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Der stille Passagier - Bezahlartikel: erschienen in der Süddeutschen Zeitung – siehe Link unten!
Hier möchte ich zusammentragen, was in dem Artikel für mich mit Zweifeln verbunden ist, also viele Passagen im Text.
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“Haben die Langendonks ihren Mörder hier schon getroffen, beim Mittagessen?”
Tja, das weiss doch keiner und kann doch niemand wissen. Dumme Frage und seichte Anspielung
an die zweifelhafte Vermutung (Theorie), der blonde Taxifahrgast sei der wirkliche Mörder gewesen.
Dafür gibt es weder Anhaltspunkte noch Beweismaterial. Alles Spekulation.
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“Truus und Harry Langendonk führten, was man ein normales, vielleicht auch ein glückliches Leben nennt.”
Auch wieder so’ne doofe Anmerkung. Von den Langendonks weiss man gar nicht so viel, was sie alles gemacht haben, mit
welchen Leuten sie Kontakt hatten, geschäftlich oder privat etc. Ob sie wirklich ein glückliches Leben lebten, kann auch keiner
wirklich wissen. Man wiil scheinbar unbedingt glauben lassen, die Opfer seien ganz unschuldige Leute gewesen, die auf keine
gefährlichen, geschäftlichen Machenschaften eingingen oder Kontakte hatten zu düsteren Schurken in der kriminellen Szene.
Vorsicht: gerade in den Niederlanden sind seit vielen Jahren kriminelle Ganoven und Mafia-Banden sehr aktiv und vernetzt!
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“Aus Garmisch schicken sie einen Brief, schreiben, dass sie in Mittenwald waren. Sie hatten eine alte Geige dabei,
die wollten sie dort schätzen lassen. Die Polizei wird Reste davon im Brandschutt finden, Saiten und Wirbel.”
Also; klar: “Eine ALTE Geige” – Keineswegs eine sehr kostbare antike Geige, wie in vielen Foren übertriebenermassen
durchdiskutiert und fabuliert wurde, bis zum Abwinken! Das Teil war sehr wahrscheinlich wenig wert und kein Sammelstück.
Trotzdem verbeissen sich immerwieder Leute darin. Warum sollte man dann ausgerechnet ein schweinisch teures Teil von
Violine in einem Feuer verkohlen lassen? Es gilt als gesichert dass die Kripo sämtliche Musikinstrumenten-Hersteller und Be-
gutachter in der Region überprüft haben; nichts kam dabei heraus im Zusammenhang mit den Langendonks. Wie dem auch
sei; sture Schädel, Depperte und unbelehrbare “Holzköpfe” gibt es freilich immernoch… nicht nur in Bayern.
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“Die Polizei hat rekonstruiert, wie die Langendonks an den Tatort gekommen sind.”
Ach so, und warum hat die Polizei nie darüber Details veröffentlicht? Und wo das Ehepaar davor war auch nicht.
Eine Rekonstruktion ist nie die volle Realität, sie gehört in den Bereich Theorie. Ohne Beweismittel geht nichts.
Wenn man solche Bweise nicht darlegt, so gibt es sie wohl nicht.
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“Irgendwann sehen die Modellflieger Personen am Wohnmobil…Die Fliegerhütte steht etwa 400 Meter von den
Langendonks entfernt, wie sollen sie erkennen, ob es drei Leute sind, vier? Und woher nähert sich der Täter, aus
dem Wald, über den Feldweg, aus dem Dorf?”
Aus meiner älteren Berechnung waren es deutlich mehr Meter an Entfernung; nämlich ca. 491 Meter.
Sehr zweifelhaft, ob man aus solchen Entfernungen Details oder Personen wirklich gut sehen konnte.
Auch hier die Annahme einer Einzeltäterschaft, zu welcher es keinerlei Beweise gibt.
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“Wahrscheinlich ist, dass es Streit gibt, Anwohner erwähnen in ihrer Vernehmung eine bellende Stimme, wie bei Kommandos.”
WO, ist bitte Zeugenmässig belegt, dass es einen Streit gegeben hatte? Die bellende Stimme ist auch sehr merkwürdig, sowie
das Wort “Kommando”. Also doch was in Richtung “Exekutionskommando” (?) das zumeist völlig falsch interpretiert wurde.
Warum wurde das Kommandogebrülle vom scheinbar anwesenden Paar nicht vernommen - aber nur von den Anwohnern?
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“Wahrscheinlich ist, dass Harry Langendonk sich wehrt, er hat auf der Reise ein Tischbein dabei, eines, das nicht
zum Wohnmobil gehört, er hat es zur Selbstverteidigung dabei, man weiß ja nie, er greift wohl danach, es liegt später
außerhalb des Autos, im Unterholz.”
