MORDFALL BIRGIT AMEIS -- Diskussion

ÖFFENTLICHE DISKUSSION
alsgasthier

Re: VERMISSTENFALL BIRGIT AMEIS (54 J.), FLUGH. HAHN, APRIL

Ungelesener Beitrag von alsgasthier »

Hallo,

ich hab mir die Beiträge hier mal ein wenig durchgelesen und wieso wird nicht überlegt, dass sie vielleicht vor Ort zu einem Opfer werden konnte. Mir würde hier vielleicht einfallen, dass sie vielleicht zufällig ganz plötzlich ein stilles Örtchen aufsuchen musste und weil es noch so früh war, vielleicht in ihrer Not an einer Tür klingelte oder ein Mann/Frau auf sie aufmerksam wurde und sie zu sich ins Haus gelockt hat? Würde vielleicht erklären warum sie keine Jacke trug, "geht ja ganz schnell" außerdem könnte der/diejenige irgendwie was im Haus gehabt haben "hier hab ich noch xy, haben Sie Interesse daran" "ja ich hol mal die Klappbox aus dem Auto". Als das Verbrechen vorbei war, ist er zum Auto und hat das Handy in den Flugzeugmodus geschaltet oder die Handtasche zurück ins Auto gelegt.

Vielleicht wäre das noch eine Überlegung wert.
Jolu65

Re: VERMISSTENFALL BIRGIT AMEIS (54 J.), FLUGH. HAHN, APRIL

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In welches Haus soll den BA gelockt worden sein ?
Das ist einfach in einer solch dörflichen Gegend einfach abwegig. Tut mir leid es so sagen. Da kennt jeder jeden....
Nun kann es ja nur so gewesen sein, dass BA nach ihrer Schicht vom Tower zu ihrem Zimmer ging. Sollte sie noch ein Toilette hätte aufsuchen müssen, dann hätte sie ja dort die Möglichkeit gehabt. Dann muss sie ja ihr Auto weggefahren haben und am späteren Abstellort plaziert haben. Denn andere Spuren als von ihr und anderen bekannten Personen !!! sind ja nicht gefunden worden.
Gast

Re: VERMISSTENFALL BIRGIT AMEIS (54 J.), FLUGH. HAHN, APRIL

Ungelesener Beitrag von Gast »

alsgasthier hat geschrieben:Hallo,

ich hab mir die Beiträge hier mal ein wenig durchgelesen und wieso wird nicht überlegt, dass sie vielleicht vor Ort zu einem Opfer werden konnte. Mir würde hier vielleicht einfallen, dass sie vielleicht zufällig ganz plötzlich ein stilles Örtchen aufsuchen musste und weil es noch so früh war, vielleicht in ihrer Not an einer Tür klingelte oder ein Mann/Frau auf sie aufmerksam wurde und sie zu sich ins Haus gelockt hat? Würde vielleicht erklären warum sie keine Jacke trug, "geht ja ganz schnell" außerdem könnte der/diejenige irgendwie was im Haus gehabt haben "hier hab ich noch xy, haben Sie Interesse daran" "ja ich hol mal die Klappbox aus dem Auto". Als das Verbrechen vorbei war, ist er zum Auto und hat das Handy in den Flugzeugmodus geschaltet oder die Handtasche zurück ins Auto gelegt.

Vielleicht wäre das noch eine Überlegung wert.
Ist für mich auch ziemlich abwegig. Sprich der Mörder wartet und wartet, dass jemand an seiner Tür klopft und seine Toilette benutzen möchte. Was ein Glück, da ist ja heute mein Opfer...Nein, nein, sicherlich etwas kurz gedacht.

Der Schlüssel zur Lösung des Falles liegt sicherlich in dem Grund warum sie zum Gemeindehausparkplatz fuhr.
Ein Ausflug in die Psychologie: Dort heißt es: jedes menschliche Verhalten ist motiviert.
Bsp: Du stehst im Geschäft A und siehst einen Artikel, den du gerne haben möchtest für 200 .- du weißt, bei B in 30 km Entfernung kostet der Artikel 170.-.
Und jetzt gleichst du in Gedanken für dich ab: 30 Euro sparen ? 30 km fahren ? Zeitverlust ? Artikel bei B dann schon weg ? 30 Euro tun mir nicht weh ?
Und genau dieser Mechanismus läuft bei jedem Menschen ganz viel mal am Tag ab.

Was ist wenn bei B der Artikel 150 Euro kostet ? Wie entscheidest du dich ?
Die Entscheidung ist dann individuell und von der jeweiligen Motivlage des Einzelnen abhängig.

