MORDFALL LIEBS -- Diskussion

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HP1
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Re: MORDFALL LIEBS -- Diskussion

Ungelesener Beitrag von HP1 »

Ich weiss nix hat geschrieben: Montag, 01. Januar 2024, 02:21:31 Tschuldigung,ohne dir nahe treten zu wollen,aber für einen Krimi liest sich deine Vermutung nicht schlecht.Frauke wurde im Rahmen der Entführung eiskalt ermordet und der sogenannte Erpresste hält noch immer die Füsse still.Die Rechnung könnte nur aufgehen,wenn der Erpresste selbst Mörder ist und weiß,dass,wenn er zur Polizei geht,dann selber dran ist wegen Mordes.Alles andere macht keinen Sinn.Wenn der Erpresste selber gemordet hatte,und jemand ihn erpressen will,dann braucht dieser jemand doch kein Druckmittel mehr (Geisel)Allein das Wissen würde doch schon ausreichen diesen Mörder gefügig zu machen. Aber,aber letztendlich wissen wir nix. Ich glaube shon,dass die Polizei und Staatsanwaltschaft daran interessiert sind,diesen mysteriösen Mordfall Fall zu Lösen. Jeder Mitwisser und Konsorten die heute oder morgen noch auspacken würden,würden weitaus mehr Kohle kriegen,als die 22.500 aufgestockten Euronen.Geschickt eingefädelt könnte der Mitwisser durch die Medien erheblich mehr rausschlagen.Da die deutsche Justiz ja logisch denken kann,gibt es für den Mitwisser (wenn er will ) eine komplette neue Identität.
Eine damals mit Fraukes Entführung erpresste Person wäre bei einer späteren Aussage (egal ob 2006 oder heute) doch jedenfalls dem Vorwurf ausgesetzt, nicht gleich zur Polizei gegangen zu sein, Frauke hätte in dem Fall möglicherweise ja gerettet werden können. Wenn ich mir da eine Person mit Bekanntschaft/Freundschaft/Verwandtschaft zu Fraukes Familie vorstelle, fände ich ein Schweigen bis heute und in Zukunft menschlich naheliegend. Aber auch ohne eine solche Verbindung könnte eine solche späte Aussage erhebliche negative private/soziale oder auch berufliche Konsequenzen haben, auch ohne dass derjenige dadurch irgendeine Strafverfolgung zu befürchten hätte. Er könnte auch zu etwas erpresst worden sein, wofür er heute zwar nicht mehr strafrelevant haftbar, jedoch schadenersatzpflichtig wäre.
Weil du es aufgebracht hast - also ich würde mich jetzt nicht unbedingt wegen einem Mitteilungsbedürfnis meinerseits auf neue Identität usw. einlassen wollen, sondern in dem Fall alles so lassen, wie es ist.
Wenn er damals der Ansicht war, Frauke hätte bessere Chancen wenn er mitspielt und nicht zur Polizei geht, müsste seine Person und der Gegenstand der Erpressung nichtmal in irgendeinem strafrechtlichen Kontext gestanden haben.

Das ganze Szenario beruht natürlich darauf, dass "Person entführt, meldet sich wiederholt, ist am Ende tot" sofort die Assoziation "Erpressung" aufploppen lässt. Ist so natürlich nicht mehr als eine Idee, keinesfalls evidenzbasiert.
Insgesamt recht unwahrscheinlich aber bedenkenswert, meine ich.


Eine ähnliche, jedoch anders gelagerte Hypothese finde ich da viel spannender:

Da ist der Suizid des besten Freundes von Fraukes neuem Bekannten am 25.5.2006, und wenige Wochen später verschwindet und stirbt Frauke. Beides junge Menschen, beide sterben eines nicht natürlichen (d.h. krankheitsbedingten) Todes, auch nicht durch Unfall. Das ist bei einer Person schon sehr unwahrscheinlich. Bei zwei Personen, geklammert durch die gemeinsame Bekanntschaft mit dem besten Freund/neuen Bekannten sowie die gemeinsame Freundin (die kannte den jedenfalls auch gut) und dem kurzen Zeitabstand von etwa einem Monat - statistisch ist das als angenommen voneinander unabhängige Ereignisse extremst unwahrscheinlich.

In der Vergangenheit wurde von dieser "großen Anomalie" ausgehend von manchen ausschließlich versucht, dem neuen Bekannten eine Täterschaft ans Bein zu stricken, teilweise auch der gemeinsamen Freundin. Evidenzfrei abenteuerliche Spekulationen zum Motiv (da muss der Suizid dann ja sachlogisch enthalten sein...), ebenso abenteuerliche Konstruktionen zum Hergang, die abgesehen von Ungereimtheiten seit Beginn mittlerweile als definitiv nicht zutreffend gelten dürften (Danke an Mr. Fish an dieser Stelle), ein kriminalistisch versiertes "Mastermind" unter den angenommenen Tätern, mit dessen planerischer Finesse alles als gewollt erklärt wird, was bis heute Irritationen erzeugt, unklar ist. Nur dass halt bei Licht betrachtet im Hergang, soweit bekannt, ohne völlig tendentiöse Deutung keinerlei Genialität oder so zu erkennen ist. Heute ist man da hoffentlich weiter...

Jedenfalls, was hier mMn außer Acht gelassen wurde, ist die Perspektive aus Sicht eines tatunbeteiligten "neuen Bekannten".
Ich meine, er verliert seinen besten Freund tragisch durch Suizid, lernt eine junge Frau kennen, deren Interesse und Anteilnahme an seinem Verlust schafft schnell Verbindung und Verbindlichkeit, möglicherweise gibt es auch eine romantische Komponente (bei ihm, bei ihr oder auch nicht), man trifft sich wiederholt, auch zum Picknick zu zweit. Frauke war zu der Zeit jedenfalls eine nicht unwichtige Person für ihn, und von außen betrachtet vielleicht noch mehr: Nach Selbstauskunft hatte der damals 23jährige neue Bekannte bis dato nichts mit "Freundin" am Start gehabt, unerfahrene "Jungfrau", möglicherweise in diesen Dingen eher unsicher oder gehemmt. Für einen Beobachter kann Frauke da gut als ausgesprochen bedeutungsvoll und wichtig für ihn eingeschätzt worden sein. Und dann, keinen Monat nach dem Suizid, verschwindet eben diese neue Freundin und stirbt, diesmal durch das Handeln unbekannter Dritter.

