LANGZEITVERMISSTE / Gemeinsamkeiten

ÖFFENTLICHE DISKUSSION
Ungeklärte Fälle: Martin Bach, Tabita Cirvele, Heidi Dannhäuser, Anna E. (Herrieden), Sergej Enns, Nancy Förster, Denis Franke, Helga Frings, Monika Frischholz, Inga Gehricke, Leonie Gritzka, Jascha Hardenberg, Karl Erivan Haub, Ines Heider, Ina K. (Gorleben), Milina K. (Luckenwalde), Anett Carolin Kaiser, Baris Karabulut, Elke Kerll, Inka Köntges, Katrin Konert, Ralf Kottmann, Leitner/Baumgartner, Monika Liebl, Wolfgang Loh, Danuta Lysien, Jennifer M. (Bühl/Bremen), Alexandra May, Maddie McCann, Lars Mittank, Tanja Mühlinghaus, Mandy Müller, Mine O. (Duisburg), Harald Oelschläger, Alexandra R. (Nürnberg), Birgit Rösing (gen. Storck), Petra Schetters, Dirk Schiller, Émile Soleil, Rosi Strohfus, Anton Thanner, Hartmut Weiske

Geklärte Fälle: Vera B. (Datteln), Liam Colgan, Fritz Hagedorn, Kevin Hantl, Maria Henselmann, Rondk Kaniwar, Birgit Keller, Malina Klaar, Timo Kraus, Mike Mansholt, Marc Otto, Rainer Schaller, Sophie Sherpa, Jeannette Stehr, Annika T. (Seelze-Lohnde), Lars Wunder
AngRa
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LANGZEITVERMISSTE / Gemeinsamkeiten

Ungelesener Beitrag von AngRa »

Auf Wunsch erstelle ich hier den Thread, in dem über die besondere Problematik von Fällen betreffend Langzeitvermisste diskutiert werden kann.
Gast

Re: LANGZEITVERMISSTE / Gemeinsamkeiten

Ungelesener Beitrag von Gast »

Grundlegendes
Täglich werden jeweils etwa 200 bis 300 Fahndungen neu erfasst, etwa die gleiche Anzahl wird wegen Erledigung gelöscht.

Erfahrungsgemäß erledigen sich etwa 50 % der Vermissten-Fälle innerhalb der ersten Woche. Binnen Monatsfrist liegt die "Erledigungs-Quote" bereits bei über 80%. Der Anteil der Personen, die länger als ein Jahr vermisst werden, bewegt sich bei nur etwa 3 %.
https://www.bka.de/DE/UnsereAufgaben/Er ... 8bodyText3

Wenn ich richig rechne bedeutet es dass 6 bis 9 Personen der täglich vermissten auch nach einem Jahr noch nicht aufgetaucht sind.
Aufs Jahr gerechnet sind das dann zwischen 2200 und 3200 und dann nehm ich mal den Mittelwert 2700 Personen pro Jahr deren Schicksal auch nach einem Jahr noch nicht geklärt ist in Deutschland.
Jetzt müsste man halt Zahlen für die entsprechenden Jahrgänge in der Vergangenheit haben wieviel Prozent der Fälle nach 2, 5 oder 10 Jahren noch gelöst wurden.
Und was war die Ursache der gelösten Fälle: Suizid, Abtauchen oder Verbrechen und für den Rest bleibt ersmal alles im Dunkeln.
Gast

Re: LANGZEITVERMISSTE / Gemeinsamkeiten

Ungelesener Beitrag von Gast »

Zum Auftakt mal ein Fall der relativ gut ausgegangen ist.

Maria Henselmann verschwunden 2013 mit 13 Jahren und ist nach 5 Jahren 2018 wieder aufgetaucht.
viewtopic.php?f=54&t=554
https://www.youtube.com/watch?v=rX5O_FKajCM

Zum Vergleich Natascha Kampusch wurde 1998 mit 10 Jahren entführt und konnte nach 8 Jahren 2006 fliehen.
https://de.wikipedia.org/wiki/Natascha_Kampusch

Und der Junge aus dem Schrank
Marvin K. verschwand 2017 mit 13 Jahren und wurde nach 2 Jahren Ende 2019 entdeckt.
viewtopic.php?f=93&t=810
https://www.ruhrnachrichten.de/nachrich ... 26797.html

Petra P. tauchte 1984 mit 24 Jahren unter und wurde nach 31 Jahren 2015 entlarvt.
https://www.focus.de/panorama/welt/sie- ... 70588.html

https://www.focus.de/panorama/welt/petr ... 72545.html
GastGhost

Re: LANGZEITVERMISSTE / Gemeinsamkeiten

Ungelesener Beitrag von GastGhost »

