AngRa hat geschrieben: ↑Freitag, 11. September 2020, 07:28:48
@karli
Nach den Ausführungen der Sachverständigen ist also tatsächlich beides möglich, nämlich dass Maria sofort nach ihrem Tod in der Grube abgelegt worden ist und dass der Spaten dort am Tag des Verscharrens vergessen worden ist oder dass es auch erst später geschehen ist. Auch die Frage nach einer Umbettung kann von den Sachverständigen nicht beantwortet werden. Kann sein oder es kann nicht sein.
https://www.mittelbayerische.de/bayern- ... 17691.html
Es zählt zu den spannendsten Fragen, warum CF oder seine Helfer später den zurück gelassenen Spaten nicht vom Grabungsort entfernt haben. Wenn man annimmt, dass Maria nicht umgebettet worden ist und von Anfang an am späteren Fundort verscharrt worden ist, könnte mir vorstellen, dass sie eine irrationale Angst davon abgehalten hat nochmals an den Ort zurückzukehren, wo Maria verscharrt war. Vielleicht haben sie befürchtet, dass sie dort am Ort gesehen werden, wenn sie mit dem Spaten unterwegs sind, den sie bestenfalls in einem großen Rucksack oder einer Tasche hätten vor den Blicken von potentiellen Zeugen verbergen können. Die hätten sich dann aber immer noch an eine Begegnung mit einem Mann mit Gepäck erinnern können.
Wenn man davon ausgeht, dass Maria dort erst später vergraben worden ist, dann war dem Angeklagten und seinen Helfer eine Rückkehr an den Tatort nicht möglich, um den Spaten zu holen, weil sie davon ausgehen mussten, dass sie von der Polizei überwacht werden. Auch die Vornahme der Umbettung wäre nur jemandem möglich gewesen, der als weiter ab vom Geschehen galt und nicht observiert wurde, weil er beispielsweise andernorts wohnte.
Ich meine, dass CF und auch sein in Regensburg ansässiges Umfeld nicht sofort, sondern möglicherweise erst nach Gründung der Ermittlungsgruppe Maria im März 2013 unter Beobachtung standen. Zuvor war immer noch die Option vorhanden, dass Maria freiwillig verschwunden ist. Das änderte sich erst ab März 2013. Somit ist wohl auch darüber spekuliert worden, dass Maria um diesen Zeitraum herum umgebettet worden sein konnte. Von der Hand zu weisen ist es nicht, dass eine Umbettung stattgefunden hat. Die hat dann möglicherweise jemand von auswärts durchgeführt, der nicht so im Focus der Ermittler stand. Ist aber alles Spekulation.
Ab März 2013 wäre auch weniger Zeit gewesen, dass der Spaten und die Grube einem Pilzsammler oder dem Förster aufgefallen wären.
@Angra
Tolle Info- und Belegzusammenstellung!
Der letzte Punkt, nämlich, daß CF und sein Umfeld - zumindest in den ersten Tagen, und vor den ersten Befragungen, die auch CF's Umfeld als BELASTEND wahrgenommen haben mußten (etwa weil sie merkten, daß sich die Polizei SICHTLICH stetig steigernd bis zu intensiv - an den auftretenden Widersprüchen und Korrekturen innerhalb der Befragungen stößt), sehr wohl zu der Grabstelle gehen konnten (dies ja vlt. auch gemacht haben!), ist eben zunächst DAS SCHLAGENDE Argument dafür, sich von der "Spaten-VERGESSEN"-These zu verabschieden!
Mit dem Spaten hatte man viel vor (Dauer"sicherung" vor/bei Erdaufwühlung usw.), vermochte es aber nach einiger Zeit nicht einmal mehr, diesen von der Grabstelle zu nehmen, weil das Risiko zunehmend höher erachtet wurde, dabei gestellt zu werden.
Aber es gab das Zeitfenster, den Spaten von der Grabstelle abzuziehen!
(O.k., diese Darstellung berücksichtigt nicht eine mögliche Umbettung, die aber von den Daten her auch gar nicht so wahrscheinlich ist).


Mir fiel auch anläßlich der Spaten-an-den-Tatort-Schmuggel-Aktion von Bruder K. auf, daß dieser ZERLEGT an die Zielstelle verbracht wurde.
Dies, um bei den möglichen Beobachtern nicht sofort Alarmbimmel auszulösen? Also dann doch wieder aus der latenten Furcht, daß man bzgl. dieses - von Beobachtern dann gesichteten - mitgeführten langen Gegenstands hart in Zweifel gezogen werden würde, wenn alsbald dann die Kunde vom "gefundenen Spaten" erginge?
Es mag eine latente Dauerangst vor Observation durchaus schon eine Weile bei den F's grassiert haben....!
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Für mich bedeutet dieser Zusammenhang (Spaten nicht vergessen, sondern der Überwachungsangst geschuldetes Am-Grab-Lassen, auch wenn man diesen anfangs strategisch positioniert hatte),
daß es berechtigt ist, anzunehmen, daß man eigentlich viel mehr Aufwand betreiben wollte, die Leiche unauffindbar zu machen.
Ein Gast sagte ja neulich anschaulich, daß der Spaten nicht für Kalkeinarbeitung taugen würde.
Fürs lose-Erde-Zusammendrücken und - wie gesagt, als möglicher Notnagel, falls es mal geboten schien, etwa wg. einer zu befürchtenden örtlichen Polizei-Leichen-Such-Aktion, ein verfügbares Grabwerkzeug vor Ort zu haben, aber durchaus!
Aber natürlich hätten die Pläne auch sein können, später gar immer wieder mit einer mitgeführten Schaufel anzurücken, um Kalk einzuarbeiten...
ALLE denkbaren Einzelschritte, diverse Maßnahmen und Taktiken, die durchaus im Sinne der F's gewesen sein mögen, wurden sukzessive durchkreuzt.
Hier werden die Phantasie und die Vorstellung stark angeregt - doch leider werden wir jeweils hierbei kaum substantielle Bestätigung finden.
Eben, weil es zu diesen Aktionen VERMUTLICH nicht kam.
Ich würde nach wie vor von der gesteigerten Bereitschaft ausgehen, daß (die) F's sehr daran interessiert waren, daß keine identifizierbare Leiche gefunden werden konnte.
Die gute Polizeiarbeit hat jedoch diesbezügliches Handeln schlichtweg vermasselt!
(O.k., dein Schluß impliziert voll plausibel, daß ja nicht alle F's und mögliche Helfer sich vor März als voll oberserviert fühlen mußten. Das würde ich aber wieder so wenden, daß - MINIMUM

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PS: ich meine, mich zu erinnern, gelesen zu haben, daß man schon zuzeiten der XY-Sendung CF unter Tatverdacht hatte.
Insgesamt würde ich denken, daß es höchsten 6-8 Wochen gedauert hat, bis die Polizei sich die Jogging-/Anruf-Zeit-Korrekturen u.v.m. auftischen ließ, OHNE CF als Täter zu wähnen.
Aber das darf heute ja kein Kriminaler mehr sagen.
Die F's werden schon bald ein feeling dafür gehabt haben, daß CF's ausgeflaggte "weiße Weste" von den Ermittlern nicht gefressen wurde!