Man könnte da also mal annehmen, jemand wollte dem neuen Bekannten durch die Entführung Fraukes schaden. Das wäre für sich genommen natürlich genauso aus der Luft gegriffen wie so viele andere phantasievolle Ideen zum Fall.
Aber da kommt eben der Suizid des besten Freundes ins Spiel: Der liefert sozusagen die Vorlage dafür, wie dem neuen Bekannten großes Leid zugefügt werden könnte. Man bekommt mit, wie er unter dem Verlust seines Freundes leidet und das liefert die Idee, da noch eins draufzusatteln, ihn das Trauma grad nochmal erleben zu lassen.
Motivtechnisch wäre da natürlich eine Bandbreite gegeben: Das kann wirklicher Hass gegen ihn sein, das Verbrechen gegen Frauke inklusive ihrem Tod völliger Ernst und so geplant. Man gönnt ihm vielleicht die Freundin nicht (als solche erscheint Frauke von außen betrachtet), da wäre interessant, ob es vielleicht eine weitere Person aus seinem Bekanntenkreis gab, die vielleicht gern selbst Frauke näher gekommen wäre. Oder andere Idee, man nimmt ihm seine Trauer um den suizidierten Freund nicht ab und nimmt ihm das übel. Ich meine, dass er bereits kurz darauf wieder zum Feiern unterwegs ist und augenscheinlich mit einer Frau zusammenkommt, mag da für großes Unverständnis sorgen.
Ergänzung: Auch dass ihm jemand den Suizid seines Freundes anlasten könnte, wäre eine Möglichkeit. Also dass der spätere Täter ihm eine (Mit-)schuld an dem Suizid gibt. Entweder im Bereich der Beweggründe, oder aber weil er als "bester Freund" es doch hätte erkennen und verhindern können müssen. Dafür wird er bestraft, als "Retourkutsche" für das durch ihn vermeintlich(!) mitverursachte Leid.
Oder aber es ist gar nicht so sehr inhaltlich begründeter Hass, eher so eine Art Mobbing-Aktion: Liegt einer am Boden, wird nachgetreten. Leidet der Typ, den man so gar nicht mag, wird in selbstbesoffener Manier noch eins draufgesetzt.
Bei all den (genannten und nicht genannten) Möglichkeiten bliebe erstmal offen, ob hier tatsächlich Fraukes Tod (und auch ein Festhalten von einer Woche oder länger) so geplant war. Vor meinem geistigen Auge sehe ich da auch die Möglichkeit von ein paar Spinnern, die sich alkoholisch angeregt ausmalen, wie sie ihm damit eins reinwürgen können. Die folgende Planung dann eher in die Richtung, Frauke vielleicht zwei oder drei Tage festzuhalten, dann wieder gehen zu lassen. Wie die sich das in dem Fall dann genau vorgestellt haben, da unbehelligt wieder rauszukommen, keine Ahnung. Ich kenn allerdings genug Spinner, die über sowas gern erst hinterher nachdenken - könnte dann das Bohei mit den Anrufen und so vielleicht erklären. Wie gesagt, alles nur Möglichkeiten, Gedankenfluss.

Wer das in dem Fall gewesen sein könnte - dazu kennt man das damalige Leben des neuen Bekannten zu wenig. Er war wohl tendentiell eher ein Eigenbrödler, bekannt ist allerdings, dass er engagiert im Hobby "RC Cars" (leistungsstarke ferngesteuerte Fahrzeuge) drin war/ist. Also mit Verein, Wettkämpfen und so, war auch zeitweise Vereinsvorsitzender. Zufällig gibt es in Lichtenau (Asseln ist eingemeindeter Teil von Lichtenau, liegt nur gut 2km außerhalb) ein Fachgeschäft für eben dieses, nicht unbedingt am weitesten verbreitete Hobby. Man könnte fast meinen, da müsste es in Lichtenau (oder Asseln?) doch auch Hobby-Aktive geben. Kurios, nicht wahr?
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Agatha Christie
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Re: MORDFALL LIEBS -- Diskussion

Ungelesener Beitrag von Agatha Christie »

@HP1

Siehst Du auch einen Bezug zur Ablagestelle? Meiner Ansicht nach, stammt der Täter aus der Umgebung dort.

Ich denke nicht, dass es um eine Art Denkzettel/Rache ging. Wäre das so, hätte ich erwartet, dass die Zielperson angerufen worden wäre und nicht Chris. Nein, für mich ist diese Theorie nicht schlüssig.
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Re: MORDFALL LIEBS -- Diskussion

Ungelesener Beitrag von HP1 »

@Agatha Christie

Zur Ablagestelle fällt mir nur wenig ein.
Sicher sehr gut geeignet, also die Kombination aus relativ einfachem Verbringen (Fahrzeug kann in den Waldweg reinfahren, wird dann von vorbeifahrenden Autos kaum gesehen) und offensichtlich recht gutem Schutz vor baldigem Entdecken.
Ob so einzigartig, weiß ich nicht. Ich denke ein Täter, der weiß, wonach er sucht, findet in der dortigen Gegend auch ihm bislang unbekannte und ähnlich geeignete Orte zur Ablage. Er muss die Leiche loswerden, weiß noch nicht wo, fährt herum (ohne Leiche, natürlich) und schaut sich um, nicht zu schnell durch die Straßen mit ordentlich Randbewuchs, schaut gründlich nach rechts und links. Sieht die Einmündung, fährt rein, schaut sich um usw.
Ich kenne den Ort nur von Fotos und Beschreibungen, deshalb an der Stelle jedenfalls alles mit Vorbehalt.

Ich habe da halt eher allgemeine Gedanken dazu. Wenn ein Täter die Leiche nicht grad nah bei sich verbringt (100% Kontrolle, sich die Tat vielmehr präsent halten statt hinter sich zu lassen, hoher Symbolwert), zum Beispiel Garten oder Keller, dann gehe ich jedenfalls von einem "gesunden" Bedürfnis nach einem Sicherheitsabstand aus. Ich meine, dörfliche Gegend, da legst du die Leiche doch nicht so ab, dass dein Heimatdorf als mehr oder weniger Nächstliegendes in Verdacht gerät. Das sind dann keine hunderttausende anonyme potentielle Täter wie bei einer größeren Stadt, sondern eine übersichtliche Zahl, jeder kennt jeden, es wird getratscht und verdächtigt. Ich hab da Erfahrung, zehn Jahre Hochschwarzwald, 2000 Einwohner.
Also weiter weg, oder zuallermindest dem Nachbarort "vor die Haustür" legen.
Dem steht entgegen das mutmaßlich große Unwohlsein, mit einer Leiche im Wagen herumzufahren. Da will man die Dauer möglichst kurz halten, fühlt sich auf bekannten Wegen (Straßen) jedenfalls auch sicherer als in weniger vertrauter Gegend. Zu ersterem: Er ist auch mit der lebendigen, jedoch kriminell festgehaltenen Frauke mehrfach und größere Strecken gefahren. Da könnte man eine gewisse Risikotoleranz bzgl. der Situation (mit Beweis seiner Täterschaft herumfahren) als gegeben annehmen. Zum zweiten: Auf dem Land wird allgemein viel herumgefahren. Feste, Kneipen, Verwandte, Vereine - alles ist wie mit der Gießkanne über die Dörfer verteilt. Allgemeine Ortskenntnis und Vertrautheit ist da noch lang kein stichhaltiger Hinweis, dass man auch im nächsten Dorf wohnt.

