VERMISSTENFALL ARIAN ARNOLD (6), BREMERVÖRDE-ELM, 2024

ÖFFENTLICHE DISKUSSION
Ungeklärte Fälle: [NEU] Arian Arnold (6), Bremervörde-Elm, 2024
Martin Bach, Tabita Cirvele, Heidi Dannhäuser, Anna E. (Herrieden), Sergej Enns, Nancy Förster, Denis Franke, Helga Frings, Monika Frischholz, Inga Gehricke, Leonie Gritzka, Jascha Hardenberg, Karl Erivan Haub, Ines Heider, Ina K. (Gorleben), Milina K. (Luckenwalde), Anett Carolin Kaiser, Baris Karabulut, Elke Kerll, Inka Köntges, Katrin Konert, Ralf Kottmann, Leitner/Baumgartner, Monika Liebl, Wolfgang Loh, Danuta Lysien, Jennifer M. (Bühl/Bremen), Alexandra May, Maddie McCann, Lars Mittank, Tanja Mühlinghaus, Mandy Müller, Mine O. (Duisburg), Harald Oelschläger, Alexandra R. (Nürnberg), Birgit Rösing (gen. Storck), Petra Schetters, Dirk Schiller, Émile Soleil, Rosi Strohfus, Anton Thanner, Hartmut Weiske

Geklärte Fälle: Vera B. (Datteln), Liam Colgan, Fritz Hagedorn, Kevin Hantl, Maria Henselmann, Rondk Kaniwar, Birgit Keller, Malina Klaar, Timo Kraus, Mike Mansholt, Marc Otto, Rainer Schaller, Sophie Sherpa, Jeannette Stehr, Annika T. (Seelze-Lohnde), Lars Wunder
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Iven
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Re: VERMISSTENFALL ARIAN ARNOLD (6), BREMERVÖRDE-ELM, 2024

Ungelesener Beitrag von Iven »

Dass die Eltern von Arian erst gar nicht nach ihrem abgängigen Sohn gesucht, sondern sofort die Polizei eingeschaltet haben, stimmt mich sehr bedenklich. Ich beschäftige mich schon jahrzehntelang mit Vermisstenfällen (u. a. ja auch beruflich), aber so ein Verhalten ist mir gänzlich neu.

Und dass sie dann für eine Kommunikation im öffentlichen Raum nicht zur Verfügung stehen, sondern stattdessen eine in meinen Augen sehr dubiose Person als ihr Spachrohr einsetzen, setzt dem Ganzen noch die Krone auf.

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Mainacht
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Re: VERMISSTENFALL ARIAN ARNOLD (6), BREMERVÖRDE-ELM, 2024

Ungelesener Beitrag von Mainacht »

Iven hat geschrieben: Dienstag, 07. Mai 2024, 14:16:22 Dass die Eltern von Arian erst gar nicht nach ihrem abgängigen Sohn gesucht, sondern sofort die Polizei eingeschaltet haben, stimmt mich sehr bedenklich. Ich beschäftige mich schon jahrzehntelang mit Vermisstenfällen (u. a. ja auch beruflich), aber so ein Verhalten ist mir gänzlich neu.

Und dass sie dann für eine Kommunikation im öffentlichen Raum nicht zur Verfügung stehen, sondern stattdessen eine in meinen Augen sehr dubiose Person als ihr Spachrohr einsetzen, setzt dem Ganzen noch die Krone auf.

Just my two cents ...
Natürlich ist das alles extrem dubios, das ist doch klar. Wenn man sich das angebliche Video einmal wegdenkt, bleiben gar nicht so viele Optionen übrig.

Und nun kommen natürlich die üblichen Spinner, Hellseher und so weiter und mischen mit. Irgendwann wird einer von denen Arian auf dem Jakobsweg sichten wie im Fall Maria Baumer, als sie schon mehr als ein Jahr tot im Wald vergraben lag ...

https://www.t-online.de/region/bremen/i ... n-ein.html
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Iven
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Re: VERMISSTENFALL ARIAN ARNOLD (6), BREMERVÖRDE-ELM, 2024

Ungelesener Beitrag von Iven »

Iven hat geschrieben: Dienstag, 07. Mai 2024, 14:16:22 [...]
Und dass sie dann für eine Kommunikation im öffentlichen Raum nicht zur Verfügung stehen, sondern stattdessen eine in meinen Augen sehr dubiose Person als ihr Spachrohr einsetzen, setzt dem Ganzen noch die Krone auf.

Könnte hier vielleicht die Angst, sich zu verplappern, eine Rolle spielen?
Keine Unterstellung, ich frage nur!
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Mainacht
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Re: VERMISSTENFALL ARIAN ARNOLD (6), BREMERVÖRDE-ELM, 2024

Ungelesener Beitrag von Mainacht »

Iven hat geschrieben: Dienstag, 07. Mai 2024, 14:38:10 Könnte hier vielleicht die Angst, sich zu verplappern, eine Rolle spielen?
Keine Unterstellung, ich frage nur!
Meinem Gefühl nach ist die EG Arian wesentlich näher an der Lösung des Falles dran als es (mindestens) einer Person recht sein kann. Es muss aber die Leiche gefunden werden, sonst verläuft alles im Sand, und die esoterischen Nebelkanoniere gewinnen. Von den angekündigten zwei Monaten Ermittlungszeit sind jedoch erst 7 Tage herum, somit bleiben 54 Tage übrig. Das sollte doch ausreichen.

