesend wären einige Onkeln und Tanten von Emile gewesen (keine genaue Zahl wurde genannt), also die Geschwister von Marie bzw. die Kinder der Großeltern, im Alter zwischen 14 und 16 Jahren. Das sind also Teenager, die es möglicherweise noch nicht so mit dem Kinder-Hüten haben und es jedenfalls noch nicht von ihren eigenen Kindern kennen.
Die "Onkel" und Tanten" sind vermutlich selbst Schüler. Dieser Samstag war der erste Ferientag, also sind sie erst mal happy, freizuhaben.
Die Großeltern freuen sich vermutlich, dass alle wieder im Haus versammelt sind und habe genug damit zu tun, die Teenager-Kinder zu bewirten und gute Gastgeber zu sein.
Heißt für mich, die Wahrscheinlichkeit, dass man es mit der Aufsicht von Emile nicht so genau nahm, und dass evtl. sich niemand als sein persönlicher Bewacher sah, ist nicht so klein.
Gut möglich, dass sie es eben erst viel später 100% realisiert haben, dass er weg ist und eine Weile am Nachmittag jeder vom anderen dachte, der wird schon wissen, was der Bub gerade macht ...
Speziell auch weil in einer Familie mit 10 Kindern, wenn die Mehrheit anwesend ist, ein gewisses natürliches Chaos das Normale ist.
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Phil Durchblick
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Re: VERMISSTENFALL ÉMILE (2), LE VERNET (FRANKREICH), 2023

Ungelesener Beitrag von Phil Durchblick »

z3001x hat geschrieben: Montag, 17. Juli 2023, 23:23:17 Gut möglich, dass sie es eben erst viel später 100% realisiert haben, dass er weg ist und eine Weile am Nachmittag jeder vom anderen dachte, der wird schon wissen, was der Bub gerade macht ...
Speziell auch weil in einer Familie mit 10 Kindern, wenn die Mehrheit anwesend ist, ein gewisses natürliches Chaos das Normale ist.
Das ist in der Tat so, je mehr Betreuer, desto unachtsamer ist man, da sich der eine auf den anderen verlässt. Ich bin jedenfalls auch gespannt, wie sich das alles weiter entwickelt.
z3001x hat geschrieben: Montag, 17. Juli 2023, 23:07:16 Was die Frage angeht, ob die Eltern und speziell die Mutter Marie zugegen war, als Émile verschwand, so wird in einem Artikel der leitende Staatsanwalt Rémy Avon zitiert, wie er wörtlich sagt und ausdrücklich betont, dass keiner der beiden Eltern anwesend war.

https://france3-regions.francetvinfo.fr ... 12610.html
Danke für den Link z3001x.
Wenn der leitende Staatsanwalt Rémy Avon ausdrücklich betont, dass keiner der beiden Eltern anwesend war, dann nehme ich diese Information aus dem Artikel auch als gegeben hin.
AngRa
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Re: VERMISSTENFALL ÉMILE (2), LE VERNET (FRANKREICH), 2023

Ungelesener Beitrag von AngRa »

@z3001x

Dann ist nach der Aussage des Staatsanwaltes festzuhalten, dass die Eltern von Émile zum Zeitpunkt seines Verschwindens nicht im Hause der Großeltern anwesend waren. Das war nie so ganz klar. Es ist auch für mich nicht so ganz klar, ob Émile das einzige Enkelkind ist. Mal ist in Berichten zu lesen, dass er das einzige Enkelkind sei, dann liest man wieder das die Eltern ein weiteres kleines Kind, die Schwester von Émile zu versorgen haben, dann heißt es wieder, dass Émile eine Schwester bekommen wird. Wichtig ist jedenfalls der Punkt, dass zum Zeitpunkt des Verschwindens die Eltern nicht anwesend waren. Interessant wäre noch zu wissen, wann genau Émile am Samstag im Haus der Großeltern eingetroffen ist und wer ihn gebracht hat und wann derjenige oder diejenige das Grundstück wieder verlassen haben.