Unterm Strich würde ich deshalb Asseln und Herbram-Wald als damaligen Wohnort des Täters für eher unwahrscheinlich halten. Ich meine, wie weit ists von Asseln bis zur Ablage? Das sind etwa 1,5km, 20 Minuten zu Fuß, gut 5 Minuten mit dem Fahrrad. Mit dem Auto? Mit Glück hab ich den Radiosender eingestellt, bis ich da vorbeikomme, dauert eine gute Minute von Asseln zur Ablage.
Wenn es damals nicht super schnell gehen musste (wohl nicht nur Aufbruch, sondern auch möglichst zeitige Rückkehr), erscheint mir die Ablage als zu nah.

Ich schrieb "dem Nachbardorf vor die Haustür gelegt". Naja, die Ablage liegt noch näher an Herbram-Wald als an Asseln, nur ein paarhundert Meter. Erscheint mir trotzdem noch zu nah an Asseln, wobei ein einfach gestrickter Täter natürlich die noch größere Nähe zum Nachbardorf für eine unglaublich geile Idee gehalten haben könnte...


Was die Anrufe an den Mitbewohner angeht: Ich sehe die in dem Szenario gar nicht als "Botschaft". Da ging es (in diesem hypothetischen Szenario) einfach um Hinhalten und Verschleiern, oder um eine tatsächlich anfangs vorgesehene baldige Rückkehr Fraukes. Motivseitig den Schaden an dem neuen Bekannten durch die Entführung erfüllt, die Anrufe rein funktional motiviert, nicht demonstrativ. Auch in dem Szenario sehe ich die Anrufe am ehesten als Reaktion auf die Öffentlichkeitsarbeit von Polizei und Umfeld bereits am Donnerstag (Flugblätter schon Mittwoch, oder?).

Vielleicht sollte Frauke gar nicht wissen, warum sie entführt wurde. Wegen eigentlich vorgesehener Rückkehr? Unkenntnis des Grundes könnte da jedenfalls eine vielleicht wesentliche Voraussetzung sein. Da könnte man sie dann schlecht nötigen, mit dem neuen Bekannten zu telefonieren.

Ich meine, in dem Szenario ist die Variante, dass Frauke eigentlich gar nicht so lang festgehalten und letztlich sterben sollte, nur eine Idee. Allerdings komme ich auch von ganz anderer Stelle, nämlich den Anrufen (per se, Inhalt, Timing usw.) explizit zu dem Punkt, dass die Tat an Frauke möglicherweise als weit weniger schwer vorgesehen war, als es der Verlauf dann ergab. Aber das ist ein wirklich umfangreiches Thema, mache ich hier jetzt nicht auf ;)
Gastiererin

Re: MORDFALL LIEBS -- Diskussion

Ungelesener Beitrag von Gastiererin »

HP1,
das war einfach mal wieder eine top Analyse.

Ich denke auch, dass es eine ganze Reihe an Kombinationsmöglichkeiten von Geplantem und Ungeplantem gibt. Selbst wenn es einen akribisch planenden Täter gab, dann wird dennoch nicht alles nach Plan verlaufen sein. Weil man schlicht nicht alles planen kann. Das bezieht sich auf äußere Umstände und die eigene Emotionslage, wie auch die Situation der festgehaltenen Person.
Ich sehe auch, dass der Täter die Leiche einfach schnell loswerden wollte und einen Druck damit hatte, deswegen dieser halb gut halb schlecht gewählte Ort.

Die Anrufe an C.: ich denke es steht die Funktion dahinter, dass einerseits Frauke mit ihm verabredet war, da musste man direkt drauf eingehen und die Situation entschärfen. Zudem war es ihr Wohnort, es liegt nahe, sich im eigenen Zuhause immer abzumelden.
Ein noch triftiger Grund: wenn man zB die Mutter angerufen hätte, dann hätte man ihr am wenigsten vermittelt können,dass alles in Ordnung ist. Familie, und besonders die Mutter, weiß sofort wenn etwas nicht stimmt. Frauke hätte dabei auch die Form/den Schein sicher nicht wahren können. Und das war ein Risiko.

Etwas komplett anderes, hat nichts mit HPs Beitrag zu tun: diesen Video-Typ als Künstler zu bezeichnen und sich seinen künstlerischen "Motiven" zu widmen...oh je...das ist kein Künstler, das ist ein Spinner, der kurz eine Kamera auf etwas hält.
Shadow
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Re: MORDFALL LIEBS -- Diskussion

Ungelesener Beitrag von Shadow »

HP1 hat geschrieben: Donnerstag, 04. Januar 2024, 09:21:21 Oder er geht eben davon aus, dass sie wahrscheinlich tot ist. Ich meine, zu dem Zeitpunkt (30.8.) ist sie seit über zwei Monaten verschwunden, hat sich nach der ersten Woche auch nicht mehr gemeldet. Da die Möglichkeit, dass sie tot ist, sehr präsent zu sehen und entsprechend zu formulieren, erscheint mir nicht verdächtig. Ich hab auch schon öfters Angehörige von einer sterbenden, noch nicht toten Person in der Vergangenheit sprechen hören, "er/sie war...", just to say.
Frauke war jung und aktiv nur weil sie sich eine zeitlang nicht meldete muss das nicht automatisch heißen das sie im August schon Tod war.
Ihr Fernbleiben könnte ganz unterschiedliche Gründe gehabt haben u.a. Auszeit nehmen, geheime Pläne
Wenn seine Bezeichnung im August über Frauke
der „ Ehemaligen Bekannten“ sich auf den Tod bezöge , obwohl es keine Morddrohung , Gefahrenlage gab und er weder persönlich bei Fraukes Anrufen zugegen war , ist das schon recht ungewöhnlich nicht wahr ?

Ja, der 1. Exfreund könnte evtl . gewisse Bedenken weitergegeben haben aber wenn die Gefahrenlage akut gewesen wäre , wäre die Polizei ausgerückt und hätte verstärkt gesucht und nicht Entwarnung gegeben.