@Gast
Gute Beispiele die Du genannt hast / sehr bekannt aber gut .
Ich vertrete die Theorie das längst nicht alle Vermisste über 5 Jahre nicht mehr leben sondern ich glaube das viele noch leben .
Jetzt möchte ich meiner Phantasie nicht freien Lauf lassen - viele dieser Vermissten werden wohl gegen ihren Willen festgehalten dabei kann es ihnen
Relativ (gut) gehen oder es ist die Hölle .
Wir leben im Licht sage ich immer aber die Dunkelheit ist immer da .
Hin und wieder gibt es Fälle wo eine Freiwillig seit Jahrzehnten verschollene Tochter auf ihre Eltern trifft und trotzdem nichts mehr mit ihnen zu tun haben will , auch das gibt es .
Rimini
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Re: LANGZEITVERMISSTE / Gemeinsamkeiten

Ungelesener Beitrag von Rimini »

Und was war die Ursache der gelösten Fälle: Suizid, Abtauchen oder Verbrechen und für den Rest bleibt ersmal alles im Dunkeln.

Zu Abtauchen möchte ich noch etwas anmerken:

Wir haben fast 700.000 Obdachlose in Deutschland. Es gibt ein kostenloses Angebot, zumindest in den großen Städten an Mahlzeiten (sog. Suppenküchen), Kleidung und ärzlicher Versorgung. Wer ohne Hartz4 leben möchte, und viele Obdachlose werden psychisch nicht fähig sein, sich darum zu kümmern, braucht keinen Pass und ist nirgends registriert. An so einen Menschen ist von der Familie u.U. nie mehr ranzukommen. Ich vermute, dass viele Vermisste mittlerweile zu diesem Personenkreis gehören könnten.

Und zum unfreiwilligen Festhalten:

Theoretisch wäre es möglich, praktisch dürfte das aber kein großes Problem sein. Der Festgehaltene wird immer versuchen, freizukommen oder Nachbarn fällt doch etwas auf und sie informieren die Behörden. Außerdem ist es wie ein Mord auf Raten, irgendwann ist der Festgehaltene gestorben und muss wie ein Opfer verbracht werden. Man würde viel öfter von solchen Fällen lesen. Auch dürften sich, von mir grob geschätzt, ungefähr die Hälfte der Fälle innerhalb der Familie abspielen.

Aber ein ganz großes Dankeschön für die Eröffnung dieses interessanten Themas.
Undercover
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Re: LANGZEITVERMISSTE / Gemeinsamkeiten

Ungelesener Beitrag von Undercover »

GastGhost hat geschrieben: Sonntag, 11. Juli 2021, 01:45:21 Ich vertrete die Theorie das längst nicht alle Vermisste über 5 Jahre nicht mehr leben sondern ich glaube das viele noch leben .
Also das sehe ich jetzt nicht so. Und ich denke hier sollte man unterscheiden ob jemand "im Guten" oder "im Bösen" vermisst wird. "Im Guten" im Sinne von: Der Vermisste hat sich nicht im Streit o.ä. mit den Angehörigen befunden, wollte vielleicht aussteigen und vielleicht auswandern, hat einen ausländischen Partner kennen gelernt wo man vermuten könnte dass er weiter zog oder hatte nicht so einen engen Kontakt zu den Angehörigen dass er glaubte, sie würden ihn vermissen. Hier würde ich eher annehmen, dass jemand nach 5 Jahren noch lebt.

"Im Bösen" im Sinne von: Der Vermisste ist wie aus dem Erdboden verschwunden, dass passt zu ihm überhaupt nicht, er hatte Stress mit Leuten denen er Geld schuldet, hat sich verfolgt gefühlt usw. Und hier würde ich eher annehmen, dass ein Verbrechen vorliegt. Also die allermeisten Vermissten -das ist jetzt meine Meinung.

Am spannensten finde ich jedoch den Fall der Petra P. , die 31 Jahre ohne einen erkennbaren Grund untergetaucht war. Und vor allem wie sie das alles gemeistert hat ohne eine Identität -denn selbst wenn sie psychische Probleme hatte beim Verschwinden, so bedarf es einer gewaltigen Dosis Kalkül und Verstand 31 Jahre unterm Radar zu bleiben.
Rimini hat geschrieben: Sonntag, 11. Juli 2021, 08:51:04 Wir haben fast 700.000 Obdachlose in Deutschland.
Ja, das stimmt. Daran hatte ich überhaupt nicht gedacht, obwohl es viele Dokus darüber gibt wo Menschen aus der Mittelschicht dort abrutschen. Und wenn sie erstmal dort sind -schämen sie sich versagt zu haben, schotten sich noch mehr ab und das ist dann eine Spirale nach unten.