Wie groß die Distanz zwischen dem Konglomerat Eltern/Doro einerseits und der Polizei andererseits inzwischen schon geworden sein muss, kann man hier nachlesen:

https://www.fr.de/panorama/vermisster-a ... 55674.html

Die Familie will jetzt plötzlich eine private Suchaktion einleiten. Verdächtig viel ist da von Management die Rede, einem Bereich, in dem sich "Doro" offenbar bestens auskennt. Es geht wohl auch um Spendenbeschaffung.
andi55
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Re: VERMISSTENFALL ARIAN ARNOLD (6), BREMERVÖRDE-ELM, 2024

Ungelesener Beitrag von andi55 »

@Iven
Kann ich dir nur zustimmen. Bei mir ruft das Verhalten der Eltern auch Verwunderung hervor, was aber erstmal nichts zu bedeuten hat. Womöglich war es ja sogar richtig sofort die Polizei zu verständigen, aber der erste Reflex bei Eltern ist doch der, dass man erstmal losstürmt, oder?
Es ist immer schwer sich in die Lage von Menschen in Extremsituationen hineinzuversetzen, aber ich hätte mir wahrscheinlich das Handy geschnappt und beides gleichzeitig getan, raus und suchen und nebenbei telefonieren. Bis die Polizei vor Ort ist vergeht ja auch Zeit, weiß man ob die Eltern in der Zwischenzeit selbst gesucht haben? Auch hätte ich bei Nachbarn geklingelt und um Hilfe gebeten, nach dem Motto "lauf du bitte in die Richtung und ich in die andere". Selbst wenn es nur 10 Minuten dauert bis die ersten Beamten eintreffen, in 10 Minuten kann der Kleine schon 1 Kilometer weit gekommen sein. Ich will gar nicht wissen, wieviel Zeit vergeht, bis dieser ganze Apparat mit der Suche überhaupt angelaufen ist. Und dann dieser Unfug mit der Abenteuerreise. Aber vielleicht redet man sich als Eltern so etwas ein um nicht verrückt zu werden aus Sorge. Und diese Doro ist sowieso indiskutabel.
Heckengäu
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Re: VERMISSTENFALL ARIAN ARNOLD (6), BREMERVÖRDE-ELM, 2024

Ungelesener Beitrag von Heckengäu »