Lebenszeichen in Vermisstensache Frauke Liebs
Freitag, 23 Juni 2006 | Autor: Polizei Paderborn
(mb)
Am Donnerstagabend hat sich die seit Dienstagabend vermisste 21-jährige Frauke Liebs per Handy bei einem Bekannten
gemeldet. Befürchtungen der Angehörigen, der Vermissten wäre etwas zugestoßen, konnten so relativiert werden.
Die Angehörigen appellieren an die Vermisste, sich zu melden.
Sie sagt doch nicht, Frauke hätte sich nicht gemeldet, sondern "...verschwindet, ohne was zu sagen". Damit bringt sie nur zum Ausdruck, dass Frauke ihr Verschwinden niemandem angekündigt hat und man bis dato nicht weiß, warum sie verschwunden ist. Denn sie hat auch bei den Anrufen, die da auch schon einen Monat zurückliegen, nichts dazu gesagt. Die Aussage ist hier sinngemäß doch: Frauke wäre nicht einfach so freiwillig verschwunden und hätte ihr Umfeld im Unklaren gelassen.“
Dagegen spricht die Reaktion des Bruders eine andere Sprache , er war sauer und wollte Frauke den „ Kopf waschen“ das spricht eher dafür das Frauke davor schonmal weg gewesen sein könnte aber nicht allen in ihrem Umfeld Bescheid gab.
Und ihre Besorgnis bezieht sich ja darauf das sie als flüchtige Bekannte wissen will , das Frauke nicht so ein Mensch ist der einfach wegbleibt ohne was zu sagen.
Mal ein ganz anderer Gedanke: Wenn sich ein Tatbeteiligter öffentlich dazu äußert, würde ich doch annehmen, dass er viel eher im Gegenteil die Möglichkeit eines freiwilligen Verschwindens, eines Untertauchens kolportiert, oder nicht?
Wenn der Täter , sofort nach der Entführung das Handy des Opfers abschaltet und untertaucht käme ihm sicherlich die Annahme das Opfer würde zb eine Auszeit nehmen / freiwillig weg sein gelegen.
In Fraukes Fall agierte die Täterschaft aber völlig anders.
Lassen wir mal die spontane , fremde Tat außen vor und konzentrieren uns auf eine geplante Tat könnte das Täter verhalten so einiges preisgeben.
Die Täter könnten Aufmerksamkeit gesucht haben, sie ließen Frauke kommunizieren , durch das Katz und Maus spiel liegt der Verdacht nahe sie wollten Chris , Familie , Polizei Überlegenheit / Macht demonstrieren.
Naheliegend ist nun das sie nicht einfach abtauchten sondern während der Entführungzeit bzw. Nach Fraukes Tod weiterhin Aufmerksamkeit gesucht haben könnten.
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Re: MORDFALL LIEBS -- Diskussion

Ungelesener Beitrag von Heckengäu »

DB Cooper hat geschrieben: Donnerstag, 04. Januar 2024, 10:01:20 Ihre Mutter sagte einmal, sie fuhr eine kleine HONDA, die eigens für sie etwas umgebaut wurde, das sie eher klein war. Ohne es zu wissen denke ich an ein Naked Bike mit etwa 500ccm. Aber auch da natürlich ein Bezug zu Motorrad und Schraubern.
Das hat man in der Regel früher durch eine abgepolsterte Sitzbank gemacht.
Bei mir war es umgekehrt: An meiner 81er Honda XR 500 R liess ich die Sitzbank um einiges aufpolstern wegen - relativ zur Körpergrösse von 179 cm - langer Beine.

Heute, da bereits seit der ersten Hälfte der Nullerjahre die Mädchen in der Mehrzahl gegenüber den Jungs sind, die den Motorradführerschein erwerben, haben die Hersteller sich an die geänderte Marktsituation angepasst. Nun gibt es bereits Serienmässig verschiedene Sitzbankhöhen zur Wahl und bei Enduros/Reiseenduros auch spezielle Modelle für Frauen mit reduzierter Federungshöhe plus reduzierten Sitzbänken.
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DB Cooper
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Re: MORDFALL LIEBS -- Diskussion

Ungelesener Beitrag von DB Cooper »

Heckengäu hat geschrieben: Freitag, 05. Januar 2024, 11:04:05 Das hat man in der Regel früher durch eine abgepolsterte Sitzbank gemacht.
Bei mir war es umgekehrt: An meiner 81er Honda XR 500 R liess ich die Sitzbank um einiges aufpolstern wegen - relativ zur Körpergrösse von 179 cm - langer Beine.

Heute, da bereits seit der ersten Hälfte der Nullerjahre die Mädchen in der Mehrzahl gegenüber den Jungs sind, die den Motorradführerschein erwerben, haben die Hersteller sich an die geänderte Marktsituation angepasst. Nun gibt es bereits Serienmässig verschiedene Sitzbankhöhen zur Wahl und bei Enduros/Reiseenduros auch spezielle Modelle für Frauen mit reduzierter Federungshöhe plus reduzierten Sitzbänken.
Man hätte auf die Fußrasten in der Höhe verändern können. Spielt aber bis auf den Hinweis, dass es ja einer gamcht haben muss, keine Rolle.
Das Motorrad stand auch bei ihren Eltern, war also nicht in Griffweite und spielte nicht so eine riesige Rolle in ihrem Leben.
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Re: MORDFALL LIEBS -- Diskussion

Ungelesener Beitrag von HP1 »

@Shadow

Zum Zeitpunkt ihres Suchaufrufs ist Frauke seit über einem Monat spurlos verschwunden. Gemeldet hatte sie sich lediglich in der ersten Woche, da mit unterm Strich nicht wirklich beruhigenden Gesprächsverläufen.
Kann es sein, dass du da eine Unklarheit beim Datum hast, den Aufruf da im Verlauf auf den 25.6. statt 25.7. verortest?
Natürlich will man da suchen, wenn jemand seit über einem Monat weg ist und keiner weiß wo und warum. Auch wenn man nicht sicher sein kann, ob ein Verbrechen vorliegt, selbst wenn man ein Verbrechen sogar für eher unwahrscheinlich halten würde. Frauke wird seit über einem Monat vermisst und man ist selbstverständlich zumindest beunruhigt, will zumindest Klarheit. Man will wissen wo sie ist, ob es ihr gutgeht, dass sie zurückkommt. Das völlig unabhängig davon, ob ein Verbrechen vorliegt oder nicht. Und dass sich die Allgemeinheit da diese anzunehmenden Wünsche der Angehörigen zu Eigen macht, völlig normal, emotionales Mitschwingen und so. Also bitte an der Stelle nicht auf die Schiene "was interessiert es sie eigentlich" ausweichen. Ich meine, wir hier beschäftigen uns auch über die Maßen mit ihrem Verschwinden, und die wenigsten hier dürften da irgendeinen persönlichen Bezug haben. Sind wir deswegen jetzt alle verdächtig?

"Junge, aktive, erwachsene, selbstbestimmte Person" mag als Leitlinie für die Polizei gelten, wann einer Vermisstenmeldung sinnvollerweise nachgegangen wird. Aber das ist doch kein angemessenes Argument, dass eine Privatperson sich nach über einem Monat keine Gedanken machen, nicht besorgt sein dürfe, ohne sich verdächtig zu machen. Sorry, aber in dem Punkt verrennst du dich mMn völlig. Du willst die Schwester als der Tatbeteiligung verdächtig sehen, wofür es vielleicht auch tatsächlich Anhaltspunkte gibt. Aber dermaßen den Rotstift anzusetzen, jedes Wort auf die Goldwaage, jedes Äußern und Handeln grundsätzlich fragwürdig und forciert als verdächtig zu werten, wie um über die Deutung vom Verdacht möglichst nah an einen Nachweis zu gelangen - sorry, das ist BS. Exakt diese tendentiösen, nicht ergebnisoffenen Argumentationsmuster gab es hier genauso schon bezüglich Niels, Chris, Bella und anderen, deren Namen zumindest öffentlich nicht bekannt sind und die ich deshalb nicht auch noch aufzähle.
Ich meine, ist ja eine legitime Methode, sich einen möglichen Verdächtigen rauszupicken und mal zu schauen, was man findet. Gute wissenschaftliche Methode wäre dabei, erstmal alles dranzusetzen, die Hypothese zu widerlegen, den Verdacht zu entkräften, die eigenen Argumente zu demontieren. Wenn man damit gründlich scheitert kann man vorsichtig annehmen, dass vielleicht was dran sei. Aber Verdächtigen nehmen, alles ansammeln und tendentiös interpretieren, was dann irgendwie gegen ihn spricht und auf ein "könnte sein, muss aber nicht" einfach mit nachdrücklicher Wiederholung der Argumente reagieren... merkste selber, oder?