Rimini hat geschrieben: Sonntag, 11. Juli 2021, 08:51:04 Und zum unfreiwilligen Festhalten:

Außerdem ist es wie ein Mord auf Raten, irgendwann ist der Festgehaltene gestorben und muss wie ein Opfer verbracht werden.
Sehe ich auch so. Denn diese Fälle mögen bis zur Aufklärung auf dem Papier als "vermisst" geführt worden sein -aber so richtige Vermisstenfälle waren das nicht, da der Vermisste einerseits noch lebte und anderseits ein Verbrechen im Sinne von Tötung auch nicht vorlag.
Gast

Re: LANGZEITVERMISSTE / Gemeinsamkeiten

Ungelesener Beitrag von Gast »

Die Fälle von Langzeitvermissten kann man in 5 Kategorien einteilen.
Selbstbestimmt:

Abtauchen

Suizid



Pötzlich auftauchendes Ereignis:

Unfall

Verbrechen Da schliess ich Entführung durch Verwandte mit ein.


Ungeklärt

Hier ein Fall in der seltenen Kat. Suizid
2012 beging ein Mann Im Alter von 39 Jahren Suizid und wurde nach 5 Jahren 2017 gefunden.
Damals wurde sein verlassenes Auto in der Nähe gefunden und später wurde sein Skelett gut versteckt und mit Bauschaum vor Blicken geschützt, in einer Kanalröhre die nie richtig in Betrieb war, im Spessart entdeckt.
https://www.br.de/nachrichten/bayern/id ... es,QUdSlM4

Ein hektisches Video dazu.
https://www.youtube.com/watch?v=K4ftZP0SXzQ

Könnte dieser sehr bizarre Fall auch ein Suizid gewesen sein.
2001 verschwand Rudolf Rupp mit 52 Jahren und wurde 2009 nach knapp 8 Jahren tot in seinem Auto in der Donau gefunden und nicht, wie die Polizei zusammen reimte, an Hunde verfüttert.
https://de.wikipedia.org/wiki/Todesfall_Rudolf_Rupp
Fuhr Rudolf Rupp, genannt "Rudi", nach einem Wirtshausbesuch betrunken in die Donau? Nahm er sich das Leben, weil ihm die Schulden und die desolate familiäre Situation auf dem Hof zu schaffen machten? Wurde er erdrosselt oder vergiftet? Erlitt er einen Herzinfarkt und brauste deshalb in den Fluss?
https://www.spiegel.de/panorama/justiz/ ... 24080.html

Wer kennt weiter Fälle die man sicher in die Kat Suizid einordnen kann.
Gast

Re: LANGZEITVERMISSTE / Gemeinsamkeiten

Ungelesener Beitrag von Gast »

Vllt hätte ein Pilzsammler den Knochen nicht gefunden weil er in der Erde war und nur der Sondengänger entdeckte ihn bei einer Grabung nach Metallteilen?
Das kann man leider nicht aus den Texten herauslesen.
2002 verschwand Sabine Pfaller mit 23 Jahren und Eugen Sambrschizki mit 21 Jahren und wurden 2020 nach 18 Jahren im Wald aufgefunden.
https://www.merkur.de/bayern/kipfenberg ... 60274.html
Im Rahmen umfangreicher Ermittlungen und zahlreicher Zeugenbefragungen ergaben sich Hinweise auf vier Personen, die mit einem nicht natürlichen Tod des Pärchens in Verbindung stehen könnten. Aufgrund dieser Erkenntnisse ergingen gegen die vier Tatverdächtigen Haftbefehle, die zwischenzeitlich vollzogen und vom zuständigen Haftrichter eröffnet wurden. Alle vier Personen befinden sich aktuell in Haft.
https://www.polizei.bayern.de/oberbayer ... tml/327927

https://www.krone.at/2171086
Widasedumi
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Re: LANGZEITVERMISSTE / Gemeinsamkeiten

Ungelesener Beitrag von Widasedumi »

Mir als Hobby Ermittler fallen bei Vermisstenfällen Kategorien auf, die jeweils Gemeinsamkeiten haben.