gastxyz..me hat geschrieben: Dienstag, 07. Mai 2024, 11:51:27
*
S P O I L E R --- Facebook-Posting-Text
Update für Arian 💚🦁💚
03.05.2024
⭐️ Update zur Suche nach Arian, ein riesiges Dankeschön an die Anwohner der gesamten Region und die Medienlandschaft der Region
⭐️ Bitte um eure Hilfe in der Suche
😔 Umgang mit der Bildzeitung
Hallo ihr Lieben,
💚 Leider vermissen wir Arian immernoch und wir möchten ihn wieder zuhause haben 💚
Die Phase der großen Suche und der unfassbare Einsatz aller daran beteiligten Menschen war unglaublich wichtig für Arian. Gegen Ende der Suche wurde dann die SOKO Arian gegründet, die weiterhin in alle Richtungen ermittelt und allen Theorien zu seinem Verbleib nachgeht, damit wir Arian finden 🙏
Die Polizei hat die Suche auch weiterhin punktuell unterstützt, auch Hunde wurden dank der Polizei weiterhin vor Ort eingesetzt. Nun ist der Punkt erreicht an dem auch die personellen Ressourcen für diese Form der Suche nahezu ausgeschöpft sind.
Wir möchten den Rettern, den Anwohnern und auch den Medien vor Ort einen großen Dank aussprechen für den respektvollen, mitfühlenden und liebevollen Umgang mit uns und unserer unglaublich schweren Situation 💚🙏💚 Danke!!!
⭐️ Bitte um eure Hilfe ⭐️
Da wir Arian leider noch nicht gefunden haben und wir noch nicht bereit sind die Suche nach Arian aufzugeben haben wir eine Bitte an euch:
Wir suchen Profis, die uns in der Suche nach Arian unterstützen wollen ⭐️💚⭐️
Die Suche nach Arian, insbesondere in unserer Region, erfordert weitreichende Fachkenntnisse und viel Erfahrung im Umgang mit unwegsamen Gelände. Wir bieten euch dafür ein detailliertes Briefing über die bereits bestehenden Erkenntnisse in der Suche nach Arian an, damit wir gemeinsam weiter nach ihm suchen können 💚🙏💚
🙏 Wenn ihr eine professionelle Suchorganisation kennt oder selbst in einer solchen tätig seid, dann würden wir uns freuen, wenn ihr uns kontaktiert. Die Übernahme der Kosten kann leider nicht durch uns erfolgen und das möchte ich unbedingt vorab mitteilen 🙏
Wir haben dafür eine E-Mail Adresse eingerichtet und bitten euch uns zu kontaktieren unter:
E-Mail: Fuer-Arian@web.de
Betreff: Wir möchten bei der Suche helfen
💚 Liebe Anwohner in der Region 💚
Wir haben unzählige Angebote von euch erhalten, um uns zu unterstützen. Von Unterkünften, über Verpflegung bis hin zum Transport von Rettern - wir sind völlig überwältigt von eurer Hilfsbereitschaft und ich bin mir persönlich sehr sicher, dass ich die Hälfte der Angebote gar nicht gesehen habe, weil ich meine Nachrichten kaum noch lesen konnte 🙏
Da ich es in meinen Nachrichten nicht mehr sehe, würde ich diejenigen unter euch, die weiterhin gerne mithelfen würden, gerne bitten uns zu kontaktieren unter:
E-mail: Fuer-Arian@web.de
Betreff: Ort: Euer Wohnort, Eure Hilfe/n
💚 Als Beispiel: Hagenah, Verpflegung und Unterkunft 💚
⭐️ Management ⭐️
Wie ihr euch vielleicht vorstellen könnt, bin ich, Doro, persönlich sehr erschöpft. Ich schlafe seitdem Arian vermisst wurde im Schnitt 3 Stunden pro Nacht, habe schon 4 Kilo abgenommen und mein Schlafanzug ist meine neue Ausgeh-Garderobe geworden 🙈
Diese nächste Phase, die nun ansteht, kann ich nicht mehr alleine bewältigen und ich kann sie selbstverständlich auch nicht auf den Schultern von Arians Eltern verteilen 🙏
Wenn ihr gute und erfahrene Manager seid oder Menschen, die selbst autistisch sind und dementsprechend schnell größere Datenmengen sichten und katalogisieren könnt, dann würde ich mich freuen, wenn ihr euch meldet unter:
E-Mail: Fuer-Arian@web.de
Betreff: Management
😔 Umgang mit der Bild Zeitung
Von Anbeginn der Suche habe ich nach Reichweite für jedes Update bei zahlreichen Medien angefragt, damit möglichst jede Person in Deutschland Arians Gesicht sehen kann und weiß wie das Shirt aussieht, dass er aktuell trägt. 💚🦁💚 Jeder Mensch, der Arian wiedererkennt, könnte die Person sein, die ihn zurückbringt 💚
Da die Bildzeitung eine enorm hohe Reichweite hat, habe ich Updates hier bei Facebook mit der Bildzeitung geteilt, in der Hoffnung, dass sie uns mit ihrer Reichweite positiv unterstützen 🙏 Jede Nachricht, die ich an die Bildzeitung geschrieben habe wurde gelesen, aber nicht beantwortet oder kommentiert.
Um der Bildzeitung zu zeigen, dass auch ich sie unterstütze und schöne Beiträge von ihnen teile, habe ich sogar einen Post der Bildzeitung geteilt - übrigens der einzige Bericht aus den Medien, den ich bislang hier geteilt habe 🙏
Nachdem meine Freunde mich darauf hingewiesen haben, dass die Bildzeitung Teile meiner Updates ungefragt zitiert, habe ich in einem Update nochmal alle Medienvertreter darauf aufmerksam gemacht, dass ich es völlig in Ordnung finde meine Zitate zu nutzen, solange sie in einen nicht spekulativen, positiven Kontext gebracht werden.
Da ausnahmslos alle Medienvertreter und Creator aus zahlreichen Kanälen (Fernsehen, Druck - und digitale Medien, TikTok und hier auf Facebook) mir die Frage nach einem Interview von Arians Familie gestellt haben und ich die Nachrichten immernoch nicht alle beantworten konnte, habe ich in diesem Post auch darauf aufmerksam gemacht, dass Arians Eltern nicht in der Verfassung sind, Interviews zu führen oder Videos zu erstellen.
Den Post dazu findet ihr hier: https://www.facebook.com/share/p/JLEtCh ... tid=WC7FNe
💚🙏💚 Alle Journalisten und Creator, denen ich antworten konnte und selbst diejenigen, die diese Information nicht von mir persönlich, sondern aus dem Post erhalten haben, haben dieses klare Nein zu einem Interview voller Verständnis für die Situation der Familie respektiert 💚🙏💚
Die einzige❗️Redaktion, die trotz dieses öffentlichen NEIN an der Tür der Familie stand und von der Polizei weggeschickt wurde, war die Redaktion der Bildzeitung 😔
Ich persönlich lese keine Bildzeitung habe mich noch nie zuvor in der deutschen Medienlandschaft bewegen müssen, daher habe ich mich wirklich sehr über das Verhalten erschrocken 😔
Ein Journalist einer anderen Zeitung, mit dem ich gesprochen habe, sagte mir aber, dass das völlig normales Verhalten der Bildzeitung in Deutschland 🇩🇪 sei 😮
❗️Daher möchte ich ausschließlich die Bildzeitung öffentlich darauf hinweisen, dass sie meine Zitate nicht mehr nutzen darf, aus bestehenden Artikeln entfernen soll, meine Updates nicht zitieren darf und ich möchte auch euch bitten, keine Artikel der Bildzeitung zu der Suche nach Arian auf euren Kanälen zu teilen❗️
Diese Form von Journalismus möchte ich persönlich in dieser Angelegenheit nicht unterstützen und habe folgenden Tipp für die Bildzeitung:
⭐️ Ihr könnt euer journalistisches System, die damit verbundene Recherchearbeit und eure Werte jederzeit anpassen und den Menschen hier in Deutschland mit eurer Reichweite einen positiven Nutzen bieten 💚🇩🇪💚
Vorschlag für alle anderen Medienvertreter:
⭐️ Journalisten der Bildzeitung sind außergewöhnlich gut darin Emotionen zu erwecken und in barrierearmer Form zu kommunizieren. In eurer nächsten oder euren aktuellen Stellenanzeigen könnt ihr daher darauf hinweisen, dass ihr die Mitarbeiter der Bildzeitung bei euch willkommen heißt. Eure positiven Werte können dank ihrer Ausbildung und ihren Fähigkeiten wunderbar transportiert werden 💚
Wer sich für den Stil des Journalismus der Bildzeitung interessiert, kann hier einen kleinen Artikel darüber lesen:
https://www.grin.com/document/266804
Ich bedanke mich bei euch allen und freue mich, wenn ihr euch bei uns meldet, damit dieser Teil der Suche nach Arian bald umgesetzt werden kann. Bitte seid geduldig mit unserer Antwortzeit, wir sind kein großes Team 💚🙏💚
Ich melde mich bei euch, wenn es weitere Updates gibt oder wenn wir Arian gefunden haben 🙏
In Liebe für Arian 💚🦁💚
Niedlich! :shock: "Tante Dorle" mit den Rossmuggen (Süddeutsch) postet weiterhin megasupi unverdrossen fff flockig ihre Textmauern,
"tut so" als wäre der Junge gerade vorhin ums Eck gebogen und wird selbstverständlich minütlich freiwillig zurückkommend gefunden :?