Du bringst als Argument eine veröffentlichte Polizeimeldung zu Fraukes erstem Anruf am Donnerstag (23.6.), der (zu dem Zeitpunkt..!) die Befürchtungen der Angehörigen relativiere. Diese Meldung wurde am Freitag, den 24.6. veröffentlicht - drei Tage nach dem Verschwinden, einen Tag nach dem (ersten) Anruf, jedoch über einen Monat vor dem Suchaufruf.
Wir reden hier aber von einem Zeitpunkt gut einen Monat später Ende Juli, als Frauke immer noch spurlos verschwunden ist und die anfänglichen Anrufe bereits vier Wochen zurückliegen. Da ist die Situation doch eine völlig andere. Und zu dem Zeitpunkt war garantiert auch Fraukes Bruder nicht mehr der Ansicht, Frauke sei bestimmt irgendwo selbstbestimmt unterwegs und alles wäre paletti. Überhaupt, was hat dessen Einschätzung kurz nach dem Verschwinden damit zu tun, was deiner Meinung nach jemand anderes einen Monat später darüber zu denken und empfinden hat, um nicht verdächtig zu sein?
Als Frank mit Frauke telefonierte, war sie gerade drei Tage weg und hatte am Vorabend bei Chris angerufen. Völlig nachvollziehbar, dass er da zuversichtlich ist - schon um der sonstigen Aufregung in der Familie einen "ruhenden Pol" zu geben. Nur dürfte seine damalige Einschätzung im Verlauf dann halt eine ziemlich kurze Geltungsdauer gehabt haben, keinesfalls jedoch irgendwie einen Monat später als allgemeingültige(!) Richtlinie taugen.

Sicher gibt es in dieser Hypothese interessante Punkte, die zu diskutieren unbedingt lohnen. Halt nicht öffentlich, aber daran scheiterts ja nicht.
Aber dass die Suchaufrufe der beiden so dringend und alternativlos verdächtig seien wie du es darzustellen versuchst, ist mir nicht nachvollziehbar. Deine diesbezüglichen Argumente erscheinen mir ziemlich wild zusammengepuzzelt.

Nix für ungut, ich schätze auf jeden Fall deine Beiträge, ebenso unseren Austausch per PN in der Vergangenheit. Aber hier kann ich halt so gar nicht mitgehen.
Shadow
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Re: MORDFALL LIEBS -- Diskussion

Ungelesener Beitrag von Shadow »

@ HP1,
Sicher gibt es in dieser Hypothese interessante Punkte, die zu diskutieren unbedingt lohnen. Halt nicht öffentlich, aber daran scheiterts ja nicht.
Aber dass die Suchaufrufe der beiden so dringend und alternativlos verdächtig seien wie du es darzustellen versuchst, ist mir nicht nachvollziehbar. Deine diesbezüglichen Argumente erscheinen mir ziemlich wild zusammengepuzzelt.

Nix für ungut, ich schätze auf jeden Fall deine Beiträge, ebenso unseren Austausch per PN in der Vergangenheit. Aber hier kann ich halt so gar nicht mitgehen.

Im Kern geht es darum sich auf den Gedanken einlassen zu können , das Frauke Opfer eines perfiden Spieles sein könnte .
Das Verhalten der Täter legt dies nahe , indem sie Frauke kommunizieren ließen von verschiedenen Standorten um ihre baldige Rückkehr anzukündigen , vermutlich um mit der Familie & Chris „Katz und Maus“ zu spielen.

Wenn sich nun aus ihrer Vergangenheit jemand auftut vorgibt sie zu mögen und kurze Zeit nach ihrem Tod mit der Entführungsopfer Thematik spielt und Aufmerksamkeit erregt , in diese Richtung einige weitere Unstimmigkeiten bestehen und letztendlich sogar Verbindung nach PB dann entschuldige bitte wenn ich darin einen Anhaltspunkt sehe.

Was ist denn Merkmal eines Spieles?
-Der Spieler schlüpft in eine Rolle und gibt etwas vor zu sein , was er nicht ist.
Unter diesem Aspekt hatte ich versucht näheres zu beleuchten , jedes Detail kann zählen.
Ich respektiere deine Meinung wenn du meinst es wäre wahllos zusammen gepuzzelt dann ist es leider so.
HP1
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Re: MORDFALL LIEBS -- Diskussion

Ungelesener Beitrag von HP1 »

@Shadow

Gedanklich auf die Möglichkeit eingelassen habe ich mich auf jeden Fall. Wie gesagt, ich finde den Ansatz echt spannend und ohne Argument, das hart dagegen spräche.
Aber dann so viel wie möglich zusammentragen, was irgendwie als verdächtig gewertet werden könnte (bei gegebener Vorannahme des zutreffenden Verdachts ein logisch völlig inkonsistentes Vorgehen), ist halt gefährlich und führt schnell dazu, dass man nicht mehr über die Möglichkeit nachdenkt, sondern deren tatsächliches Zutreffen zu bestätigen versucht, indem man einfach immer mehr auf den Haufen schaufelt, ohne dabei allzu kritisch zu sein. Da werden halt schnell Details tendentiös und alternativlos gewertet, Dinge wichtiger genommen als sie sind.
Wie schon gesagt, so ein "Ansatz des Anhäufens" gab es hier schon mehrfach zu verschiedenen verdächtigten Personen, und die Haufen waren da teilweise noch größer, die einzelnen Punkte teils mindestens genauso vermeintlich evident.
Klar kann man die Suchaufrufe der beiden so lesen, aber das ist mMn eben optional, der Versuch einer unverdächtigen Deutung ebenfalls stimmig.
Ich wollte dir da keinesfalls pauschal bei der Möglichkeit dieser Hypothese widersprechen, die ist jedenfalls auch in meinen "top five". Nur vielleicht deinen Enthusiasmus etwas bremsen ;)
MB77
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Re: MORDFALL LIEBS -- Diskussion

Ungelesener Beitrag von MB77 »

Was wäre eigentlich gewesen, wenn ihr Handyakku nicht leer gewesen wäre? Man hätte sie doch durchaus, durch die Funkzellenauswertung, 'orten' können, ab dem Zeitpunkt, wo sie den Pub verlassen hat. Man hätte gesehen, wo sich ihr Handy überall eingeloggt hat und auf welchem Weg sie nach Nieheim gekommen ist. Oder zumindest die Funkzelle Nieheim.

Halt sehr tragisch, das so viele Zufälle (?!) dafür gesorgt haben, das dieser Fall nicht aufgeklärt werden kann.
Ich weiss nix..