a) Eine Hauptgruppe dürften Ehefrauen sein, wo manchmal eine Trennung im Raum stand (Tabita Cirbele, Birgit Rösing, Brigitte Volkerts, Roswitha Strohfus, Helga Frings, Petra Schetters), manchmal soll die Verschwundene eine Auszeit gewollt haben.

b) Dann gibt es Vermisste, oft Männer, die in dubiose Geschäfte verstrickt waren, und die auf einmal verschwunden sind (Baris Karabulut)

c) Es gibt die Kategorie junger Mädchen, die verschwunden sind (Yolanda Klug, Rebecca Reusch, Sonja Engelbrecht).

d) Es gibt die allertraurigste Kategorie, wenn kleine Kinder verschwinden (Inga G., Maddie).

e) Freiwilliges Untertauchen

f) Unfallmöglichkeit

g) Sonstige Fälle (Hartmut Weiske, Anton Thanner, Annet Carolin Kaiser)
Irrtumsvorbehalt
Gast

Re: LANGZEITVERMISSTE / Gemeinsamkeiten

Ungelesener Beitrag von Gast »

Hier oben wurden nur ungelöste Fälle, soweit ich es überblicken kann, aufgezählt das bringt erst mal nichts weil man nur mit gelösten Fällen vage Aussagen über diese machen kann.
Die Opfer kann mann eingruppieren nach:
Alter
Geschlecht
Familienstand
Beruf
Milieu
Aufenthaltsort
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Re: LANGZEITVERMISSTE / Gemeinsamkeiten

Ungelesener Beitrag von Widasedumi »

Gast hat geschrieben: Sonntag, 11. Juli 2021, 17:56:50 Hier oben wurden nur ungelöste Fälle, soweit ich es überblicken kann, aufgezählt das bringt erst mal nichts
@Gast
Worauf willst du hinaus?
Um Licht in einen Vermisstenfall zu bringen, führt deine Eingruppierung genauso wenig weiter.

Es gibt Fallkategorien und es gibt zunächst einmal die Einschätzung in ein freiwilliges Untertauchen oder in einen Verbrechensverdacht. Beim Verbrechensverdacht ist zentral die Frage nach dem MOTIV. Und damit sind die Kategorien im Blickfeld, wobei
es kein Automatismus ist, das z.B. bei einer verschwundenen Ehefrau immer nur der Ehemann ein Motiv haben muss. Am Fall Brigitte Volkerts
scheint es m.E. nicht der Fall zu sein. Doch auch hier führt an der Prüfung des Ehemanns kein Weg vorbei.
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Re: LANGZEITVERMISSTE / Gemeinsamkeiten

Ungelesener Beitrag von Widasedumi »

Gast hat geschrieben: Sonntag, 11. Juli 2021, 17:56:50 Hier oben wurden nur ungelöste Fälle, soweit ich es überblicken kann, aufgezählt das bringt erst mal nichts weil man nur mit gelösten Fällen vage Aussagen über diese machen kann.
Es ist richtig, dass die gelösten Fälle einen enormen Erkenntnisgewinn darstellen. Im Grunde sind die gelösten Fälle die Grundlage für die Kategorisierung. Wenn ich einmal die Kategorie "Femizid", also die Tötung einer Frau, betrachte, dann kann das Motiv ganz unterschiedlich sein.
Es kann sein, dass man der Frau überdrüssig ist, vielleicht weil man eine andere Beziehung eingehen möchte, aber kein Geld für eine Scheidung und eine Vermögenstrennung aufbringen möchte. Es kann aber auch Eifersucht das Motiv sein. Oder es kann Groll sein, von der Frau abserviert worden zu sein, was ich im Fall Nancy Förster nicht ausschließen möchte.
Es gibt Spezialfälle beim Verschwinden von Frauen, wie den der ermordeten Maria Baumer oder den der verschwundenen Ehefrau und vierfachen Mutter Bigitte Volkerts. Im Fall von Maria Baumer hat der Verlobte seine Braut heimtückisch umgebracht, weil er eine neue Beziehung eingehen wollte. Allerdings scheint mir ein Bündel von Motiven vorgelegen zu haben. Auch der Fall Brigitte Volkerts ist sehr speziell, weil wohl ihre zu hohe Erwartungshaltung an den Nebenbuhler ihr das Leben gekostet haben dürfte.