So auch bei BA.
Der Anreiz nach der Schicht und vor der Heimfahrt noch mal zum Parkplatz im Ort zu fahren, muss für sie dementsprechend groß genug gewesen sein.
Das was sie dort erwartet hat (als körperlicher Gegenstand oder als Gefühl; auch i.S.v. ich kann helfen) muss größer gewesen sein, als der zugegebenermaßen geringe Aufwand in den Ort zu fahren.
Im Ergebnis: sie sagt sich: da habe ich was von, da habe ich einen Vorteil.
Jolu65

Re: VERMISSTENFALL BIRGIT AMEIS (54 J.), FLUGH. HAHN, APRIL

Ungelesener Beitrag von Jolu65 »

Entscheidend ist tatsächlich, wie und noch wichtiger aus welchem Grund das Auto von BA außerhalb des Flughafens abgestellt wurde.
Wenn Frau A das Auto dahin gefahren hat, stellt sich natürlich die Frage nach dem Warum. Dargestellt wurde ja, dass ihre Schicht zu Ende war und sie zu Hause erwartet wurde. Sollte sie noch etwas hätte einkaufen wollen- dann hätte sie das wahrscheinlich am Flughafen selbst erledigen können. Und offenbar kann sich ja auch keiner erinnern, dass BA im Dorf noch etwas erledigt hat. Es deutet also nichts darauf hin, dass Frau A einen bestimmten Grund gehabt haben könnte, in das Dorf zu fahren, um dort etwas zu erledigen.
Ansonsten wäre es doch normal gewesen, dass sie nicht ins Dorf, sondern verzugslos nach Hause gefahren wäre.

Nun stimmt das:
Niemand tut grundlos einfach so Dinge. Wenn Frau das Auto dorthin gefahren hat, dann hatte sie auch ein Absicht. Nur welche ?
Sie wollte nichts einkaufen- das kann man sicher annehmen, sonst hätte sie es ja getan.
Sie traf sich dort vermutlich auch Niemanden. Es gibt dazu überhaupt keine Hinweise !
Die einzige Absicht, die sie gehabt haben kann, war ihr Auto unauffällig abzustellen. Sie wird die Ortskunde gehabt haben, um zu wissen, dass ihr Auto da nicht sofort und unmittelbar auffallen wird.

Daraus kann man schlussfolgern, dass Frau A. bewusst und selbstbestimmt verschwinden wollte- ob mit oder ohne Suizid kann ich nicht beurteilen. Aber eine Suizidhandlung halte ich nicht für ausgeschlossen und sogar für wahrscheinlicher, als ein "Aussteigen".

Die andere Variante, die noch denkbar wäre, ist die, dass Frau A ermordet wurde und das Auto von einer Person dahin gefahren wurden, deren DNA in ihrem näheren Umfeld zu suchen wäre. Das scheint jedoch sehr unwahrscheinlich zu sein.
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Lupin
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Re: VERMISSTENFALL BIRGIT AMEIS (54 J.), FLUGH. HAHN, APRIL

Ungelesener Beitrag von Lupin »