Die Mutter von Émile ist also mit 25 Jahren das älteste Kind der Familie. Es gibt dann aber sicher noch Kinder, die über 20 sind und die vielleicht nicht mehr im Haus der Großeltern gelebt haben und zu Ferienbeginn im Auto angereist sind. Da sind dann möglicherweise Leute aufeinander getroffen, die sich länger nicht gesehen hatten und die sich viel zu sagen hatten. Auch alte Rivalitäten, wie in jeder Familie üblich, mögen ausdiskutiert worden sein. Die Rekonstruktion der Ereignisse wird nicht einfach sein..
Gast

Re: VERMISSTENFALL ÉMILE (2), LE VERNET (FRANKREICH), 2023

Ungelesener Beitrag von Gast »

Nach den Daten hier ist die Grossmutter zwischen 43 und 48
Bei 10 Kindern hat die Familie wohl ein ausgeprägtes Hüteverhalten.
Das sagt aber nichts dass es troztdem einen Vorfall mit den Teenager-Kindern gegeben hat.
AngRa
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Re: VERMISSTENFALL ÉMILE (2), LE VERNET (FRANKREICH), 2023

Ungelesener Beitrag von AngRa »

Aus dem nachfolgend verlinkten Bericht kann man entnehmen, dass das Haus in Le Vernet der Zweitwohnsitz der Großeltern ist und dass sie dort seit 20 Jahren mit der Familie Urlaub machen. Sie wohnen eigentlich in Bouillasisse im Département Bouches-du-Rhone. Das macht Sinn, denn der Großvater ist , wenn man einigen Berichten folgt, als Osteopath noch berufstätig.
Originaire de La Bouilladisse dans le département des Bouches-du-Rhône, les grands-parents ont une résidence secondaire au Vernet et c'est toute la famille qui y passe ses vacances depuis 20 ans.


https://www.telestar.fr/societe/faits-d ... 9tUvOwCDz8

Das heißt dann, dass die Großeltern mit den Kindern zu Ferienbeginn dort angereist sind. Wenn die Familie dort seit Jahren die Ferien verbringt, dann sind sie bei den Einheimischen bekannt. Aber der kleine Émile war dort vielleicht nicht so gut bekannt, so dass ihn jeder gleich erkennen konnte?

Es stellt sich weiter die Frage, wann sie dort angekommen sind und was die Kinder dann gemacht haben.
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Re: VERMISSTENFALL ÉMILE (2), LE VERNET (FRANKREICH), 2023

Ungelesener Beitrag von AngRa »

Nach diesem Bericht, in dem die Aussage einer Anwohnerin wiedergegeben wird, hat Émile am Morgen vor seinem Verschwinden zusammen mit seinen Großeltern eine Hütte im Wald besucht, die seine Onkeln gebaut haben. Sie hält es für möglich, dass er am Nachmittag nochmals alleine zur Hütte wollte.

“Le matin, Émile était allé avec ses grands-parents à la cabane que ses oncles ont construite dans la forêt. Peut-être a-t-il tenté de la rejoindre tout seul ?”

https://www.gala.fr/l_actu/news_de_star ... con_525229

In dem Bericht ist auch etwas über den Vater des Jungen zu lesen:
"Il était très bien habillé, ce qui nous a un peu surpris. Il portait un col roulé, et pantalon de ville." Il a ensuite évoqué le comportement du jeune papa : "Il était très autoritaire et haussait le ton rapidement pour réprimander des gens qui n’avaient pas, selon lui, la bonne attitude. Cela a un peu surpris tout le monde."
Die Leute haben sich wohl darüber gewundert, dass der Vater von Emile trotz des Verschwindens seines Sohnes, also eines sehr traurigen Anlasses zu kommen sehr gut angezogen war mit Rollkragenpullover und Anzughose und dass er sehr autoritär mit den Leuten umgegangen ist.

https://www.gala.fr/l_actu/news_de_star ... con_525229

Naja, unter Stress reagiert jeder anders.

Mir ist der Ablauf am Tage des Verschwindens immer noch nicht klar, trotz der Einzelheiten, die in den Zeitungen zu lesen sind.
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Re: VERMISSTENFALL ÉMILE (2), LE VERNET (FRANKREICH), 2023

Ungelesener Beitrag von z3001x »

AngRa hat geschrieben: Dienstag, 18. Juli 2023, 14:56:28 Die Leute haben sich wohl darüber gewundert, dass der Vater von Emile trotz des Verschwindens seines Sohnes, also eines sehr traurigen Anlasses zu kommen sehr gut angezogen war mit Rollkragenpullover und Anzughose und dass er sehr autoritär mit den Leuten umgegangen ist.