Nur über die MOTIVE lassen sich m.E. die Fälle klassifizieren. Geld ist ein zentrales Motiv, und zwar die Frau ohne Kostenaufwand loszuwerden. Eifersucht pur oder gepaart mit Rache ebenfalls. Das Abservieren des Mannes und den Mann mit den gemeinsam eingegangenen Verpflichtungen zurück zu lassen, kann ebenfalls ein Rachemotiv begründen. Oder die Frau ist einem neuen Geschäft oder einem neuen Partner:in des Mannes einfach im Wege.

Eines ist sicher, dass es bei einem Verbrechensverdacht jemanden geben muss, der ein Motiv hat. Die Motive sind der Verbrechensmotor und diese begründen die Klassifizierung.
Irrtumsvorbehalt
Gast

Re: LANGZEITVERMISSTE / Gemeinsamkeiten

Ungelesener Beitrag von Gast »

Widasedumi hat geschrieben: Montag, 12. Juli 2021, 00:03:22 @Gast
Worauf willst du hinaus?
Die Logik gebietet es dass man erstmal versucht zu schauen WAS könnte passiert sein.
Und dann schaut man wie hoch die Wahrscheinlichkeiten auf Grund der Biografie des Opfers sind.
Die Angehörigen wollen wissen was passiert ist und werden sich nicht mit einem ellenlangen Geseiere, wie bei Rebecca hier, wer vom Ehepaar im Haus das stärkere Motiv hätte, zufrieden geben.

Den Täter drängt naturlich erst das Motiv und dann schreitet er zu Tat.

Die Kat Verbrechen ist hier für die Foristen natürlich die ergiebigste.

Wenn man hier mal grundsätzlich in den einzelnen Kategorien über Langzeitvermisstenfälle diskutiert dann kann man sich dass hinterher in den aktuellen Fällen dann sparen und muss dann nur die individuellen Komponenten der Fälle ausloten.
Widasedumi
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Re: LANGZEITVERMISSTE / Gemeinsamkeiten

Ungelesener Beitrag von Widasedumi »

Der Fall Annet Carolin Kaiser, die vermögende Messie-Frau ohne Angehörige, ist bei xy gelaufen. Hier scheint mir das Motiv Geldgier gewesen zu sein. Der Film lässt in seinen Szenen und in den eingebrachten Personen m.E. recht eindeutig den Verdacht der Polizei auf einen Tatverdächtigen durchscheinen. Wenn ich von dieser Gegebenheit ausgehe, liegt hier das Motiv Geld zugrunde und die Tötung scheint zur Verdeckung einer Straftat erfolgt zu sein. Auch haben wir in diesem Fall die berühmte Auszeitgeschichte bzw. Urlaubsfahrt der Vermissten ins Ausland.

Ein anderer Fall, der mich emotional etwas mehr als normal berührt hat, ist der Vermisstenfall Anton Thanner. Auch hier die Auszeitgeschichte nach Tschechien, glaube ich, damit sich der Vermisste dort einer billigeren Hüftoperation unterzieht. Der Film zeigt 3 Personen zu denen er eine Beziehung hatte. Seine alte Schwester, der er ein paar Wertsachen zur Aufbewahrung hinterließ. Einen Bekannten und den ehemaligen Arbeitgeber, der ihn nicht mehr auf dem Betriebsgelände beherbergen konnte. So sei Anton Thanner in eine kleine Wohnung umgezogen und kurz darauf war er verschwunden.

In Tschechien weiß man weder etwas über einen Krankenhausaufenthalt noch über eine Anmeldung zu einer OP. Auch in diesem Film könnte ich jemanden ausmachen, dem der Anton Thanner evtl. unangenehm gewesen sein könnte. Das Verschwinden erfolgte m.E. durch eine Verursachung, in deren Intention von einem Vorteil durch das Verschwinden ausgegangen worden sein könnte. An diesen Anton Thanner muss ich oft denken.
Irrtumsvorbehalt
Gast

Re: LANGZEITVERMISSTE / Gemeinsamkeiten

Ungelesener Beitrag von Gast »

Um Angehörigen von Langzeitvermissten etwas in die Hand zu geben muss man ihnen Daten von Fällen geben die teilweise oder ganz gelöst wurden und unten steht so ein Fall.

Wer weiss wo es dazu Polizeistatitiken gibt.

