Eine damals mit Fraukes Entführung erpresste Person wäre bei einer späteren Aussage (egal ob 2006 oder heute) doch jedenfalls dem Vorwurf ausgesetzt, nicht gleich zur Polizei gegangen zu sein, Frauke hätte in dem Fall möglicherweise ja gerettet werden können. Wenn ich mir da eine Person mit Bekanntschaft/Freundschaft/Verwandtschaft zu Fraukes Familie vorstelle, fände ich ein Schweigen bis heute und in Zukunft menschlich naheliegend. Aber auch ohne eine solche Verbindung könnte eine solche späte Aussage erhebliche negative private/soziale oder auch berufliche Konsequenzen haben, auch ohne dass derjenige dadurch irgendeine Strafverfolgung zu befürchten hätte. Er könnte auch zu etwas erpresst worden sein, wofür er heute zwar nicht mehr strafrelevant haftbar, jedoch schadenersatzpflichtig wäre.Ich weiss nix hat geschrieben: ↑Montag, 01. Januar 2024, 02:21:31 Tschuldigung,ohne dir nahe treten zu wollen,aber für einen Krimi liest sich deine Vermutung nicht schlecht.Frauke wurde im Rahmen der Entführung eiskalt ermordet und der sogenannte Erpresste hält noch immer die Füsse still.Die Rechnung könnte nur aufgehen,wenn der Erpresste selbst Mörder ist und weiß,dass,wenn er zur Polizei geht,dann selber dran ist wegen Mordes.Alles andere macht keinen Sinn.Wenn der Erpresste selber gemordet hatte,und jemand ihn erpressen will,dann braucht dieser jemand doch kein Druckmittel mehr (Geisel)Allein das Wissen würde doch schon ausreichen diesen Mörder gefügig zu machen. Aber,aber letztendlich wissen wir nix. Ich glaube shon,dass die Polizei und Staatsanwaltschaft daran interessiert sind,diesen mysteriösen Mordfall Fall zu Lösen. Jeder Mitwisser und Konsorten die heute oder morgen noch auspacken würden,würden weitaus mehr Kohle kriegen,als die 22.500 aufgestockten Euronen.Geschickt eingefädelt könnte der Mitwisser durch die Medien erheblich mehr rausschlagen.Da die deutsche Justiz ja logisch denken kann,gibt es für den Mitwisser (wenn er will ) eine komplette neue Identität.
Weil du es aufgebracht hast - also ich würde mich jetzt nicht unbedingt wegen einem Mitteilungsbedürfnis meinerseits auf neue Identität usw. einlassen wollen, sondern in dem Fall alles so lassen, wie es ist.
Wenn er damals der Ansicht war, Frauke hätte bessere Chancen wenn er mitspielt und nicht zur Polizei geht, müsste seine Person und der Gegenstand der Erpressung nichtmal in irgendeinem strafrechtlichen Kontext gestanden haben.
Das ganze Szenario beruht natürlich darauf, dass "Person entführt, meldet sich wiederholt, ist am Ende tot" sofort die Assoziation "Erpressung" aufploppen lässt. Ist so natürlich nicht mehr als eine Idee, keinesfalls evidenzbasiert.
Insgesamt recht unwahrscheinlich aber bedenkenswert, meine ich.
Eine ähnliche, jedoch anders gelagerte Hypothese finde ich da viel spannender:
Da ist der Suizid des besten Freundes von Fraukes neuem Bekannten am 25.5.2006, und wenige Wochen später verschwindet und stirbt Frauke. Beides junge Menschen, beide sterben eines nicht natürlichen (d.h. krankheitsbedingten) Todes, auch nicht durch Unfall. Das ist bei einer Person schon sehr unwahrscheinlich. Bei zwei Personen, geklammert durch die gemeinsame Bekanntschaft mit dem besten Freund/neuen Bekannten sowie die gemeinsame Freundin (die kannte den jedenfalls auch gut) und dem kurzen Zeitabstand von etwa einem Monat - statistisch ist das als angenommen voneinander unabhängige Ereignisse extremst unwahrscheinlich.
In der Vergangenheit wurde von dieser "großen Anomalie" ausgehend von manchen ausschließlich versucht, dem neuen Bekannten eine Täterschaft ans Bein zu stricken, teilweise auch der gemeinsamen Freundin. Evidenzfrei abenteuerliche Spekulationen zum Motiv (da muss der Suizid dann ja sachlogisch enthalten sein...), ebenso abenteuerliche Konstruktionen zum Hergang, die abgesehen von Ungereimtheiten seit Beginn mittlerweile als definitiv nicht zutreffend gelten dürften (Danke an Mr. Fish an dieser Stelle), ein kriminalistisch versiertes "Mastermind" unter den angenommenen Tätern, mit dessen planerischer Finesse alles als gewollt erklärt wird, was bis heute Irritationen erzeugt, unklar ist. Nur dass halt bei Licht betrachtet im Hergang, soweit bekannt, ohne völlig tendentiöse Deutung keinerlei Genialität oder so zu erkennen ist. Heute ist man da hoffentlich weiter...