(...)

Naja, unter Stress reagiert jeder anders.
Dass er sich so herrisch aufgespielt haben soll und anders angezogen war, als irgendwelche Meneschen das für den Anlass: Mein-Kind-ist-verschwunden angemessen halten - das ist ja eigentlich nur so Getratsche.
Solange er gar nicht anwesend war, als sein Sohn verschwand, sind seine Verhaltensnuancen vermutlich nicht der Schlüssel zu dessen Verschwinden.
AngRa hat geschrieben: Dienstag, 18. Juli 2023, 14:56:28 Mir ist der Ablauf am Tage des Verschwindens immer noch nicht klar, trotz der Einzelheiten, die in den Zeitungen zu lesen sind.
Mir auch weitgehend nicht.
Weder, wann er mit seinen Eltern da ankam, ab wann die wieder weg waren, noch was die dann den ganzen Tag gemacht haben bis 17 Uhr. Lediglich, dass Emile mit seinen Großeltern vormittags zu der selbstgebauten Waldhütte marschiert sein soll, wurde gesagt. Und dann, dass er irgendwann einen Mittagsschlaf hielt.
Der Mittagsschlaf muss übrigens bis 17 Uhr gedauert haben. Laut den Worten des Bürgermeisters von Vernet, sei Emilie eine Viertelstunde, nachdem man ihn geweckt hätte, aus seinem Zimmer verschwunden gewesen.
Quand ils ont voulu prendre Émile pour l'emmener, un quart d'heure après l'avoir réveillé de sa sieste, ils ont remarqué qu'il n'était plus là.

Als sie Emile eine Viertelstunde, nachdem sie ihn aus seinem Mittagsschlaf geweckt hatten, abholen wollten, um ihn wegzubringen, bemerkten sie, dass er nicht mehr da war.
https://www.francetvinfo.fr/faits-diver ... 40230.html

Gleichzeitig wird berichtet, dass er im Garten der Großeltern gespielt hätte als er verschwand
Le petit garçon jouait dans le jardin de la maison de ses grands-parents, dans le village du Haut-Vernet, 125 habitants, quand il a disparu samedi vers 18 heures, dans un secteur escarpé.

Der kleine Junge spielte im Garten des Hauses seiner Großeltern in dem 125 Einwohner zählenden Dorf Haut-Vernet, als er am Samstag gegen 18 Uhr in einem steilen Gebiet verschwand.
https://www.francetvinfo.fr/faits-diver ... 42078.html

Komisch sind diese ganzen Berichte irgendwie schon. Schwer zu glauben, dass das Kind unbemerkt aus dem Haus verschwindet, während man das vor dem Haus stehende Auto packt. :roll:
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Re: VERMISSTENFALL ÉMILE (2), LE VERNET (FRANKREICH), 2023

Ungelesener Beitrag von z3001x »

Es gab mal eine französische Schauspielerin, die als eine Art kommende Brigitte Bardot gehandelt wurde, oder zumindest erste große Erfolge mit namhaften Regisseuren hatte - die hat mit ihrem Bruder ein paar Tage Urlaub im Sommerhäuschen der Mutter gemacht, in den Cevennen (auch Südfrankreich), in den 80er-Jahren.
Eines Morgens, sehr früh, ging sie auf einen spontanen Spaziergang los und war ab dann verschwunden.
Drei Monate später entdeckte ein Bauer ihre Leiche in einer 10 Meter tiefen Felsspalte, die von einem Busch verdeckt war und in die sie hineingerutscht war. Daran erinnert mich das entfernt.
https://de.wikipedia.org/wiki/Pauline_Lafont#Tod
AngRa
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Re: VERMISSTENFALL ÉMILE (2), LE VERNET (FRANKREICH), 2023

Ungelesener Beitrag von AngRa »

@z3001x

Es mag sein, dass Émile durch einen Unfall zu Tode gekommen ist, weil er irgendwo hinein gestürzt ist und noch nicht entdeckt worden ist. Ich habe aber daran meine Zweifel und zwar vor allem wegen der erfolglosen Suche mit den St. Hubert Hunden.
Les chiens ont repéré sa trace à deux endroits, dans un rayon de 20 mètres autour de la maison, puis plus rien. "Ça peut vouloir dire qu’à ce moment-là l’enfant est monté dans un véhicule", indique le général Jacques-Charles Fombonne, ancien directeur du Centre national de formation de la police judiciaire. Pour le procureur, aucune piste n’est exclue ni privilégiée.
Übersetzt heißt das:

Die Hunde entdeckten seine Spuren an zwei Stellen, im Umkreis von 20 Metern um das Haus, dann nichts mehr. „Es könnte bedeuten, dass das Kind zu diesem Zeitpunkt in ein Fahrzeug gestiegen ist“, sagte General Jacques-Charles Fombonne, ehemaliger Direktor des Nationalen Ausbildungszentrums für die Kriminalpolizei. Für den Staatsanwalt ist keine Richtung (?) ausgeschlossen oder privilegiert.


https://www.francetvinfo.fr/faits-diver ... 57843.html

Dazu würde die Aussage der Zeugen passen, die Émile gesehen haben wollen, wie das Kind hinausgeht und zehn Meter auf der kleinen absteigenden Straße läuft. Die Aussage hat der Staatsanwalt der Öffentlichkeit drei Tage nach dem Verschwinden des Jungen mitgeteilt.
Hier kann man ihn hören:

https://www.youtube.com/watch?v=lYhUg0YUCvQ

Bei Min. 2.35 sagt er etwas zu den Zeugen.

Nach den Aussagen der Zeugen und dem Ergebnis der Suche mit den Hunden scheint der Junge das Grundstück der Großeltern nie wirklich weit verlassen zu haben. Wenn er in ein Fahrzeug gestiegen wäre, hätte das Fahrzeug eigentlich anderen Zeugen auffallen müssen. Wenn er sich weiter vom Grundstück der Großeltern entfernt hätte, hätten die Hunde die Spur weiter verfolgen müssen.

Inzwischen wurde eine gerichtliche Untersuchung des Falles angeordnet.
Rémy Avon, le procureur de la République de Digne-les-Bains, a annoncé l'ouverture d'une information judiciaire, mardi 18 juillet, pour tenter de retrouver l'enfant de deux ans et demi. Celle-ci a été confiée à deux juges d'instruction du tribunal judiciaire d'Aix-en-Provence (Bouches-du-Rhône)
Frei übersetzt:

Rémy Avon, der Staatsanwalt von Digne-les-Bains, gab am Dienstag, den 18. Juli, die Einleitung einer gerichtlichen Untersuchung bekannt. Diese wurde zwei Untersuchungsrichtern des Gerichts Aix-en-Provence übertragen.

Gleichzeitig wird in dem Bericht festgehalten, dass nach wie vor in alle Richtungen ermittelt wird und das bislang keine Hypothese favorisiert wird.

https://www.francetvinfo.fr/faits-diver ... 57387.html

Eine Erklärung für die Einleitung der gerichtlichen Untersuchung wird hier geliefert:
Da das Verschwinden des zweieinhalbjährigen Émile bereits zehn Tage her ist, sei laut Le Figaro ein Ermittlungsverfahren eingeleitet worden. Ohne diesem Verfahren hätte es das französische Recht nach acht ergebnislosen Tagen untersagt, dem Fall weiter nachzugehen.


https://www.merkur.de/welt/suche-spurlo ... 96138.html
z3001x
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Re: VERMISSTENFALL ÉMILE (2), LE VERNET (FRANKREICH), 2023

Ungelesener Beitrag von z3001x »

Hallo @AngRa

also mir kommt das auch seltsam vor, wie es beschrieben wurde, dass der Junge verschwunden sei.
Wenn man die Zeugenaussagen und die Hundespuren ernst nimmt, und dass sie eben nur nahe dem Haus welche gibt (max 20 m entfernt), dann müssten die Nachbarn die direkten Nachbarn in der 8 Rue de Four sein (mit dem metallisch-hellblaugrauen, quadratischen Dach). Das Sommer-Haus der Großeltern müsste 10 Rue de Four sein (mit dem hellziegelroten, langgezogen Dach), alles laut Google Maps und div TV-Berichten.
Hausnummer 8: https://www.google.com/maps/place/8+Rue ... &entry=ttu das rote danben muss das der Großeltern sein.
Dass er an der Hausnummer 8 zuletzt gesehen worden sein soll, geht angeblich auch aus einem BMTV-Bericht hervor (wird hier gesagt: https://www.websleuths.com/forums/threa ... 23.683710/)
Wenn man diese Daten alle "buchstäblich" nimmt, müsste er da, 20 m entfernt die Rue de Four hinab, in ein Auto/Fahrzeug eingestiegen sein - sonst gäbe es ja weiterführende Hundespuren. Wobei ich daran zweifle, dass man das alles so genau nehmen kann.
Dass die Spuren nicht weit vom Haus weg führen und mit einem normalen Kind-spielt-vorm-Haus-Radius übereinstimmen, ist wohl, was man daraus lesen kann, sofern die Hunde sich nicht irren, was ich auch nicht ganz ausschließe.