2014 verschwand Elenore Sasse mit 76 Jahren und wurde nach 7Jahren im Schilfgürtel eines Teiches 2021 aufgefunden. Etwa 3 km von der Ortsmitte entfernt.
Wenn man schon für eine alte Frau 7 jahre braucht .....

https://www.nordkurier.de/uckermark/akt ... 50306.html

https://www.moz.de/lokales/angermuende/ ... 86182.html
Gast

Re: LANGZEITVERMISSTE / Gemeinsamkeiten

Ungelesener Beitrag von Gast »

Der Fall Birgit Meier ein Opfer von Kurt-Werner Wichman (Göhrde)
1989 verschwand Birgit Meier mit 41 Jahren und wurde nach 28 Jahren 2017 aufgefunden.
Sie war im Jahr 1989, kurze Zeit, nachdem sie sich von ihrem Ehemann getrennt hatte, spurlos verschwunden, und die Polizei vermutete ein Kapitalverbrechen. Am Tag ihres Verschwindens, dem 15. August 1989[22], hatte sie einen Notartermin zum Verkauf ihres einsam in Brietlingen bei Lüneburg gelegenen Hauses und hatte sich noch am Tag zuvor bei ihrer Mutter am Telefon froh darüber gezeigt, bald umziehen zu können. Zunächst vermutete man Suizid oder verdächtigte den Ehemann, der nach der Trennungsvereinbarung eine Abfindung von einer halben Million DM mit seiner Frau vereinbart hatte, jedoch fokussierten sich später die Ermittlungen auf den Lüneburger Friedhofsgärtner Kurt-Werner Wichmann, den die Verschwundene zuvor nach Aussagen des Ex-Ehemanns auf einer Party kennengelernt hatte.[23][24] Außerdem hatte er zuvor Gartenarbeiten bei den Nachbarn von Birgit Meier verrichtet. Es gab schon 1989 Verdachtsmomente gegen Kurt-Werner Wichmann im Fall Birgit Meier und er wurde vernommen, sein vorgebliches Alibi durch seine Ehefrau aber nicht genauer überprüft. Dass er zur Zeit des Verschwindens von Birgit Meier krankgeschrieben war, verschwieg er und die Polizei fragte auch nicht genauer nach. Erst mit der Einsetzung einer neuen Staatsanwältin in Lüneburg kamen weitere Ermittlungen in Gang. Im Jahr 1993 wurde Anklage wegen Mordverdachts im Fall Birgit Meier gegen den Gärtner erhoben und die Polizei nahm eine Hausdurchsuchung vor. Die Ermittler fanden zwei Kleinkaliber-Gewehre, einen umgebauten scharfen Schreckschuss-Revolver, Elektroschocker, Schalldämpfer, Handschellen, Beruhigungs- und Schlaftabletten, Folterwerkzeug in einem mit einer schallisolierten Tür verschlossenen Geheimraum, den nur er und sein Bruder betreten durften .....
Dass die Ermittlungen zu den Göhrde-Morden wieder aufgenommen wurden, war der Initiative des Bruders der verschwundenen Birgit Meier, des pensionierten ehemaligen Chefs des Landeskriminalamtes Hamburg, Wolfgang Sielaff, zu verdanken. ...
2013 fand Sielaff bei einer Nachsuche in einem ehemaligen Zimmer von Kurt-Werner Wichmann Videokassetten der Aktenzeichen-XY-Sendungen zu den Göhrde-Morden und Zeitungsausschnitte dazu. Außerdem konnte Sielaff 2015 erreichen, dass bei der Polizei in Lüneburg eine neue Sonderkommission eingerichtet wurde, die den Fall Birgit Meier untersuchte.[28] Im Jahr 2016 wurden Handschellen, die man im Haus von Kurt-Werner Wichmann gefunden hatte und die noch in der Medizinischen Hochschule Hannover lagerten und dadurch der Vernichtung durch die Staatsanwaltschaft entgangen waren, untersucht. Auf ihnen fand sich eine Blutspur, die eine DNA-Übereinstimmung mit der Vermissten aufwies. Sielaff erhielt vom neuen Eigentümer des früheren Wohngrundstücks von Kurt-Werner Wichmann in Vrestorf im Landkreis Lüneburg die Erlaubnis, Grabungen in der Garage durchzuführen. Am 27. September 2017 entdeckte das Grabungsteam unter der ungewöhnlich niedrigen Montagegrube der Garage menschliche Knochen[29] und eine DNA-Analyse belegte, dass es sich um die sterblichen Überreste der vermissten Birgit Meier handelte.[30][31] Das Haus von Kurt-Werner Wichmann war 1993 von der Lüneburger Polizei mehrfach vergeblich durchsucht worden, einmal sogar mit Leichenspürhunden.[32]
https://de.wikipedia.org/wiki/G%C3%B6hrde-Morde
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Re: LANGZEITVERMISSTE / Gemeinsamkeiten