Jedenfalls, was hier mMn außer Acht gelassen wurde, ist die Perspektive aus Sicht eines tatunbeteiligten "neuen Bekannten".
Ich meine, er verliert seinen besten Freund tragisch durch Suizid, lernt eine junge Frau kennen, deren Interesse und Anteilnahme an seinem Verlust schafft schnell Verbindung und Verbindlichkeit, möglicherweise gibt es auch eine romantische Komponente (bei ihm, bei ihr oder auch nicht), man trifft sich wiederholt, auch zum Picknick zu zweit. Frauke war zu der Zeit jedenfalls eine nicht unwichtige Person für ihn, und von außen betrachtet vielleicht noch mehr: Nach Selbstauskunft hatte der damals 23jährige neue Bekannte bis dato nichts mit "Freundin" am Start gehabt, unerfahrene "Jungfrau", möglicherweise in diesen Dingen eher unsicher oder gehemmt. Für einen Beobachter kann Frauke da gut als ausgesprochen bedeutungsvoll und wichtig für ihn eingeschätzt worden sein. Und dann, keinen Monat nach dem Suizid, verschwindet eben diese neue Freundin und stirbt, diesmal durch das Handeln unbekannter Dritter.
Man könnte da also mal annehmen, jemand wollte dem neuen Bekannten durch die Entführung Fraukes schaden. Das wäre für sich genommen natürlich genauso aus der Luft gegriffen wie so viele andere phantasievolle Ideen zum Fall.
Aber da kommt eben der Suizid des besten Freundes ins Spiel: Der liefert sozusagen die Vorlage dafür, wie dem neuen Bekannten großes Leid zugefügt werden könnte. Man bekommt mit, wie er unter dem Verlust seines Freundes leidet und das liefert die Idee, da noch eins draufzusatteln, ihn das Trauma grad nochmal erleben zu lassen.
Motivtechnisch wäre da natürlich eine Bandbreite gegeben: Das kann wirklicher Hass gegen ihn sein, das Verbrechen gegen Frauke inklusive ihrem Tod völliger Ernst und so geplant. Man gönnt ihm vielleicht die Freundin nicht (als solche erscheint Frauke von außen betrachtet), da wäre interessant, ob es vielleicht eine weitere Person aus seinem Bekanntenkreis gab, die vielleicht gern selbst Frauke näher gekommen wäre. Oder andere Idee, man nimmt ihm seine Trauer um den suizidierten Freund nicht ab und nimmt ihm das übel. Ich meine, dass er bereits kurz darauf wieder zum Feiern unterwegs ist und augenscheinlich mit einer Frau zusammenkommt, mag da für großes Unverständnis sorgen.
Ergänzung: Auch dass ihm jemand den Suizid seines Freundes anlasten könnte, wäre eine Möglichkeit. Also dass der spätere Täter ihm eine (Mit-)schuld an dem Suizid gibt. Entweder im Bereich der Beweggründe, oder aber weil er als "bester Freund" es doch hätte erkennen und verhindern können müssen. Dafür wird er bestraft, als "Retourkutsche" für das durch ihn vermeintlich(!) mitverursachte Leid.
Oder aber es ist gar nicht so sehr inhaltlich begründeter Hass, eher so eine Art Mobbing-Aktion: Liegt einer am Boden, wird nachgetreten. Leidet der Typ, den man so gar nicht mag, wird in selbstbesoffener Manier noch eins draufgesetzt.
Bei all den (genannten und nicht genannten) Möglichkeiten bliebe erstmal offen, ob hier tatsächlich Fraukes Tod (und auch ein Festhalten von einer Woche oder länger) so geplant war. Vor meinem geistigen Auge sehe ich da auch die Möglichkeit von ein paar Spinnern, die sich alkoholisch angeregt ausmalen, wie sie ihm damit eins reinwürgen können. Die folgende Planung dann eher in die Richtung, Frauke vielleicht zwei oder drei Tage festzuhalten, dann wieder gehen zu lassen. Wie die sich das in dem Fall dann genau vorgestellt haben, da unbehelligt wieder rauszukommen, keine Ahnung. Ich kenn allerdings genug Spinner, die über sowas gern erst hinterher nachdenken - könnte dann das Bohei mit den Anrufen und so vielleicht erklären. Wie gesagt, alles nur Möglichkeiten, Gedankenfluss.
Wer das in dem Fall gewesen sein könnte - dazu kennt man das damalige Leben des neuen Bekannten zu wenig. Er war wohl tendentiell eher ein Eigenbrödler, bekannt ist allerdings, dass er engagiert im Hobby "RC Cars" (leistungsstarke ferngesteuerte Fahrzeuge) drin war/ist. Also mit Verein, Wettkämpfen und so, war auch zeitweise Vereinsvorsitzender. Zufällig gibt es in Lichtenau (Asseln ist eingemeindeter Teil von Lichtenau, liegt nur gut 2km außerhalb) ein Fachgeschäft für eben dieses, nicht unbedingt am weitesten verbreitete Hobby. Man könnte fast meinen, da müsste es in Lichtenau (oder Asseln?) doch auch Hobby-Aktive geben. Kurios, nicht wahr?