Bravo Katarina Bachmann! Ironie so fein versteckt dass sie gar nicht bemerkt wird! Bester Kommentar :mrgreen:
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Katja Kufliske :? ach was, einfach Kuffke das ist leichter zu schreiben und zu sprechen
hat 85 Antworten bekommen. Denn die Erwähnung der Realität ist sehr verpönt: Blasphemie!
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Es ist schwer erschütternd, mit welcher grossen Vehemenz die Fratzenleute ihre Leben verplempern - mit Kommentieren, Gegenkommentieren, Verfechten, alles in dieser Micro-Mini - Mickey Maus Checkbox. Für "PAL", da sie nicht betrifft, weil Problem Anderer Leute.

Vor ein paar Jahren sass ich im Wartezzimmer einer Arztpraxis und neben mir war ein Twen/Anfang 20er der 1 volle Stunde nichts anderes tat als am Händy mit allen 4 Pfeiltasten beständig Fratzenkommentare rumschiebend zu lesen.
Ich komme sehr selten in so eine Situation und war betroffen ob dieser Realität.
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Re: VERMISSTENFALL ARIAN ARNOLD (6), BREMERVÖRDE-ELM, 2024

Ungelesener Beitrag von beliziam »

Iven hat geschrieben: Dienstag, 07. Mai 2024, 14:16:22 Dass die Eltern von Arian erst gar nicht nach ihrem abgängigen Sohn gesucht, sondern sofort die Polizei eingeschaltet haben, stimmt mich sehr bedenklich. Ich beschäftige mich schon jahrzehntelang mit Vermisstenfällen (u. a. ja auch beruflich), aber so ein Verhalten ist mir gänzlich neu.

Und dass sie dann für eine Kommunikation im öffentlichen Raum nicht zur Verfügung stehen, sondern stattdessen eine in meinen Augen sehr dubiose Person als ihr Spachrohr einsetzen, setzt dem Ganzen noch die Krone auf.

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Dazu kommt das sie nie gesagt / kommuniziert haben das Doro für sie spricht. Die könnte auch einfach am larpen sein.
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Iven
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Re: VERMISSTENFALL ARIAN ARNOLD (6), BREMERVÖRDE-ELM, 2024

Ungelesener Beitrag von Iven »

andi55 hat geschrieben: Dienstag, 07. Mai 2024, 15:05:11 @Iven
Kann ich dir nur zustimmen. Bei mir ruft das Verhalten der Eltern auch Verwunderung hervor, was aber erstmal nichts zu bedeuten hat. Womöglich war es ja sogar richtig sofort die Polizei zu verständigen, aber der erste Reflex bei Eltern ist doch der, dass man erstmal losstürmt, oder?

Ja, völlig richtig, das ist ausnahmslos* die Ver­hal­tens­norm bei allen Eltern. Frühestens nach ein, zwei Stunden erfolgloser Suche kontaktiert man dann die Polizei.


*gilt natürlich nicht für abgängige Babys und Kleinkinder
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Mainacht
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Re: VERMISSTENFALL ARIAN ARNOLD (6), BREMERVÖRDE-ELM, 2024

Ungelesener Beitrag von Mainacht »

Iven hat geschrieben: Dienstag, 07. Mai 2024, 15:57:04 Frühestens nach ein, zwei Stunden erfolgloser Suche kontaktiert man dann die Polizei.
Das stimmt unter der Annahme, dass die Abwesenheit des Jungen von den Eltern gegen 19.30 Uhr bemerkt wurde und dass es das Überwachungsvideo von 19.15 Uhr wirklich gibt (und zwar ohne technische Datums- und Uhrzeitmanipulation). Sicher ist aber nur, dass der Anruf bei der Polizei um 19.33 Uhr erfolgte. Alles, was vor dem 22. April um 19.33 Uhr geschah oder nicht geschah, liegt für mich jedenfalls in einem erkenntnisbehindernden Nebel.

Noch etwas irritiert mich: Auf den beiden uns bekannten Fotos wirkt Arian keineswegs unintelligent. Dennoch konnte er angeblich bis vor kurzer Zeit mit immerhin 6 Jahren noch keine Tür öffnen. Diese einfache motorische Fertigkeit nicht zu besitzen ist aber eigentlich kein Spezifikum von Autisten. Sollte womöglich mit dieser - angeblich erst jetzt erworbenen - Fertigkeit plausibel gemacht werden, warum Arian am 22. April erstmals alleine aus dem Haus entweichen konnte?

https://www.urbia.de/forum/3-kleinkind/ ... -aufmachen
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Re: VERMISSTENFALL ARIAN ARNOLD (6), BREMERVÖRDE-ELM, 2024

Ungelesener Beitrag von gastxyz..me »

Mainacht hat geschrieben: Dienstag, 07. Mai 2024, 16:06:01Noch etwas irritiert mich: Auf den beiden uns bekannten Fotos wirkt Arian keineswegs unintelligent. Dennoch konnte er angeblich bis vor kurzer Zeit mit immerhin 6 Jahren noch keine Tür öffnen. Diese einfache motorische Fertigkeit nicht zu besitzen ist aber eigentlich kein Spezifikum von Autisten. Sollte womöglich mit dieser - angeblich erst jetzt erworbenen - Fertigkeit plausibel gemacht werden, warum Arian am 22. April erstmals alleine aus dem Haus entweichen konnte?

https://www.urbia.de/forum/3-kleinkind/ ... -aufmachen
also türklinke runterdrücken kann jeder, sobald er dran kommt. jedes kleine kind.
es kann sich eigentlich nur um das aufschließen handeln.
und das verraten die eltern eigentlich ungern.
oft ist zumindest abends die haustür abgeschlossen, schlüssel mag stecken

die ausdrucksweise in den ersten polizeilichen meldungen war sehr vage, mMn
etwa wie "hat vermutlich kürzlich gelernt" .. tür zu öffnen

- wer hat die tür aufgemacht und warum? mMn nicht sicher, dass er es war
- ist er überhaupt durch die haustür raus, oder vielleicht kellertür, fenster..?

