Zum Motiv:Melanie hat geschrieben:Ich bin der Meinung, dass man zuerst Identitäten und Motive untersuchen muss
Bei Staatsrepräsentanten drängt sich zunächst natürlich immer ein politisches Motiv auf. Doch wo sollte das hier liegen? Weder innerparteiliche Konkurrenten noch politsche Gegner hätten einen Vorteil davon, jemanden umzulegen, der nur noch ein paar Wochen von der Pensionierung entfernt und somit, zumindest im realpolitischen Sinne, schon vor dem Schuss verstorben war.
Kommen wie also zum zweiten Punkt auf der Liste: Lübke hatte polarisierende Aussagen getätigt und somit ein potentielles Ziel für Attentäter dargestellt, die ein Statement mit möglichst großem Symbolcharakter abzugeben wünschen. Aber warum sollte das zeitverzögert erfolgen? Damit wird der Sinn der ganzen Aktivität doch ad absurdum geführt, wenn die breite Öffentlichkeit keine klare Linie zwischen Lübkes Aussagen und dem Attentat ziehen kann.
Natürlich muss man in Betracht ziehen, dass hier ein außergewöhnlich fanatischer Täter zu Werke gegangen sein könnte, wie es ja auch das Regierungspräsidium vermutet. Aus den zuvor genannten Gründen müsste sich zu dessen Fanatismus jedoch noch so eine gehörige Portion Dämlichkeit gesellen, dass er versuchen würde, die Tatwaffe zu entsorgen, indem er sie verspeist. Solche Blitzmerker scheitern mit ihren Attentatsplänen in der Regel, wenn diese sich noch tief in der Planungsphase befinden.
Dazu passt die Presseerklärung der Ermittler, wonach bislang keine Hinweise auf politische Motive vorliegen und der Mord somit der Person Lübkes und nicht seinem Amt gegolten haben dürfte. Das wiederum schränkt den möglichen Täterkreis von der gesamten Menschheit auf eine recht überschaubare Menge ein.
Zur Identität:
Wer sich schon mal zufällig in so ein Kuhkaff verirrt hat, weiß, dass Ortsfremde dort auch nicht stärker auffallen als ein gewöhnlicher Vulkanausbruch, selbst wenn derjenige am Ortsrand nur schnell einen Grashalm verbiegt und im Anschluss direkt weiterzieht. Dementsprechend wären bei den Ermittlungsbehörden 900 (plus mutmaßlich 2.000 bis 5.000 Typen aus den Nachbardörfern) Hinweise eingegangen, wenn an dem Tag so jemand in Kuhkaffhausen anwesend gewesen wäre.
Auch die folgende Bitte lässt vermuten, dass der Killer tatsächlich nur ein paar Meter weit flüchtete (oder von mir aus auch Kilometer, wenn er aus einem der Nachbarorte stammt).
Schließlich hätten die Eingeborenen Aufnahmen mit unbekannten Vögeln bereits weitergeleitet. Und dazu muss der Entsprechende nicht mal so eine markante Köperform und Gesichtskonturen wie Bud Spencer aufweisen. Der Täter stammt folglicherweise höchstwahrscheinlich aus dem Bekanntenkreis Lübkes und war wohl in Mordsstimmung.LKA-Sprecher Hintermeier sagt, verwertbar könnten auch Aufnahmen sein, die den Besuchern selbst gar nicht besonders erscheinen.
Da ich jetzt eine Doppelschicht vor mir habe, überlasse ich nun euch und den Bullen, wer da im einzelnen in Frage in kommt.