Der Mörder mit der Klapp-Box

Hm, ein sonderbarer Fall, in der Tat. Is' schon wieder ganze drei Jahre her.
Hat mich seinerzeit wirklich berührt, auch wenn man dann unausweichlich als A...loch da steht.
Aber die stillen Signale oder Hilferufe der Frau Ameis waren wohl einfach zu schwach.
Natürlich klingt das Mega-Überheblich, und hinter her biste immer schlauer, aber dennoch.
Ich weiß auch noch, wie lange ich da rum gegrübelt hatte. Immer wieder, hatte ich mir die Frage gestellt, was zum Kuckuck der Täter denn mit der ollen Klappbox zu schaffen hat. Bis mir einer ordentlich was in die Magengrube schlug, und ich es (meinte!) heraus gefunden zu Haben.
Jedenfalls denke ich, wurde sich auf Seiten der Polizei und der Angehörigen von Beginn des Verschwindens, seitens Frau Ameis, etwas vor gemacht. So hart dies auch klingen mag.
Der "stern-crime" Artikel verdeutlicht die ganze Angelegenheit sehr gut, wie ich meine. Wenn man bereit ist, ein wenig zwischen den Zeilen zu lesen.
Bei allem nötigen Respekt, aber eine Frau, oder besser gesagt, überhaupt eine Person da auf diesem Flugplatzgelände Nachts arbeiten und durch Feld, Flure und Korridore ziehen zu lassen, nun ja.
Sicher, Sie hatte wohl den ein oder anderen Schichtkollegen. Selbst bei dem Punkt bin ich mir nicht ganz sicher.
Den Wohnkomplex, Gebäude 669, musste Sie allerdings alleine erreichen. Dort wohnte Sie ja auch alleine. Der Tower und das Gebäude, sehen schon nicht einladend aus.
Zwar bin ich es gewohnt auch manchmal des Nachts durch die ein oder andere Baustelle zu schleichen, aber da in Hahn alleine Nachts umher latschen?! Puh, ich gebe zu, ich bräuchte Wechsel-Hosen.
Als "trostlos" und "herunter gekommen", wird das Gebäude beschrieben. Weiter, heißt es:"Birgit Ameis machte es laut ihrer Familie nichts aus, "manchmal" in diesem unheimlichen Haus zu wohnen."
Spätestens hier, habe ich so meine Probleme. Besonders mit dem Begriff "manchmal".
Gut, ich als Rheinländer würde vielleicht noch zu stimmen, aber...aber. Frau Ameis musste immerhin 2-3 mal in der Woche in dem Betonklotz nächtigen. Da wirkt der Begriff "manchmal" schon etwas unpassend. Das Apartment, Linoleumboden, ein schmales Bett, ein grauer Schreibtisch, Küchenzeile, winziges Bad. Zweckmäßig. Und trist.
Ich weiß nicht so recht, ob der stern-Autor die Geschichte hier nicht etwas mysteriöser oder Effekt haschender nachwürzt, als nötig?! Na ja, gewiss! Selbst, wenn dem so ist, so kann man sich der negativen Eindrücke der Fotos allerdings nicht vollständig entziehen.
Aber, "trist","leer","unheimlich" und "herunter gekommen", könnten selbst die Lebensbejahendste Person der Welt berühren, und/oder eventuell verändern.
Birgit Ameis' letzter Dienst vor ihrem Verschwinden verlief so unspektakulär wie ihr 54-jähriges Leben. Ein Mensch von zynischer Natur, würde den bisherigen Contras sicherlich das Wörtchen "unspektakulär" auch noch hinzu fügen.
Ich denke, es wird immer deutlicher, worauf der Autor und auch meine Wenigkeit da leider Gottes hinaus wollen.
Dann wird beschrieben, das der Bruder von Frau Ameis Sie um kurz vor 7.00 Uhr von Ihrer Schicht ablöst. Da möchte ich nochmal betonen, das hier die Rede von "12" Stunden Schichten ist. Das wird mir nämlich auch viel zu chillig abgetan. Ich weiß, was "10" Stunden Schichten bedeuten (kotz!).
Der Hunsrück, wirkte noch düsterer, als sonst.
Nach der bisherigen Lesart des stern-Autors, könnte der Begriff "Lebensbejahend" ein ganz gewaltiger Trugschluss sein. Und eben das, sehe ich ganz genau so.
Die Geschwister unterhielten sich noch fast eine Dreiviertelstunde lang! Hier wäre es wirklich interessant zu wissen, ob denn ein solch intensiveres Gespräch mit 45 Minuten normal für die Beiden war? Diese Frage kann schlussendlich nur Frau Ameis Bruder beantworten.
Beziehe ich diesen Aspekt mal ganz frech und frei auf mich selbst (Macht man ja gerne, seinen persönlichen Kram in die Fälle einbeziehen! Sollte man aber nicht machen!), dann würde mir eine innere Stimme sagen, da stimmt etwas nicht. Es sei denn, wir wären zum Essen verabredet.
Andernfalls, könnte man dieses lange Gespräch vielleicht sogar als eine Art Abschiedsgespräch deuten.
"Birgit Ameis hatte keine Freunde oder Bekannte im Hunsrück. Sie pflegte auch keinerlei Kontakte zu Kollegen. Sie war keine schillernde Persönlichkeit mit einem riesigen Freundeskreis."
Nun ja, genau genommen hatte Sie aber irgendwie überhaupt absolut gar keine Freunde. Zumindest nicht in Hahn. Und das kann die Polizei auch nicht mehr schön schreiben.
Nach allem, was ich bisher in Erfahrung bringen konnte?! Also, auch auf die Gefahr hin als A...loch da zu stehen. Birgit Ameis war doch völlig einsam und alleine, da im Hunsrück. Da beißt die Maus doch keinen Faden ab. Face it, wie der Franzose sagt.
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Lupin
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Re: VERMISSTENFALL BIRGIT AMEIS (54 J.), FLUGH. HAHN, APRIL

Ungelesener Beitrag von Lupin »