in sachen überwachungskamera klingt es, als sei die in unmittelbarer nachbarschaft.
- filmte ihn noch laufend, richtung rapsfeld-weg/wald
- gesagt wurde .. spielte vor dem haus mit stock... unklar natürlich, ob das wirklich präzise ist...

diese "nachbar"-kamera sollte dann auch
- etwaige suchaktionen der eltern aufgenommen haben
- von wo er auf die straße kam: durch die haustür ?
- ab wann er auf der straße war (früheste kamera-erfassung)

diese kamera hat ja vermutlich den ganzen tag gefilmt.
wir wissen nur, dass er gegen 19:15 uhr aus dem aufnahmefeld der kamera verschwand?
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Mainacht
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Re: VERMISSTENFALL ARIAN ARNOLD (6), BREMERVÖRDE-ELM, 2024

Ungelesener Beitrag von Mainacht »

Ich arbeite jetzt einfach mal mit der Hypothese weiter: Die Kamera-Aufzeichnung gibt es nicht, sie ist viemehr ein Ermittlungstrick der Polizei gegenüber einem ihr noch unbekannten Täter, der es ja als einziger Beteiligter besser wissen müsste und der durch die Behauptung, es gebe diese Aufzeichnung, erkennen könnte, dass die Polizei ihm via Öffentlichkeit eine Falle stellt. Es wären nämlich für meinen Geschmack zu viele Zufälle zu erklären: die Existenz der Überwachungskamera an sich, die Ausrichtung auf die Straße oder den Weg zum Wald, und dann ist auch noch zufällig der Junge im entscheidenden Moment zu sehen, vorher oder nachher offenbar nichts Berichtenswertes.

Es gäbe dazu allerdings eine Alternativhypothese: Die Aufnahmen entstanden ja angeblich nahe dem elterlichen Haus. Was wäre, wenn die Aufzeichnungskamera den Eltern gehört? Von einem Nachbarn sprach die Polizei nicht ausdrücklich. Dann müsste man Datum und Uhrzeit auf Manipulationen prüfen. Denn die Aufzeichnungen, sofern echt, bilden ein ziemlich wasserdichtes Alibi. Wenn sie authentisch wären, bliebe wenig Raum für "Ermittlungen in alle Richtungen", sondern eigentlich nur noch Richtung Oste - Elbe - Nordsee.

Nach meiner Auffassung wissen wir absolut nicht, was vor dem 22. April 2024 um 19.33 Uhr geschehen ist oder was unterblieb.

Die Frage nach einem möglichen Tatmotiv ist natürlich auch sehr schwierig zu beantworten. Momentan sehe ich keines. Aber wir wissen eben viel zu wenig über die Familie, noch nicht einmal, ob es Pflegeeltern sind und wie alt der Bruder ist, der ja ebenfalls aussagen könnte, wenn er nicht zu klein ist. Und gerade dieses ziemlich umfangreiche Nichtwissen über alle wesentlichen Umstände ist - nach all dem bis zum 30. April getriebenen immensen Suchaufwand - einigermaßen beunruhigend.
gastxyz..me

Re: VERMISSTENFALL ARIAN ARNOLD (6), BREMERVÖRDE-ELM, 2024

Ungelesener Beitrag von gastxyz..me »

Mainacht hat geschrieben: Dienstag, 07. Mai 2024, 19:50:00Die Frage nach einem möglichen Tatmotiv ist natürlich auch sehr schwierig zu beantworten. Momentan sehe ich keines. Aber wir wissen eben viel zu wenig über die Familie, noch nicht einmal, ob es Pflegeeltern sind und wie alt der Bruder ist, der ja ebenfalls aussagen könnte, wenn er nicht zu klein ist. Und gerade dieses ziemlich umfangreiche Nichtwissen über alle wesentlichen Umstände ist - nach all dem bis zum 30. April getriebenen immensen Suchaufwand - einigermaßen beunruhigend.
das mit dieser familie reicht mir schon, ehrlichgesagt.
die sache hat etwas abstoßendes.
nicht hier, nicht da - sondern so auf ganzer linie.
das beginnt mit der "nicht-suche" und endet nirgends.

zumindest die mutter hat eine meise.
heftigst.

da verschwindet das kind & und dann ein feuerwerk abbrennen. abrennen lassen.
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Re: VERMISSTENFALL ARIAN ARNOLD (6), BREMERVÖRDE-ELM, 2024

Ungelesener Beitrag von z3001x »

Mod-Hinweis:
Wollte bitten, was die familiäre Situation von Arian und das Umfeld angeht, nicht allzu sehr vom Leder zu ziehen, auch wenn es hier durchaus Anhaltspunkte der Irritation zu geben scheint. Es sind vom Grundsatz her immer noch Menschen, deren Kind verschwunden ist.

Was Facebook-Verlinkungen betrifft, so sind die gestattet, in diesem Thread, sofern sie informativ bzgl. der Ermittlungen und Suchen sind. Allerdings nicht, was jeden Quatsch aus der Kommentarsektion angeht.
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Re: VERMISSTENFALL ARIAN ARNOLD (6), BREMERVÖRDE-ELM, 2024

Ungelesener Beitrag von Nuschka »

Iven hat geschrieben: Dienstag, 07. Mai 2024, 14:16:22 Dass die Eltern von Arian erst gar nicht nach ihrem abgängigen Sohn gesucht, sondern sofort die Polizei eingeschaltet haben, stimmt mich sehr bedenklich. Ich beschäftige mich schon jahrzehntelang mit Vermisstenfällen (u. a. ja auch beruflich), aber so ein Verhalten ist mir gänzlich neu.