Dass ihn jemand 20 m vom Haus entfernt geschnappt hat, ein Nachbar oder ein Feriengast oder auch ein vagabundierender Missetäter, der entweder aktiv nach "Beute" suchte oder dem die Gelegenheit zur Tat schreiten ließ - würde ich überhaupt nicht ausschließen.
Dass immer wieder betont wird, wie ruhig und abgeschieden das dort ist, ist das typische wohlwollende Bild, was speziell Bürgermeister touristischer Orte und andere Interessierte liebend gerne zeichnen. Speziell in Frankreich, wo man mehr als in Deutschland erstmal eine gute Reputation von jedermann nach außen kehrt und die Zweifel daran dann meist subtil chiffriert.

Ebenso kann es natürlich eine innerfamilale Angelegenheit sein, die vom Oberhaupt der Familie, dem Großvater, (mit)vertuscht wird, evtl um eine/n anderen oder auch sich selbst zu schützen.

Aber auch den tragischen Unfall schließ ich nicht aus. Dann haben die Hunde eben zu viel Hitze abbekommen oder die Heerscharen der professionellen und freiwilligen Helfer vor Ort haben die an sich eher dezenten Duftspuren des Kindes überlagert.
Generell hab ich eher Zweifel an der Qualität von Hundespuren. Aber hier sind sie wenigstens zeitnah zum Einsatz gekommen, nicht erst nach Wochen oder Monaten, was sonst oft das Problem ist.
AngRa
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Re: VERMISSTENFALL ÉMILE (2), LE VERNET (FRANKREICH), 2023

Ungelesener Beitrag von AngRa »

@z3001x

Generell habe ich auch Zweifel an Hundeeinsätzen. In diesem Fall aber nicht, denn die Hunde sind zeitnah zum Einsatz gekommen und es hat nicht geregnet, so dass Spuren nicht verwischt oder überlagert werden konnten. Außerdem handelt es sich um St. Hubert Hunde. Die arbeiten in Frankreich seit 2007 für die Gendarmerien, weil sie die weltbesten Nasen haben.

An ein fremdes Fahrzeug, was den Kleinen geschnappt hat, glaube ich auch nicht. Ich könnte mir vorstellen, dass der Kleine nach dem Aufstehen ungeduldig war und aus dem Haus gelaufen ist, weil er seine Eltern gesucht hat. Vielleicht hat er gehofft, dass er sie draußen noch irgendwo findet. Die Bindung an die Eltern ist in diesem Alter noch groß. Lass es nur mal so sein, dass der sechsjährige Onkel, der vom Alter her dem Kleinen am nächsten war und / oder ein etwas älteres Kind der Familie sich als Aufpasser des Kleinen gesehen haben und ihm nachgelaufen sind, ihn eingeholt haben und versucht haben ihn ins Haus zu tragen, als er nicht gleich mitkommen wollte. Unter Kindern findet man das oft, dass die etwas älteren die kleineren befehligen möchten. Dabei könnten beide dann gestürzt sein und der Kleine könnte mit dem Kopf irgendwo auf oder angeschlagen sein und durch die Kopfverletzung sofort tot gewesen sein. Das andere Kind kann nicht bestraft werden und es würde sich mehr oder weniger um einen Unfall handeln, aber es bestünde die Gefahr, dass das Kind zumindest zeitweise aus der Familie genommen wird und sei es nur um dem Kind irgendwie eine Therapie angedeihen zu lassen. Für die streng religiöse Familie wäre das besonders hart, denn soweit ich gelesen habe sind die Kinder nicht in öffentlichen Krippen, Kindergärten oder Schulen. Ich weiß aber nicht, wie so etwas in Frankreich geregelt ist. Das ist alles nur Spekulation. Irgendwas muss aber passiert sein, denn Fakt ist, dass der Kleine verschwunden ist.
Gast

Re: VERMISSTENFALL ÉMILE (2), LE VERNET (FRANKREICH), 2023

Ungelesener Beitrag von Gast »

Das Haus der Familie ist in einer Sackgasse.
Wenn er 100m runter zur Kreuzung gelaufen ist, trifft er auf eine Durchgangsstrasse.