Der Mörder mit der Klapp-Box

Dann wird es interessant. Die Polizei gibt zu Protokoll, man habe knapp 100 Männer und Frauen überprüft, die zwischen Freitagabend und Samstagnachmittag Dienst taten.
Wenn ich das richtig verstanden habe, würde das nur Personen betreffen, die Ihren Dienst direkt im Tower absolvierten. Oder wären auch die 2 Terminals involviert. Das Flughafengelände selbst, wird mit 560 ha Fläche angegeben.
Was hatte Frau Ameis denn mit Samstagnachmittag zu tun? Ihr Dienstplan endete am Samstagmorgen, noch vor 7.00 Uhr. Ihre letzte Schicht, war von Karfreitag auf Ostersamstag.
Sie hatte Nachtschicht. Verteilt man mal Gedanklich 100 Personen auf besagte 560 ha, hat man ungefähr ne'Ahnung, wie Alleinikow man sich des Nächtens auf dem Areal fühlen kann.
Ich werde nämlich das Gefühl nicht los, Frau Ameis bestritt (zumindest!) Ihre Nacht-Schichten dort ziemlich alleine auf weiter Flur. Damit wird irgendwie hinterm Berg gehalten. Man erfährt auf dem Sektor einfach nix. Tat Sie nun alleine Dienst, oder war immer ein Kollege mit dabei? Hat der Arbeitgeber gar ein schlechtes Gewissen?! Im Gebäude 669 war Sie auf jeden Fall alleine.
"Lebensbejahend, ruhig, zuverlässig, blah,blah,blah. Sie hatte mit niemandem Streit, es schilderte
sie niemand als schwermütig oder depressiv."
Dieses Beschreibungsportfolio von Frau Ameis, lässt sich auch umkehren. Dann könnte man behaupten, das Niemand etwas schildern kann, da Sie den Leuten schlicht "egal" war. Sich also niemand für Sie interessierte.
Denn sollte ich mit meiner Vermutung richtig liegen, und Frau Ameis tat alleine Dienst und häufig Nachts, dann wundert mich die traurige Entwicklung dieses Falles nicht mehr ganz so sehr.
Die folgende Beschreibung ist so wunderbar A-typisch, für polizeiliche Ermittlungsarbeit. Ein absolutes Highlight, wenn man mich fragt. Das ist genau jenes, nicht über den Tellerrand hinaus schauen, was mich in anderen Fällen auch zum Verzweifeln bringt.
"Eine Woche nach Birgit Ameis' Verschwinden entdeckte ein Postbote den Renault im Ortskern von Lautzenhausen: im Mühlenweg, auf einem Stellplatz hinter dem Gemeindehaus, nicht einsehbar von der Hauptstraße. "
Es wird dann ein Aktionismus in Gang gesetzt, der von der KT über Spezialtaucher bis Libelle-Helis mit Wärmebildkameras offenbar jedem Michael Bay Film Konkurrenz machen kann.
Eine "Ermittlungsmaschinerie", wird gestartet. So, heißt es. Donnerwetter!
Da bin ich wirklich beeindruckt. Das meine ich ganz ehrlich. Für einen leblosen Körper nach einer Woche ist eine Wärmebildkamera allerdings zu spät. Allerdings hat man nochmal alle Hebel in Bewegung gesetzt. Definitiv.
Die zentrale Frage lautete nun, ab wann, oder wie lange stand der Renault von B.Ameis dort schon auf dem Stellplatz? Und jetzt kommt diese absolut sture Verbohrtheit, die ich auch in anderen Fällen so verfluche. Denn, "es" kann nicht sein, "was" nicht sein darf!
"Ein Anwohner ist sich sicher: seit Ostersamstag. Er gab an, zwischen 9.30 und 10 Uhr zum Bäcker gefahren zu sein. Da habe der Wagen schon in derhintersten Parkbucht gestanden."
Und jetzt kommt's!
"Wir haben ihn mehrfach befragt, er blieb dabei. Wir gehen deshalb davon aus, dass das Auto schon
am Tag ihres Verschwindens hier abgestellt worden ist."
Unglaublich! Man will das Offensichtliche nicht wahr haben. Da befragt man den Zeugen mehrfach.
Weil diese Aussage ja eine Fremdeinwirkung Dritter pulverisiert. Denn wir erinnern uns, Frau Ameis kehrte noch einmal zum Auto zurück, um Ihr Handy in den Flugmodus zu schalten. Es kann also kein
Gewaltverbrechen/Tötungsdelikt (durch andere Personen!) gegeben haben.
"Wenn es stimmt, dass der Wagen bereits morgens auf dem Parkplatz stand..."
Natürlich stimmt es. Denn hier ist der Zeuge einmal absolut und eindeutig Vertrauenswürdig. Das finde ich fast schon amüsant. Im "Graf"/"Brill"/"Stindt"-Fall schenkt man den, mindestens zweifelhaften Zeugen, gelinde gesagt, vollstes Vertrauen. Man hat nicht den geringsten Zweifel. Während man hier einen zweifellos glaubwürdigen Anwohner mehrfach befragen muss. Da dieser sonst sämtliche Ermittlungsstände über den Haufen wirft.
"...kann das nur zweierlei bedeuten: Birgit Ameis ist noch einmal zurückgekehrt, um das Telefon in den Flugmodus zu schalten - oder es war ihr Mörder."
Jeder Quadratzentimeter des Autos wurde untersucht. Man fand keinerlei Fremd-DNA im Auto und am Lenkrad. Keinerlei Fingerabdrücke. Keinerlei Hinweise auf eine dritte Person. Man fand keine Spuren im Gebäude 669. Keine Sekrete und auch keine Blutspuren. Nichts deutet auf Gewalt. Mantrailer und Spürhunde erschnüffelten nichts.
Eine Backshop-Mitarbeiterin hat Frau Ameis gegen 8.00 Uhr nochmal gesehen. Alleine! Frau Ameis Wagen, war auf Sie eingestellt, wie immer. Es gibt keine Zeugen für irgend einen Begleiter. Nicht den kleinsten Beweis einer fremden Spur.
Birgit Ameis stellte Ihren Renault zwischen 8.15 und 9.30 in Lautzenhausen im Mühlenweg ab.
Am Nachmittag kehrt Frau Ameis aber noch einmal zum Auto zurück und stellt Ihr Handy in den Flugmodus.
Darüber hinaus, begeht Sie aber noch einen kleinen, aber recht deutlichen Fehler. Mitunter einen sehr typischen, weiblichen Fehler. Zuerst kommt aber die Klapp-Box in's Spiel. Was sollte ein potentieller Mörder nur mit einer Einkaufs Klapp-Box anfangen, eine Klapp-Box, die ihre Blütezeit so etwa in den 90'er Jahren genoss. Da waren die schwer angesagt, hatte Jeder.
Da ein Mörder aber nach allen Abwegungen nicht mehr zur Debatte steht, bleibt nur Frau Ameis.
Ein Augenmerk sollte jetzt nochmal dem Wageninhalt gelten.
Zur Erinnerung: "Auf dem Rücksitz des Wagens fanden sich ein Atlas, Karten, eine
Decke, Walkingstöcke, ein Handbesen."
Doch absolut schwerwiegender, der vorhin schon benannte "weibliche" Fauxpas.
"Auf den Walkingstöcken lag das Abschleppseil." Volltreffer! Das Abschleppseil! Das ist der Fehler, den Frau Ameis begeht.
Denn das Abschleppseil gehört bei uns klugscheißenden Männern, mit ultimativen und technischen Verständnis (Lach!) in den Kofferraum. Punkt.
Ich gehe mit großer Wahrscheinlichkeit davon aus, das Frau Ameis sich ein zweites Abschleppseil besorgt hat. Entweder, war das Seil auf den Walkingstöcken das Originale, oder das zusätzlich beschaffte. Auf jeden Fall legte Sie es fälschlicherweise auf die Rückbank. Wäre nämlich kein Abschleppseil im Auto gefunden worden, wäre Ihre suizidable Absicht recht schnell zu erkennen gewesen. Auch von diesen Ermittlern.
Die Auflistung der Gegenstände, die Frau Ameis mitnahm, wären demnach:
Die Autoschlüssel / Eine Klapp-Box / Ein Abschleppseil
Frau Ameis war passionierte Wanderin. Sie hatte gute 3 Jahre Zeit um sich einen geeigneten Platz für Ihr Ableben zu suchen. Sie wird sich schon einen Platz ausgesucht haben, der Sie nicht sofort einem menschlichen Auge offenbart. Allerdings wird Sie sich erhängt haben, davon gehe ich aus.
Denn dafür brauchte Sie die Klapp-Box. Frau Ameis war nur ca.1,60m groß. Sie dürfte kaum mehr als 60 kg gewogen haben. Die Klapp-Box diente Ihr demnach als Schafott.
Ich möchte dazu sagen, das ich Birgit Ameis Entscheidung absolut respektiere. Es war Ihre eigene Entscheidung, die Sie allerdings schon länger getroffen haben muss.
Sollte sich allerdings heraus stellen, das Sie in Hahn wirklich nur ausschließlich und alleine Dienst schob und meistens Nachts, dann muss man Ihrem Arbeitgeber zumindest eine Teilschuld wegen Desinteresse oder desolaten Arbeitsbedingungen vorwerfen. Das man Ihr nichts anmerkte, will ich ebenfalls nicht so richtig glauben.
Jolu65