Re: MORDFALL LIEBS -- Diskussion

Ungelesener Beitrag von Ich weiss nix.. »

HP1 hat geschrieben: Donnerstag, 04. Januar 2024, 10:43:22 Eine damals mit Fraukes Entführung erpresste Person wäre bei einer späteren Aussage (egal ob 2006 oder heute) doch jedenfalls dem Vorwurf ausgesetzt, nicht gleich zur Polizei gegangen zu sein, Frauke hätte in dem Fall möglicherweise ja gerettet werden können. Wenn ich mir da eine Person mit Bekanntschaft/Freundschaft/Verwandtschaft zu Fraukes Familie vorstelle, fände ich ein Schweigen bis heute und in Zukunft menschlich naheliegend. Aber auch ohne eine solche Verbindung könnte eine solche späte Aussage erhebliche negative private/soziale oder auch berufliche Konsequenzen haben, auch ohne dass derjenige dadurch irgendeine Strafverfolgung zu befürchten hätte. Er könnte auch zu etwas erpresst worden sein, wofür er heute zwar nicht mehr strafrelevant haftbar, jedoch schadenersatzpflichtig wäre.
Weil du es aufgebracht hast - also ich würde mich jetzt nicht unbedingt wegen einem Mitteilungsbedürfnis meinerseits auf neue Identität usw. einlassen wollen, sondern in dem Fall alles so lassen, wie es ist.
Wenn er damals der Ansicht war, Frauke hätte bessere Chancen wenn er mitspielt und nicht zur Polizei geht, müsste seine Person und der Gegenstand der Erpressung nichtmal in irgendeinem strafrechtlichen Kontext gestanden haben.

Das ganze Szenario beruht natürlich darauf, dass "Person entführt, meldet sich wiederholt, ist am Ende tot" sofort die Assoziation "Erpressung" aufploppen lässt. Ist so natürlich nicht mehr als eine Idee, keinesfalls evidenzbasiert.
Insgesamt recht unwahrscheinlich aber bedenkenswert, meine ich.
Hallo HP 1 ,wenn ein Mörder weiss,dass es für den verübten Mord einen unparteiischen Zeugen gibt und der Zeuge weiss,wer der Mörder ist,dann beginnt für Beide, Mörder und Zeugen ,eine hohe psychische Belastungsprobe.Der Mörder wird nicht mehr zur Ruhe kommen.Er wird 24 Stunden am Tag und 365 Tage im Jahr jedes mal zusammenucken wenn neben ihn ein Polizeiwagen anhält Auch müste er jeden Tag damit rechnen,dass der Zeuge zur Polizei geht und auspackt. usw..Dem Zeugen hingegen würde es nicht anders ergehen.Es hätte jetzt wahnsinnige Angst davor vom Mörder ermordet zu werden.Die Angst würde ihn auffressen Überall auf der Strasse könnte der Mörder auf ihn lauern.Der Zeuge würde 24 Stunden am Tag und 365 Tage im Jahr Angst ohne Ende haben.

Meine Vermutung : Deswegen glaube ich,dass es im Fraukefall nur Täter / Mörder gibt.Mitwisser die am Verbrechen nicht beteiligt gewesen waren,gibt es nicht..Der oder die Mörder haben Frauke ermordet,weil sie höchstwahrscheinlich damit ein Verbrechen verdecken wollten.Wer einmal gemordet hat,mordet bestimmt auch ein zwetes Mal (vermute ich mal )Für Mord gibt es hier in Deutschland lebenslänglich.Lebenslänglich im Knast !! Um dem zu Entkommen könnte ich mir gut vorstellen,dass ein Mörder bereit ist wiederholt zu morden.
HP1
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Re: MORDFALL LIEBS -- Diskussion

Ungelesener Beitrag von HP1 »

@Ich weiss nix

Ja, das leuchtet ein, deine Vermutung teile ich da völlig.

Klar könnte man da jetzt irgendwas konstruieren, ein Mitwisser, der sich mit einer irgendwo hinterlegten Aussage absichert oder so. Oder dass der Täter diese Person vielleicht tatsächlich relativ zeitnah getötet hat, jedoch keine Verbindung zum Fall Frauke hergestellt wurde.
Aber das wäre eben sehr... konstruiert. Ich finde da den Gedanken einer unwissenden eigentlichen Zielperson, der geschadet werden sollte, stimmiger - wie weiter oben beschrieben. Aber auch das nur eine zusammengedachte Möglichkeit, basierend auf der formal hohen Unwahrscheinlichkeit des völlig unabhängigen Auftretens von Suizid und Entführung.

Spontan fällt mir grad der aus Brakel stammende Denis Franke ein, der Anfang 2008 mit 35 Jahren in Bad Driburg spurlos verschwand. Die Umstände da sind verwirrend - er soll bei einer alkohollastigen Privatparty mit mindestens sechs Personen wie aus heiterem Himmel rausgerannt sein (ohne Geldbeutel, Handy, Jacke) und ward nicht mehr gesehen seither. So ein bisschen der Lars Mittank von Ostwestfalen. Da kann man natürlich erstmal ein tatsächlich anderes Geschehen vermuten, dass er das Haus gar nicht mehr lebend verlassen habe. Bei mindestens fünf weiteren Anwesenden ohne eine einzige Aussage bis heute und ergebnislosen Ermittlungen auch in dieser Richtung eine unbefriedigende Erklärung. Und wenn er tatsächlich im Suff rausgerannt ist, keiner der Anwesenden an seinem Verschwinden beteiligt war? Dann muss ihn da irgendwer spontan abgegriffen haben. Wer und warum? Vielleicht ein Frauke-Täter, der zufällig verbeifährt, ihn erkennt und die Gelegenheit nutzt, den Mitwisser zu beseitigen? Oder die Wiederholungstat eines Frauke-Täters? Räumliche Nähe, zeitliche Nähe, Denis zwar etwas älter als Frauke, aber mit 2008 35 Jahren jedenfalls noch ein relativ junger Mann. Zum Hergang weiß man bei beiden Fällen zu wenig für einen genaueren Vergleich, aber wenns nicht die Mitfeiernden waren, jedenfalls auch bei Denis ein Verschwinden auf offener Straße. Motiv muss nicht übereinstimmen - wie du sagst, wer einmal erfolgreich tötet, für den ist das gut mögilch auch an anderer Stelle eine valide Methode.
Heckengäu
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Re: MORDFALL LIEBS -- Diskussion

Ungelesener Beitrag von Heckengäu »

