Dieses Video hat mich von seiner Machart her interessiert. Kommentare sind deaktiviert. Für mich persönlich ein Nachdenkkriterium.Martin Moder hat die besondere Gabe, komplexe wissenschaftliche Themen so zu erklären, dass sie jeder versteht. Heute ist der promovierte Molekularbiologe und Science-Slam-Europameister aus dem Team der "Science Busters" nicht mehr wegzudenken. In seinem Youtube-Kanal "M.E.G.A." kämpft er unermüdlich gegen Fake News an.)
Martin Moder:
Ende des VideosHybride Immunität ist, wenn sich der Immunschutz einer Schutzimpfung harmonisch mit dem Schutz einer vergangenen Infektion vereint und dabei die Königsklasse des Immunschutzes formt (M. Moder setzt sich hier eine Krone aufs Haupt). Viele Menschen haben bereits eine solche hybride Immunität ausgebildet und wir schauen uns jetzt an, was sie so taugt. Sowohl die Corona-Schutzimpfung, als auch eine überstandene Infektion bauen einen Immunschutz auf, wobei die Impfung natürlich den großen Vorteil hat, dass man dabei nicht Covid 19 bekommt und die Nutzen-Risiko-Abwägung einfach um Welten besser ist. Auf Ebene des Immunsystems gibts gewisse Unterschiede zwischen diesen beiden Arten von Immunschutz. Eine überstandene Infektion hat den Vorteil, dass sich die Immunreaktion gegen unterschiedlichere Bestandteile des Virus richtet. Eine Impfung hat den Vorteil, dass sich die Immunreaktion gegen die größte Schwachstelle des Virus richtet. Und mittlerweile hat sich gezeigt, dass eine vergangene Infektion kombiniert mit einer Schutzimpfung das beste aus beiden Welten vereint. Eine solche hybride Immunität bietet einen besseren Schutz, als eine überstandene Infektion oder eine Schutzimpfung alleine dazu imstande ist, auch im Bezug auf Omikron. Eine große Arbeit aus Katar hat sich mitunter(?) den Schutz von schweren Verläufen angesehen (Grafik wird eingeblendet) und kommt zu dem Schluss, dass eine überstandene Infektion durchaus einen brauchbaren Schutz vor schweren Omikron-Verläufen bieten kann. Einen deutlich besseren Schutz bietet jedoch eine überstandene Infektion kombiniert mit den Schutzimpfungen. Römisch eins: Da gibt es wenig Verbesserungspotential. Aber nicht nur schwere Verläufe. Die Arbeit zeigt auch, dass der Schutz vor symptomatischer Infektion am ausgeprägtesten ist, wenn eine vergangene Infektion mit einer Schutzimpfung kombiniert ist. Das bestätigen mittlerweile auch Daten aus England und Dänemark, und da sprechen wir noch nicht einmal von den Impfstoffen, die an Omikron angepasst wurden. Die Frage ist, was soll man mit diesem Wissen anfangen? Man darf das bitte nicht als Aufruf interpretieren, zusätzlich zur Impfung jetzt noch aktiv eine Infektion zu suchen. Eine Infektion ist immer mit großen Risiken verbunden. In der Akutphase sowieso, aber auch wegen Long-Covid und weil nach einer überstandenen Coronainfektion das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen lange Zeit erhöht bleibt. Was man aber schon daraus ableiten kann, ist, dass es auch nach einer überstandenen Coronainfektion sinnvoll ist, diese Schutzimpfung zu holen, mit einem entsprechenden zeitlichen Abstand natürlich, weil man dann die Chance hat, sich den besten Immunschutz zu holen, den man derzeit überhaupt haben kann. Aber in Wirklichkeit ist es sehr schade, wenn man sich dann mit den Antikörpern auf Ebene eines gebrauchten Kleinwagens abgibt (Einblendung eines alten Autos), wenn man sich mit einer zusaätzlichen Schutzimpfung auch ganz einfach den Rolls-Royce des Immunschutzes holen kann (Einblendung eines glänzenden Rolls-Royce).
https://www.youtube.com/watch?v=7z9A8PoyRyc&t=60s
Dieses Video wurde vor 12 Tagen ins Netz gestellt. Wann es produziert wurde, geht nicht aus der Beschreibung hervor.