Just my two cents ...
Deine Bedenken sind verständlich.
Jedoch muss man berücksichtigen, dass Arian nonverbal ist und nicht reagiert auf Ansprache. Das wiederum erschwert jede Suche immens. Aufgrunddessen ist es für mich völlig nachvollziehbar, dass sofort der Notruf getätigt wurde.
Zudem wissen wir nicht, ob die Eltern gleich nach dem Notruf gesucht haben oder nicht.
Laut dieser Doro "sind die Eltern sofort nach draußen gegangen und haben Arian gesucht, aber sie haben Arian nicht gefunden oder gehört. Sie haben dann direkt den Notruf gewählt und die Polizei um Hilfe gebeten."
Versuch macht klug!
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Re: VERMISSTENFALL ARIAN ARNOLD (6), BREMERVÖRDE-ELM, 2024

Ungelesener Beitrag von jms »

Mainacht hat geschrieben: Dienstag, 07. Mai 2024, 12:51:00 Wenn es das Überwachungsvideo wie beschrieben tatsächlich gibt, was ich in Zweifel ziehe, dann wären die Eltern doch vollkommen entlastet, denn zwischen 19.15 und 19.33 Uhr dürfte nichts mehr geschehen sein, was man ihnen zurechnen könnte, sonst hätte man nämlich Arians Leiche in der Nähe des Hauses rasch gefunden.
Arian ist kurz nach 19:00 aus dem Haus, 19:15 gefilmt worden, 19:18 haben ihn die Eltern gefunden oder Nachbarn gefunden und nach Hause gebracht. 19:25 ist er zu Hause verstorben. 19:33 wurde die Polizei gerufen. Warum soll das nicht möglich sein? Im Haus oder im Garten ist doch nie nach Arian oder nach einer Leiche gesucht worden!?
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Re: VERMISSTENFALL ARIAN ARNOLD (6), BREMERVÖRDE-ELM, 2024

Ungelesener Beitrag von Mainacht »

Für mich bleibt das Überwachungsvideo der Dreh- und Angelpunkt des Falles. Existiert es und enthält es ohne Manipulation von Datum und Uhrzeit die Szene genau so, wie sie offiziell kolportiert wird, dann haben die Eltern m. E. ein nicht zu erschütterndes Alibi, und der Junge dürfte tatsächlich nach 19.15 Uhr im Fluss Oste ertrunken und dann Richtung Elbe-Ästuar getrieben worden sein. Eine zwischenzeitliche spontane Entführung nach 19.15 Uhr erscheint mir vollkommen abwegig und jenseits aller Wahrscheinlichkeit. Maximal könnte man den Eltern dann eine mögliche Vernachlässigung ihrer Aufsichtspflicht an jenem Abend vorhalten.

Völlig anders stellt sich die Lage aber dar, wenn das Video nicht existiert, sondern wenn es eine geniale ermittlungstaktische Erfindung der Polizei wäre. Ebenso würde es absolut kritisch, wenn Datum und/oder Uhrzeit des Videos manipuliert wurden, wenn also die Aufnahme deutlich vor dem 22. April 2024 um 19.15 Uhr entstanden sein sollte. In diesen beiden Fällen fiele das Alibi der Eltern gänzlich in sich zusammen, und es müsste in der Tat in alle Richtungen ermittelt werden.

Aber wie es eben so ist, das Überwachungsvideo, der Weiße Elefant im Raum, gilt bislang als sakrosankt. Keiner kennt es, doch jeder glaubt daran.
gastxyz..me

Re: VERMISSTENFALL ARIAN ARNOLD (6), BREMERVÖRDE-ELM, 2024

Ungelesener Beitrag von gastxyz..me »

Nuschka hat geschrieben: Mittwoch, 08. Mai 2024, 11:16:03 Deine Bedenken sind verständlich.
Jedoch muss man berücksichtigen, dass Arian nonverbal ist und nicht reagiert auf Ansprache. Das wiederum erschwert jede Suche immens. Aufgrunddessen ist es für mich völlig nachvollziehbar, dass sofort der Notruf getätigt wurde.
Zudem wissen wir nicht, ob die Eltern gleich nach dem Notruf gesucht haben oder nicht.
Laut dieser Doro "sind die Eltern sofort nach draußen gegangen und haben Arian gesucht, aber sie haben Arian nicht gefunden oder gehört. Sie haben dann direkt den Notruf gewählt und die Polizei um Hilfe gebeten."
könnte man so interpretieren.
allerdings sind 3 minuten suche, laut angaben der eltern(!), schon erschreckend wenig.

..dann rücken polizei und feuerwehr an, nur um den auf dem spielplatz um die ecke zu finden?..

auch gefahrenpunkte der umgebung, wären mMn logische, intuitive erste anlaufstationen bei einer suche.
die so akut sind, wo "gefahr in verzug" ist, dass man sofort nachschauen will: "läuft der etwa auf der hauptstraße rum?"
klar.. kann jeder anders sehen..

wie soll man übrigens in dem quote das "nicht gefunden oder gehört" verstehen?
HP1
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Re: VERMISSTENFALL ARIAN ARNOLD (6), BREMERVÖRDE-ELM, 2024

Ungelesener Beitrag von HP1 »

Ich kann hier vielleicht etwas Durchblick schaffen, was die Situation um Autismus, Pflegeeltern usw. angeht - vorausgesetzt natürlich, die dazu hier kommunizierten Informationen sind zutreffend. Berufsbedingt kenne ich mich damit etwas aus.

