@papayapapaya hat geschrieben: ↑Freitag, 11. November 2022, 20:24:37 Ist etwas darüber bekannt, ob die Kinder der Gruppe und die restlichen Betreuer anschließend befragt wurden? Diese Suchaktion war ja keine Kleinigkeit. Wenn man da ein bißchen Druck aufbaut, würde doch wahrscheinlich der/die eine oder andere reden oder etwas andeuten.
Ich denke, dass die Ermittler sehr gründlich recherchiert haben. Der Podcast lässt diese Rückschlüsse zu. Die Vermutungen der Polizei und auch der Kriminalpsychologin, über welche Frau Unfug gesprochen hat, weisen darauf hin. Dass die Polizei diese Handy-Geschichte mit der Sonnenaufladung nicht nachvollziehen kann, ebenso ein Nächtigen von Yolanda im Wald, wurde deutlich gesagt. Begründung: Die Suchmaßnahmen waren so intensiv, dass Yolanda nicht hätte übersehen werden können.
Die Entlassung aus dem Krankenhaus nach wenigen Stunden tat ein Übriges, um die Polizei an einem Ohnmachtsanfall zweifeln zu lassen. Allerdings gestehe ich der Polizei zu, dass sich den Ermittlern im ersten Moment ein ganz anderes Bild bot, nämlich ein wirklicher ernster Ohnmachtsfall. Es brauchte vielleicht 2 oder 3 Tage, bis die Zweifel überhand genommen hatten. Vom Krankenhaus erhielten die Ermittler keine Auskunft wegen der Schweigepflicht. Sie mussten die anderen Betreuer befragen, welchen Eindruck sie vom Zustand Yolandas hatten, ob sie schon vorher über Übelkeit geklagt hatte, oder über Müdigkeit, oder ob es keine Auffälligkeit gegeben hatte. Es soll ja schon einmal so etwas vorgekommen sein.
Wenn im Podcast von einem sehr sehr engen Verhältnis Yolandas zu ihrem Stiefvater oder so ähnlich gesprochen wurde, dann müssen die Ermittler das von jemandem erfahren haben, der Yolanda gut kennt und den Stiefvater auch kennt. Da Yolanda in Lörrach zur Schule ging, gibt es doch Freunde und Bekannte, die Yolandas Verbindungen in ihrer alten Heimat kannten.
Der Fall blieb auf sich beruhen. Vermutungen sind keine Beweise. Ich denke, dass dieser Vorfall bei Lenzkirch erst durch das Verschwinden noch einmal in den Blick genommen wurde, und zwar um die Persönlichkeit Yolandas genauer zu ergründen. Ganz eindeutig sagen die Ermittler, dass ein freiwilliges Verschwinden eine von drei Möglichkeiten sei. Gerade der letzte Podcast widmet dieser Möglichkeit einen relativ breiten Raum.
Ich persönlich frage mich darüber hinaus, wie es mit ihrem Studienerfolg aussah? In Statik hatte sie Probleme. Die WG-Freundin sagte im Film, dass Yolanda ständig auf Reisen sei, oder so ähnlich drückte sie sich aus. Sie kam aus Kalifornien, da buchte sie schon wieder Amman, und Wien und Hamburg. Ich meine, sie war Studentin. Wenn man ständig auf Reisen geht und wenn der Film von Schwierigkeiten in einem Fach berichtet, passt das nicht optimal zusammen. Es gab im Film keinen Hinweis auf Kommilitonen, die über ihre Eindrücke von Yolanda aus den Seminaren berichteten bzw. ob Yolanda enthusiastisch, freudvoll, interessiert und aktiv dabei war, oder sich eher passiv und ruhig verhielt. Ob sie ein Einzelkämpfer war oder ein Teamplayer? Darüber sagte der Film gar nichts. Also mich würde das interessieren.
Allerdings glaube ich, dass die Polizei solche Befragungen in der Hochschule gemacht hat. Aus irgend einem Grund wird darüber nichts gesagt.
Ich persönlich schließe ein freiwilliges Untertauchen nicht aus.