Hat dann der Osteopath die Todesdiagnose gestellt und gesagt man brauche keine Rettung zu alamieren?
Peter

Re: VERMISSTENFALL ÉMILE (2), LE VERNET (FRANKREICH), 2023

Ungelesener Beitrag von Peter »

Auch die besten Fährtenhunde haben mal einen schlechten Tag. Es gibt ja keine Sicherheit, dass sie wirklich immer alles finden.

Hier gab es vor ein paar Jahren den Fall, dass eine Zweijährige im Freibad verschwunden ist. Die Mutter hatte die Tochter nur einen Augenblick aus den Augen gelassen, weil sie sich einer Bekannten zugewandt hatte und das Kind war verschwunden. Niemand hat gesehen, wo es hingegangen ist. Es gab nicht einen Badegast, dem die Kleine aufgefallen war. Wie sich herausstellte, ist sie in einen 15 cm breiten Schacht gefallen und hat sich dabei schwer verletzt. Der Schacht sollte zu dem Zeitpunkt natürlich verschlossen sein, aber irgendwer muss die Abdeckung beiseite geschoben haben. In Haut-Vernet gibt es sicher auch viele Gefahren für einen Zweijährigen.
Coco
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Re: VERMISSTENFALL ÉMILE (2), LE VERNET (FRANKREICH), 2023

Ungelesener Beitrag von Coco »

Die noch vor Ort ausharrenden Journalisten sind dazu verdonnert, sich dem Kaffeesatz lesen hinzugeben. So ist von einem zunehmenden Argwohn im Kreis der wenigen Bewohner untereinander zu lesen, die sich angeblich kaum noch außerhalb ihrer Grundstücke bewegen.
Eine Neuigkeit ist, dass es einen 20-jährigen Onkel von Emile gibt, der einem Journalisten das Notizbuch aus der Hand geschlagen haben soll. Neu war mir persönlich auch, dass man bereits zeitnah einem Zeugenhinweis nachgegangen war, wozu letztendlich eine Fahrt zu einem Ort 100 km von Le Haut Vernet entfernt, notwendig war. Der Zeuge war der Annahme, ein Kleinkind, das aussah wie Emile in einem Wohnmobil (Campingplatz Vernet?) gesehen zu haben. Die Annahme ergab sich zwar als falsch, ist jedoch ein Hinweis darauf, dass die Polizei eine "Entführung" nicht ausschließt.
Eine Quellenangabe habe ich nicht mehr parat, da einfach zuviel gelesen.

Es ist nicht erst einmal vorgekommen, dass beim Zurücksetzen eines Fahrzeugs ein dahinter unbemerktes Kind totgefahren wurde. Da muss nicht zwingend Blut fließen. In meinem Bekanntenkreis gab es ein kleines Mädchen, das einen Pferdetritt in den Bauchraum abbekam. Das Kind war sofort tot.
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Re: VERMISSTENFALL ÉMILE (2), LE VERNET (FRANKREICH), 2023

Ungelesener Beitrag von AngRa »

@Coco

Die Stimmung in dem Dorf ist wohl auch so schlecht, weil es dort schon mindestens eine Katastrophe gab und einen Mord. Die Bewohner nennen den Ort wohl inzwischen verfluchtes "Dorf der Verdammten", weil er mit Katastrophen in Verbindung gebracht wird. Im März 2015 gab es den schrecklichen absichtlich herbei geführten Flugzeugabsturz des Airbus A 320 von Germanwings. Viele Einwohner beteiligten sich damals an der Suche. Außerdem wurde 2008 eine Cafébesitzerin brutal ermordet.