Autismus ist ein weites Feld, die Diagnose allein lässt nur sehr wenig Rückschlüsse auf Defizite, Kompetenzen und sonstige Besonderheiten des Betroffenen zu. Sowohl erhebliche Intelligenzminderung und fehlende Kompetenzen, der Betroffene 100% Pflegefall, ist möglich, ebenso gibt es Autisten, die hoch intelligent und eloquent sind, Sonderbegabungen zeigen und schon in dem Alter (also vor Pubertät) als "kleiner Professor" auffallen. Manche sind erstaunlich eloquent, andere nicht zum Spracherwerb in der Lage, wieder andere verstehen zwar, sprechen aber nicht (Mutismus). Da liegt dann eine wie auch immer verwurzelte Angststörung wohl im Zusammenhang mit dem Autismus vor. Manche Autisten sind motorisch auffallend ungeschickt (insbesondere mit den Händen), andere überhaupt nicht. Sensorische Hypersensibilität (Berührung, Licht, Gerüche...) kommt vor, manche Autisten ziehen freiwillig kein Kleidungsstück an. Andere dagegen sind hyposensibel, haben z.B. ein eingeschränktes oder nicht vorhandenes Schmerzempfinden. Manche sind mehr oder weniger durchgehend überfokussiert, andere zeigen bei der Aufmerksamkeitssteuerung große Sprunghaftigkeit - es kommt häufig vor, dass Autisten in jungem Alter zunächst mit ADHS (fehl-)diagnostiziert werden.
Gemein ist den meisten Autisten ein hoher Stresslevel bei unerwarteten Begebenheiten und Verläufen, oder hoher Reizfülle. Die resultierende Überforderung kann (muss nicht) in Overload und Meltdown münden - in allgemeinem Kontext würde man da in etwa von Nervenzusammenbrüchen und resultierenden "Ausrastern" sprechen. Autisten neigen zu Planung, Erwartbarem und Routinen/Ritualen.

Kurz, "Autismus" ist keine Grippe mit immer mehr oder weniger vergleichbarem Symptombild. Autismus ist geprägt von atypischer Wahrnehmungsverarbeitung in einer größeren Bandbreite, und was letztlich als sichtbare Defizite und Kompetenzen, als "Symptome" beobachtbar ist, hängt sehr von der Ausprägung ab sowie davon, was der Autist individuell sonst noch so an Voraussetzungen mitbringt. So einige der mehr oder weniger "typisch autistischen" Symptome sind bei Licht betrachtet nichts weiter als stark bis übersteigert ausgeprägte, allgemein menschliche Züge.

Von Arian wissen wir neben der Diagnose "Autismus", dass er mutistisch ist, dass er wiederholt (auch Routine/Ritual) "die Treppe" aufsucht (Regulationsmöglichkeit bei Reizüberlastung). Er hat erst mit 6 Jahren gelernt, eine verschlossene Tür zu öffnen, und zwar im Rahmen einer ambulanten therapeutischen Anbindung, wenn ich es richtig verstanden habe. Laut der Eltern hat Arian kein Schmerzempfinden, wurde wohl im Zusammenhang mit der Frage geäußert, wieso er überhaupt bei so nasskaltem Wetter und leicht bekleidet raus gegangen sein kann.

Unterm Strich sehe ich mit diesen Informationen in Arian einen Autisten mit ausgeprägter Entwicklungsstörung und erheblichem Begleitungs- und Förderbedarf. Aufgrund seines Mutismus´ fehlt in der Kommunikation mit ihm die Möglichkeit, seine inneren Vorgänge (Wahrnehmung, Befinden, Gedanken...) so differenziert und gesichert zu erkennen, wie es bei einem sprechenden Kind möglich wäre. Hier wurde mal angedeutet, Arian könnte deutlich mehr "auf dem Kasten" haben, als angenommen wird. In begrenztem Rahmen ist da eine Fehleinschätzung jedenfalls denkbar, aber ein insgeheim normal oder überdurchschnittliche begabtes Kind ist er sicher nicht.

Es ist nicht ungewöhnlich, dass erheblich seelisch oder geistig behinderte Kinder nicht bei ihren leiblichen Eltern wohnen. Da ist zum einen die oft einhergehende Überforderung, der ganze Rahmen inkl. Berufstätigkeit, Wohnsituation, Urlaube usw. muss angepasst werden, Geschwisterkinder kommen oft chronisch zu kurz und leiden unter der Situation. Dass Eltern in solch einer chronischen Belastung und Überforderung auch gewalttätig gegen das Kind werden (körperlich, aber auch anschreien, einsperren usw.), kommt leider regelmäßig vor. Und zum anderen benötigen diese Kinder erhebliche Förderung, um sich bestmöglich zu entwickeln. Da braucht es Fachpersonal und möglichst mehr als nur ein oder zwei ambulante Termine die Woche. Auch eine gängige Kita, sofern das Kind überhaupt in der Lage ist, diesen Rahmen mit mehreren anderen Kindern auszuhalten, wäre damit idR überfordert. Für viele ist da eine stationäre Facheinrichtung letztlich die beste Möglichkeit.

Manche Eltern rocken das, andere nicht, und letzteren ist soweit kein Vorwurf zu machen(!).
Allerdings sind natürlich Fachkräfte an dem Kind dran, vom allgemeinen Kinderarzt zum Kinderpsychologen, psychiatrischen Facharzt oder Mitarbeiter eines Autismustherapiezentrums. Und denen fällt eher früher als später auf, falls es zu Hause gar nicht gut läuft. Neben offensichtlichen Verletzungen werden da immer wieder auch Verwahrlosung (z.B. bei der Körperhygiene) oder auffällige Verhaltensmuster beobachtet, die auf sich ggf. wiederholende zerrüttende Erlebnisse des Kindes schließen lassen. Und da geht von den Fachkräften in der Regel sofort eine Meldung ans Jugendamt (das bei solchen Kindern allein wegen der Bedarfsfeststellung für verschiedene Maßnahmen wie ATZ sowieso mit an Bord ist) wegen Verdacht auf Kindeswohlgefährdung. Ist nach meiner Erfahrung nicht der Regelfall, kommt aber dennoch regelmäßig vor.
Wenn sich das dann erhärtet, insbesondere wenn die Eltern unkooperativ sind und "mauern", kommt es schnell zu einer Herausnahme und Übertragung der Personensorge an eine professionelle Person durch das Familiengericht. Das genannte Umgangsverbot für die leiblichen Eltern in Arians Fall lässt mich genau so eine Historie mit erheblichen Verwerfungen vermuten.

