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Torsten W. soll der „Boss“ des Sex-Zirkels gewesen sein
Manipulativ, herrisch, angsteinflößend: Dieses Bild von Torsten W. kristallisiert sich immer weiter heraus. Frauen sollen ihm hörig gewesen sein, Carina U. hat für ihn vermutlich den Kontakt zu ihren Eltern abgebrochen. Er soll der "Boss" und "Leitwolf" rund um den Sex-Zirkel im Armbrust-Drama von Passau gewesen sein.
Was für ein Mensch Torsten W. wirklich war, beschreibt jetzt auch ein ehemaliger Kampfsportschüler von ihm. 15 Jahre lang war Nils Konrad (42) an seiner Seite, war einer seiner engsten Vertrauten. RTL-Reporter Wolfram Kuhnigk hat ihn zum exklusiven Interview getroffen. Was er über die zwei Seiten von Torsten W. sagt, zeigt unser Video.
Torsten W. nutzte den Kampfsport, um junge Menschen in seinen Bann zu ziehen
Betrachtet man die Lebensgeschichte von Nils Konrad, stechen einige auffallende Parallelen zum Leben der getöteten Carina U. hervor. Erster Kontakt zu Torsten W. bei beiden: der Kampfsport. Nils Konrad lernte Torsten W. bereits in den 90er Jahren kennen. Genau wie Carina zog er für ihn zu Hause aus, sagte sich von seinen Eltern los. "Ich bin ihm gefolgt", sagt Nils Konrad. Er sei fasziniert gewesen vom Kampfsport und von Torsten W. selbst, doch schnell habe der psychische Druck begonnen.
Gerade Frauen wurden von Torsten W. unter Druck gesetzt
Torsten W.
Sex-Guru im Armbrust-Drama von Passau: Torsten W. soll seine Gefolgsleute extrem unter Druck gesetzt und mit physischer und psychischer Gewalt gedroht haben.
© privat
Nils Konrad zufolge drohte Torsten W. mit Schlägen, wenn ihm etwas nicht passte. Er schreckte auch nicht davor zurück, Drohungen gegen die Familien seiner Gefolgschaft auszusprechen. Gerade für Frauen war der Druck wohl noch größer. Sie seien klein gehalten worden, hätten das zu tun gehabt, was man ihnen sagte, so Nils Konrad. Ein beliebter und laut seines ehemaligen Schülers oft wiederholter Spruch von Torsten W.: "Der Platz einer Frau ist an den Füßen ihres Mannes."
Torsten W. ging es nicht nur um Macht - auch Geld spielte eine große Rolle
Doch ihm ging es offenbar nicht nur um Macht über andere Menschen, sondern vor allem auch um Geld. Er soll sich an Konten der Mitglieder des Kampfsportvereins bedient haben, innerhalb des Vereins sollen Gelder verschwunden sein. Laut Nils Konrad pumpten manche Mitglieder sogar ihre Familien um Geld an.
Auch Nils Konrad selbst nahm mehrere Kredite auf, landete am Ende sogar in der Privatinsolvenz. Alles für Torsten W. Auch hier kam es wieder zu Drohungen, zu psychischer und physischer Gewalt. "Wenn man gesagt hat, es ist nichts mehr da, was man haben könnte, was man holen könnte, dann wurde einem schon ziemlich drastisch zu verstehen gegeben, dass man doch irgendwie gucken muss, dass man das Geld herbeischafft", erzählt Nils Konrad.
Nils Konrad schaffte rechtzeitig den Absprung
Carina U., Opfer im Arbbrust-Drama
Carina früher (links), Carina nachdem sie sich für Torsten W. die Haare färbte und sich komplett schwarz kleidete (rechts). Die 19-Jährige starb unter bislang nicht geklärten Umständen im Zuge des Armbrust-Dramas von Passau.
© privat
Nur durch seine Frau und seinen Sohn schaffte Nils Konrad schließlich den Absprung aus der Szene rund um Torsten W. Mittlerweile ist er glücklich, hat sich vom Kampfsport abgewendet und sich anderen Dingen zugewandt – dem Schreiben. Er hat bereits ein eigenes Buch veröffentlicht. Carina U. hingegen hat es nie geschafft, sich von Torsten W. loszureißen. Die Verbindung zu dem 34 Jahre älteren Mann hat sie vermutlich das Leben gekostet.
Armbrust-Morde: Die große Doku auf TVNOW
Wie der aktuelle Stand in dem spektakulären Mordfall ist, zeigen wir in der Dokumentation "Armbrust-Morde - Die TVNOW-Doku. Wie unsere Tochter in die Fänge des Gurus geriet".