Ungelesener Beitrag von Widasedumi »

Gast hat geschrieben: Montag, 12. Juli 2021, 11:05:25 Die Logik gebietet es dass man erstmal versucht zu schauen WAS könnte passiert sein.
Und dann schaut man wie hoch die Wahrscheinlichkeiten auf Grund der Biografie des Opfers sind.
Die Angehörigen wollen wissen was passiert ist und werden sich nicht mit einem ellenlangen Geseiere, wie bei Rebecca hier, wer vom Ehepaar im Haus das stärkere Motiv hätte, zufrieden geben.
Nach meinem Eindruck wird sehr genau geschaut, was passiert sein könnte. Ich denke hier an die xy-Filme zum Fall Ameis, zum Fall Rösing g.S., zum Fall Kaiser, zum Fall Weiske, zum Fall Thanner ... und wie sie alle heißen, die hier besprochen werden. Wir wissen recht gut Bescheid, aber die internen Akten der Polizei werden wir nie bekommen.
Gast hat geschrieben: Montag, 12. Juli 2021, 11:05:25 Den Täter drängt naturlich erst das Motiv und dann schreitet er zu Tat.
Genau, ohne Motiv keine Tat. Die Motivfrage ist zentral. Deshalb muss die Lebenswirklichkeit des Opfers einschließlich seines Umfelds bis ins Detail ausgeleuchtet werden.
Gast hat geschrieben: Montag, 12. Juli 2021, 11:05:25 Die Kat Verbrechen ist hier für die Foristen natürlich die ergiebigste.

Wenn man hier mal grundsätzlich in den einzelnen Kategorien über Langzeitvermisstenfälle diskutiert dann kann man sich dass hinterher in den aktuellen Fällen dann sparen und muss dann nur die individuellen Komponenten der Fälle ausloten.
Zuerst muss aber der aktuelle Fall in die richtige Kategorie eingeordnet werden können. Das bedeutet, dass man dann das Motiv bereits haben muss, denn das Motiv bedingt die Kategorie.

Der Fall Rebecca Reusch, an dem du zurecht die ewig lange Diskussion bemängelst, wirft allerdings das Problem auf, dass uns das Motiv nicht bekannt ist. Deshalb ist die Diskussion ja auch eine unendliche. Es waren als Tatverdächtige mehrere Personen im Verdacht. Offiziell nur der Schwager, aber inoffiziell meinte man, dass der Schwester ein Ungeschick/Unfall passiert sein könnte. Dieser Fall ist aber bis dato weder in eine Kategorie "Unfall" noch in ein "freiwilliges Untertauchen" noch in "Mord" einordenbar.

Ich frage mich, ob sich dein Wunsch mit diesem Thread realisieren lässt? So wie du das andeutest, also dein Unbehagen über das lange Hin- und Herkommentieren, und dass sich das überwinden lässt, sehe ich eher skeptisch. Jedenfalls kann ich mir aus deinen Angaben, wie du dir eine Verkürzung und ein sicheres Zuordnen von Fällen wünschst, leider nicht so recht vorstellen, wie man das realisieren könnte.
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Re: LANGZEITVERMISSTE / Gemeinsamkeiten

Ungelesener Beitrag von Widasedumi »

Gast hat geschrieben: Montag, 12. Juli 2021, 19:28:48 Der Fall Birgit Meier ein Opfer von Kurt-Werner Wichman (Göhrde)
1989 verschwand Birgit Meier mit 41 Jahren und wurde nach 28 Jahren 2017 aufgefunden.

https://de.wikipedia.org/wiki/G%C3%B6hrde-Morde
Die Aufklärung dieses Falles ist dem Bruder des Opfers zu verdanken. Er war Polizeibeamter und hatte mehr Quellen zur Verfügung als wir im HET haben. Auch konnte er aufgrund seines Berufes und seiner Verbindungen mehr Kraft in das Fortbetreiben der Angelegenheit legen.
Irrtumsvorbehalt
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Re: LANGZEITVERMISSTE / Gemeinsamkeiten

Ungelesener Beitrag von Gast »

Widasedumi hat geschrieben: Dienstag, 13. Juli 2021, 11:03:37 Ich frage mich, ob sich dein Wunsch mit diesem Thread realisieren lässt? So wie du das andeutest, also dein Unbehagen über das lange Hin- und Herkommentieren, und dass sich das überwinden lässt, sehe ich eher skeptisch. Jedenfalls kann ich mir aus deinen Angaben, wie du dir eine Verkürzung und ein sicheres Zuordnen von Fällen wünschst, leider nicht so recht vorstellen, wie man das realisieren könnte.
Wegen mir können die im HET schreiben soviel wie sie wollen aber ab einen bestimmten Punkt überfliege ich es nur noch und das ganze wird unübersichtlich.
Sicher zuordnen kann man ja nur die teil und die ganz gelösten Fälle. Und wenn es Statistiken dazu gibt kann man Wahrscheinlichkeiten angeben in welche Kat es sich bewegen könnte.
Die Hoffnungen in den ungelösten lebt von den gelösten Fällen.