https://www.dailymail.co.uk/news/articl ... ed-replace

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Aus dem nachstehend verlinkten Bericht geht hervor, dass die Ermittler zunächst davon ausgingen, dass der Kleine zum Zeitpunkt des Verschwindens nur mit seinen Großeltern zusammen in dem Anwesen war. Dann kam aber wohl nach und nach heraus, dass dort ein Familientreffen mit vielen Onkeln und Tanten stattfand. Dann kann man davon ausgehen, dass zunächst nur die Großeltern vernommen worden sind. Nach und nach hat sich wohl herausgestellt, dass viele andere auch anwesend waren und vernommen werden müssen.

https://www.femmeactuelle.fr/actu/news- ... se-2158720

Offenbar war anfangs alles sehr chaotisch.
z3001x
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Re: VERMISSTENFALL ÉMILE (2), LE VERNET (FRANKREICH), 2023

Ungelesener Beitrag von z3001x »

Emile muss offenbar schon am Freitag angekommen sein, heißt es hier bei TF1, mit Bezug auf den "Procureur"
Die Eltern seien dann noch am Freitagabend zurück. Es wird nochmals bestätigt, dass die Eltern weder im Haus noch im Dorf waren als er verschwand.

Am Samstag hätte er mit seinen jungen Onkeln&Tanten in der Nähe des Hauses gespielt.
18:07 12 juillet 2023 - Selon les derniers éléments communiqués par le procureur de la République, Émile était arrivé vendredi, à la veille de sa disparition, au domicile des grands-parents. Il a été déposé par ses parents, qui sont repartis.

Samedi, jour de sa disparition, "plusieurs membres de la famille" étaient présents : des frères et sœurs de la mère de l'enfant, ainsi que les grands-parents maternels. L'enfant jouait avec eux la matin de sa disparition, à proximité de la maison.

Le procureur a confirmé à TF1/LCI que les parents d'Émile n'étaient ni dans la maison, ni dans le village au moment de sa disparition.


18:07 12. Juli 2023 - Nach den neuesten Erkenntnissen der Staatsanwaltschaft war Émile am Freitag, dem Tag vor seinem Verschwinden, im Haus der Großeltern angekommen. Er wurde von seinen Eltern abgesetzt, die daraufhin wieder abreisten.

Am Samstag, dem Tag seines Verschwindens, waren "mehrere Familienmitglieder" anwesend: die Geschwister der Mutter des Kindes sowie die Großeltern mütterlicherseits. Das Kind hatte am Morgen seines Verschwindens mit ihnen in der Nähe des Hauses gespielt.

Der Staatsanwalt bestätigte gegenüber TF1/LCI, dass sich Emiles Eltern zum Zeitpunkt seines Verschwindens weder im Haus noch im Dorf aufhielten.
https://www.tf1info.fr/justice-faits-di ... 63076.html

Die Anreise schon am Freitagbend macht die Aussage dass man morgens schon bei dieser Waldhütte war, jedenfalls glaubwürdger.
Kantara

Re: VERMISSTENFALL ÉMILE (2), LE VERNET (FRANKREICH), 2023

Ungelesener Beitrag von Kantara »

Coco hat geschrieben: Mittwoch, 19. Juli 2023, 12:35:28 Neu war mir persönlich auch, dass man bereits zeitnah einem Zeugenhinweis nachgegangen war, wozu letztendlich eine Fahrt zu einem Ort 100 km von Le Haut Vernet entfernt, notwendig war. Der Zeuge war der Annahme, ein Kleinkind, das aussah wie Emile in einem Wohnmobil (Campingplatz Vernet?) gesehen zu haben. Die Annahme ergab sich zwar als falsch, ist jedoch ein Hinweis darauf, dass die Polizei eine "Entführung" nicht ausschließt.
Eine Quellenangabe habe ich nicht mehr parat, da einfach zuviel gelesen.
Den Artikel habe ich auch gelesen. Das war der hier:

https://www.ladepeche.fr/2023/07/12/dis ... 337126.php
Der Staatsanwalt Rémy Avon erklärte, dass die Telefonhotline für die Ermittlungen bereits 1200 Anrufe erhalten habe, und rief zur "Bürgerschaft" auf, um die Ermittler nicht mit unnötigen Informationen zu überschwemmen. Er nannte als Beispiel eine Meldung, die dazu führte, dass ein Team mobilisiert wurde, um bei der Kontrolle eines Wohnmobils im Departement Isère Zweifel auszuräumen.