Aha, ein einfaches Tischbein also als Abwehrobjekt. Nix also mit der plumpen Theorie, die Tokarew-Pistole hätte dem
Harry Langendonk gehört! War auch ein totaler Schmarren, denn Besitz von Feuerwaffen kann man recht einfach nach-
verfolgen, überprüfen. Selbst wenn das Tischbein teilweise aus Metall gefertigt war, hätte man trotzdem keine Chance
gehabt, gegen jemanden mit einer geladenen Schusswaffe, auch wenn man über 2 Meter gross ist oder ein bulliger
Kämpfertyp.
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“Mehrere Zeugen hören eine Frau schreien, kreischen, die Modellflieger hören sie.”
Wurde nicht immer berichtet, die Modellflieger waren zu der Zeit schon längst weggegangen?
Eine völlig andere Story in Betracht zur XY-Ungelöst Filmdarstellung. Für mich sehr konfus.
Ausserdem ist davon auszugehen, dass Zeugen aus Biebing viel mehr gehört hatten, da dieses
Dorf viel näher am Hölzl liegt als Litzlwalchen.
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“Es heißt ja immer, alte Krimiweisheit, der Tatort würde so viel über den Täter erzählen. Hier erzählt er
so gut wie nichts über ihn. Weil wohl nicht der Täter den Tatort ausgesucht hat, sondern die Opfer.”
Was sollte ein Tatort über eine Täterschaft erzählen? Ist doch Unfug, wenn, dann hätten höchstens
die Bäume (Fichten oder Tannen) etwas davon verraten können, könnten sie doch sprechen! Solch
alte Krimiweisheiten sind meistens längst überholt, bzw. sie haben keinen Wahrheitsgehalt mehr.
Wie will man denn BEWEISEN oder feststellen WER den vermeintlichen Tatort gesucht oder gewählt
hat? Mit leeren Worten oder blanken Annahmen kommt man nicht weit. Bei Mafiamorden z.B. sagt
der Tatort fast nichts zur Täterschaft aus, die Opfer werden dort exekutiert, wo man ihren Weg durch-
kreuzt oder nötigenfalls verfolgt und erledigt man sie wo es am besten und auf schnellstem Weg geht.
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„Deswegen gehen wir davon aus, dass die Person tatsächlich am Tatort auf die Holländer getroffen ist.“
Hm, ohne irgendeinen Beweis läuft hier gar nichts. Jeder kann vermuten, mutmassen oder schwatzen,
Tatsache bleibt dennoch: die Täterschaft könnte das Ehepaar Langendonk dorthin gelotst oder gelockt
haben ohne irgendwie aufzufallen (Pkw oder sonstige Transportmittel), oder die Niederländer waren
schon vorher auf der Flucht vor jemandem und dachten sich, ein gutes Versteck gefunden zu haben,
am unauffälligen Waldrand beim Hölzl. Ein etwaiges, negatives Vorerlebnis wie z.B. ein fast-Unfallge-
schehen könnte der Auslöser gewesen sein, auch wenn dieser die tatsächliche Bewaffnung der Täter-
schaft nicht erklärt. Hier liegt der dichteste Nebel, und keiner kann durchblicken.
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“Das Paar, das damals am Flugplatz hockt, sieht nach den Schüssen noch jemanden am Wohnmobil.”
Huch, hier plötzlich wieder die berühmte Darstellung wie im XY-Filmfall? Obwohl man verlautbarte dass
alle Gäste der Flugschau bereits weggegangen waren. Sehr komisch ist, nicht nachzuschauen oder Hilfe
holen, wenn man schon deutlich mehrere Schüsse gehört hat! Und was ist mit den Hilfeschreien der Opfer?
Die weiter enfernten Ohrenzeugen konnten sie durchaus hören, aber das anwesende Paar nicht? Vieles
kann hier einfach nicht stimmen. War das Paar vielleicht etwas alkoholisiert oder beschwipst? Prost dann.
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“Die Hülsen und das ausgeworfene Projektil verraten zumindest noch, mit welcher Pistole die Langendonks
erschossen wurden: einer Tokarew, TT-33, Kaliber 7.62. Eine Ordonnanzwaffe der sowjetischen Armee. In Deut-
schland eher selten, in Osteuropa weit verbreitet.”
Hier hat man wohl vergessen oder ignoriert, dass die bekannte Tokarew TT-33 auch bei Mitgliedern der offi-
ziellen Mafia (Cosa Nostra etc.) beliebt war und zum Teil noch ist. Bei Schwerverbrechern machen solche
Waffen Eindruck und nicht selten werden sie mit Bedacht ausgewählt, auch um allfällige geografische Ortungs-
versuche der Ermittler zu vernebeln.