In diesem Thread will ich doch keine Fälle lösen sondern nur empirische Daten sammeln.
Theorien anhand der Biographischen Daten können die doch entwickeln.
Alter
Geschlecht
Familienstand
Beruf
Milieu
Aufenthaltsort
Wieso schreib ich das hier überhaupt, denn ich bin mir sicher dass bei der Polizeiausbildung genau das gelehrt wird und wenn ichs hätte könnte ich es einfach abschreiben.

Die Angehörigen von Yolanda wollen hier bestimmt nicht lesen wie religiös sie ist, das wissen die schon selber und tut auch fast nichts zur Sache.
Beim Fall Maddie würde eine Statistik und auch der gesunde Menschenverstand die Wahrscheinlichkeit in der Kat ABTAUCHEN bestimmt auf null setzen. Weglaufen ist damit nicht gemeint denn dann wird sie zurückgebracht oder fällt einem Verbrecher in die Hände.

Ausserdem wird Sandra Wissmann damals in Berlin kaum einen Unfall gehabt haben.
https://www.berlin.de/polizei/polizeime ... .83178.php
https://mordxy.wordpress.com/2000/11/28 ... -wissmann/
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Re: LANGZEITVERMISSTE / Gemeinsamkeiten

Ungelesener Beitrag von Widasedumi »

@Gast

Ich mach in diesem Thread mal ne Pause. Ich verstehe einfach nicht, wie er laufen soll?
Gast hat geschrieben: Dienstag, 13. Juli 2021, 14:46:50 Sicher zuordnen kann man ja nur die teil und die ganz gelösten Fälle. Und wenn es Statistiken dazu gibt kann man Wahrscheinlichkeiten angeben in welche Kat es sich bewegen könnte.
Die Hoffnungen in den ungelösten lebt von den gelösten Fällen.
Wenn hier der modus operandi angesprochen ist, so wird aufgrund der Art und Weise des Handelns nach dem Täter gesucht.

Gast hat geschrieben: Dienstag, 13. Juli 2021, 14:46:50 In diesem Thread will ich doch keine Fälle lösen sondern nur empirische Daten sammeln.
Theorien anhand der Biographischen Daten können die doch entwickeln.
Alter
Geschlecht
Familienstand
Beruf
Milieu
Aufenthaltsort
Wieso schreib ich das hier überhaupt, denn ich bin mir sicher dass bei der Polizeiausbildung genau das gelehrt wird und wenn ichs hätte könnte ich es einfach abschreiben.
Ich habe keinen Zugang zu den Daten, die du dir vorstellst, deshalb muss ich passen.

Gast hat geschrieben: Dienstag, 13. Juli 2021, 14:46:50 Die Angehörigen von Yolanda wollen hier bestimmt nicht lesen wie religiös sie ist, das wissen die schon selber und tut auch fast nichts zur Sache.
Du hast das Recht zu deiner Meinung. Und ich habe das Recht, es anders zu sehen. Denn die religiöse Seite, d.h. die Verankerung einer jungen Frau in christlichen Werten, ist nicht unwichtig zur Hypothesenbildung über die Einschätzung ihrer Freizeitgestaltung und ihres Freundeskreises.

Gast hat geschrieben: Dienstag, 13. Juli 2021, 14:46:50 Beim Fall Maddie würde eine Statistik und auch der gesunde Menschenverstand die Wahrscheinlichkeit in der Kat ABTAUCHEN bestimmt auf null setzen. Weglaufen ist damit nicht gemeint denn dann wird sie zurückgebracht oder fällt einem Verbrecher in die Hände.
Ausserdem wird Sandra Wissmann damals in Berlin kaum einen Unfall gehabt haben.
https://www.berlin.de/polizei/polizeime ... .83178.php
https://mordxy.wordpress.com/2000/11/28 ... -wissmann/
Den Inhalt dieses Teil kann ich leider nicht einordnen.

Damit sage ich mal tschüss!
Irrtumsvorbehalt
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