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- Off Topic - Denis Franke -
HP1 hat geschrieben: Sonntag, 07. Januar 2024, 08:22:59 Spontan fällt mir grad der aus Brakel stammende Denis Franke ein, der Anfang 2008 mit 35 Jahren in Bad Driburg spurlos verschwand. Die Umstände da sind verwirrend - er soll bei einer alkohollastigen Privatparty mit mindestens sechs Personen wie aus heiterem Himmel rausgerannt sein (ohne Geldbeutel, Handy, Jacke) und ward nicht mehr gesehen seither.
Wie stets gibt es einige Ungereimtheiten, wenn Eltern über verschwundene Kinder erzählen, werden diese stets überaus positiv dargestellt.
Auch hat grundsätzlich die Polizei zu wenig getan und die Staatsanwaltschaft Akteneinsicht aus fadenscheinigen Gründen verwehrt.
Neue Westfälische 21.11.2017 hat geschrieben:„Es ist der blanke Horror. Man hat unseren Sohn getötet und uns mit", sagt Franke im Gespräch mit der NW: Es habe in diese Richtung auch einige Hinweise gegeben. Zum Beispiel habe sich damals ein anonymer Anrufer bei der Polizei gemeldet, der sagte, Denis Franke sei aus Eifersucht umgebracht und in einem Müllcontainer entsorgt worden. Es habe auch einen konkreten Verdächtigen geben. „Der hat zwar ein Alibi – aber Herbert Franke hält das für vorgeschoben und glaubt, dass die Polizei nicht gründlich genug ermittelt hat", so berichtet Radio Hochstift.
Neue Westfälische 21.11.2017 hat geschrieben:Sein Auto – ein Ford – war „ordnungsgemäß abgestellt" (so die Polizei) im Bereich der Sparkasse in der Bad Driburger Innenstadt gefunden worden. Die Polizei hatte zur Suche einen Hubschrauber angefordert und Mitte März 2008 auch eine groß angelegte Suche mit Hundeführern und der Bereitschaftspolizei aus Bielefeld gestartet – alles ohne Erfolg. Laut Zeugen soll Denis Franke zuletzt am 2. Februar 2008 um 22.30 Uhr in Bad Driburg gesehen worden sein – zu Fuß auf der Langen Straße Richtung Bahnhofstraße/Bahnübergang. Seitdem fehlt von ihm jede Spur.

Als „undurchsichtig und kurios" bezeichnet sein Vater Herbert das Verschwinden. „Ich vermute, dass sich auf der Party ein Eifersuchtsdrama abgespielt hat." Und weiter: „Alles spricht dagegen, dass Denis weggelaufen ist. Sein Auto war da, seine Geldbörse und sein Telefon lagen auf seinem Nachttisch."
Dagegen weiter oben im Text:
Auto wurde in der Innenstadt gefunden – ordnungsgemäß abgestellt

Er hatte nach damaligen Polizeiangaben am Karnevalssamstag mit seinem Auto die Wohnung in Brakel verlassen und war nach Bad Driburg gefahren. Danach gab es keinen Kontakt mehr zu seinen Eltern oder zur Arbeitsstelle. Auch über sein Handy war er nicht mehr zu erreichen.
Wenn das Handy auf dem Nachttisch liegt kann der Vermisste damit nicht die Eltern kontaktieren :!:
https://www.nw.de/lokal/kreis_hoexter/b ... unden.html

In dem deutschen Such-Blog steht, dass er mit 24 bei der Bundeswehrmacht einen schweren Autounfall mit schwerem Schädel-Hirn-Traumata.
Danach ging es ihm psychisch nicht mehr so gut. Seinen Beruf als Koch konnte er nicht mehr ausüben und schulte folgedem um zum Fusspfleger.
Woher diese Angaben stammen ist unklar.

Laut den anderen Personen auf dem Fastnachtsbrauchtumabend der 5 Freunde wurde Alkohol getrunken, vor allem Schnaps. Dann sei er auf dem Sofa eingeschlafen. Als er um 22:30 Uhr geweckt wurde "sich komisch verhalten hatte, er sei völlig desorientiert gewesen, dann plötzlich aufgesprungen und hat dann die Wohnung fluchtartig verlassen.
Denis Freund und dessen Gast seinen Denis nach draußen gefolgt, da er einfach ohne Jacke nach draußen in der Kälte verschwunden sei. Denis habe sich aber nicht aufhalten lassen und sei Richtung Bahnhof/Kurpark gelaufen. Danach verliert sich seine Spur, bis heute."
https://germanmissing.blogspot.com/2017 ... -2008.html

Mit Sicherheit hat es sich so abgespielt. Grundsätzlich stimmen Angaben von Personen überein wenn exakt berichtet wird, was im Zeitrahmen passiert. Ein anderer Hergang mit einer zuvor verschwörerisch abgesprochen Legende ergibt immer Abweichungen bis hin zu sehr konträren Ungereimtheiten.

viewtopic.php?t=817
Sehe gerade: Gibt auch hier im HET einen Thread mit einer Seite und den Quellen die ich verlinkt habe und dem Tenor, dass grundsätzlich alle gelogen haben und den Mann ermordet hätten... :!:
ich weissnix

Re: MORDFALL LIEBS -- Diskussion

Ungelesener Beitrag von ich weissnix »

HP1 hat geschrieben: Sonntag, 07. Januar 2024, 08:22:59 Spontan fällt mir grad der aus Brakel stammende Denis Franke ein, der Anfang 2008 mit 35 Jahren in Bad Driburg spurlos verschwand. Die Umstände da sind verwirrend - er soll bei einer alkohollastigen Privatparty mit mindestens sechs Personen wie aus heiterem Himmel rausgerannt sein (ohne Geldbeutel, Handy, Jacke) und ward nicht mehr gesehen seither. So ein bisschen der Lars Mittank von Ostwestfalen. Da kann man natürlich erstmal ein tatsächlich anderes Geschehen vermuten, dass er das Haus gar nicht mehr lebend verlassen habe. Bei mindestens fünf weiteren Anwesenden ohne eine einzige Aussage bis heute und ergebnislosen Ermittlungen auch in dieser Richtung eine unbefriedigende Erklärung. Und wenn er tatsächlich im Suff rausgerannt ist, keiner der Anwesenden an seinem Verschwinden beteiligt war? Dann muss ihn da irgendwer spontan abgegriffen haben. Wer und warum? Vielleicht ein Frauke-Täter, der zufällig verbeifährt, ihn erkennt und die Gelegenheit nutzt, den Mitwisser zu beseitigen? Oder die Wiederholungstat eines Frauke-Täters? Räumliche Nähe, zeitliche Nähe, Denis zwar etwas älter als Frauke, aber mit 2008 35 Jahren jedenfalls noch ein relativ junger Mann. Zum Hergang weiß man bei beiden Fällen zu wenig für einen genaueren Vergleich, aber wenns nicht die Mitfeiernden waren, jedenfalls auch bei Denis ein Verschwinden auf offener Straße. Motiv muss nicht übereinstimmen - wie du sagst, wer einmal erfolgreich tötet, für den ist das gut mögilch auch an anderer Stelle eine valide Methode.
Hi HP1,wenn das zutreeffend ist,was du da geschrieben hast,dann würde ich sagen,dass die dieser Fall auch mysteriös ist.

1. Ist Dennis Franke bis heute nie wieder aufgetaucht?

2.Was hat denn die Polizei dazu gesagt ? ( Ah,Driburger Polizei hat bestimmt geagt,dass D.F. sich eine.vielleichthat er ja ein Auszeit genommen hat ?)