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“Von einem aber sind sie überzeugt: dass der Täter einen Bezug zur Gegend hat.
Dass er hier gewohnt oder gearbeitet hat, dass er zumindest auf Besuch war.”
Das ist auch so eine sehr zweifelhafte Sache; alles reine Mutmassungen denn niemand hat die Täterschaft
weder vor, noch nach dem Doppelmord gesehen. Jemand der z.B. im Auftrag mordet, kann sehr wohl ein
völlig unbekannter Ortsfremder sein, der nur für den Auftrag an Ort und Stelle auftaucht, völlig inkognito,
und der dann wieder weggeht wenn die Sache erledigt worden ist. Bei mehrfacher Täterschaft wird alles
umso schwieriger, deshalb nehmen Ermittler oft den leichteren Strohhalm. Sie tendieren zu vereinfachen,
um sich einerseits Arbeit zu ersparen und andererseits die Öffentlichkeit nicht zu strapazieren durch all-
fällige Gefahren aus der Fremde; bzw. auf (angeheurte) “legionäre Killer” anzudeuten. Das könnte hier in
dem Fall von immenser Bedeutung gewesen sein…und man hat sie nicht wahrgenommen oder wahr ha-
ben wollen. Auch in DE bringt der Tourismus reichlich Geld rein, wo Geld fliesst sind Ganoven nicht weit.
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“Wahrscheinlich ist, dass der Täter dabei die Einstiegshilfe übersieht. Dass er am Morgen noch mal hergeht,
schaut, ob er was vergessen hat, und sie tief in den Wald trägt, mehrere Hundert Meter. Sicher ist, dass die Polizei
sie dort später findet. Sie ist überfahren, verbogenes Blech, und steckt unter einem morschen Baumstumpf.”
Hier muss ein Fehler vorliegen, denn aus den Tatortfotos sieht man ziemlich deutlich, dass die TRITTSTUFE
über den Baumstumpf (NR° 14) gelegt worden war - und sie war nicht völlig verborgen, mehr nur an einer Seite.
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“0.55 Uhr. Das Wohnmobil steht in Flammen. Der Passagier benutzt eine Gasflasche, die er im Auto findet,
wickelt einen Lappen um das Ventil und zündet alles an. Eine zerstörerische Hitze, die Verkleidung fällt von der
Decke, von den Sitzen bleiben nur Gestänge. Das Feuer frisst alle DNA-Spuren, die der Täter im Auto hinterlässt.
Die Leichen von Truus und Harry Langendonk verbrennen.”
Hä, in welchem Auto? Damit ist wohl das Wohnmobil gemeint. Völlig verschwiegen hat man hier und anderswo,
dass das gekonnte Feuerlegen an einem Fahrzeug keine so einfache Sache ist, die jeder Depp oder Laie einfach
so durchführen kann, ganz ohne Übung oder fachspezifischen Kenntissen! Und auch hier gibt es deutliche Paral-
lelen zu längst bekannten Mafia-Methoden: restlose Zerstörung durch mit Vorbedacht und Kalkül gelegtes Feuer.
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“Die Reisepässe der Opfer liegen im Gras, ein Brillenetui, ein Notizbüchlein. Hinter einem Holzzaun liegt
ihr Geldbeutel, voller Mark und Gulden. Der Täter dürfte ihn verloren haben, warum sollte er ihn wegwerfen,
denn Geld, darum ging es ihm ja wohl.”
Das sehe ich als ein gedankliches Vorkonstrukt um eine gefestigte These zu stärken - in dem Fall: These Raubmord
- ohne handfeste Beweise dafür in der Hand zu haben. Dass man womöglich einen oder mehrere Helfer eingesetzt
hat, wird dadurch ausgeblendet; was nicht von oben diktiert wird hat man nicht zu denken oder zu glauben. Leider
machen sehr oft eben Autoritäten wie die Kripo oder Polizei die dümmsten Fehler, weil es beim Ansatzdenken hapert!
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“An einer Stelle wirft er den Fotoapparat der Langendonks weg. Er
nimmt sich sogar die Zeit, zwei Filme aus der Kapsel zu reißen. Warum?”
Das deutet (für mich) auf einen angeheuerten Helfer der kriminellen “Organisation” hin, der sicher eine untergeordnete
Funktion hatte bzw. Rolle spielte in der Organisation. Er war einer der “Aufräumer” die beauftragt worden waren Spuren
zu zerstreuen und/oder zu vernichten, um die Kripo in die Irre zu führen und den wahren Killern den Rücken zu decken, die
längst über alle Berge waren; ungesehen und unerkannt. Vielleicht war derjenige nur neugierig auf die Kamera selbst und
hat dann die Finger davon gelassen. Apropos Finger: womöglich trug der Handschuhe denn es ist nicht bekannt ob die
Kriminaltechniker nachträglich Spuren darauf finden konnten! Ich würde kaum davon ausgehen.