Re: VERMISSTENFALL BIRGIT AMEIS (54 J.), FLUGH. HAHN, APRIL

Ungelesener Beitrag von Jolu65 »

Jaha....Selbstmord also mit dem Abschleppseil......
Nun gut möglich, nur hätte man dann nicht eine Leiche finden müssen, die an einem Ast oder Ähnlichem hing. Der Hunsrück, die Eifel oder der Soonwald sind zwar sehr entlegene Gegenden, aber jemand der sich erhängt hat, den findet man auch dort. So einsam ist da gar nicht.
Melanie
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Re: VERMISSTENFALL BIRGIT AMEIS (54 J.), FLUGH. HAHN, APRIL

Ungelesener Beitrag von Melanie »

Ich suche einen Vermisstenfall, weil ich den auf YouTube nochmals anschauen möchte. Leider weiß ich den Namen der Vermissten (oder Getöteten?) nicht mehr.

Vielleicht kann mir jemand helfen, auf den Namen oder das Sendedatum zu kommen?

Es war eine alleinstehende Frau, so um die 50 herum, die zerzaust, mürrisch, eigenartig, eigenwillig und wankelmütig erschien. Sie war eine "Messi", das heißt, ihr Haus (von ihren Eltern) stand voller Gerümpel und man stolperte leicht über Gegenstände.

Ein Interessent klingelte bei ihr und teilte ihr sein Kaufinteresse mit. Da jagte sie ihn zuerst davon. Wenig später tauchte sie bei ihm auf (er hatte ihr seine Karte gegeben) und bot das Haus an. Der Kauf kam auch zustande.

Die Vermisste hatte einen Wohnwagen und ist mit diesem und dem Verkaufserlös danach verschwunden. Wäre sehr dankbar und würde mich über einen Hinweis freuen.
Coco
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Re: VERMISSTENFALL BIRGIT AMEIS (54 J.), FLUGH. HAHN, APRIL

Ungelesener Beitrag von Coco »

@ Melanie
Hätte Dir gerne weitergeholfen, komme aber auch nicht mehr auf Name u. Ort. Ziemlich sicher bin ich mir, dass der Fall mal ein Thema in XY war. Bin aber nicht fündig geworden (lediglich Fall Ina K./Gorleben).
Melanie
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Re: VERMISSTENFALL BIRGIT AMEIS (54 J.), FLUGH. HAHN, APRIL

Ungelesener Beitrag von Melanie »