3 VielleichT hat D. F.ja ein zweites Handy (Prepaid) in der Tasche gehabt und der Täter hat ihn damit vor die Türe gelockt ?

Vielleicht hat D. F.irgendetwas gewusst ? 2006 und 2008 ist nicht weit auseinander. Diesmal hat der Mörder den Leichnam anders entsorgt,als einfach wie Müll in den Strassengraben zu werfen.(Hat von den Medien gelernt ?) (alles nur pure Vermutungen von mir. !!!!!! )
HP1
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Re: MORDFALL LIEBS -- Diskussion

Ungelesener Beitrag von HP1 »

@Ich weiss nix

1. Ist nicht wieder aufgetaucht.

2. Keine Ahnung. Ich kenn da neben den paar Beiträgen hier im Forum nur den einen oder anderen Zeitungsartikel und die Such-HP, die sein Vater aufgesetzt hat. Irgendwo hatte ich auch ein bisschen was zu der Party gehört, aber nichts Erhellendes, weiß auch gar nicht mehr woher. Ist kein Fall, mit dem ich mich wirklich beschäftigt hätte, bzw. habe keinen möglicherweise weiterführenden Anhaltspunkt sehen können.

3. Er soll regelrecht hochgeschreckt sein, soweit ich mich erinnere, aus dem Schlaf oder Halbschlaf auf dem Sofa oder so, und dann raus. Man will ihm noch kurz nach sein, mindestens wohl bis zur Tür, er sei richtig weggerannt, also nicht nur an die frische Luft wegen Übelkeit oder so. Ob da ein zweites Handy in seiner Tasche geklingelt oder vibriert und ihn sozusagen irgendwohin gerufen hat? Oder eine Verabredung oder so, die er unbedingt und pünktlich einhalten wollte/musste, und er hat übers Feiern/Pennen die Zeit vergessen? Schlagartig dran erinnert und mit völligen Scheuklappen losgerannt, weil es in dem Moment einfach nichts anderes wichtiges gab als diese Verabredung oÄ? Interessante Idee jedenfalls. Klingt zwar auch sehr sonderbar, aber irgendwie muss es ja abgelaufen sein. Jedenfalls muss er da abends angetrunken und ohne Jacke in winterlichem Wetter irgendwo abgeblieben sein, so dass man bis heute nicht weiß wo. Oder halt doch die party people im Haus, und die waren sowohl bei Befragung glaubhaft und haben alle bis heute dichtgehalten. Bei dem Szenario ist dann üblicherweise von Entsorgung per Mülltonne die Rede...

Ja, es war Anfang Februar 2008, 19 Monate nach Fraukes Verschwinden, 14 Monate nach dem Auffinden. Vielleicht hatte er was gewusst/mitbekommen und dem Täter gedroht, ihn erpresst? Völlig haltlose Spekulation natürlich...
Trotzdem, ein junger Mann verschwindet 1,5 Jahre nach Frauke spurlos und dauerhaft von der Straße in Bad Driburg, das mittig zwischen Nieheim und Asseln liegt (jeweils knapp 10km entfernt). Das wirkt irgendwie... vertraut.
Twista

Re: MORDFALL LIEBS -- Diskussion

Ungelesener Beitrag von Twista »

Hallo zusammen!

ich lese hier seit einiger Zeit mit, da mich der Fall Frauke Liebs einfach nicht loslässt. Zu dem komme ich aus Bad driburg und kann zu dem Fall Denis franke sagen, dass es in driburg ein Gerücht gibt. Ich kenne eine Person die an dem Abend dabei gewesenen ist und sich ziemlich sicher ist das er ermordet wurde und anschließend auf einer Mülldeponie entsorgt worden soll. Angeblich waren zwei Männer beteiligt, zwischen denen es 2021 zu einer Auseinandersetzung kam und einer erstochen wurde. Der Hinweis wurde bereits bei der Polizei angegeben, jedoch nicht ernst genommen !! Ich denke, es wird im Fall von Frauke leider auch nicht anders gewesen sein, dass Hinweise wahrscheinlich nicht ernst genommen werden..
Ich weiss nix

Re: MORDFALL LIEBS -- Diskussion

Ungelesener Beitrag von Ich weiss nix »

Hi HP1,ich mal mal ein wenig im Net recherchiert.Diesen Fall gibt es wirklich.Die Umstände des Verschwindens sind auch mysteriös. Von Brakel bis nach Herbram Wald kann man gut mit dem Auto fahren ohne durch Bad Driburg zu müssen. Vielleicht sollte die Polizei - wenn sie es noch nicht getan hat -mal folgendes abklären :

Was hat Denis Franke am 20.07.2006 21.00 und 23 Uhr gemacht ?

Hat er mit anderen Kumpels in Paderborn das WM Spiel ( Schweden versus Great Britain ) gefeiert?

Ich glaube,von der Antwort könnte einiges abhängen.
Ich weiss nix

Re: MORDFALL LIEBS -- Diskussion

Ungelesener Beitrag von Ich weiss nix »

Braklel liegt etwa 20 Km von Bad Driburg entfernt.

Laut Östermann soll die "Superantenne " in Nieheim- Entrup einen (Empfangs-) Radius von 15 Kilometern Reichweite haben.Brakel liegt in dieser 15 Km
Zone.

( Kann auch Zufall sein)
Gizeh
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Re: MORDFALL LIEBS -- Diskussion

Ungelesener Beitrag von Gizeh »

Ich habe mittlerweile meine Zweifel daran, dass FL den Täter namentlich gekannt hat. Hätte sie ihn gekannt, wäre es für ihn zu riskant gewesen, sie telefonieren zu lassen. Spätestens im letzten Anruf war ihr bewusst, dass sie aus der Situation nicht lebend herauskommen wird, das wurde aus dem Anrufprotokoll deutlich.

Als letzten Versuch ihr Leben zu retten hätte sie am Telefon seinen Namen herausschreien können. Sie hatte ohnehin nichts mehr zu verlieren. Danach hätte er sie mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht mehr ermordet, denn wenn man schon erwischt wird, dann besser bei einer Entführung als bei einem Mord. Das wäre ihr auch klar gewesen, sie hatte eine Woche Zeit darüber nachzudenken.

Das Risiko wäre der Täter vermutlich nicht eingegangen, wenn ein einziges Wort von ihr gereicht hätte ihn auffliegen zu lassen. Selbst mit Messer am Hals hätte er das nicht sicher verhindern können. Wenn er nicht schnell genug reagiert und das Wort raus ist, ist es raus und wurde gehört. Das kann er nicht mehr zurückholen.

Wahrscheinlich kannte sie seinen Namen nicht und wusste auch nur ganz grob, wo sie festgehalten wurde. Sie hatte keine Schlüsselinformation, die sie in einem Wort hätte zusammenfassen können. Insofern waren die Anrufe für den Täter recht risikoarm. Wenn sie angefangen hätte, unzulässige Dinge zu erzählen hätte er das rechtzeitig unterbinden können, da sie ohnehin nicht sehr viel wusste.
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