Tja, und dann?
Soweit ich ein Bild von Arian habe würde ich annehmen, dass eine stationäre Unterbringung in einer Facheinrichtung angepeilt wurde. Da sind allerdings die Plätze rar, Wartezeiten von einigen Monaten erwartbar. Für solche Fälle gibt es dann Pflegefamilien. Die sind auf Eignung überprüft, geschult und werden in der Zeit nach Bedarf fachlich begleitet, erhalten eine finanzielle Aufwandsentschädigung für ihr Engagement.
Grundsätzlich kann es auch sein, dass das Kind dauerhaft bei der Pflegefamilie bleiben kann/soll. Darüber lässt sich ohne weitere Infos im Fall Arian natürlich nichts sagen.

Zwei Punkte möchte ich an der Stelle anbringen:
- Völlig normal, dass Arian nicht von den Pflegeeltern adoptiert ist. Wie gesagt, einerseits gut möglich, dass er nur vorübergehend dort wohnt. Andererseits ist, soweit ich weiß, eine Adoption ohne Zustimmung der leiblichen Eltern grundsätzlich nicht möglich, auch wenn das Kind dauerhaft nicht bei ihnen bleiben kann.
- Die Pflegeeltern sind quasi "halb-professionell". Das Kind ist nicht nur Familienmitglied, sondern auch ihr "Job", wozu es einen klaren Auftrag des Amts gibt. Völlig erwartbar, dass hier im Falle des Verschwindens sofort die Polizei alarmiert wird und nicht nur, wie bei "normalen" Eltern, erstmal gesucht und bei der Nachbarschaft geklingelt wird. Beruflich würde ich einer Pflegefamilie sofort ankreiden, wenn sie in so einer Situation nicht sofort Unterstützung herangezogen hätte. Ob und in wieweit die Pflegeeltern gleichzeitig auch sofort selbst gesucht haben, ist nicht bekannt, so wie ich es verstanden habe. Da sehe ich keinen Anlass für Vorhaltungen und Verdächtigungen gegeben.

Zu mir, ich arbeite in der ambulanten Familienhilfe. Das heißt ich arbeite mit Familien, die auf die eine oder andere Weise ihren Kram nicht gebacken kriegen und wo dies zum erheblichen Nachteil beteiligter Kinder/Jugendlicher ist. Allerdings habe ich nur noch vereinzelt eigene Fälle, arbeite hauptsächlich als Supervisor für die Kollegen "an der Front". Fälle wie oben geschildert sind da nur ein kleinerer Teil des Spektrums, mir aber aus meiner Tätigkeit mehrfach geläufig.
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Mainacht
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Re: VERMISSTENFALL ARIAN ARNOLD (6), BREMERVÖRDE-ELM, 2024

Ungelesener Beitrag von Mainacht »

HP1, vielen Dank, das klingt sehr schlüssig und überzeugend.

Falls also das Überwachungsvideo "echt" sein sollte, bliebe eigentlich nur eine realistische Variante übrig: Arian ist bei seinem spontanen Ausflug in die Oste gefallen und ertrunken. Dann gäbe es allerdings auch nichts mehr "in alle Richtungen" zu ermitteln, es sei denn in Richtung Elbe und Nordsee. Gestern wurde anlassbezogen - nach einem Hinweis - erfolglos in der Oste gesucht:

https://web.de/magazine/panorama/vermis ... s-39636204

Ich wiederhole aber: Falls das Überwachungsvideo "echt" sein sollte ...
gastxyz..me

Re: VERMISSTENFALL ARIAN ARNOLD (6), BREMERVÖRDE-ELM, 2024

Ungelesener Beitrag von gastxyz..me »

Fehlalarm Oste: Webcam mit Livestream
08.05.2024 – 09:50
Polizeiinspektion Rotenburg
https://www.presseportal.de/blaulicht/pm/59459/5774908

TEXT der Pressemeldung Polizei Rotenburg
08.05.2024 – 09:50

Polizeiinspektion Rotenburg

POL-ROW: ++ Vermisstenfall Arian: Zeugenhinweis führt zur Schwebefähre nach Osten-Hemmoor ++
Rotenburg (ots)

Vermisstenfall Arian: Zeugenhinweis führt zur Schwebefähre nach Osten-Hemmoor

Zeven/Elm/Osten. Die mit der Suche nach dem seit mehr als zwei Wochen vermissten, 6-jährigen Arian beauftragte "Ermittlungsgruppe Arian" der Polizeiinspektion Rotenburg hat am Dienstagnachmittag einen außergewöhnlichen Hinweis erhalten.

Eine Frau aus Süddeutschland habe sich im Internet den Livestream einer Webcam, die die Oste in Höhe der Schwebefähre Osten-Hemmoor zeigt, angeschaut.
Dabei habe sie einen Gegenstand im Wasser treiben sehen und sofort die Polizei darüber informiert.

Die Ermittlungsgruppe veranlasste, dass die örtliche Polizei aus Hemmoor die wichtige Mitteilung sofort überprüfte. Zudem wurden die Feuerwehren aus Osten, Neuhaus und Oberndorf mit einer Gewässerabsuche beauftragt. Die Polizei setzte für ihre Absuche zunächst eine Drohne, später einen speziellen Suchhund und einen Polizeihubschrauber, der die Oste von Bremervörde bis zur Ostemündung in die Elbe abflog, ein. Ein Team der Ermittlungsgruppe teilte am Abend vom Einsatzort mit, dass sich der Hinweis nicht bestätigt hat.

Bislang ist unklar, um welchen Gegenstand es sich auf der Übertragung der Webcam gehandelt haben könnte.

Rückfragen bitte an:
Polizeiinspektion Rotenburg
Pressestelle / Heiner van der Werp
Telefon: 04261/947-104 / E-Mail: pressestelle(at)pi-row.polizei.niedersachsen.de

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