Danke, @Coco, für deine Antwort.
Ich finde es vielleicht noch. Es war vor den vimeo-Videos. Es war noch auf youtube. Es war auch nicht vor 2014. Also werde ich systematisch mal Monat für Monat durchgehen, täglich 3 Videos. Die Mordfälle werden zu Beginn angesagt. Da bin ich bald durch.
Ich melde es dann, wenn ich es gefunden habe. Liebe Grüße!
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talida
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Re: VERMISSTENFALL BIRGIT AMEIS (54 J.), FLUGH. HAHN, APRIL

Ungelesener Beitrag von talida »

@Melanie, es dürfte sich um den Vermisstenfall Anett Carolin Kaiser aus Solingen handeln

Den findest du bei uns hier:

http://www.tnmultimedia.de/het-forum/vi ... 258#p36211
Was man ernst meint, sagt man am besten im Spaß - Wilhelm Busch
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Re: VERMISSTENFALL BIRGIT AMEIS (54 J.), FLUGH. HAHN, APRIL

Ungelesener Beitrag von Melanie »

Danke, Talida!
Das ist ein Superservice! Ganz liebe Grüße! Mai 2016 liegt über 2 Jahre zurück. Ohne Namen und Datum hattest du da einen schnellen, treffsicheren Zugriff. Einfach toll!
lindenstein
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Re: VERMISSTENFALL BIRGIT AMEIS (54 J.), FLUGH. HAHN, APRIL

Ungelesener Beitrag von lindenstein »

Jaha....Selbstmord also mit dem Abschleppseil......
Nun gut möglich, nur hätte man dann nicht eine Leiche finden müssen, die an einem Ast oder Ähnlichem hing. Der Hunsrück, die Eifel oder der Soonwald sind zwar sehr entlegene Gegenden, aber jemand der sich erhängt hat, den findet man auch dort. So einsam ist da gar nicht.
---------------------------------

@Jolu65,

der Fall interessiert mich auch. Ich hoffe, dass die allesMist- mir hier meine Ruhe lassen.

----------------------------

Also man ging davon aus, dass Birgit schon ihren Suizid im Vorfeld geplant hat und daher noch ein zweites Abschleppseil im Wagen auf den Trekkingstöcken platzierte?


Sehe ich nicht so. Meiner Meinung nach liegt hier ein Tötungsdelikt vor.
Fr. Ameis wusste auch, dass ihre Tochter bald Zwillinge bekommen würde und hätte sich sicher sehr darüber gefreut.

Im übrigen, wenn ich Schluss mache, dann will ich doch das man mich findet und sicher nicht meine Familie im Unklaren lassen?

Klar man kann nicht in andere Köpfe schauen, (manche Fernsehprofiler glauben das zu können) halte ich jedoch in den meisten Fällen für Nonsense.


Wir können uns gerne über den Fall austauschen.

Gruß

lindenstein
Alle meine Beiträge spiegeln meine Meinung und ich kann auch völlig daneben liegen.
Jolu65

Re: VERMISSTENFALL BIRGIT AMEIS (54 J.), FLUGH. HAHN, APRIL

Ungelesener Beitrag von Jolu65 »

Das Verschwinden von BA ist für mich ein sehr großes Mysterium.......

Sollte sie sich umgebracht haben......
Wo ist dann ihre Leiche ?

Natürlich gibt es in Rheinland-Pfalz Gebiete, die nicht ständig "begangen" werden......
Aber so abgeschieden ist der Hunsrück auch wieder nicht. Und wilde Tiere, die eine Leiche spurlos verschwinden lassen gibt es da auch nicht.
Zudem wäre es ja so, dass wenn sie sich erhängt hätte, man ihre Leicht sehr lange hätte hängen sehren können und müssen.

Deshalb glaube ich an einen Selbstmord nicht !

Aber warum sollte sich BA abgesetzt haben......
Niemand kann das erklären.

Nun:
Wer soll sie ermordet haben ?
Ihr Bruder etwa..... aber worin sollte dessen Motiv liegen ?
Ein anderes Sexualverbrechen ?
Aber wo blieb dann die Leiche ?

Ich glaube, dass BA ihr soziales Leben verlassen hat. Sie hat ein ziemlich autonomes Leben geführt, das ihr eine unbegrenzte Freiheit gelassen hat, etwas zu planen.......
Ob mit einem anderen Lebenpartner oder eben ohne einen Solchen......
BA hat ein neues Leben angefangen. Das ist meine Einschätzung. Sie war 54 Jahre alt. Da kann man überall auf der Welt neu Fuß fassen..... vor allem wenn es jemanden gibt, der über entsprechende Mittel verfügt.

Das ist meine Einschätzung zu dem Fall.

Wie ist es mit Hartmut Weiske...... das ist noch viel interessanter.
lindenstein
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Re: VERMISSTENFALL BIRGIT AMEIS (54 J.), FLUGH. HAHN, APRIL

Ungelesener Beitrag von lindenstein »

Ihr Ehemann soll ja auch beim deutschen Wetterdienst beschäftigt gewesen sein.