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“Wozu nimmt er Zeug mit, das für ihn keinen Wert hat, die Reisepässe, das Brillen-
etui, und wirft es dann doch weg? Kein Hinweis, der darauf je eine Antwort gab.”
Na, ganz einfach: weil derjenige NICHT der Täter (Mörder) war, sondern ein Helfer/Aufräumer/Cleaner!
Tja, die Kripo denkt gar nicht um Ecken wenn es vonnöten wäre!
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“Ein Zufall. Warum dann die Waffe? „An dem Tag hat er sie dabeigehabt. Warum auch immer.“ Wenn er denn allein war.
Die Polizei hält es immer noch für möglich, dass es mehrere Täter gibt. Dass der stille Passagier nur der Cleaner ist, der
alles beseitigt, während der Mörder untertaucht.”
Na, na, wenn jemand eine geladene Waffe Typ Tokarew-Pistole plus Messer bei sich trägt, dann ist
keinesfalls von Zufall
zu reden. Da steckte nur eine Absicht dahinter, just diese beiden Rentner kalt zu machen. Geld, Schmuck, Waren, alte
Musilkinstrumente oder Fahrzeuge spielten hier keine Rolle; sie hatten überhaupt keinen Wert für die echten, verdeckten
Motive. Warum spricht oder deutet die Polizei neuerdings plötzlich eine Mehrtäterschaft an, obwohl sie sie jahrzehntelang
schlicht übersehen hatte, diese Dimension?
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“Der 8. Juni 1997, vor 5 Uhr. Frank Behring fährt mit dem stillen Passagier weiter nach Süden, die A8, der Bernauer Berg,
vorbei am Chiemsee, da waren Truus und Harry Langendonk noch, haben Fotos gemacht auf Herrenchiemsee. In Graben-
stätt fährt Behring raus, biegt rechts ab nach Marquartstein, da beugt sich der Mann zum ersten Mal vor, fragt nach der
Uhrzeit. Dann will er auf einmal umkehren, jetzt gleich, der Passagier ändert zum letzten Mal sein Ziel.… Behring erinnert
sich, dass der Passagier noch mal nach der Uhrzeit fragt, warum fragt er ständig nach der Uhrzeit? ”
Tja, nun wissen wir lediglich dass dieser blonde Herr “Cleaner” der Organisation keine eigene Uhr hatte.
Schon komisch, aber vielleicht war der es nicht gewöhnt, auf Zeit zu arbeiten sondern auf ausgeführte Arbeit.
Und dass Mr. Saubermann das “Bushäusl” und die Gegend bei Traunstein offenbar gut kannte. Heisst aber
noch lange nicht, dass der tatsächlich dort im Gebiet wohnte und lebte. Dass dieser eher ungepflegte Taxi-
fahrgast offenbar nicht sonderlich gut roch, deutet umso mehr auf einen eher simplen Arbeitertyp, sprich:
Reiniger hin, der lediglich für die Aufgaben eingesetzt worden war. Natürlich war der nicht von einer gewöhn-
lichen Putzfirma, sondern im Auftrag einer kriminellen Bande oder eben: Organisation. Er war sicher vorher
auch “eingeschult” worden wie man seine eigene, wahre Identität verschleiert durch Tricks und Taktiken.
Ansonsten ist dieser Pressebericht “Der stille Passagier” weder sonderlich gut geschrieben, noch sehr gut
ausgedacht. Das Wichtigste aber: es bleibt im Kern beim Alten, bei den altbekannten fehlleitenden Hypothesen
und Denkmustern der Vergangenheit, die die Ermittler und Kripos zusammengestellt haben, ohne jemals Fort-
schritte und Erfolge damit zu erzielen. In einfachem Jargon ausgedrückt: man durchkaut wieder mal das ständig
Wiederkaute, jahrelang… und sie schmeckt keinem mehr, die fade und zähe Brühe. Aber der Wirt der Wirtschaft
“Kripo” serviert halt immerwieder den Frass; dieser übergewichtige, plumpe, eingebildete und bleifüssige Koch.
QUELLEN:
Der stille Passagier – PDF @
https://docdro.id/Jk06coy
Bild (Entfernung) Litzlwalchen Modellfluglatz @
https://postimg.cc/SnJT25fW
https://i.postimg.cc/JzQ9gCyd/Litzlwalc ... uglatz.png
Trittstufe beim Hölzl - Litzlwalchen 1997 @
https://postimg.cc/ft6ym5y2
https://i.postimg.cc/L5sPdbpp/Trittstuf ... n-1997.jpg
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