In der Meldung war von einem kleinen Jungen die Rede, der Emile ähnelte und in einem Wohnmobil gesehen wurde, das im Département Isère unterwegs war. Die Ermittler begaben sich daraufhin an den Ort des Geschehens, der mehr als hundert Kilometer von Haut-Vernet entfernt lag. Nach der Durchsuchung des Fahrzeugs und der Überprüfung der Informationen "erwies sich die Spur als falsch", wie unsere Kollegen von La Provence berichtet.


Dem ist man wohl nachgegangen, weil es im Departement Isère zwischen 1983 und 1996 so viele verschwundene Kinder gab.

https://en.wikipedia.org/wiki/Disparus_ ... Is%C3%A8re
z3001x
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Re: VERMISSTENFALL ÉMILE (2), LE VERNET (FRANKREICH), 2023

Ungelesener Beitrag von z3001x »

Etwa 10 Leute seien im Haus der Großeltern gewesen, als Emile verschwand. Alle soweit erwachsen, fähig und ortskundig, dass sie ihren Enkel/Neffen suchen konnten. Um 17:15 hätte man gemerkt, dass er verschwunden ist, um 18 Uhr hätte man die Gendarmerie alarmiert.
Das heißt, die 10 Leute sind max eine Dreiviertelstunde ausgeschweift, um ihn zu suchen.
Das heißt, die Familie, die sehr viel Wert auf Eigenständigkeit legt, wenn man den häuslichen Schulunterricht betrachtet, hat sich sehr schnell an die Autorität gewandt und ihre Fähigkeit zur autonomen Suche nicht wirklich ausgeschöpft. Vorausgesetzt, der Zeitpunkt 17:15 verschwunden stimmt.
Eine andere Option wäre natürlich, dass es sogar eher lange dauerte und 17:15 Uhr der Zeitpunkt war, wo man wusste, wie man vorgehen soll.
AngRa
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Re: VERMISSTENFALL ÉMILE (2), LE VERNET (FRANKREICH), 2023

Ungelesener Beitrag von AngRa »

Es ist schon eine recht kurze Zeitspanne zwischen dem Verschwinden des Kleinen und der Verständigung der Gendarmerie. Da viele Personen vor Ort waren und wahrscheinlich auch Nachbarn anwesend waren, hätten sich die Leute zunächst mal auf eine eigenständige Suche begeben können, vor allem weil der Ort so abgelegen ist und die Bewohner es sicher gewohnt sind zunächst mal auf sich gestellt zu sein.
z3001x
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Re: VERMISSTENFALL ÉMILE (2), LE VERNET (FRANKREICH), 2023

Ungelesener Beitrag von z3001x »

@AngRa
Man könnte es eben so deuten, dass man nur pro forma suchte, weil dem Jungen bereits einige Zeit vorher etwas zustieß und man die Zwischenzeit benötigte, um ihn wegzubringen, und ein Prozedere zu entwerfen, um es glaubhaft nach unerklärlichem Verschwinden aussehen zu lassen. Und sich auch als Gruppe vorher abzusprechen und einzuschwören, was sicherlich nicht ganz leicht ist.
Im Fall der vermissten und getöteten Maelys lagen die St-Hubert-Hunde richtig, sie gingen bis zu dem Punkt auf dem Parkplatz, wo sie ins Auto von Nordahl Lelandais stieg.
Hier gingen sie nur zu Orten, wo man mit Emile im Lauf des Tages (bzw. "in der Vergangenheit") war, sie fanden keine weitere Spur. Würde heißen, er hat sich eben nicht selbständig entfernt (und die Nachbarn irren sich).
Es gibt sicher nachvollziehbare psychologische Konstellationen, wo man ein solches Vorgehen als verantwortungsvoller einschätzt - also das Fingieren des Verschwindens - weil das ans-Tageslicht-geraten des tatsächlichen Geschehens die Familie psychologisch zerstören könnte, insbesondere wenn man sich den Zorn der Mutter Marie auf das schuldige Familienmitglied ausmalt. Um Strafrechtliches könnte es natürlich auch gehen.
Bin mir jetzt nicht wirklich sicher, dass es so war, aber es geht zusammen mit den meisten bekannten sog Fakten, bis auf die Augenzeugen eben.
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