Meinste wirklich, dass Birgit ggf. vom kleinen Flugplatz für Hobbypiloten der neben dem Hahn liegt, abgehoben sein könnte, auf Nimmerwiedersehen?

Hmm, weg von der Familie, die Tochter in anderen Umständen zurückgelassen, um auf "La Gomera" zu landen, um dort gefühlt, eine Reinkarnation zu erleben?


Kann ich mir nicht vorstellen.
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Melanie
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Re: VERMISSTENFALL BIRGIT AMEIS (54 J.), FLUGH. HAHN, APRIL

Ungelesener Beitrag von Melanie »

Mir ist mal folgendes vor vielen vielen Jahren auf einem Flughafen passiert. Ich hatte dort zeitweilig zu tun. Da sprach mich jemand an, ob ich Lust hätte einen Kurztrip mit einem Piloten in die Türkei zu machen. Ich wäre am Folgetag wieder zurück. Ich meine, es sei ein Leerflug gewesen. Es ist schon so lange her, ich erinnere mich gar nicht mehr an Einzelheiten. Es würde mich gar nichts kosten und es wäre auch nichts dabei. Eine einmalige Chance. Ich sollte mich nur schnell entscheiden, innerhalb der nächsten Stunde. Gesprochen hat eine unbekannte junge Frau mit mir. Der Pilot stand dabei mit Uniform, ich schätze um die 35 Jahre, blond, smart, lächelte freundlich, war vertrauenserweckend. Ich weiß nicht mehr die Fluggesellschaft. Er sprach deutsch. Ich denke, er war Deutscher. Ich war innerlich schon hin- und hergerissen. Kostenlos so einen kurzer Trip? Machte es dann aber doch nicht, weil ich ein ungutes Gefühl hatte, ob im Ausland, so ganz allein, meine Sicherheit garantiert gewesen wäre. Ich glaube, ich hatte einen Schutzengel.
Wenn ich heute daran zurück denke mit den Erfahrungen, vor allem aus XY, die ich heute weiß, graust es mich! O Gott, o Gott, war ich naiv, dass ich mir das auch nur einen Moment überlegt hatte! Wie bin ich heute froh, über die Werte, die ich von zuhause mitbekommen habe. Die Sache hätte, wenn sie glimpflich ausgegangen wäre, einen Preis gehabt, da bin ich heute ganz sicher. Ich wäre dem Mann ja schutzlos ausgeliefert gewesen, und das in einem fremden Land. Wer hätte mein Zimmer bezahlt? Für umsonst ist der Tod. Oder gibt es für Flugpersonal kostenlose Quartiere? Und mein Englisch von damals konnte man vergessen. Und wenn ich zickig gewesen wäre, wäre sogar ein Verdeckungsmord nicht ausgeschlossen gewesen. Noch heute wundere ich mich, dass ich da als junges Ding eine Hilfe von oben hatte. Ich bin Gott heute dankbar für diese Führung.
Es war aber nicht der Flughafen Hahn, sondern ein größerer.
Jolu65

Re: VERMISSTENFALL BIRGIT AMEIS (54 J.), FLUGH. HAHN, APRIL

Ungelesener Beitrag von Jolu65 »

Es gibt ja 3 Möglichkeiten:
1. BA wurde ermordet
2. Sie beging Selbstmord
3. Sie hat ihr bisheriges soziales Leben freiwillig verlassen

Es war so, dass ihr Bruder an der gleichen Arbeitsstelle tätig war und er wohl auch der Letzte war, mit dem BA gesprochen hat. Morde geschehen ja oft im näheren sozialen Umfeld. Aber dass ihr Bruder sie ermordet haben könnte, halte ich für sehr unwahrscheinlich.
Gut er hätte eine Gelegenheit gehabt, wenn er es geschickt verstanden hätte sich ein Alibi zu beschaffen, in dem er vorgegeben hätte an seinem Arbeitsplatz zu sein, ohne dass eben genau das der Fal war, andererseits hätte das aber zur Folge gehabt, dass er zwangsläufig in Verdacht geraten wäre, sollte das beobachtet worden sein.
Ich schließe den Bruder und den Ehemann als Tatverdächtige aus.

Wie begeht man Selbstmord ?
Eine Vergiftung durch Kohlenmonoxid oder durch Erschießen ist entweder auszuschließen oder aufgrund des Persönlichkeitsbildes von BA nicht anzunehmen.
Erhängen ? Ohne makaber klingen zu wollen: Dann müsste Sie ja noch irgendwo an einem Baum hängen......
Vergiftung...... aber das macht man doch eher in einem Zimmer abgeschlossen für sich alleine und dazu hätte sie ja stets und ständig Gelegenheit gehabt.

BA war 54 Jahre alt, vielleicht hat sie sogar eine glückliche Ehe geführt. Trotzdem nutzt sich das alles ab. Mit 54 bleiben noch 20 oder 25 gute Jahre...... aber auch noch mindestens 10 Jahre Arbeit.
Und da könnte das Problem liegen. BA hat nur wirklich eine total öde Arbeit gehabt. Sie dürfte sehr einsam gewesen sein. Die Frage ist:
Wie ging sie damit um ?
Konnte sie das ihrem Ehemann vermitteln ?
Hatte der Verständnis ?
Hatte der vielleicht sehr eigene Vorstellungen von seiner Zukunft ?

Kann es sein, dass BA einen Mann (oder eine Frau) kennengelernt hat, die in einer ähnlichen Situation war sie ? Der Flughafen Hahn dürfte viele solcher einsamen Menschen hervorgebracht haben..... Denn er liegt in einer völligen Einöde. Flugkapitäne, Fluglotsen, Flugbegleiter...... alles diese Menschen werden dort nicht wohnen, sondern sich nur gelegentlich aufhalten. Kann es sein, dass BA vielleicht kennengelernt hat und ein neues Leben mit einer anderen Person beginnen wollte..... oder eben auch alleine.
Sie wird mit 54 Jahren in ihrem Beruf keine Perspektive mehr gesehen haben. Das Wetter im Hunsrück ist Jahr ein-Jahr aus das Gleiche. Ab und zu zieht ein Orkan durch...... aber in 350 Tagen im Jahr ist ds Wetter völlig unspektakulär........ Öde eben.

Ich glaube ihr war das alles zu viel.....
Sie wird in Goa, Costa Rica oder sonstwo in Südamerika sein.......

Und Morde im Hunsrück geschehen nur in Hengasch..... Was soll das denn für ein "Tötungsdelikt" sein, von dem die Polizei hier ausgeht..... "Der Ripper vom Hunsrück"..... Entweder ihr Bruder oder ihr Ehemann haben sie ermordet oder niemand. Ich sehe aber kein Motiv, dass diese Beide dafür in Frage kämen.
Melanie
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Re: VERMISSTENFALL BIRGIT AMEIS (54 J.), FLUGH. HAHN, APRIL

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Heute weiß ich, das ist wirklich eine erfahrene und bewährte Weisheit, wie ich mit solcherart einmaligen Gelegenheiten, die schnelle Entschlusskraft erfordern, umgehen muss:

Wenn einem jemand ein reizvolles Angebot unterbreitet mit schnellem Entscheidungsdruck,
ist etwas faul, hundertprozent! Hände weg!

Wenn ich irgendwo in der Türkei abgeblieben wäre, niemand hätte was gewusst. Es gab damals noch keine Handys. Ich hätte niemanden verständigen können. Keiner hätte was mitbekommen. O Gott, das kommt mir erst jetzt im Nachhinein so richtig zu Bewusstsein, welch teuflisches Angebot das war, und in welche Gefahr ich um ein Haar geraten wäre. Habe ich so naiv gewirkt? Natürlich habe ich mich als konservativer Typ nie supersexy rausgemacht, auch nicht geschminkt, sondern gediegen, ordentlich, praktisch, sportlich, gesund, war meine Devise. Wieso sind die auf mich gekommen, frage ich mich heute?

Wenn sich innerlich ein kleiner Zweifel regt, ist das ein Warnsignal, das man unbedingt beachten
sollte. Es ist für mich nun zu einer Gesetzmäßigkeit geworden.
Melanie
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Re: VERMISSTENFALL BIRGIT AMEIS (54 J.), FLUGH. HAHN, APRIL

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Es ist nicht viel über die Ehe bekannt. Beide haben einen guten, sicheren Job. Drei erwachsene Kinder. Ich sage mal: Kleine Kinder, kleine Sorgen. Große Kinder, große Sorgen. In unserer Zeit gibt es auch Probleme und Sorgen um die Kinder, ob ihre Partnerschaften gut verlaufen usw. Und manchmal gibt es wegen der Kinder zwischen den Ehegatten Spannungen. Aber das ist normal, und ein sich liebendes Elternpaar hält viele Spannungen aus.

Wir wissen gar nichts darüber. Das Gespräch des Bruders mit seiner Schwester von 45 Minuten war schon sehr lang. Ob da nur ein Babygeschenk besprochen wurde?

Mir liegt natürlich der Gedanke fern, dass Bruder oder Ehemann etwas mit dem Verschwinden zu tun haben. Auch Suizid vermute ich nicht. Ein Rätsel!
Melanie
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Re: VERMISSTENFALL BIRGIT AMEIS (54 J.), FLUGH. HAHN, APRIL

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Zur Hypothese von Jolu:

Wenn sie irgendwo einen Neuanfang gemacht hätte, dann hätte es doch bestimmt Kontobewegungen gegeben. Die Frau hatte doch sicher Zugang zu einem Bankkonto, und ab und zu mal Geld abgehoben.
Darüber gibt der Magazin-Bericht nichts her.

Vielleicht ein Klosteraufenthalt, eine Einkehr. Obwohl die Frau fröhlich wirkt, kann es innere Nöte, Erschöpfung oder Niedergeschlagenheit geben. Sie brauchte vielleicht Zeit für sich.

Andererseits sagt eine vernünftige Frau ein solches Vorhaben und lässt ihre Familie nicht im Unklaren.

So bleibt für mich ein Tötungsdelikt übrig. Ich vermute kein Familienmitglied. Die Frage ist:
Zufallsopfer oder Beziehungstat?
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